Hallo Anrevi,
beide bleiben sortenrein, sind ja ganz unterschiedliche Pflanzen, die sich nicht miteinander kreuzen, aber die wuchern natürlich durcheinander! Ich von mir weiß, dass ich die Blätter gut unterscheiden kann, sie sind sich zwar in einer bestimmten Phase sehr ähnlich, und selbst wenn ich sie im Dunkeln pflückte, fiele mir spätestens beim Zubereiten in der hellen Küche der Unterschied auf. Bärlauchblätter sehen etwas anders aus, fühlen sich anders an und sie riechen auch ganz anders. -
Trotzdem würde ICH es nicht machen.
Die Gefahr, dass irgendwann ein anderes Familienmitglied drangeht, oder man in Eile einer Freundin etwas pflückt, und die kann das Maiglöckchenblatt NICHT unterscheiden, und hat es dann im Pesto, wäre mir zu groß. Vielleicht werde ich auch mit dem Alter tüddelig oder kann immer schlechter gucken, und dann vergifte mich selber? - Lieber nicht.
Ich würde abraten. Das ist eine Pflanzenkombination, die deutliche Gefahren in sich birgt.
Die Maiglöckchen wirst Du nicht mehr los, selbst wenn Du alle ausmachst, können die immer wieder kommen. Aber, Vorschlag: Bärlauch gedeiht auch wirklich gut in Pflanzschalen oder Blumenkästen, die man schattig unter Sträuchern aufstellt. Sie säen sich darin auch aus. Wenn Du nur davon ißt, bist Du auf der sicheren Seite.
Vielleicht findest Du aber auch einen Ort, der weit genug von den Maiglöckchen weg ist.
Standort Bärlauch: Im Sommer kann er völlig beschattet sein, auch trocken. Das ist dem Bärlauch wurscht, denn dann ist er schon wieder weg. Zur Vegetationszeit braucht er Feuchtigkeit. Die Erde für ihn sollte humos und kann ruhig leicht sauer sein. Der würde auch zwischen Azaleen und am etwas sonnigen Rand von Rhododendren gedeihen. Deshalb am etwas sonnigen Rand von Rhododendren, weil , die sind ja immergrün, und im Frühjahr braucht der Bärlauch schon Licht, um zu wachsen und zu blühen. Im Komplettschatten von Rododendren kommt er nicht dazu und geht nach ein paar Jahren ein. Sein Gedeihen dort funzt aber nur, wenn die Azaleen und Rhododendren im Frühjahr halbwegs gut feucht stehen.
Bärlauch kann auch mit jedem Laubstrauch oder Laubbaum vergesellschaftet werden, der im Frühjahr blattlos dasteht und der KEIN Flachwurzler ist. Flachwurzler machen ja die oberste Erdschicht trocken, und eine Birke zum Beispiel zeigt ein ganz anderes Verhalten als ein Rhododendron, der ja auch ein Flachwurzler ist. Birken mögen extrem trocken stehen, solche Orte suchen sie sich auch aus. Also, da wäre der Bärlauch falsch am Platze. Aber alle möglichen anderen Gartenbäume und Sträucher eigenen sich gut für eine Unterpflanzung mit ihm! Theoretisch konntest Du ihn auch in einem halbschattigen Staudenbeet versuchen.
Berichte mal, wie Du entschieden hast!
Lieben Gruß,
Mia