tomaten-fieber!!!
Verfasst: Di Aug 13, 2013 15:12
es hat mich voll erwischt, das tomaten-fieber!
im vergangenen jahr hatte ich als ersten versuch auf unserem überdachten ostbalkon wild-tomaten, mit dem gedanken: wenn es überhaupt eine tomatensorte schafft, dann diese! das ergebnis waren leckere kleine kugeln zum naschen der sorten "rote murmel" und "gelbe murmel"!
optimistisch habe ich in diesem jahr noch die wilde sorte "white currant" dazugenommen und - wahrscheinlich schlicht vom namen verführt - die sorte "balkonzauber", die sogar in blumentöpfen und im balkonkasten gedeihen sollte! - und mit dieser sorte hatte ich plötzlich erste eigene "richtige" tomaten: wunderbar rot, rund, makellos und etwa so groß wie tischtennisbälle, also tatsächlich groß genug, um in scheiben geschnitten auf' s brot gelegt zu werden!
vielleicht hat das den kick ausgelöst und die überlegung, nach weiteren geeigneten sorten zu suchen. durch "balkonzauber" wurde mir z.b. klar, dass auch niedrige sorten durchaus lohnend sein können - bei meinem begrenzten platz auf dem balkon eine wichtige überlegung!
die wildtomaten - auch wenn sie ihre ganze energie lediglich aus einem blumenkübel ziehen können - wachsen mir eindeutig über den kopf! "undeterminiertes wachstum" bedeutet anscheinend, dass die tomaten bis an die decke wachsen und dann einfach seitlich weiter ... bis sie dann vielleicht abknicken ... ich habe mich aber wieder nicht überwinden können, rechtzeitig zu schneiden - zumal bei den wildtomaten ja auch das ausgeizen eigentlich nicht nötig ist: im idealfall bindet frau sie fächerartig auf.
bei mir aber stehen die pflanzgefäße so nahe beieinander, dass sich alle tomatenpflanzen innig miteinander verbunden haben und ich manchmal erst an den reifen früchten erkenne, welcher trieb wohin gehört ...
beim ersten umschauen nach tomatensorten wurde auch klar: ich kann nicht allein nach verschiedenen frucht -und pflanzengrößen und wuchsformen schauen, es gibt auch frühe, mittlere und späte sorten, bei all diesen gruppen dann wieder besonders robuste und wenig krankheitsanfällige und/oder besonders kältetolerante!
ganz überraschend war für mich die entdeckung, dass es unmengen russischer tomatensorten gibt, die größtenteils als sehr robust beschrieben werden!
tja - und wenn's mich erwischt, dann richtig: während ich also zu früheren gartenzeiten einen ganzen stapel kataloge von rosenzüchtern, clematis - und staudenanbietern zerfleddert und umgwälzt habe, um für meinen sehr kleinen garten die perefekte wahl zu treffen, geht das jetzt wieder los:
inzwischen habe ich mein erstes tomatenbuch: http://www.amazon.de/Tomaten-200-Sorten ... im_sbs_b_2
im internet bin ich unter anderem auf ein privates samenarchiv gestoßen, das 1000 tomatensorten auflistet:
http://tomaten.bplaced.net/tomatenhahm.html
und gestern habe ich den verhängnisvollen umschlag in den briefkasten geworfen, der einen 5-euro-schein enthält und die bitte um zusendung eines sortenkatalogs - angeregt durch einen artikel, von dem ich hier einen kleinen ausschnitt kopiere, der vielleicht verständlich macht, warum es bei mir so gefunkt hat:
"Die Sorten erhalten und die Vielfalt fördern
von Gerhard Bohl
Das Private SamenArchiv ist eine teilkommerzielle Einrichtung, welches einen großen Teil seiner Einnahmen zur Erhaltung alter und seltener Hof-, Land- und Regionalsorten verwendet. Des Weiteren ist es eine wichtige Tauschbörse für seltene und historische Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu anderen Organisationen und Vereinen wird kein Mitgliedsbetrag erhoben und eine Bestellung verpflichtet auch nicht zu einer weiteren Mitarbeit. Großer Wert wird auf billigste Abgabe des Erhaltungssaatgutes und die Weitergabe der vermehrten Sorten durch die Vermehrer (Paten, Erhalter) selbst gelegt.
Gegründet wurde das SamenArchiv vor 15 Jahren von Gerhard Bohl als reine Tauschbörse für interessante Tomatensorten. Heute ist es in den Betrieb der Gärtnerin Susanne Kunstmann integriert, um es auf finanziell einigermaßen tragfähige Beine zu stellen. Dennoch ist nichts vom Tauschgedanken und den Prinzipien des Sortenerhalts durch Anbau im eigenen Garten verloren gegangen. Gerhard Bohl stellt Ihnen im nachfolgenden Beitrag die wichtigsten Grundsätze, Intentionen und Aktivitäten des SamenArchivs und das Prinzip des Saatgut-Tausches vor.
Das SamenArchiv verfügt über rund 1.500 samenfeste Tomatensorten und Wildtomaten, etwa 700 Bohnensorten, zahlreiche seltene Kürbisgewächse und viele weitere Nutz- und Zierpflanzen aus aller Welt. Darunter auch seltene Knollen wie Apios, Ulluco und Oxalis tuberosa. Viele davon sind in deutscher Sprache kaum beschrieben worden und in Mitteleuropa nahezu unbekannt.
Für den Ausbau und Erhalt dieser ständig wachsenden Sortenvielfalt sucht das Archiv dringend (Hobby-)Gärtner, die mithelfen und zumindest eine Sorte anbauen und vermehren. Dies gilt insbesondere für kreuzungsgefährdete Arten wie Feuerbohnen (Phaseolus coccineus), Amaranth, Mais und verschiedene Kürbis-Arten. Dabei stellt das Archiv jeder interessierten Person, Institution und auch jedem kommerziell arbeitendem Betrieb Saatgut möglichst unbürokratisch, billig und schnell zur Verfügung.
Ein Zwang, diese bestellten Sorten auch zu vermehren, wird nicht ausgeübt. Nur wer Spaß an der Arbeit des Sortenerhalts findet, braucht auch Saatgut zurücksenden und kann einen kleinen Bericht erstatten. Eine Kontrolle findet nicht statt. Anschriften werden nicht gespeichert. Das Archiv sieht seine grundsätzliche Arbeit zunächst darin, möglichst viele Sorten durch den Anbau erst einmal (wieder!) bekannt zu machen. Für die Vermehrung vieler Sorten ist weder ein Gewächshaus, ja zum Teil nicht einmal ein Garten erforderlich. So lassen sich Wildtomaten sogar bestens auf dem Balkon vermehren, weil hier kein Verkreuzungsrisiko aus Nachbars Garten und ein günstiges Kleinklima vorliegen.
der ganze artikel umfasst 5 teile/seiten - befindet sich allerdings auf den seiten eines anderen gartenforums, weshalb ich nicht weiß, ob ich hier den link einstellen soll ... aber einen abschnitt möchte ich noch zum abschluss zitieren: "... Es wäre also schon viel bewirkt, wenn anstatt der Werbung für westliche Hochertragssorten alten, bewährten Pflanzenarten wieder zu ihrem Recht verholfen würde. Es wird immer so getan, als gäbe es nur Mais, Soja und einige weitere Getreidearten, welche die Menschheit ernähren müssten. Tatsächlich aber werden vielleicht 2 Promille (nicht 2 Prozent) aller Nahrungspflanzen überhaupt gehandelt. Der "Rest" wird für den Eigenbedarf angebaut oder gesammelt. Dies gilt es zu fördern. Das wäre auch ökologisch und ökonomisch wesentlich billiger als das Herumdoktern an wenigen Massenprodukten. ..."
zurück zu den tomaten:
ich würde mich riesig freuen, von euch über eure ganz eigenen erfahrungen zu lesen, eure lieblingssorten, warum - wie groß - wie lecker ... erfolgserlebnisse und reinfälle, lustiges und nachdenkliches rund oder oval um die tomate!
hier jetzt noch der bericht über eine tomatige überraschung mit meiner letzten gekauften tomaten-frucht - die sollte eigentlich in den salat geschnitten werden und dann wurden auf einmal die ersten eigenen tomaten auf dem balkon reif - die gekaufte tomate blieb noch eine weile liegen ... und als ich sie dann aufschnitt, musst ich zweimal und dann nochmal hingucken: da war was kleines grünes drin - das entpuppte sich als keimblätter!! eine gekeimte tomate in der tomate! ich habe diesen keimling vorsichtig herausgelöst - dabei hab ich dann gesehen, dass praktisch ALLE samen gekeimt hatten, allerdings noch ohne keimblatt, nur die kleine weiße wurzelspitze war zu sehen ...
wir haben die tomate dann im heldenhaften selbstversuch verspeist - bis jetzt wächst nirgendwo etwas aus uns heraus
was - wozu auch immer - wächst, ist der kleine herausgefischte keimling, den ich kurzerhand im nächstehenden blumentopf untergebracht habe.
ich hoffe, ich war jetzt nicht zu langatmig oder -weilig!
liebe grüße von tamtam
im vergangenen jahr hatte ich als ersten versuch auf unserem überdachten ostbalkon wild-tomaten, mit dem gedanken: wenn es überhaupt eine tomatensorte schafft, dann diese! das ergebnis waren leckere kleine kugeln zum naschen der sorten "rote murmel" und "gelbe murmel"!
optimistisch habe ich in diesem jahr noch die wilde sorte "white currant" dazugenommen und - wahrscheinlich schlicht vom namen verführt - die sorte "balkonzauber", die sogar in blumentöpfen und im balkonkasten gedeihen sollte! - und mit dieser sorte hatte ich plötzlich erste eigene "richtige" tomaten: wunderbar rot, rund, makellos und etwa so groß wie tischtennisbälle, also tatsächlich groß genug, um in scheiben geschnitten auf' s brot gelegt zu werden!
vielleicht hat das den kick ausgelöst und die überlegung, nach weiteren geeigneten sorten zu suchen. durch "balkonzauber" wurde mir z.b. klar, dass auch niedrige sorten durchaus lohnend sein können - bei meinem begrenzten platz auf dem balkon eine wichtige überlegung!
die wildtomaten - auch wenn sie ihre ganze energie lediglich aus einem blumenkübel ziehen können - wachsen mir eindeutig über den kopf! "undeterminiertes wachstum" bedeutet anscheinend, dass die tomaten bis an die decke wachsen und dann einfach seitlich weiter ... bis sie dann vielleicht abknicken ... ich habe mich aber wieder nicht überwinden können, rechtzeitig zu schneiden - zumal bei den wildtomaten ja auch das ausgeizen eigentlich nicht nötig ist: im idealfall bindet frau sie fächerartig auf.
bei mir aber stehen die pflanzgefäße so nahe beieinander, dass sich alle tomatenpflanzen innig miteinander verbunden haben und ich manchmal erst an den reifen früchten erkenne, welcher trieb wohin gehört ...
beim ersten umschauen nach tomatensorten wurde auch klar: ich kann nicht allein nach verschiedenen frucht -und pflanzengrößen und wuchsformen schauen, es gibt auch frühe, mittlere und späte sorten, bei all diesen gruppen dann wieder besonders robuste und wenig krankheitsanfällige und/oder besonders kältetolerante!
ganz überraschend war für mich die entdeckung, dass es unmengen russischer tomatensorten gibt, die größtenteils als sehr robust beschrieben werden!
tja - und wenn's mich erwischt, dann richtig: während ich also zu früheren gartenzeiten einen ganzen stapel kataloge von rosenzüchtern, clematis - und staudenanbietern zerfleddert und umgwälzt habe, um für meinen sehr kleinen garten die perefekte wahl zu treffen, geht das jetzt wieder los:
inzwischen habe ich mein erstes tomatenbuch: http://www.amazon.de/Tomaten-200-Sorten ... im_sbs_b_2
im internet bin ich unter anderem auf ein privates samenarchiv gestoßen, das 1000 tomatensorten auflistet:
http://tomaten.bplaced.net/tomatenhahm.html
und gestern habe ich den verhängnisvollen umschlag in den briefkasten geworfen, der einen 5-euro-schein enthält und die bitte um zusendung eines sortenkatalogs - angeregt durch einen artikel, von dem ich hier einen kleinen ausschnitt kopiere, der vielleicht verständlich macht, warum es bei mir so gefunkt hat:
"Die Sorten erhalten und die Vielfalt fördern
von Gerhard Bohl
Das Private SamenArchiv ist eine teilkommerzielle Einrichtung, welches einen großen Teil seiner Einnahmen zur Erhaltung alter und seltener Hof-, Land- und Regionalsorten verwendet. Des Weiteren ist es eine wichtige Tauschbörse für seltene und historische Kulturpflanzen. Im Gegensatz zu anderen Organisationen und Vereinen wird kein Mitgliedsbetrag erhoben und eine Bestellung verpflichtet auch nicht zu einer weiteren Mitarbeit. Großer Wert wird auf billigste Abgabe des Erhaltungssaatgutes und die Weitergabe der vermehrten Sorten durch die Vermehrer (Paten, Erhalter) selbst gelegt.
Gegründet wurde das SamenArchiv vor 15 Jahren von Gerhard Bohl als reine Tauschbörse für interessante Tomatensorten. Heute ist es in den Betrieb der Gärtnerin Susanne Kunstmann integriert, um es auf finanziell einigermaßen tragfähige Beine zu stellen. Dennoch ist nichts vom Tauschgedanken und den Prinzipien des Sortenerhalts durch Anbau im eigenen Garten verloren gegangen. Gerhard Bohl stellt Ihnen im nachfolgenden Beitrag die wichtigsten Grundsätze, Intentionen und Aktivitäten des SamenArchivs und das Prinzip des Saatgut-Tausches vor.
Das SamenArchiv verfügt über rund 1.500 samenfeste Tomatensorten und Wildtomaten, etwa 700 Bohnensorten, zahlreiche seltene Kürbisgewächse und viele weitere Nutz- und Zierpflanzen aus aller Welt. Darunter auch seltene Knollen wie Apios, Ulluco und Oxalis tuberosa. Viele davon sind in deutscher Sprache kaum beschrieben worden und in Mitteleuropa nahezu unbekannt.
Für den Ausbau und Erhalt dieser ständig wachsenden Sortenvielfalt sucht das Archiv dringend (Hobby-)Gärtner, die mithelfen und zumindest eine Sorte anbauen und vermehren. Dies gilt insbesondere für kreuzungsgefährdete Arten wie Feuerbohnen (Phaseolus coccineus), Amaranth, Mais und verschiedene Kürbis-Arten. Dabei stellt das Archiv jeder interessierten Person, Institution und auch jedem kommerziell arbeitendem Betrieb Saatgut möglichst unbürokratisch, billig und schnell zur Verfügung.
Ein Zwang, diese bestellten Sorten auch zu vermehren, wird nicht ausgeübt. Nur wer Spaß an der Arbeit des Sortenerhalts findet, braucht auch Saatgut zurücksenden und kann einen kleinen Bericht erstatten. Eine Kontrolle findet nicht statt. Anschriften werden nicht gespeichert. Das Archiv sieht seine grundsätzliche Arbeit zunächst darin, möglichst viele Sorten durch den Anbau erst einmal (wieder!) bekannt zu machen. Für die Vermehrung vieler Sorten ist weder ein Gewächshaus, ja zum Teil nicht einmal ein Garten erforderlich. So lassen sich Wildtomaten sogar bestens auf dem Balkon vermehren, weil hier kein Verkreuzungsrisiko aus Nachbars Garten und ein günstiges Kleinklima vorliegen.
der ganze artikel umfasst 5 teile/seiten - befindet sich allerdings auf den seiten eines anderen gartenforums, weshalb ich nicht weiß, ob ich hier den link einstellen soll ... aber einen abschnitt möchte ich noch zum abschluss zitieren: "... Es wäre also schon viel bewirkt, wenn anstatt der Werbung für westliche Hochertragssorten alten, bewährten Pflanzenarten wieder zu ihrem Recht verholfen würde. Es wird immer so getan, als gäbe es nur Mais, Soja und einige weitere Getreidearten, welche die Menschheit ernähren müssten. Tatsächlich aber werden vielleicht 2 Promille (nicht 2 Prozent) aller Nahrungspflanzen überhaupt gehandelt. Der "Rest" wird für den Eigenbedarf angebaut oder gesammelt. Dies gilt es zu fördern. Das wäre auch ökologisch und ökonomisch wesentlich billiger als das Herumdoktern an wenigen Massenprodukten. ..."
zurück zu den tomaten:
ich würde mich riesig freuen, von euch über eure ganz eigenen erfahrungen zu lesen, eure lieblingssorten, warum - wie groß - wie lecker ... erfolgserlebnisse und reinfälle, lustiges und nachdenkliches rund oder oval um die tomate!
hier jetzt noch der bericht über eine tomatige überraschung mit meiner letzten gekauften tomaten-frucht - die sollte eigentlich in den salat geschnitten werden und dann wurden auf einmal die ersten eigenen tomaten auf dem balkon reif - die gekaufte tomate blieb noch eine weile liegen ... und als ich sie dann aufschnitt, musst ich zweimal und dann nochmal hingucken: da war was kleines grünes drin - das entpuppte sich als keimblätter!! eine gekeimte tomate in der tomate! ich habe diesen keimling vorsichtig herausgelöst - dabei hab ich dann gesehen, dass praktisch ALLE samen gekeimt hatten, allerdings noch ohne keimblatt, nur die kleine weiße wurzelspitze war zu sehen ...
wir haben die tomate dann im heldenhaften selbstversuch verspeist - bis jetzt wächst nirgendwo etwas aus uns heraus
was - wozu auch immer - wächst, ist der kleine herausgefischte keimling, den ich kurzerhand im nächstehenden blumentopf untergebracht habe.
ich hoffe, ich war jetzt nicht zu langatmig oder -weilig!
liebe grüße von tamtam