Oh man, Willi,
ich habe auf Deine erste Frage zu den Boller-Tabs einen langen Beitrag geschrieben, ähnlich wie zum Holunder - und der ist gar nicht mehr da! Hab jetzt überall gesucht! Wie gut, dass Du nochmal nachgefragt hast!
Sinn war jedenfalls: Wenn die Boller-Tabs nicht gedüngt sind, müssen die Tomaten nach kurzer Zeit besseren Boden mit mehr Düngung bekommen, können also nicht bis Mai im Kleingewächshaus in den Bollertabs stehen bleiben.
Ich habe da vorgeschlagen: Einfache Plastikbiergläser kaufen, unten etwas gute Erde rein, Bollertabs unten aufreissen, auf die Erde stellen, und die Tomaten mit guter Tomatenerde bis zur Hälfte ihres Stängels bedecken. Dann gießen und jede Woche düngen. Je höher sie in den Gläsern wachsen, um so mehr Erde um ihre Stängel anhäufeln. Dies geschieht, weil die Tomaten an den Stängeln Seitenwuzeln bilden und je mehr sie bilden, um so kräftiger können sie wachsen. Wenn Du sie dann in den Garten (in Kübel) pflanzt, setzt Du sie noch mal tiefer, wobei man sie normalerweise nicht ganz tief verbuddelt, sondern sie im tieferen Pflanzloch ( als vorher) schräg legt.
Jetzt warum die einfachen Plastikbiergläser? Weil die Tomaten, aus dem Kleingewächshaus entnommen, darin so was wie ein weiterführendes, individuelles Gewächshaus finden. Oben kann man simple, durchsichtige Küchenfolie drüberbreiten, die sie dann mit der Zeit mehr und mehr hochheben.
Mensch, es tut mir so leid, dass dieser erste Beitrag von mir weg ist, ich hatte mir solche Mühe gegeben!
Richtig ist jedenfalls, wie Fabian schon schreibt, dass man die Tabs unten aufreissen soll. Sofern Du nur eine Tomate in einem solchen Tab hast, war es das mit dem Pikieren. Jetzt in bessere Erde setzen ( siehe oben), gut düngen, gießen und immer mehr Erde um ihre Stängel anhäufeln.
Sofern Du aber drei, vier Tomaten darin hast, musst Du die Wurzeln nun vorsichtig auseinander fisseln und jede Pflanze in ein neues Behältnis geben. Normalerweise pikiert man, wenn Pflanzen noch sehr klein sind, also wenn sie eben aus dem Keimblattstadium raus sind und die ersten zwei oder vier echten Blätter besitzen. Dann nimmt man sich ein feines Gerät: die stumpfe Spitze eines Taschenmessers, eine Nagelfeile, einen alten Letrasetlöffel - und setzt sie behutsam um. Deine werden aber jetzt schon deutlich weiter und größer sein.
Im Grunde ist nun aber alles gesagt. Tabs unten vorsichtig aufreissen ( behutsame Finger/behutsame Schere). Aussen umgebende Tabs ohne Boden mit Tomate darin in ein größeres Gefäß packen, unten gute Erde, bis zur Hälfte des Tomatenstängels gute Erde draufstreuen. Nicht draufdrücken, nichts festklopfen, wenn Du von oben gießt, ordnet sich die Erde schon von selbst.
Ein Problem sind Wasserabzugslöcher. Ich mache bei der Tomatenanzucht in Plastikbiergläser keine, es gibt aber Leute, die brauchen die, weil sie einfach zu viel gießen. Entscheide Du! - Wenn Du das Gefühl hast, Du gießt zu viel und Deine Erde setzt Schimmel an, dann achte auf besseren Wasserabzug! Dann mach von vorn herein in billige Plastikbiergläser von unten Löcher!
Für heute einen lieben Gruß,
Mia