Hallo zusammen!
In der Hoffnung auf eure Erfahrungen und euer Wissen, wende ich mich mit einer dringenden Frage an euch:
Unser Gemüsegarten grenzt direkt an ein Feld, was bisher allerdings brach lag. Nun wurden dort kürzlich Kartoffeln gesäht. Leider musste ich erfahren, dass diese unheimlich doll gespritzt werden- und zwar wöchentlich!
Meine Befürchtung ist nun, dass unser Biogarten in diesem Jahr ziemlich viel Chemie abbekommt. Oder ist das nicht so dramatisch? Es liegt nur ca. 1m dazwischen.
Wer hat Erfahrungen damit, wer kennt sich aus?
Vielen Dank für eure Antworten!
Pestizide vom angrenzenden Feld?
- roccalana
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Re: Pestizide vom angrenzenden Feld?
Hallo DieBriena
zunächst einmal herzlichen willkommen im Form
Und wenn dort mit echten Giften gearbeitet wird, kann ich nur zwei Tipps geben.
Der erste wäre, Deinen Garten mit Pflanzen zu schützen, kurzfristig fallen mir da Sonnenblumen ein.
Sie wachsen rasch und werden groß; sie könnten somit viele Spritzmittel abfangen
Wenn Du genug Platz hast, kannst Du den Gemüsegarten vielleicht verlegen
Mal sehen, was die Anderen so vorschlagen.
Viel Erfolg
Roccalana
zunächst einmal herzlichen willkommen im Form
Das ist knapp. Da würde ich mir auch Gedanken machen. Konntest Du denn schon in Erfahrung bringen, womit da gespritzt wird Wöchentlich scheint mir etwas häufig zu seinDieBrina hat geschrieben:Es liegt nur ca. 1m dazwischen.
Und wenn dort mit echten Giften gearbeitet wird, kann ich nur zwei Tipps geben.
Der erste wäre, Deinen Garten mit Pflanzen zu schützen, kurzfristig fallen mir da Sonnenblumen ein.
Sie wachsen rasch und werden groß; sie könnten somit viele Spritzmittel abfangen
Wenn Du genug Platz hast, kannst Du den Gemüsegarten vielleicht verlegen
Mal sehen, was die Anderen so vorschlagen.
Viel Erfolg
Roccalana
Wer nicht ganz dicht ist, ist wenigstens für alles offen!
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Re: Pestizide vom angrenzenden Feld?
Hallo Brina,
Deine Beschreibung hört sich nicht toll an. Ich würde auch dazu raten, die Seite dauerhaft abzupflanzen, mit möglichst harten Sträuchern und Büschen, am besten mit etwas, was in der freien Natur bei Dir auch wächst, wie Holunder, Hasel, Schlehen, Wildrosen, keine Ahnung, was bei Euch so vorkommt.
Tu aber erstmal folgendes: Guck nach Eurer Hauptwindrichtung. Hier in NRW ist es der Westwind, auch der Nordwestwind, der im Frühjahr/Sommer/Herbst verstärkt bläst. Gut, Ostwind gibt es auch, aber der ist seltener und kommt vor allem oft im Winter. Läge in NRW das Feld also südlich oder östlich von Dir, bräuchtest Du weniger Angst zu haben.
Dann guck nach der Sonne: Von welcher Seite bekommt Dein Garten das meiste und beste Licht? Liegt das Feld von Dir aus im Norden, kannst Du es getrost mit hohen Büschen abpflanzen, denn von Norden kommt kein Licht. Das Licht kommt immer von Osten, Süden und Westen.
Liegt das Feld in NRW im Westen, hast Du ein Problem. Dann solltest Du stark abpflanzen, wenn es denn bei Dir auch die Hauptwindrichtung ist. Aber dadurch geht die gute Nachmittags und Abendsonne weg, dann müsstest Du mit dem Gemüsegarten an eine andere Stelle umziehen.
Mach Dir am besten eine gute Skizze von Eurem Garten im Gelände, bezüglich der Winde und des Lichtes. Dadurch kriegst Du raus, wie Du dein Gemüse am besten schützen kannst. Ich meine, es wäre ja dumm, wenn das Feld im Süden von Euch liegt, da jetzt starke und hohe Büsche anzupflanzen, die Euch das Licht wegnehmen.
Ich nehme Deine Bedenken übrigens sehr ernst. Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal erlebt, dass eine Vielzahl von Samen bei mir nicht keimten, und zwar ausgesucht an Westwindstellen. Und zwar ALLE dort! Sämlinge, die ich im Haus vorzog und dort auspflanzte gingen ein. Das könnte die frühjährliche Trockenheit gewesen sein ( ist inzwischen ausgeschlossen durch reichlich Gießen), das könnten direkt angrenzende, westlich gelegene Straßenbauarbeiten mit allen möglichen Giften gewesen sein; das könnten blöde Nachbarn gewesen sein, denen mein Blütenreichtum, der bis auf die Bürgersteige wucherte, nicht passte - das können aber auch, durch den Westwind herüber getragene Herbizide von einem Feld gewesen sein. Bei mir ist westlich das Feld nicht so nah wie bei Dir, aber das Feld gibt es, hinter ein paar Häusern.
Der Bauer muss da ja nur bei einem netten Aufwind gesprüht haben. Dann landet das nicht auf seiner Scholle, sondern wirbelt über die Häuser und kommt bei mir runter.
Also, ich nehme Deine Bedenken sehr erst - und Du solltest Dich schützen.
Lieben Gruß,
Mia
Deine Beschreibung hört sich nicht toll an. Ich würde auch dazu raten, die Seite dauerhaft abzupflanzen, mit möglichst harten Sträuchern und Büschen, am besten mit etwas, was in der freien Natur bei Dir auch wächst, wie Holunder, Hasel, Schlehen, Wildrosen, keine Ahnung, was bei Euch so vorkommt.
Tu aber erstmal folgendes: Guck nach Eurer Hauptwindrichtung. Hier in NRW ist es der Westwind, auch der Nordwestwind, der im Frühjahr/Sommer/Herbst verstärkt bläst. Gut, Ostwind gibt es auch, aber der ist seltener und kommt vor allem oft im Winter. Läge in NRW das Feld also südlich oder östlich von Dir, bräuchtest Du weniger Angst zu haben.
Dann guck nach der Sonne: Von welcher Seite bekommt Dein Garten das meiste und beste Licht? Liegt das Feld von Dir aus im Norden, kannst Du es getrost mit hohen Büschen abpflanzen, denn von Norden kommt kein Licht. Das Licht kommt immer von Osten, Süden und Westen.
Liegt das Feld in NRW im Westen, hast Du ein Problem. Dann solltest Du stark abpflanzen, wenn es denn bei Dir auch die Hauptwindrichtung ist. Aber dadurch geht die gute Nachmittags und Abendsonne weg, dann müsstest Du mit dem Gemüsegarten an eine andere Stelle umziehen.
Mach Dir am besten eine gute Skizze von Eurem Garten im Gelände, bezüglich der Winde und des Lichtes. Dadurch kriegst Du raus, wie Du dein Gemüse am besten schützen kannst. Ich meine, es wäre ja dumm, wenn das Feld im Süden von Euch liegt, da jetzt starke und hohe Büsche anzupflanzen, die Euch das Licht wegnehmen.
Ich nehme Deine Bedenken übrigens sehr ernst. Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal erlebt, dass eine Vielzahl von Samen bei mir nicht keimten, und zwar ausgesucht an Westwindstellen. Und zwar ALLE dort! Sämlinge, die ich im Haus vorzog und dort auspflanzte gingen ein. Das könnte die frühjährliche Trockenheit gewesen sein ( ist inzwischen ausgeschlossen durch reichlich Gießen), das könnten direkt angrenzende, westlich gelegene Straßenbauarbeiten mit allen möglichen Giften gewesen sein; das könnten blöde Nachbarn gewesen sein, denen mein Blütenreichtum, der bis auf die Bürgersteige wucherte, nicht passte - das können aber auch, durch den Westwind herüber getragene Herbizide von einem Feld gewesen sein. Bei mir ist westlich das Feld nicht so nah wie bei Dir, aber das Feld gibt es, hinter ein paar Häusern.
Der Bauer muss da ja nur bei einem netten Aufwind gesprüht haben. Dann landet das nicht auf seiner Scholle, sondern wirbelt über die Häuser und kommt bei mir runter.
Also, ich nehme Deine Bedenken sehr erst - und Du solltest Dich schützen.
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
Re: Pestizide vom angrenzenden Feld?
Wow, bin gerade platt! Vielen, vielen Dank für eure ausführlichen und vorallem nützlichen Antworten!!
Das Feld liegt im Südwesten und genau von dort weht meist der Wind zu uns rüber. Also sehr ungünstig. Das mit der Bepflanzung ist aber eine gute Idee! Ich habe mir jetzt erstmal mit Folientunneln (ohne Löcher) ausgeholfen...aber ich befürchte das es dort bald schon zu warm darunter wird. Oder was meint ihr? Dann wäre natürlich alles bestens "verpackt".
Revanchiere mich gerne mit meinen Erfahrungen und guten Tipps rund um den Gemüseanbau
DieBrina
Das Feld liegt im Südwesten und genau von dort weht meist der Wind zu uns rüber. Also sehr ungünstig. Das mit der Bepflanzung ist aber eine gute Idee! Ich habe mir jetzt erstmal mit Folientunneln (ohne Löcher) ausgeholfen...aber ich befürchte das es dort bald schon zu warm darunter wird. Oder was meint ihr? Dann wäre natürlich alles bestens "verpackt".
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DieBrina
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Re: Pestizide vom angrenzenden Feld?
Hallo Brina,
ja, ich denke auch, es wird bald zu warm darunter, bald müssen die Tunnel ab. Aber ich denke auch: Wenn der Bauer seine Frühjahrsspritzungen hinter sich hat, wird jetzt erst mal ein zeitlich großes Loch kommen, in dem er nichts macht. Er kann den Acker mit den nun wachsenden Kartoffeln ja nicht mehr befahren. Er wird dann im Herbst ernten, und der nächste Chemiemist kommt rüber, wenn er im Spätherbst meinetwegen Winterweizen ansät. Bis dahin hast Du also Zeit, Dir einen Schutz zu überlegen, ihn entweder hinzustellen ( ich meine, leichte Sichtschutzwände aus Holz oder Bambus tun es ja auch - bekommst Du vielleicht auch gebraucht? ), und am besten davor bereits schon bald Sträucher anzupflanzen. Irgendwann können die Wände weichen, wenn die Sträucher groß genug sind. Aber die Sache nimmt Dir natürlich Licht. Du wirst mit den Gemüsen ein Stück nach innen rücken müssen.
Deine Erfahrungen und Tipps um den Gemüseanbau sind uns allerherzlichst willkommen! Ich freue mich darauf!
Lieben Gruß,
Mia
ja, ich denke auch, es wird bald zu warm darunter, bald müssen die Tunnel ab. Aber ich denke auch: Wenn der Bauer seine Frühjahrsspritzungen hinter sich hat, wird jetzt erst mal ein zeitlich großes Loch kommen, in dem er nichts macht. Er kann den Acker mit den nun wachsenden Kartoffeln ja nicht mehr befahren. Er wird dann im Herbst ernten, und der nächste Chemiemist kommt rüber, wenn er im Spätherbst meinetwegen Winterweizen ansät. Bis dahin hast Du also Zeit, Dir einen Schutz zu überlegen, ihn entweder hinzustellen ( ich meine, leichte Sichtschutzwände aus Holz oder Bambus tun es ja auch - bekommst Du vielleicht auch gebraucht? ), und am besten davor bereits schon bald Sträucher anzupflanzen. Irgendwann können die Wände weichen, wenn die Sträucher groß genug sind. Aber die Sache nimmt Dir natürlich Licht. Du wirst mit den Gemüsen ein Stück nach innen rücken müssen.
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Lieben Gruß,
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Re: Pestizide vom angrenzenden Feld?
Unter Umständen fährt er zwischen drin nochmals durch und häufelt an. Wir haben das bei unserer Handvoll Äckern mit einem Handpflug gemacht, ob es das auch für große Felder gibt weiß ich nicht. Das wäre dann aber unschädlich bzgl. Spritzungen. Sofern nicht gezielt in die Furchen dann nochmals gespritzt wird.Mia hat geschrieben:Wenn der Bauer seine Frühjahrsspritzungen hinter sich hat, wird jetzt erst mal ein zeitlich großes Loch kommen, in dem er nichts macht.
Auf jeden Fall wird er jedoch unmittelbar vor der Ernte (einige Tage) ein Mittel verspritzen, das das Kartoffelkraut endgültig welken lässt, weil es ihm sonst die Erntemaschine verstopft. Im Extremfall kann das sogar Glyphosat ("Roundup") sein (wobei ich grad nicht weiß, ob das auch bei Kartoffeln erlaubt ist).
Brina, weißt Du, wer der Bauer ist, hast Du evtl. sogar Kontakt zu ihm? Dann könntest Du ihn schlichtweg fragen, wann er jeweils was spritzt. Wenn Du da nicht vorwurfsvoll sondern eher interessiert/bittend auf ihn zugehst, dann bekommst Du die Info auch, wenn auch nur ungefähr und nicht taggenau (weil das witterungsabhängig ist und er das also auch nicht weit im Voraus weiß). Dann könntest Du für diese Zeit notfalls auch nur eine Plane o.ä. spannen. Gespritzt wird normalerweise möglichst tief, so dass wenig verfliegt, das bringt dem Bauern ja sonst nichts sondern kostet ihn nur unnötig Geld.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)