Inka Gurke Anbau

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Inka Gurke Anbau

Beitrag von Alpenrose » Mi Aug 24, 2016 15:43

Ja schon wieder ich ^^

Hat jemand Erfahrung mit dem Anbau von Inka Gurken? Baue diese nun schon zum dritten mal an. Es gibt auch so mikrokleine gelbe Blüten. Aber mehr passiert da nicht. Hatte noch nie eine Frucht :heul:

Dieses Jahr habe ich sie zu den Tomaten gepflanzt. Boden gut gedüngt mit gut angerottetem Rindermist. Aber wieder nichts. Dabei sollten die doch auch bei niederen Temperaturen wachsen? Müsste hier oben also ideal sein...

Was mach ich bloss falsch? :nachdenk:

Gruss von 1000 Meter ü. M.
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Re: Inka Gurke Anbau

Beitrag von Mia » Mi Aug 24, 2016 17:46

Da war doch was mit den männlichen und weiblichen Blüten...? * Heftig nachdenk*, ja, okay.

Hallo Alpenrose. :smile:

Also Gurken ( und gerade solche, die nicht für das Gewächshaus gezüchtet sind, wie die Inkagurke) bilden oft zunächst nur männliche Blüten aus. Männliche Blüten können keine Gurken hervorbringen. Sie stehen bei dieser Gurke in Büscheln, habe ich gerade bei Wiki gelesen, die weiblichen stehen einzeln. Wie es bei dieser Gurke ist, weiß ich nicht, aber bei anderen Gurken ist es so, dass die weiblichen schon während der Blüte unten einen kleinen Fruchtansatz haben. Dadurch kannst Du sie von den männlichen Blüten unterscheiden. Jetzt kannst Du gucken, ob Du überhaupt weibliche Blüten hast.
Zur Bestäubung bedarf es der Bienen. Bei langen Regenperioden fliegen die aber kaum... und dann ist es vernünftig, die Befruchtung zwischen männlichen und weiblichen Blüten mittels eines kleinen Pinsels oder eines Wattestäbchens selbst vorzunehmen.

Jetzt kann es aber sein, dass Deine Gurken überhaupt keine ( oder nur sehr spärlich) weibliche Blüten bilden - und dass es das gibt, ist bekannt. Dagegen hilft, die Gurkenranke nach dem fünften Blattpaar abzuschneiden. Dann bilden sich Seitentriebe, und nun auch - endlich- weibliche Blüten. Die Seitentriebe sollen wieder nach dem fünften oder siebten Blattpaar abgeschnitten werden.
Wie immer führen mehrere Wege zum Ziel: Manche Leute kneifen nur die vielen ersten männlichen Blüten aus, und warten darauf, dass sich dann weibliche bilden.
Falls Du nicht sofort einkürzt, sollen aber die Gurkenranken vorn abgeschnitten werden, sobald sie drei Meter lang sind. Dann kann die Pflanze ihre Energie in die Bildung von Früchtchen stecken, und muss nicht ständig weiterhin neues Blattwerk und neue Blüten produzieren.
Aber auch hier: in regenreichen Sommern, wenn nicht viele Insekten fliegen, sollte man die Bestäubung selbst machen.

Einen lieben Gruß
schickt
und besseres Gelingen im nächsten Jahr wünscht

Mia
:blume4: :blume4: :blume4:
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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Re: Inka Gurke Anbau

Beitrag von Alpenrose » Do Aug 25, 2016 17:19

Hallo Mia

vielen Dank für deine Antwort.

Also ich bin schon ein grosses Mädchen und weiss das mit den Bienen :mrgreen:

Alle andern Gurken machen Früchte, am besten ist hier die Nostrano. Im Jahreschnitt ist sie am produktivsten. Kürbisse und Zucchini bestäube ich mittlerweile oft selber. Männliche Blüten auf die weiblichen drücken und das klappt dann auch. Ok, manchmal verpass ich es und dann kann es sein, dass ein Mädel nicht bestäubt wird. Die Bienchen und Co fliegen zwar fleissig, aber die übersehen vielleicht auch mal ein. Das Angebot ist ja auch grad gross :nod:

War zwar ein extrem verregneter Frühling, aber der Sommer fand den Weg hierher doch noch. Und die fleissigen Helferlein im Garten fliegen auch dolle :nod:

Aber zurück zur Inka Gurke. Die Blüten sollen ja angeblich in den Blattachseln erscheinen. Hm hm. aber da sind nur so kleine gelbe Tupfer. Auf Bildern zur Inka Gurke sehen die aber immer grösser aus. Ne weibliche Blüte, also eine an der ein Fruchtanstaz zu erkennen ist, habe ich noch nie gesehen bei der Gurke der Inkas. Ich frage mich eher ob ihr das Klima nicht passt oder ob ich zuviel oder zu wenig Dünge. Ich habe leider nirgends aufschlussreiche Infos über den Anbau der Inka Schönheit gefunden.

Nun gut, zum Triebe kappen ist es vermutlich zu spät dieses Jahr. Werde ich aber nächtstes Jahr versuchen. Angeblich kann kann man die Blätter, und Triebe ja auch essen :hallo: Und wenns dann auch nix gibt, dann lass ich die Gurke eben Gurke sein und begnüge mich mit der Nostrano.

Uebrigens: die Gurkensorte Cleopatra ist auch sehr lecker. Ebenso die Mini Gurke die ich anbaue. Die heisst aber einfach nur Minigurke. Sieht aus wen ne grosse Gurke nur eben im Kleinformat.

Lieber Gruss von 1000 Meter ü. M.

Alpenrose, die immer mal gerne im Garten experimentiert

Mia
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Re: Inka Gurke Anbau

Beitrag von Mia » Do Aug 25, 2016 19:51

Hallo Alpenrose, :smile:

ich habe zwar keine Inkagurken, aber ich habe ein eigenartige Erfahrung mit Baumchili gemacht. Überall im Netz steht, dass er in Mexico in großer Höhe gedeiht, und es von daher kühl und sogar schattig mag. Der stammt auch von den Inkas, wurde also bereits von denen auf 2500 Meter Höhe angebaut.
wikipedia hat geschrieben: Im Gegensatz zu anderen kultivierten Capsicum-Arten sind die Capsicum pubescens-Pflanzen besser an die relativ kühlen Nächte des mitteleuropäischen Klimas angepasst. Allerdings sollten sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden; ein halbschattiger Platz ist ideal.
So, jetzt soll der es also kühl mögen, relativ schattig und feucht.

Ich habe drei kleine Rocotos angezogen. Ich habe sie angezogen wie normale Chilis oder Tomaten. Zwei davon waren für Freundinnen, die habe ich etwas geschont. Meine Pflanze, weil, die will es ja lt. Netz kühl und schattig, habe ich Mitte Mai an einen halbschattigen Platz im Garten gestellt. Die eine andere verblieb am Südfenster, die andere habe ich ins Gewächshaus gebracht, beide wuchsen und gediehen großartig! Meine hingegen kümmerte und wurde krank! Die, die warm standen, überholten meine an Größenwachstum innerhalb ganz kurzer Zeit. Die Freundinnen waren sehr glücklich und zufrieden!

Nachdem ich sah, dass meine halbschattig überhaupt nichts wurde, habe ich sie dann auch ins Gewächshaus gepackt. In die Wärme und die gute Sonne. Sie hat dann auch wirklich gut zugelegt. Die Krankheit hat sie allerdings nicht überwunden. Sie kräuselt die oberen Blätter ein, die auf recht langen Stielen wachsen, und ich habe keine Ahnung, was das ist. Es gibt im Netz keine Infos zu dieser Art Wachstumsstörung. Interessanterweise habe ich neulich im Baumarkt einige ( ältere) Physalis im Sonderangebot gesehen, die die gleichen Symptome zeigten. Das war eindeutig das selbe Krankheitsbild. Aber möglicherweise ist es gar keine Krankheit, sondern ein Düngefehler. Möglicherweise habe ich die Pflanze mit irgendwas überdüngt, weil/während sie im Schatten so kümmerte. Und möglicherweise haben die im Baumarkt die Physalis auch gedüngt, nachdem die sich klein nicht verkaufen liessen... Und die auch überdüngt, in deren kleinen Töpfen.

Was ich aber vor allem damit sagen will: die Information, dass Pflanzen, die die Inkas in großer Berghöhe zogen, es kühl brauchen ( oder Kühle gut vertragen können), scheint nicht zu stimmen. Ich finde es dann auch schade, dass ich nie in jener Ecke der Welt war. Wenn man Pflanzen an ihrem Naturstandort gesehen hat, kann man ja doch ganz gut einschätzen, wie deren Bodenverhältnisse sind. Es kann zum Beispiel theoretisch sein, dass Du Deine Inkagurken überdüngt hast, und sie deshalb - typisch Stickstoffüberdüngung - keine Blüten bekommen, oder nur sehr kleine, bei eigentlich sehr gutem Blattwachstum.

Ist jetzt eine reine Hypothese von mir, aber möglicherweise braucht die Inkagurke gar nicht so viel Nahrung wie Deine anderen Gurken und Kürbisse. Der Baumchili braucht sie scheinbar nicht. Der hat letztlich nicht mehr oder andere Nahrung bekommen, als alle anderen Chilis und Paprika auch, nur, der stand kühl und schattig, und die anderen warm, und die konnten ihr "Futter" aufessen. Und die gedeihen alle gut und tragen Früchte. Dieser zeigt nicht mal EINE Blüte.
Ich glaube auch deshalb nicht, dass es eine wirkliche Krankheit ist, sondern ein Düngefehler, weil der Baumchili seit Ende Juni mitten zwischen Tomaten und zig anderen Chilis/Paprika steht - und alle sind nach wie vor gesund und munter. Also, etwas Ansteckendes ist es nicht.

Ich würde im nächsten Jahr die Gurken wärmer stellen, sie einkürzen, und ihnen deutlich weniger Futter geben als den anderen. Ich vermute, dass die Inkas doch nicht so sehr bei der Hand waren mit Stickstoffdünger.
Berichte mal, was daraus geworden ist!

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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