Hallo Alpenrose,
ich habe zwar keine Inkagurken, aber ich habe ein eigenartige Erfahrung mit Baumchili gemacht.
Überall im Netz steht, dass er in Mexico in großer Höhe gedeiht, und es von daher kühl und sogar schattig mag. Der stammt auch von den Inkas, wurde also bereits von denen auf 2500 Meter Höhe angebaut.
wikipedia hat geschrieben: Im Gegensatz zu anderen kultivierten Capsicum-Arten sind die Capsicum pubescens-Pflanzen besser an die relativ kühlen Nächte des mitteleuropäischen Klimas angepasst. Allerdings sollten sie nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden; ein halbschattiger Platz ist ideal.
So, jetzt soll der es also kühl mögen, relativ schattig und feucht.
Ich habe drei kleine Rocotos angezogen. Ich habe sie angezogen wie normale Chilis oder Tomaten. Zwei davon waren für Freundinnen, die habe ich etwas geschont. Meine Pflanze, weil, die will es ja lt. Netz kühl und schattig, habe ich Mitte Mai an einen halbschattigen Platz im Garten gestellt. Die eine andere verblieb am Südfenster, die andere habe ich ins Gewächshaus gebracht, beide wuchsen und gediehen großartig! Meine hingegen kümmerte und wurde krank! Die, die warm standen, überholten meine an Größenwachstum innerhalb ganz kurzer Zeit. Die Freundinnen waren sehr glücklich und zufrieden!
Nachdem ich sah, dass meine halbschattig überhaupt nichts wurde, habe ich sie dann auch ins Gewächshaus gepackt. In die Wärme und die gute Sonne. Sie hat dann auch wirklich gut zugelegt. Die Krankheit hat sie allerdings nicht überwunden. Sie kräuselt die oberen Blätter ein, die auf recht langen Stielen wachsen, und ich habe keine Ahnung, was das ist. Es gibt im Netz keine Infos zu dieser Art Wachstumsstörung. Interessanterweise habe ich neulich im Baumarkt einige ( ältere) Physalis im Sonderangebot gesehen, die die gleichen Symptome zeigten. Das war eindeutig das selbe Krankheitsbild. Aber möglicherweise ist es gar keine Krankheit, sondern ein Düngefehler. Möglicherweise habe ich die Pflanze mit irgendwas überdüngt, weil/während sie im Schatten so kümmerte. Und möglicherweise haben die im Baumarkt die Physalis auch gedüngt, nachdem die sich klein nicht verkaufen liessen... Und die auch überdüngt, in deren kleinen Töpfen.
Was ich aber vor allem damit sagen will: die Information, dass Pflanzen, die die Inkas in großer Berghöhe zogen, es kühl brauchen ( oder Kühle gut vertragen können), scheint nicht zu stimmen. Ich finde es dann auch schade, dass ich nie in jener Ecke der Welt war. Wenn man Pflanzen an ihrem Naturstandort gesehen hat, kann man ja doch ganz gut einschätzen, wie deren Bodenverhältnisse sind. Es kann zum Beispiel theoretisch sein, dass Du Deine Inkagurken überdüngt hast, und sie deshalb - typisch Stickstoffüberdüngung - keine Blüten bekommen, oder nur sehr kleine, bei eigentlich sehr gutem Blattwachstum.
Ist jetzt eine reine Hypothese von mir, aber möglicherweise braucht die Inkagurke gar nicht so viel Nahrung wie Deine anderen Gurken und Kürbisse. Der Baumchili braucht sie scheinbar nicht. Der hat letztlich nicht mehr oder andere Nahrung bekommen, als alle anderen Chilis und Paprika auch, nur, der stand kühl und schattig, und die anderen warm, und die konnten ihr "Futter" aufessen. Und die gedeihen alle gut und tragen Früchte. Dieser zeigt nicht mal EINE Blüte.
Ich glaube auch deshalb nicht, dass es eine wirkliche Krankheit ist, sondern ein Düngefehler, weil der Baumchili seit Ende Juni mitten zwischen Tomaten und zig anderen Chilis/Paprika steht - und alle sind nach wie vor gesund und munter. Also, etwas Ansteckendes ist es nicht.
Ich würde im nächsten Jahr die Gurken wärmer stellen, sie einkürzen, und ihnen deutlich weniger Futter geben als den anderen. Ich vermute, dass die Inkas doch nicht so sehr bei der Hand waren mit Stickstoffdünger.
Berichte mal, was daraus geworden ist!
Lieben Gruß,
Mia