Das Bio-Gärtner Forum

Hallo allerseits
Ich brauche einen Rat für meine Tomatenpflänzchen. Vorgestern habe ich sie pikiert und nun sind sie in Einzeltöpfchen draussen (vorher haben sie drinnen auf dem Fensterbrett gewohnt). Ich habe mir gerade den Wetterbericht angesehen, es wird ganz schön kühl nächste Woche. Soll ich sie wieder reinnehmen? Oder nur nachts? Oder müssen sie da durch??

Danke für eure Antworten

Vor den Eisheiligen, also vor Mitte Mai würde ich Tomaten KEINESFALLS ungeschützt nach draußen stellen! Wenn es Anfang Mai warm ist kann man sie tagsüber nach draußen gewöhnen und nur nachts ins Haus nehmen, aber jetzt ist es dafür definitiv zu kalt!!!

Hallo
da kann ich mich Carolyn nur anschließen. Ist mir im letzten Jahr Ende April passiert. Da hatten wir hier eine Kaltwelle mit starkem Nordwind und meine Tomatenpflanzen, die schon draußen standen, waren echt beleidigt
In diesem Jahr bleiben Tomaten, Gurken, Auberginen, Paprika und Kürbisse im (unbeheizten) Gewächshaus.
Einen schönen Feiertag
Rita

Gloriosa hat geschrieben:Vorgestern habe ich sie pikiert und nun sind sie in Einzeltöpfchen draussen

Das ist doppelter Stress. Das pikieren beschädigt immer einige Wurzeln und dann ist der Kontakt zur Erde auch nicht besonders gut. Und dann noch draussen!

Zumindest nach dem Pikieren hätte ich ihnen ein paar Tage zur Erholung und zum Einwachsen am Fensterbrett gegönnt.

Die nächsten Tage, soll es auch in Basel nachts nochmals Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt haben. Also zumindest über Nacht hereinholen.

Meine Tomaten sind schneller/früher gekeimt als angenommen und jetzt muss ich zwischen zwei Szenarien wählen oder diese gegeneinander ausspielen:

Drinnen warm und wenig Licht und draussen viel Licht (allerdings vor der Sonne geschützt) und kälter. Also an warmen Tagen ins Freie und in kalten Nächten ins Haus. Ich möchte einfach verhindern, dass die Pflanzen vergeilen. Gewächshaus habe ich leider keines.

Bis jetzt haben die Pflanzen dieses "Wechselbad" gut überstanden.

Hapy

Danke für eure Antworten
Dann müssen sie wohl wieder rein... Ich habe auch das Problem von zu wenig Licht drinnen, die Pflänzchen haben deshalb (nehme ich an) schon eher dünne, längere Stängel.
Meint ihr also, im Zweifelsfall ist Wärme wichtiger als Licht?

Gloriosa hat geschrieben:Meint ihr also, im Zweifelsfall ist Wärme wichtiger als Licht?

Es ist nicht Wärme gegen Licht, sondern niedrige Temperaturen gegen Licht. Pflanzen wachsen z.T. bei niedrigen Temperaturen nicht (Frost ist sowieso ein anderes Kapitel.). Ich würde langsames Wachstum bei Licht schnellem Wachstum bei wenig Licht vorziehen, wobei ich die Pflanzen bei niedrigen Temperaturen schützen würde, bzw. ins Haus nehmen würde. Bis Donnerstag sind bei uns Temperaturen nachts bis -2 °C und tagsüber von nicht mehr als 6 - 8 °C angesagt. Da ist nichts mit draussen, zumal für zwei der Pflanzen Temperaturen unter 10 °C vermieden werden sollten.

Hapy

Hallo Gloriosa, hallo Hapy,

Ihr könnt aber etwas tun, falls die Pflanzen ( in diesem Fall Tomaten, gilt aber auch für Paprika, Chilis und Auberginen) bei zu wenig Licht zu langbeinig aufschiessen: Anhäufeln! Das kann gut über die lichtarmen Tage hinweghelfen.
Die Tomaten nehmen es gerne an, sie bilden dann weitere Stängelwurzeln aus, bei Chili und Paprika tun es manche, und die restlichen und die Auberginen akzeptieren es als Hilfe.
Weil ich das Problem kenne, versenke ich die kleinen Papptöpfchen eine Zeit nach dem Keimen ( bei mir immer nur einzeln) in hohe Plastikbiergläser. Darin kann ich dann nach und nach immer höher anhäufeln, und die Pflanzen bleiben bis zum Auspflanzen im Mai stabil. Ich meine, Tomaten und Chilis und Paprika werden ja beim Auspflanzen ohnehin deutlich tiefer gesetzt, die Prozedur des Anhäufelns kommt ihnen nur entgegen.
Klar, es ist eine Art Notlösung gegen das Vergeilen, aber sie funktioniert. Außerdem gebe ich dann unten und oben nahrhafte Erde rein, nach der mageren Anzuchterde, ist also auch ein Düngerschub.

Jetzt aber, was tun, wenn Ihr oben im Topf keinen Platz zum Anhäufeln habt? Leere Klorolle über die Tomatenpflänzchen stülpen und darin anhäufeln! Bis Mai wird dieses Provisorium schon halten!

Lieben Gruß,
Mia

Danke für die Inputs
Ich habe bisher immer mal wieder Erde aufgefüllt, und die Pflanzen beim Pikieren auch etwas tiefer gesetzt. Für Klorollen sind sie viel zu gross.
Ihr habt mich überzeugt heute habe ich alle Tomaten wieder reingeholt. Einige konnte ich meinem Nachbarn geben, die wohnen nun erst mal auf seinem (hellen) Fensterbrett, und den Rest habe ich bei mir auf dem einzigen, nicht so hellen Fensterbrett untergebracht. Ich bin gespannt, wie sie sich entwickeln und ob sie anders werden als in den vergangenen Jahren, in denen sie schon früh nach draussen mussten. Gerade bin ich froh, dass sie wieder drinnen sind, wo es nun (endlich!!) regnet.

Ich wünsche euch einen guten Wochenstart