Ja, das ist das "Erd- und Schattenbild", Rhabarbär.
Pflanz den Thymian um, im Augenblick ohne Rückschnitt, bis er sich gut erholt hat. Rückschnitt sonst: jederzeit.
Ich habe in meinem Beet etwas "geschummelt".
Ich habe hier auch lehmig/tonigen Boden. Ich wollte aber endlich mal meine Thymiane aus den Kübeln auspflanzen, die ich seit zig Jahren ( über zwei Umzüge) mit mir herumschleppe. Also habe ich die Stellen im Beet, wo Thymiane und kleine Steingartenpflanzen hin sollten
30-40 cm tief ausgehoben ( sicher 1 Quadratmeter, vor allem vorn im Beet), hab unten 7 -10 cm grauen Schotter reingepackt, um den Wasserabfluss zu garantieren, dann ein Drittel des lehmigen Aushubs mit Sand und Kieselsteinchen vermischt und wieder reingetan.
Das war's.
Ich habe auch von dem umgebenden Boden Erde abgehoben und mehr Sand und Steinchen untergemischt, so steht die Rose immer noch mehr oder weniger im Lehm, auch Rosmarin und Oregano haben etwas besseren Boden.
Pflanze den Thymian auch frei, so dass er im Moment von keiner Pflanze bedrängt oder beschattet wird. Meine kleine Rose hat erst im Mai ausgetrieben, so dass der eine bei mir bis dahin noch voll die Sonne genießen konnte.
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Ich hielt sie in Kübeln, die Thymiane, weil ich im Bergischen Land einen reinen Schattengarten hatte, ideal für Rhododendren und Waldpflanzen.
Nur ein paar Kübel konnte ich in die pralle Sonne stellen. Dann geht es bei Thymian so: Unten einen dicke Schicht Schotter rein, dann feinere Kiesel, dann normale Gartenerde oder Pflanzerde zu mindestens einem Drittel mit scharfem Sand mischen und noch kleine Steinchen rein. So hielt ich meine Thymiane über fast 20 Jahre. Die ältesten habe ich vor dem letzten Umzug alle verschenkt. Die jetzigen sind Sämlinge aus den Kübeln.
Ich habe es in diesem Forum schon so oft geschrieben, dass ich mir albern vorkomme, es noch mal zu tun, aber sicherheitshalber sollte ich wohl: Um Thymian zu begreifen, seht Euch die Originalstandorte an!
Thymus vulgaris und seine einfachen Abarten wachsen zum Beispiel in Südfrankreich, in der Türkei, in Griechenland, wild im Straßenschotter!
Da geht also eine einfache Straße her, die nur in der Mitte geteert ist. Außen rum ist nichts als heller, grauer Schotter - und der steht voll mit Thymian. In den Sommermonaten ist es ein einziges, sehr niedriges rosa/helllila Blütenmeer, voller Hummeln und Insekten. Deshalb niedrig, weil tagaus, tagein, die Reifen der Lastwagen, die auf der schmalen Straße keinen Platz finden, die Thymiane überrollen. Das macht ihnen wenig, die Lastwagen fahren ja wieder weg und werfen keinen dauerhaften Schatten.

Die Pflanzen bleiben dadurch niedrig, okay, aber das hindert sie nicht am Blühen und Gedeihen. Wir haben hier also den magerst möglichen Standort, in Kombination mit voller Sonne, außer den Thymianen kann dort nichts gedeihen. Keine Pflanze wirft Schatten auf sie oder bedrängt sie. Das sollte man bei der Pflege in Deutschland ein bisschen nachmachen.
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Rosmarin, auch ein Kind des Mittelmeers, ist übrigens bei uns weniger frostgefährdet, wenn Du ihm im Untergrund die selben Bedingungen bietest. Die Erde kann etwas besser sein als bei Thymian ( muss aber nicht) , aber es sollte ein absoluter Wasserabfluss durch Schotter und Sand gewährleistet sein. Dadurch kann kein Wasser im Winter um die Wurzeln gefrieren, was sein Ende zur Folge hätte. Vielleicht wohnst Du klimatisch günstig in D., aber hier in der Warburger Börde muss ich auch aufpassen, dass mir der ältere Rosmarin - auch eine ehemalige Kübelpflanze - nicht erfriert. Und zwar nicht von oben, sondern durch gefrierendes Wasser in zu dichtem Boden an den Wurzeln.
Oregano und Salbei nehmen auch besseren, schwereren Boden, und gedeihen darin problemlos.
Bei Lavendel sieht es wieder anders aus. Er überlebt auch besseren und schwereren Boden, aber seine Samen keimen bevorzugt in einem mageren Thymianboden, oder in einem Boden, der mit Kieseln bedeckt ist, sehr warm, fast heiß, und sehr trocken.
Wenn Du Lavendel zu Rosen pflanzt, in recht guten Boden, und nebenan ein Kiesbeet ist, was unkrautfrei bleiben soll, schickt der Lavendel seine Samen, die auch bald keimen und gut wachsen, genau ins Kiesbeet. Unter der Rose keimt gar nichts, obwohl er da steht,
und in unseren Augen dort die besseren Bedingungen hat.
Eigentlich sagt das etwas sehr Genaues über diese Pflanze Lavendel.
Thymian hingegen keimt sehr leicht überall, überlebt aber nicht lange, sofern die Bedingungen nicht stimmen. Das geht soweit, dass man die Keimlinge gar nicht bemerkt, weil sie sofort wieder weggestorben sind. Also, wenn Du die ersten, kleinen, gekeimten Thymianpflänzchen unter Deinen Büschen entdeckst, die dann auch weiterwachsen, weißt Du, dass der Standort und der Boden richtig sind.
Lieben Gruß,
Mia