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Re: Bärlauch überall

Verfasst: Do Mär 12, 2020 10:13
von Susanne
Eine Bekannte von mir versucht seit etwa fünf Jahren, der Bärlauch-Pest in ihrem Garten Herrin zu werden. Sie gräbt jede Pflanze einzeln aus, trotzdem stinkt der ganze Garten im Frühling nach Knoblauch. Dort, wo sich Samen und Tochterzwiebeln zwischen Gehölzwurzeln eingenistet haben, hat sie keine Chance.

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Mi Mai 27, 2020 15:40
von Gärtnerin
Also, ich versuche seit Jahren mein Himbeer-/Brombeerbeet vom nachbarlich eingewanderten Bärlauch zu befreien -ohne Erfolg :-(
Die Nachbarin hat mittlerweile fast keinen mehr und ist arg traurig darüber. Er ist -ohne unser beider Zutun- zu mir herübergewandert. Wir haben die Mäuse in Verdacht.

Zuerst ignorierte ich ihn, weil es noch nicht invasiv aussah. Dann, als er einen Teppich zu bilden anfing, schnitten wir immerzu alle Blätter ab, um ihm die Kraft zu nehmen. Denkste ! Der wurde immerzu dichter :roll:
Dann hat Göga sich erbarmt und versucht, die Zwiebeln aus der Erde rauszubefördern. Er wollte aber nicht zuviel Erdreich mitrausbefördern und bröselte deshalb immer maximal das Erdreich ab. Ich konnte das gar nicht anschauen, denn ich erblickte die tausendfach zurückbleibenden winzigen haarfeinen Würzelchen und unterstellte, daß er damit gleich wieder Vermehrungshilfe leisten, also nur unnütze Zeitverschwendung betreiben würde. Der Teppich war nach 2 Jahren noch dichter...
In der Folge haben wir nur noch vor der Blüte Blattwerk abgeschnitten. Viel gebracht hat das aber bisher nicht. Der steht wie eine 1 :-(
Und meine sich hochkämpfenden Himbeeren fühlen sich darunter nicht wohl. Ich schau schon immer ängstlich hin und her, wohin er noch weiterwandern könnte.
Ins Himbeer-/Brombeerbeet streu ich immer dick Rindenmulch, das verschreckt den übrigens kein bißchen !

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Mi Mai 27, 2020 19:13
von Hapy
Hallo Gärtnerin,

Gibt es bei Euch viele Mäuse? Aber warum sollten Mäuse Bärlauch vertragen? Mein Verdacht fällt da eher auf die Ameisen.

Ja, es ist schwer, dem Bärlauch her zu werden, zumal die Samen wohl mehrere Jahre im Boden überleben und über einige Jahre verteilt keimen. Ausgraben ist sicher eine Methode, den Bestand zu reduzieren und dabei gilt es die Zwiebelchen zu entfernen, die Würzelchen sind harmlos. Dass im nächsten Jahr wieder Bärlauch kommt, liegt einfach daran, dass in der Erde genügend Samen sind, die dann austreiben.

Ich versuche darauf zu achten, dass der Bärlauch nicht zum Aussamen kommt. In zwei Bereichen, in denen ich im vergangenen Jahr die Bärlauchblätter konsequent und frühzeitig entfernt hatte, waren dieses Jahr weit weniger Pflanzen, als im Jahr davor. Da habe ich natürlich auch alle Keimlinge entfernt. Dieses Jahr habe ich in genau diesen Bereichen begonnen Bärlauch zu ernten um die Pflanzen auszuhungern. Mal sehen, wie sich das nächstes Jahr darstellt. Ansonsten habe ich den Bärlauch nach der Blüte radikal zurückgeschnitten, so dass er kaum Nährstoffe fürs nächste Jahr sammeln konnte. Mal sehen, wie es sich nächstes Jahr darstellt.

Vermutlich muss man drei oder vier Jahre konsequent verhindern, dass Samen gebildet werden können und dass die Pflanzen Nährstoffe fürs nächste Jahr sammeln können.

Hapy

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Mi Mai 27, 2020 20:10
von Mia
Ich glaube, ich hätte Lust auf eine Bärlauchplantage. Platz ist da, dann soll er mal kommen. Aber ich befürchte, es ist ihm in meinem neuen Garten jetzt zu trocken.
Schon mal Bärlauch gegen Giersch versucht? Wäre ja vielleicht auch mal eine Alternative? *lächel*

Dickes Gierschbeet mit Kartoffeln unterpflanzen und nebenbei Bärlauch rein? Den Kartoffeln macht das Aroma sicherlich nichts, im Gegenteil. Ich probiere das mal ab morgen aus.
Ich werde spätestens nächstes Frühjahr dazu berichten. :wink:

Ansonsten, ich glaube, ich habe das schon mal hier geschrieben, solltet Ihr für das Ausrotten des Bärlauchs den Boden ansäuern! Werte Gärtnerin, ein Tipp! In Rhododendrenerde oder sonst leicht saurer Erde - möglicherweise auch durch Auftrag von Rindenhäcksel oder reichlich Fichtennadeln - geht der Bärlauch von selber ein. Wenn das Rindenzeug bei Dir nicht sauer genug ist, kaufe ein anderes, ganz billiges, was von allen anderen Kunden gemieden wird, oder hol Dir dick Fichtennadelstreu aus dem Wald. Ansonsten greife mal wirklich zu Torf.
Je saurer das Milieu wird, desto weniger gedeiht der kalkliebende Bärlauch!

So habe ich ihn schon mal in einem Garten im Bergischen Land, damals aber unfreiwillig, killen können.

Mia

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Do Mai 28, 2020 00:38
von Hapy
Mia post, hat geschrieben:
Mi Mai 27, 2020 20:10
In Rhododendrenerde oder sonst leicht saurer Erde - möglicherweise auch durch Auftrag von Rindenhäcksel oder reichlich Fichtennadeln - geht der Bärlauch von selber ein.
Ja, Du hast das mit der sauren Erde schon erwähnt. Aber ich kann den Bärlauch natürlich nicht ausgraben und dann in Rhododendronerde einpflanzen, damit er eingeht. :smile: Und mit Rindenhäcksel oder Fichtennadeln würde ich natürlich auch jene Pflanzen vertreiben, die derzeit neben dem Bärlauch noch wachsen, wobei ich nicht annehme, dass sich der pH-Wert des Bodens mit etwas Rindenhäcksel oder Fichtennadeln nachhaltig beeinflussen lässt.

Hapy

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Do Mai 28, 2020 17:42
von Mia
Stimmt. Durch 'etwas' Rindenhäcksel und Fichtennadelstreu lässt sich der Boden kaum beeinflussen, es müsste schon deutlich dicker kommen. Und damit vertreibst Du dann natürlich auch die anderen Pflanzen, die noch beim Bärlauch wachsen. Aber vielleicht kannst Du mal kleinere, kompakte Bärlauchstellen gezielt mit Rhododendrondünger düngen?
Der tut das, was er soll: er säuert gut an!
Damit habe ich den Bärlauch im Bergischen Land ums Leben gebracht - den ich eigentlich behalten wollte.
Damals war es Zufall. Ich habe, wegen eines benachbarten Rhododendron, den falschen Dünger drauf gekippt.
Der Bärlauch ging einfach später nur ganz still ein - und kam im Frühjahr nicht wieder.

Mia

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Fr Apr 08, 2022 10:51
von merlonzo
Mein Kampf gegen den Bärlauch ist zermürbend.
Auf der Suche nach einer Lösung bin ich auf dieses Forum gestossen, weil ich Ratschläge suche was ich noch unternehmen könnte um ihn loszuwerden.
Mein kleiner Garten ist auf 3 Seiten umzingelt von Bärlauchplantagen. Er versamt regelmässig und zwischen meinen Blumenzwiebeln, den Christrosen, Pfingstrosen, den ausgepflanzten Agapantus wachsen jetzt hunderte kleiner Bärlauchblättchen. Zwischen dem Thymian der ganze Flächen bedeckt spriessen sie auch überall. Auszupfen funktioniert manchmal, meistens reisst das Blatt ab und die Zwiebel bleibt im Boden.
Wenn er zu blühen beginnt versuche ich alle Blüten abzureissen.
Kein Unkrautstecher ist lang genug um bis zu den Zwiebeln vorzustossen.
Wenn schon keinen Rat so vielleicht bekomme ich Trost von anderen Bärlauch geplagten.

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Fr Apr 08, 2022 20:59
von Hapy
Hallo merlonzo,

so tief unten sind die Zwiebelchen nun auch nicht Maximal 10 Zentimeter. Solange es sich um Keimlinge handelt, sollte das Entfernen des Blattes ausreichen, um dem Zwiebelchen die Nahrung zu entziehen. Bei älteren Pflanzen reicht das sicher nicht mehr. Da müsstest Du wohl konsequent haken oder mähen. Es hilft zwar die weitere Ausbreitung des Bärlauchs zu verhindern, indem Du die Samenständer entfernst, aber die Bärlauchsamen in der Erde keimen wohl erst nach und nach über drei oder vier Jahre.

Dein Problem wird es sein, dass es auch außerhalb Deines Gartens Bärlauch gibt und dessen Samen wieder auf Dein Grundstück gelangen.

Mir bleibt auch nur, den Bärlauch dort zu rupfen (und aufzuessen), wo ich ihn nicht haben möchte. :wink:

Bärlauchravioli, Hackbraten mit Bärlauch, Spaghetti mit Bärlauchsauce, Ciabatta mit Bärlauchcreme und Käse überbacken, Bärlauchquiche, ...

Hapy

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Fr Apr 08, 2022 21:09
von Cassi
Des Einen Leid, wär des anderen Freud… Ich habe die letzten Jahre leider erfolglos versucht, Bärlauch anzusäen - es gelingt mir einfach nicht…

Wenn es zusammenhängende Flächen sind, auf denen sich bei euch das so verbreitet, wäre es vielleicht möglich, diese dunkel abzudecken. Entweder mit einem Unkrautvlies oder mit Pappe. Darauf etwas frische Erde. Das Vlies oder die Pappen entziehen dem darunter liegenden Boden das Licht. Dadurch geht eigentlich fast jedes Unkraut früher oder später kaputt.
Am einfachsten ist natürlich über den Herbst/Winter sowieso nichts angebaut wird. Ich habe so einige meiner Beete im letztenHerbst/Winter abgedeckt und habe auf diesen Beeten jetzt so gut wie kein Unkraut. Vielleicht funktioniert das auch bei Bärlauch.

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Fr Apr 08, 2022 22:51
von Hapy
Abdecken ist natürlich schwierig, wenn der Bärlauch zwischen dem Thymian wächst.
Ich habe es noch nicht ausprobiert, Flächen abzudecken, um den Bärlauch zurückzudrängen, könnte mit allerdings vorstellen, dass dies funktioniert, bzw. die Bärlauchpflanzen so stark schädigt, dass sie im nächsten Jahr kaum Kraft haben, großartig neu zu treiben, wenn die Flächen von März bis Juni abgedeckt sind.

Hapy

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Sa Apr 09, 2022 07:30
von Tscharlie
Man könnte eine "alternative" Methode versuchen.

Bärlauch "veraschen", sprich zuerst etwas trocknen und dann Verbrennen, am besten ganze Pflanzen mit ausgereifter Frucht.

Dann die Asche über das Gebiet streuen wo man die Pflanze nicht haben will.

Klingt bescheuert, aber so ähnlich ist auch die Idee bei der Homäopathie.

Und alte Bauern haben mir eingebleut, keine Sämlinge ins Feuer werfen! Begründung: Das tut man nicht! Das WARUM ist verloren gegangen, nur noch die Anweisung wurde weitergegeben. Aber das haben sowohl meine Verwandten in Niederbayern so gesagt, als auch der alte Bauer in Oberbayern bei dem wir als Kinder Urlaub gemacht hatten.

Und das könnte der Grund sein, dass Weizen nicht mehr so gut keimt, trotz doch sicher verbesserter Zucht, weil Weizen zur Energieerzeugung verbrannt wird.

Re: Bärlauch überall

Verfasst: Sa Apr 09, 2022 09:11
von Cassi
Hapy hat geschrieben:
Fr Apr 08, 2022 22:51
Abdecken ist natürlich schwierig, wenn der Bärlauch zwischen dem Thymian wächst.
Das stimmt natürlich- dort wo er zwischen anderen Pflanzen wächst, die erhalten werden sollen, ist es schwierig. Da kommt es dann darauf an, wie viele und wie groß die Pflanzen sind die da stehen bleiben sollen.

Bei Unkrautvlies ist der Vorteil, dass man dieses dort ausschneiden kann, wo die anderen Pflanzen stehen, die bleiben sollen. Aber je nach Anzahl und Größe der Pflanzen, die bleiben sollen, ist es natürlich eine Heidenarbeit. Dort, wo Thymian zum Beispiel wächst, der sich ja auch - je nach Art - bodendeckermäßig ausbreitet, ist es fast unmöglich.

Die Methode wäre wirklich eher dort zu testen, wo man vielleicht etwas Neues anlegen möchte oder größere Flächen nur mit Bärlauch hat.