Au man, arme Jennifer!
War schon mal gut, dass Du den Boden ausgetauscht hast - und hoffentlich gleich in der MÜLLtonne entsorgt? Dorthin gehören auch alle befallenen Pflanzenstellen. Und Deine Arbeitshandschuhe! Oder, sofern möglich: kurz auskochen. Die Schere und Schnittwerkzeuge mit Brennspiritus sterilisieren, benutzte Eimer und Gefäße heiß in der Wanne/Dusche ausspülen und dann tagelang in die pralle Sonne stellen. Sonne kann Pilzsporen durchaus auch abtöten, wo bei das nicht sicher ist, aber besser als nichts und keine Vorsorge.
Nun etwas Grundsätzliches: Tomaten und Gurken im Gewächshaus haben es zusammen schwer, weil sie unterschiedliche Bedingungen an die Luftzirkulation stellen. Tomaten benötigen Wärme und Sonne und frischen Wind, zumindest atmende Luft, während es die Gurken bei Wind nicht gut aushalten. Sie wollen eine möglichst geschützte Ecke, wo kein Lufthauch hinkommt.
Allerdings: Je geschützter es ist, um so leichter können sich
gerade Gurken bald den Grauschimmel fangen und den auch an andere Pflanzen im Gewächshaus weitergeben.
Mein Rat: Hol die Tomaten da raus! Ich nehme mal an , die stehen in Kübeln, und Du kannst sie verrücken? Ab mit denen in die Sonne! Möglichst unter einen Dachüberstand, damit sie im weiteren Jahr nicht zu sehr von Regen getroffen werden. Besser sie sind draußen und erholen sich, als sie bleiben drinnen und können sich nicht erholen. Falls sie aber doch im Boden stehen, nimm die Fenster bei ihnen vom Gewächshaus raus, so dass Luft und Wind rein kann. Oder suche einen Kompromiss. Sie brauchen in jedem Fall Luft!
Den Bereich der Gurken kannst Du dann mit irgendwas abhängen, so dass die nicht zu sehr von frischer Luft getroffen werden.
Und noch ein bisserl in ihrer 'Nestwärme' bleiben.
Zum Hängen der Blätter: Das ist klar, Du hast die Pflanzen ja soeben entwurzelt und den Boden abgespült. Sie konnten so schnell nicht wieder neue Feinwurzeln treiben, die sie mit Wasser versorgen. Auch wenn Du jetzt sehr vorsichtig warst, sind die alten feinen Würzelchen gestört, sie haben noch nicht wieder ihren Weg gefunden - und das ist der normale Umpflanzschock.
Die Würzelchen müssen ja oben eine ganze Pflanze mit Blättern und ggf. Blüten versorgen, das können sie nach dem Umpflanzen noch nicht.
Du kannst den Pflanzen helfen, indem Du alles was unnütz an Blattzeug ist, wegschneidest. Dadurch brauchen sie weniger Wasser hochzupumpen. Bei den Tomaten sind das jedenfalls alle unteren Blätter, die benötigen sie nicht, auch Seitentriebe können jetzt mal ausgeknipst werden. Na, einen starken würde ich unten schon stehenlassen, alles andere kann weg. Auch bei den Gurken nimmst Du alle unteren und bodennahen Blätter ab. Man kann deren Triebe sogar von oben einkürzen, aber ich weiß nicht wie lang Deine Gurkenpflanzen inzwischen sind und wie sie genau aussehen. Ich will Dir nichts falsches erzählen.
Gut gießen ist klar, damit die Wurzeln erneut gut eingeschwemmt werden und alle wieder engen Bodenkontakt bekommen.
Dann können sich die Pflanzen hoffentlich im Laufe einer Woche wieder erholen.
Bei den Tomaten wird das auch funktionieren. Sie sind hart im Nehmen und möchten gerne überleben.
Bei den Gurken weiß ich nicht. Kann sein, dass da der Pilz weiterhin im Gewebe steckt, und Du sie gar nicht retten kannst.
Auch deshalb ist es wichtig, die Tomaten so schnell wie möglich von den Gurken zu trennen, so erhältst Du zumindest diese Pflanzen!
Gute Besserung!
Lieben Gruß,
Mia