Hallo in die Runde,
heute war ich erst mal beim Arzt und habe neue Antibiotika bekommen. Mögen sie nutzen!
Dann habe ich mir gerade ( beim Hinsetzen) ein Glas Sekt über meine Tastatur geschüttet.- Möge sie es überleben!
Wenn ich gleich ganz seltsam schreibe, wisst Ihr Bescheid!
Dann habe ich mich geärgert, davon ein anderes Mal mehr.
Und dann habe ich noch mal über Pflanzenkrankheiten nachgedacht. Ich komme mehr und mehr zu der Meinung, dass Viren und selbst Rostpilze, die auf eine bestimmte Pflanze spezialisiert sind, auf andere Pflanzen "überspringen" können, und dabei ihr Erscheinungsbild leicht ( oder auch weniger leicht) wechseln. Im Dortmunder Garten hatte ich so ein Theater mit einer Kräuselkrankheit. Dass Pfirsiche davon befallen sind, okay, aber dass das Kräuseln gleichzeitig auch Johannisbeeren und Wasserdost und Tomaten erwischen kann, war mir zum einen neu und zum zweiten ein Buch mit sieben Siegeln. Die drei letztgenannten konnten eine Kräuselkrankheit gar nicht haben! Diese befallenen Kübel-Tomaten habe ich hinterher weggeschmissen, den Wasserdost und die Johannisbeeren stark zurückgeschnitten. Dann bin ich umgezogen, so dass ich über den weiteren Verlauf nichts sagen kann.
Hier in Warburg hatte ich letztes Jahr Stress mit einem Rostpilz. Dass er an Stockrosen sitzt, auch dann an Johannisbeeren ( es waren neue, nicht die aus Dortmund),ist ja schon begreiflich. Wobei der an Stockrosen und der an den Johannisbeeren schon zwei verschiedene sein sollen. Dass sich dann Malven anstecken, von den Stockrosen vermutlich, ist auch begreiflich. Aber seit wann haben Margeriten und Liebstöckel und Oregano Rostpilze? Wäre der Pilz auf meine Rosen gehüpft, das könnte ich ja noch verstehen, aber die blieben seltsamerweise gesund.
Am heftigsten krank war tatsächlich der Liebstöckel! Hat schon mal jemand einen Liebstöckel mit Rostpilzen gesehen? Der war so stark betroffen, ich musste ihn mitten im Jahr abscheiden und die langen Triebe vernichten.
Was habe ich gemacht? Eine Stockrose ( die sich trotzig selbst ausgesät hatte), und der es wirklich miserabel ging, habe ich versucht auszumachen, was erstmal wegen der Pfahlwurzeln nicht gelang, auch an zwei rosa Malvenbüschen bin ich zunächst gescheitert. Der Boden war im Sommer ja so furchtbar trocken. Erst im Herbst habe ich sie rausbekommen. Margeriten und Oregano habe ich abgeschnitten, die jungen Johannisbeeren wachsen noch im Kübel, im Frühjahr bekommen sie einen Platz in normaler Erde. Vielleicht ist ihr Austrieb dann gesund?
Ansonsten habe ich an den betroffenen Stellen ordentlich Rindenmulch auf die Erde aufgebracht. Es geht die Mär, dass er die Pilze über dem Winter aus dem Boden bindet, diese Packung kommt dann im Frühjahr in die Mülltonne. Bin mal gespannt, ob das gewirkt hat.
Und vorher habe ich noch alles mögliche versucht: Dinkelmehl, Buttermilch, keine Ahnung mehr was alles, sogar ein Pilzmittel habe ich gespritzt. Ich glaube, ich hätte genauso gut beten können, oder mir eine Blutwurst an den Bettpfosten hängen.
Wusstet Ihr's noch nicht? Blutwurst am Bettpfosten ist besonders gut gegen Menstruationsbeschwerden!
Ich bitte Euch dringend, diese Weisheit im Internet zu verbreiten! Bei Facebook! Man darf aber nicht aus Versehen eine Leberwurst nehmen. Das ist kontraproduktiv! Leberwurst am Bettpfosten erhöht die Anzahl der männlichen Spermien.
Nee, es hat alles nichts genutzt. Ich habe in Dortmund ja ewig an dem dortigen Pfirsich rumgedoktert. Gegen Kräuselkrankheit. NICHTS hat genutzt! Nichts! Kein alternatives Rezept, und auch kein Spritzzeug.
Hier in Warburg habe ich jetzt seit drei Jahren Pfirsiche aus der ehemaligen DDR. Ich bekam sie als kleine Sämlinge. Der eine steht im Ostbeet und reicht mir schon bis zur Brust. Ich denke, er wird dieses Frühjahr zum ersten Mal blühen. Der andere hat es schwerer, er steht im sehr trockenen Südbeet und ist nur halb so groß.
Aber die Dinger kommen offensichtlich mit dem hiesigen Klima ( und dem Boden) klar. Bis jetzt hat sich noch kein einziges Kringelblättchen gezeigt. Beide sind gesund und munter. Möge es so bleiben!
Der Dortmunder Pfirsich, noch von meiner Mutter gekauft, war sofort krank, kaum stand er bei uns im Vorgarten.
Mein Resümee: Sofern Pflanzen erkranken und sich nicht durch kleine - am besten biologische- Anwendungen gesunden lassen: raus damit! Die erste Möglichkeit ist immer ein neuer Pflanzort, der vielleicht besser auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Manchmal rettet schlichtes Umpflanzen. Gut, vorher kommt ein starker Rückschnitt. Und wenn beides nicht hilft: Weg mit dem Zeug! Bevor es noch mehr Krankheitserreger in der Gegend verteilt.
Denn ich glaube tatsächlich, aller Wissenschaft zum Trotz, dass ein im Garten gefangener Rostpilz oder ein Virus, sich auch ganz anders verbreiten kann, als es in den Büchern oder im Internet steht.
Dem Internet bin ich inzwischen sowieso böse. Es wird heutzutage so viel halbausgegorener ( und ungenau recherchierter) Schwachsinn erzählt, dass man sich allein deshalb schon eine Blutwurst ans Bett hängen sollte. Vielleicht hilft sie ja auch beim Erkennen von Halbwahrheiten.
Ich nehme mich selbst nicht aus! Lange Jahre habe ich zum Beispiel bei der Kräuselkrankheit von Pfirsichen all das vertreten, was man so weiß: Silicea, Schachtelhalm, Kieselsäure, Knoblauch, Ringelblumen.... ich meine, man kann es ja versuchen, vielleicht passt ja was. Aber wenn alles nicht hilft, dann muss der Pfirsich da weg! Umpflanzen, verschenken oder entsorgen.
nemesia hat geschrieben:Vor ein paar Jahren hatte ich Sonnenblumen und Kartoffeln auf einem Beet.(...) Es sah super aus , und ich habe sie einfach gelassen - obwohl ja gesagt wird, dass die beiden nicht so gute Nachbarn sind. Und was kam? Prächtige gesunde Kartoffeln und wunderschöne große Sonnenblumen.
Tja, Nemesia, Deine Pflanzen hatten eindeutig nicht die einschlägigen Bücher zu ihrem Standort gelesen! Hatten vermutlich auch nicht genügend im Netz recherchiert.
Lieben Gruß,
Mia