Hallo Lisa,
ja, es sind Tomaten, aber überwintern kannst Du sie eigentlich nicht.
Jetzt bin ich persönlich Experimenten gegenüber nicht abgeneigt, also: Du kannst es versuchen.
Ich habe auch schon mal versucht, eine Auberginenpflanze zu überwintern.
Was auch nicht ging...
Jetzt, warum ist das schwierig? Tomaten sind Kinder
des Lichtes, der Wärme und des Windes.
Wenn nur eine dieser Komponenten fehlt, gibt es Probleme.
Allein schon im deutschen Garten tun sich viele Tomaten schwer, überhaupt zu Früchten zu kommen, jedenfalls in normalen, sprich: in durchwachsen regenreichen Sommern.
Jetzt ist die Frage, wo bekommst Du über den Winter das Licht eines warmen Julitages her?
Das ginge eventuell mit künstlicher Beleuchtung...
Übermäßig warm muss es im Winter nicht sein, ein heller, kühler Flur würde reichen, wo man an frostfreien Tagen auch mal gut durchlüften kann. Dazu das künstliche Licht darüber aus LEDS für Pflanzen, die werden nicht heiß.
Also, das
könnte klappen.
Nun ist aber das Problem, dass Tomaten durchaus mitkriegen, wenn sie nur etwas falsch stehen.
Eine normale Zimmerüberwinterung ist im Grunde nicht zu machen.
Ist es zu dunkel, werden sie geilwüchsig, gelblich, schießen ins Kraut und kippen um; gibt es Kältebrücken, z.B. an einem ( gutgemeinten!) Südfenster, werden sie krank. Mit Kältebrücken meine ich: von hinten ( also da, wo Du vom Zimmer aus draufguckst) hat die Tomate meinetwegen die normale Zimmerwärme, aber durch die Fensterscheibe atmen natürlich die kalten Tage und die Frostnächte im Winter. So ist die Tomate an einem solchen Standort zwei verschiedenen Temperaturen ausgesetzt: hinten warm, vorne hingegen, in Scheibennähe, kann es Nächtens tief heruntergehen. Nicht nur das: hinten ist die warme Heizungsluft in der Regel trocken, die Scheibe hingegen atmet Feuchtigkeit. Es ist also auch noch ein Trocken-Feuchtgefälle da.
Bei einem Südfenster kommt auch noch- selbst im Winter - für wenige Stunden am Tag eine starke, warme Sonneneinstrahlung hinzu. Den Rest des Tages aber, reicht die tiefstehende Sonne als Lichtspenderin nicht aus. Für das gesunde Gedeihen der Pflanzen sollten es eben nicht nur drei Stunden gutes Licht sein, sondern acht oder zehn. *
Solche Wechselbäder halten die Pflanzen in der Regel nicht lange aus. Das mindeste, was sie bald kriegen, sind Spinnmilben, gelegentlich auch weiße Fliegen.
Obwohl eine Aubergine deutlich härter ist als Tomaten, starb die mir auch an Spinnmilben. Chilis kann man eher überwintern. Aber auch bei diesen können Spinnmilben auftreten, die sie hinwegraffen. Andere Leute klagen im Winter auch über Blattläuse, über Woll- und Schmierläuse, die ich gottseidank noch nie hatte.
Bei Chilis ist es so, dass sie im Winter besser etwas kühler, aber möglichst sehr hell stehen.
Das würde ich auch für Deinen Tomatenversuch empfehlen ( siehe oben). Ein relativ kühler Raum ( Kühle stoppt das Wachstum) und gleichzeitig künstliches Licht von oben.
Der Raum sollte lüftbar sein! Immer mal wieder gut durchlüften, aber darauf achten, dass das Temperaturgefälle nicht zu groß ist, sonst kann es sein, dass die Blätter - trotz genügend Bodenfeuchte - hängen oder absterben.
Also, was Du vorhast, das ist schon 'hohe' Kunst.
Viel Glück damit!
Mia
Und berichte doch bitte weiter!!!!!
Ps.: Habe oben noch ein Sternchen gesetzt, als Erinnerungsmarker für mich.
Hier kommt die Erklärung *:
Falls sich unter der (gut gemeinten) Südfensterbank noch eine Heizung befindet, wird die Sache einerseits noch komplizierter, anderseits einfacher: Du kannst und solltest die Pflanzen unter solchen Bedingungen jetzt in ein möglichst hohes Aquarium setzen. Das nimmt die trockene Heizungsluft von unten und hinten weg, und schützt auch zur Scheibe hin vor tief niedersinkenden Temperaturen. Damit hast Du schon mal einen kleinen Gewächshausaspekt erreicht, das Licht aus Pflanzenleds ( kosten nicht viel) obendrüber ist aber unersetzbar!
Und, was bei dieser Geschichte fehlt, ist der Wind, denn Tomaten mögen und brauchen frische Luft!
Aber: das mit dem Aquarium ist auch eine Option!