Noch ist das Jahr in Deutschland sehr kalt.
Trotzdem können wir schon beginnen.
Aussaat im Freiland im Februar:
1.Puffbohnen
Sofern die Tage frostfrei sind, und der Boden locker, können Puffbohnen/Saubohnen, ca. 4/5 cm tief in die Erde versenkt werden. Sie keimen locker innerhalb der nächsten 4-5 Wochen, und schieben ihre beblätterten Stängel in Richtung Sonne.
Es ist gut, sie so früh zu legen, denn sie haben eine Affinität zu schwarzen Blattläusen, die im Frühsommer massenhaft an ihnen auftreten können. So früh gelegt, sind sie im Juni schon fertig und können geerntet werden, bevor die Läuse kommen.
In klimatisch nicht ganz ungünstigen Gegenden können sie auch schon im November in die Erde. Sie keimen dann ähnlich wie die im Februar gelegten.
Der künftige Frost macht ihnen - bei Pflanzung im Februar- nichts aus, sofern er nicht gerade (als Kahlfrost) wochenlang bei - 20 Grad daherkommt. Und selbst dann, sind sie noch nicht erledigt! Die ersten, oberirdischen, zartgrünen Triebe frieren dabei zwar komplett ab, aber diese Bohnen sind in der Lage, einen zweiten, ebenso wuchsfreudigen Trieb aus sich selbst zu bilden, sobald es nur etwas wärmer wird.
Das ist um so erstaunlicher, als dass ja im Prinzip jedes Schulkind den Keimvorgang bei der Bohne kennt: sobald die Bohne im Boden liegt, bzw. Wasser bekommt, sprengt sich das Häutchen um die zweigliedrige Frucht. In der Mitte bildet sich dann eine starke Wurzel nach unten, und die beiden Bohnenseiten heben sich als dicke Keimblätter über das Erdreich. Aus deren Mitte entspringt dann nach oben ein beblätterter Sproß.
Wenn der nun abfriert, inklusive der Keimblätter, sollte man denken, nun ist es aus mit der Pflanze!
Dem ist aber nicht so! Die Bohne ist in der Lage, aus ihrem unteren Wurzelspross ein zweites Mal auszutreiben! Wunder über Wunder! Und der neue Trieb gedeiht genauso gut und kraftvoll wie der erste!
Dies ist nicht nur bei Puffbohnen/Saubohnen so - die "Vicia Faba" heißen, und eigentlich gar keine echten Bohnen sind, sondern Wickengewächse - es ist genauso bei den echten Bohnen, die Phaseolus ( plus Sortenname) heißen. Die frieren zwar nicht ab, weil die erst viel später in die Erde dürfen, trotzdem kann es sein, dass insbesonders Feuerbohnen und hohe Stangenbohnen im ( für sie regional) zu kalten Boden Mitte Mai stocken und der erste Trieb eingeht. Mit etwas Glück erscheint später aus ihnen der zweite. Sonst: Diese Bohnen neu legen!
Die kleineren Buschbohnen (die Phaseolus sonstwie heißen), können etwas mehr Kühle im Mai vertragen als Feuerbohnen und hohe Stangenbohnen. Trotzdem sollten auch sie nicht vor dem 15. Mai in die Erde.
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2. Wintererbsen
Die können, ebenso wie Puffbohnen, in klimatisch halbwegs günstigen Gegenden, im Prinzip schon im November in die Erde. Sie keimen, sobald es für sie angenehme Temperaturen im Frühjahr zeigt. Man kann sie auch im Herbst auf der Fensterbank anziehen, und im Dezember auspflanzen. Die zarten Minipflanzen trotzen Schnee, Eis und Frost.
Ich mache es jetzt zum zweiten Mal mit denen. Ich habe die Sorten 'Frieda Welten' und 'Sima'. Im Juni sind sie genussreif und ca. 1,5 bis 2 Meter hoch. Als Erbsen benötigen sie natürlich Rankgitter! Ab Ende Juni wird das Stroh trocken und man kann nach und nach trockene Hülsen für die Neupflanzung im Herbst und Winter - oder Februar - entnehmen.
Erbsen und Puffbohnen sind Mittelzehrer. Sie benötigen einen lockeren, aber keinen stärker gedüngten Boden. Etwas Kompost tut den Erbsen zur Wachstumszeit aber trotzdem gut!
Aussaat im Freiland im Februar:
3. Karotten
Wer über einen halbwegs leichten, gerne etwas sandigen Gartenboden verfügt, kann jetzt schon Möhren/Karotten aussäen. Sie verpacken die feuchte, eventuell auch noch frostige Kühle im Frühjahr wunderbar. Nach geeigneten Sorten müsst Ihr bitte googlen, ich habe es ( wegen Tonböden) noch nicht gemacht.
Wer kein geeignetes Beet hat, kann Karotten ab jetzt auch in tieferen Balkonkästen oder Kübeln anziehen. Sie benötigen eine Erdtiefe von mindestens 20 Zentimetern, in lockerer, gern etwas sandiger Erde. Da ihre Samen sehr fein sind, solltet Ihr entweder die Samen bei der Aussaat mit Sand mischen, oder als Abstandhalter Radieschen mit einsäen. Die werden dann rausgerupft, wenn die Karotten mehr Platz benötigen.
Nach geeigneten Sorten müsst ihr bitte googlen!
Aussaat im Freiland im Februar:
Spinat
Er ist nicht kälteempfindlich und kann im Prinzip überall hin, wo sich im Garten Freiflächen ergeben. Sicher kennen bereits einige von Euch den Gemüseanbau nach Gertrud Franks's ABC-Methode?
Googelt danach!
Sie macht es so, dass überall, auf jede kleine Ecke, breitflächig Spinatsamen hinkommt.
Wenn da später was gesät werden oder gepflanzt werden soll, wird der Spinat abgeschnitten - oder ausgerupft. Bis dahin beschattet er den Boden und hält ihn feucht.
Naja, ihr müsst es ja nicht so machen wie Gertrud Frank, aber Spinat kann ein gutes, frühes Gemüse sein, was im Prinzip überall als Zwischenpflanzung gedeiht.
Sofern der Boden zumindest ETWAS Qualität aufweist. Also: etwas locker, und etwas - geringfügig - gedüngt daherkommt.
Es ist gut, Spinat FRÜH zu säen, denn der schießt gerne ab Anfang Juni in Blüte, und dann habt Ihr nichts mehr von ihm, außer den Samen für die nächste Saison. - Wird dann auch etwas bitter.
Mia
Aussaat im Februar
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Aussaat im Februar
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