Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Hallo,
es war immer mein Traum einen kleinen Obstgarten zu haben. Jetzt könnte er war werden. Ich habe die Möglichkeit in Fußreichweite eine Streuwiese zu kaufen.
Allerdings habe noch nicht die Erfahrung. Außerdem ist die Streuwiese doch schon etwas größer mit 4000 qm.
Zur Zeit ist die Streuwiese hauptsächlich mit Apfelbäumen und ein oder zwei Birnenbäumen befplanzt. Allerdings sind diese recht klein aber auch schon alt. Zur Zeit kenne ich die Sorten noch nicht.
Meine Absicht: Ursprünglich habe ich ja nur eine Streuwiese für meinen Eigenbedarf gesucht. Daher ist die WIese ohnehin etwas groß. Ich werde daher einen großen Überschuss haben und kann es mir leisten zu riskieren, dass die "Ausbeute" nur gering ist. Daher möchte ich am liebsten ganz ohne Spritzen etc. auskommen. Also die Bäume möglichst der Natur überlassen und nur das allernötigste tun wie sie z.B. sie zu beschneiden.
Hier meine wichtigsten Fragen:
Mit wieviel Zeitaufwand muss ich (ganz grober Schätzwert) rechnen um Obstbäume auf einer solchen Streuwiese im Jahr "zu erhalten". Ich habe gehört es würde ausreichen sie zwei mal im Jahr zu beschneiden. Aber ich kann es mir kaum vorstellen. Außerdem habe ich keine Vorstellung davon, wie viel Arbeit das ist.
Ich würde aber sehr gerne auch noch Pflaumen- und Kirschenbäume pflanzen.
Vertragen diese sich mit dem Obstbäumen? Oder ist für den Boden in diesem Fall Monokultur besser?
Und mit den Äpfeln das gleiche, kann ich verschiedene Sorten anpflanzen oder besser nur eine?
Wie lange braucht ein Kirsch- bzw. Pflaumenbaum bzw. gleiches als Halbstamm ungefähr bis er Früchte trägt?
Angenommen, ich würde es als reine Apfelplantage belassen.
Wieviel kg Äpfel werfen 4000 qm Streuwiese ungefähr ab im Jahr?
Ich werde die Wiese demnächst besichtigen und kann dann all meine Fragen stellen. Was sollte ich Fragen? Worauf kommt es an?
Fällt euch sonst noch etwas ein auf das ich achten sollte?
Kann mir jemand ein Buch empfehlen aus welchem ich das Bestellen einer Bio-Apfelplantage erlernen kann?
Darf ein Teil einer Streuwiese in einen Schrebergarten (damit ich auch Gemüse anbauen kann) umgewandelt werden? Oder wäre dies eine andere Nutzung für die beantragt werden muss?
Ihr seht ich bin noch ziemlich am Anfang und es gibt noch viel zu klären. Daher bin ich für jede Information dankbar.
Mit freundlichem Gruß
Jörg
es war immer mein Traum einen kleinen Obstgarten zu haben. Jetzt könnte er war werden. Ich habe die Möglichkeit in Fußreichweite eine Streuwiese zu kaufen.
Allerdings habe noch nicht die Erfahrung. Außerdem ist die Streuwiese doch schon etwas größer mit 4000 qm.
Zur Zeit ist die Streuwiese hauptsächlich mit Apfelbäumen und ein oder zwei Birnenbäumen befplanzt. Allerdings sind diese recht klein aber auch schon alt. Zur Zeit kenne ich die Sorten noch nicht.
Meine Absicht: Ursprünglich habe ich ja nur eine Streuwiese für meinen Eigenbedarf gesucht. Daher ist die WIese ohnehin etwas groß. Ich werde daher einen großen Überschuss haben und kann es mir leisten zu riskieren, dass die "Ausbeute" nur gering ist. Daher möchte ich am liebsten ganz ohne Spritzen etc. auskommen. Also die Bäume möglichst der Natur überlassen und nur das allernötigste tun wie sie z.B. sie zu beschneiden.
Hier meine wichtigsten Fragen:
Mit wieviel Zeitaufwand muss ich (ganz grober Schätzwert) rechnen um Obstbäume auf einer solchen Streuwiese im Jahr "zu erhalten". Ich habe gehört es würde ausreichen sie zwei mal im Jahr zu beschneiden. Aber ich kann es mir kaum vorstellen. Außerdem habe ich keine Vorstellung davon, wie viel Arbeit das ist.
Ich würde aber sehr gerne auch noch Pflaumen- und Kirschenbäume pflanzen.
Vertragen diese sich mit dem Obstbäumen? Oder ist für den Boden in diesem Fall Monokultur besser?
Und mit den Äpfeln das gleiche, kann ich verschiedene Sorten anpflanzen oder besser nur eine?
Wie lange braucht ein Kirsch- bzw. Pflaumenbaum bzw. gleiches als Halbstamm ungefähr bis er Früchte trägt?
Angenommen, ich würde es als reine Apfelplantage belassen.
Wieviel kg Äpfel werfen 4000 qm Streuwiese ungefähr ab im Jahr?
Ich werde die Wiese demnächst besichtigen und kann dann all meine Fragen stellen. Was sollte ich Fragen? Worauf kommt es an?
Fällt euch sonst noch etwas ein auf das ich achten sollte?
Kann mir jemand ein Buch empfehlen aus welchem ich das Bestellen einer Bio-Apfelplantage erlernen kann?
Darf ein Teil einer Streuwiese in einen Schrebergarten (damit ich auch Gemüse anbauen kann) umgewandelt werden? Oder wäre dies eine andere Nutzung für die beantragt werden muss?
Ihr seht ich bin noch ziemlich am Anfang und es gibt noch viel zu klären. Daher bin ich für jede Information dankbar.
Mit freundlichem Gruß
Jörg
- Carolyn
- Bio-Genie
- Beiträge: 4733
- Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: jwd. in Oberbayern
- Geschlecht:
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Ich habe selber zwei Wiesen mit Obstbaumbestand rund um das Haus rum mit zusammen ca. 3000 qm und 30 Obstbäumen. Allerdings habe ich eine Mischung von Obstbäumen. In dem einen (größeren) Teil habe ich Äpfel, Birnen und Kirschen, im anderen Zwetschken, Pflaumen und einen Walnussbaum (die Trennung ist eine Sache der Erfahrung, welche Frucht wo gut gedeiht). Die Gärten hat schon mein Großvater angelegt und entsprechend alt sind ein Teil der Bäume. Das Alter reicht von quasi frisch gepflanzt und noch ohne Frucht bis längst fällig zum Fällen, weil inzwischen kaum noch standsicher. Soviel zu mir.
Jetzt zu Deinen Fragen eine Reihe von Gegenfragen, die Du zum Teil dann auch dem Verkäufer stellen solltest: Wie viele Bäume stehen denn auf den 4000 qm? Wie alt sind die Bäume? Welche Größe/Wuchshöhe haben die Bäume (Halbstamm bis mehr als haushohe Bäume)? Wie wurden sie in den letzten Jahr(zehnt)en geschnitten/gepflegt? Wie wurde die Wiese drumrum gemäht und gedüngt? Wie/womit wirst Du die Wiese mähen? Gibt es Wühlmäuse? Sind in der Nachbarschaft Felder, aus denen Wühlmäuse einwandern? Wie ist die geographische Lage, sprich wie viel Sonne bekommen die Bäume ab? Wie sieht es mit Wind/Sturm aus? Welche Krankheiten und Schädlinge gab es schon in diesem Baumbestand und überwintern ggf. jedes Jahr? Sind die Sorten lagerfähig, wenn ja, wie lange?
Daraus kannst Du auch gleich das ein oder andere ableiten, worauf Du achten mußt. Trotzdem gehe ich jetzt noch der Reihe nach Deinen Beitrag durch.
- Eigenbedarf: Viel zu groß! Oder hast Du vor, viel Saft/Most/Schnaps herzustellen? Wenn mein Boskop-Baum richtig gut trägt (jedes zweite Jahr), dann ergibt das 85 Liter Saft und das von nur EINEM Baum! Meine Eltern haben sehr viel Obst zu Marmelade und Kuchen verarbeitet und auch jedes Jahr ca. 200 Liter in Gläser eingemacht, trotzdem haben wir noch Obst verkauft und ein Teil der Kirschen z.B. blieb für die Vögel hängen.
- Zeitaufwand: Das Schneiden ist nicht der Hauptaufwand, kommt aber stark auf das Alter und den Pflegezustand der Bäume an. Junge Bäume müssen tatsächlich jedes Jahr geschnitten werden ("Erziehungsschnitt"), ältere bei weitem nicht mehr - sofern sie nicht arg vernachlässigt wurden. Zum "Wie" besorgst Du Dir aber am Besten Fachliteratur oder erkundigst Dich mal beim örtlichen Gartenbauverein/Baumschule nach einem Obstbaumschneidekurs. Über den Gartenbauverein ist der (für Mitglieder) oft sogar kostenlos.
Zeit wirst Du aber brauchen, um die Wiese zu mähen, das Fallobst aufzulesen und schließlich zu ernten. Wenn Du eine Möglichkeit hast, mit einem Traktor die Wiese zu mähen, dann reicht es, drei oder vier Mal im Jahr zu mähen, abgestimmt auf die Erntezeitpunkte, allerdings mußt Du das Gras danach auch abtransportieren. Bei einem Rasenmähertraktor mußt Du (fast) wie bei einem Rasenmäher alle zwei bis drei Wochen mähen, kannst aber problemlos das Gras mulchen und liegen lassen, womit die Wiese und die Bäume auch gleich gedüngt sind.
Fallobst mußt Du VOR der Ernte regelmäßig (mehr oder weniger wöchentlich) auflesen, damit Du es entweder gleich verwerten kannst (da es kaum lagerfähig ist) oder Du zumindest keine Krankheitserreger "sammelst". Außerdem willst Du unter den Bäumen ja auch vernünftig gehen und stehen können ohne in zermatschten Äpfeln zu stehen.
Die Ernte sollte restlos erfolgen, also mit einem Obstpflücker auch die Äpfel von entlegenen Ästen holen (auch die verfaulten!), sonst "züchtest" Du Dir dort die Krankheitserreger. Deswegen ist auch die Ernte etwas zeitaufwendiger als man glaubt. Kommt natürlich auch auf die Höhe und Wuchsform der Bäume an.
- Verschiedene Obstbäume untereinander vertragen sich grundsätzlich schon. Da kommt es eher auf Bodenbeschaffenheit und Lichteinfall an. Manche Birnen brauchen z.B. zu lange, um hier in Deutschland vernünftig ausreifen zu können. Warum bei mir im unteren Obstgarten kein Apfel etwas wird und im oberen keine Zwetschke, weiß niemand, es ist reine Erfahrung (meiner Großeltern und Eltern). Verschiedene Sorten von Äpfeln usw. sind sogar sehr empfehlenswert bis absolut notwendig, da nicht alle Sorten selbstfruchtend sind, sprich sie brauchen eine Bestäubersorte. Auf der BG-Hauptseite gibt es da (zumindest für Äpfel) auch eine Liste, wer wen bestäuben kann.
- Wann ein junger Baum das erste Mal trägt ist sortenabhängig und kommt auch ein wenig auf die Wuchsform (und den Schnitt) an. Säulenobst trägt sehr schnell, ich glaube schon im zweiten Jahr, hohe Bäume brauchen meistens etliche Jahre (als Extreme). Hohe Bäume werden allerdings auch tendenziell älter als Säulenobst, sie sind robuster, da das die natürlichere Wuchsform ist. Züchtung ist nicht immer von Vorteil für die Gesundheit.
- Den Ernteertrag kann zumindest ich nicht anhand der Quadratmeter schätzen, da kommt es auf Baumgröße, -alter, -sorte usw. an. Besagter Boskop lieferte für die 85 Liter Saft mehr als zehn Kisten Äpfel mit je 25 bis 30 kg, Fallobst nicht gerechnet. Heuer habe ich dafür keinen einzigen Apfel von diesem Baum.
- Nimm zur Besichtigung jemanden mit, der sich mit Obstbäumen auskennt, der weiß, welche groben Fehler evtl. beim Schneiden gemacht wurden, welche Krankheiten der Baum durchgemacht hat, wie alt die Bäume sind. Es gibt Krankheiten, die einen Obstbaumbestand wertlos machen, weil Du dann roden mußt. Ggf. würde ich da ein paar Euro für einen "Sachverständigen" von einer Baumschule o.ä. investieren, schließlich willst Du relativ viel Geld anlegen/ausgeben.
- Buchempfehlung kann ich Dir keine geben, vielleicht weiß da Cerifera etwas. Inwiefern Du die Nutzung ändern darfst weiß ich nicht, das ist evtl. von Ort zu Ort anders geregelt.
Jetzt zu Deinen Fragen eine Reihe von Gegenfragen, die Du zum Teil dann auch dem Verkäufer stellen solltest: Wie viele Bäume stehen denn auf den 4000 qm? Wie alt sind die Bäume? Welche Größe/Wuchshöhe haben die Bäume (Halbstamm bis mehr als haushohe Bäume)? Wie wurden sie in den letzten Jahr(zehnt)en geschnitten/gepflegt? Wie wurde die Wiese drumrum gemäht und gedüngt? Wie/womit wirst Du die Wiese mähen? Gibt es Wühlmäuse? Sind in der Nachbarschaft Felder, aus denen Wühlmäuse einwandern? Wie ist die geographische Lage, sprich wie viel Sonne bekommen die Bäume ab? Wie sieht es mit Wind/Sturm aus? Welche Krankheiten und Schädlinge gab es schon in diesem Baumbestand und überwintern ggf. jedes Jahr? Sind die Sorten lagerfähig, wenn ja, wie lange?
Daraus kannst Du auch gleich das ein oder andere ableiten, worauf Du achten mußt. Trotzdem gehe ich jetzt noch der Reihe nach Deinen Beitrag durch.
- Eigenbedarf: Viel zu groß! Oder hast Du vor, viel Saft/Most/Schnaps herzustellen? Wenn mein Boskop-Baum richtig gut trägt (jedes zweite Jahr), dann ergibt das 85 Liter Saft und das von nur EINEM Baum! Meine Eltern haben sehr viel Obst zu Marmelade und Kuchen verarbeitet und auch jedes Jahr ca. 200 Liter in Gläser eingemacht, trotzdem haben wir noch Obst verkauft und ein Teil der Kirschen z.B. blieb für die Vögel hängen.
- Zeitaufwand: Das Schneiden ist nicht der Hauptaufwand, kommt aber stark auf das Alter und den Pflegezustand der Bäume an. Junge Bäume müssen tatsächlich jedes Jahr geschnitten werden ("Erziehungsschnitt"), ältere bei weitem nicht mehr - sofern sie nicht arg vernachlässigt wurden. Zum "Wie" besorgst Du Dir aber am Besten Fachliteratur oder erkundigst Dich mal beim örtlichen Gartenbauverein/Baumschule nach einem Obstbaumschneidekurs. Über den Gartenbauverein ist der (für Mitglieder) oft sogar kostenlos.
Zeit wirst Du aber brauchen, um die Wiese zu mähen, das Fallobst aufzulesen und schließlich zu ernten. Wenn Du eine Möglichkeit hast, mit einem Traktor die Wiese zu mähen, dann reicht es, drei oder vier Mal im Jahr zu mähen, abgestimmt auf die Erntezeitpunkte, allerdings mußt Du das Gras danach auch abtransportieren. Bei einem Rasenmähertraktor mußt Du (fast) wie bei einem Rasenmäher alle zwei bis drei Wochen mähen, kannst aber problemlos das Gras mulchen und liegen lassen, womit die Wiese und die Bäume auch gleich gedüngt sind.
Fallobst mußt Du VOR der Ernte regelmäßig (mehr oder weniger wöchentlich) auflesen, damit Du es entweder gleich verwerten kannst (da es kaum lagerfähig ist) oder Du zumindest keine Krankheitserreger "sammelst". Außerdem willst Du unter den Bäumen ja auch vernünftig gehen und stehen können ohne in zermatschten Äpfeln zu stehen.
Die Ernte sollte restlos erfolgen, also mit einem Obstpflücker auch die Äpfel von entlegenen Ästen holen (auch die verfaulten!), sonst "züchtest" Du Dir dort die Krankheitserreger. Deswegen ist auch die Ernte etwas zeitaufwendiger als man glaubt. Kommt natürlich auch auf die Höhe und Wuchsform der Bäume an.
- Verschiedene Obstbäume untereinander vertragen sich grundsätzlich schon. Da kommt es eher auf Bodenbeschaffenheit und Lichteinfall an. Manche Birnen brauchen z.B. zu lange, um hier in Deutschland vernünftig ausreifen zu können. Warum bei mir im unteren Obstgarten kein Apfel etwas wird und im oberen keine Zwetschke, weiß niemand, es ist reine Erfahrung (meiner Großeltern und Eltern). Verschiedene Sorten von Äpfeln usw. sind sogar sehr empfehlenswert bis absolut notwendig, da nicht alle Sorten selbstfruchtend sind, sprich sie brauchen eine Bestäubersorte. Auf der BG-Hauptseite gibt es da (zumindest für Äpfel) auch eine Liste, wer wen bestäuben kann.
- Wann ein junger Baum das erste Mal trägt ist sortenabhängig und kommt auch ein wenig auf die Wuchsform (und den Schnitt) an. Säulenobst trägt sehr schnell, ich glaube schon im zweiten Jahr, hohe Bäume brauchen meistens etliche Jahre (als Extreme). Hohe Bäume werden allerdings auch tendenziell älter als Säulenobst, sie sind robuster, da das die natürlichere Wuchsform ist. Züchtung ist nicht immer von Vorteil für die Gesundheit.
- Den Ernteertrag kann zumindest ich nicht anhand der Quadratmeter schätzen, da kommt es auf Baumgröße, -alter, -sorte usw. an. Besagter Boskop lieferte für die 85 Liter Saft mehr als zehn Kisten Äpfel mit je 25 bis 30 kg, Fallobst nicht gerechnet. Heuer habe ich dafür keinen einzigen Apfel von diesem Baum.
- Nimm zur Besichtigung jemanden mit, der sich mit Obstbäumen auskennt, der weiß, welche groben Fehler evtl. beim Schneiden gemacht wurden, welche Krankheiten der Baum durchgemacht hat, wie alt die Bäume sind. Es gibt Krankheiten, die einen Obstbaumbestand wertlos machen, weil Du dann roden mußt. Ggf. würde ich da ein paar Euro für einen "Sachverständigen" von einer Baumschule o.ä. investieren, schließlich willst Du relativ viel Geld anlegen/ausgeben.
- Buchempfehlung kann ich Dir keine geben, vielleicht weiß da Cerifera etwas. Inwiefern Du die Nutzung ändern darfst weiß ich nicht, das ist evtl. von Ort zu Ort anders geregelt.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Danke für die ausführliche Antwort. Ich sehe da muss den Verkäufer noch einiges fragen.
Die Apfelbäume sind alle Halbstamm und schon älter. Was könnte so einer wohl abwerfen?
Wie viele Monate und wie oft muss man denn ungefähr das Fallobst aufsammeln?
Wieviel % des Ertrages ist ungefähr Fallobst und wieviel die "richtige Ernte"?
Wozu kann man das Fallobst verwenden?
Habe ich dich richtig verstanden, 250-300 kg Äpfel ergeben 85 Liter Saft? Also ca. 3 kg pro Flasche.
Wieviel kg benötigt man pro l Apfelwein bzw. Schnaps?
Die Apfelbäume sind alle Halbstamm und schon älter. Was könnte so einer wohl abwerfen?
Wie viele Monate und wie oft muss man denn ungefähr das Fallobst aufsammeln?
Wieviel % des Ertrages ist ungefähr Fallobst und wieviel die "richtige Ernte"?
Wozu kann man das Fallobst verwenden?
Habe ich dich richtig verstanden, 250-300 kg Äpfel ergeben 85 Liter Saft? Also ca. 3 kg pro Flasche.
Wieviel kg benötigt man pro l Apfelwein bzw. Schnaps?
- Cerifera
- Bio-Genie
- Beiträge: 3753
- Registriert: Mi Jan 30, 2008 11:00
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Geschlecht:
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Carolyn sagte ja schon es ist abhängig für welche Sorte Baum Du Dich entscheidest. Es zählt ja nicht nur ein reicher Ertrag, sondern ob der Baum sich selbst bestäubt, gesund ist und bleibt und auch auf den Geschmack ;-)
Bücher gibt es sicherlich etliche! Einfach mal in einem Buchhandel oder online bei Amazon, bol oder anderen Buchverkäufern stöbern.
Wenn ich jetzt von unseren beiden Apfelbäumen ausgehe dann dauert das auflesen des Fallobstes schon bestimmt einen Monat (außer man erntet vom Baum was wir nicht machen). Bei uns wandern die Äpfel auf den Kompost, einen Teil geben wir weiter als Pferdefutter oder zum Mosten. Da es keine lagerfähige Sorte ist und meist auch Würmer etc. enthält verwende ich die Äpfel nicht. Ich weiß nicht wie das bei einer Obstwiese ist ob man da auch Leimringe an die Bäume anbringen muss gegen Schädlinge oder ob die erst gar nicht auftreten an einer freien Wiese.
Die Windlage und das Sonnenlicht sind aber wirklich sehr wichtig und das solltest Du im Vorfeld erst einmal abklären.
Die Idee mit dem Schrebergarten ist sicherlich sinnvoll, allerdings kann es sein, dass Du dafür dann Nutzungsgebühr oder aber auch Baugenehmigungen für einen Schuppen/Haus benötigst. Das kann man Dir aber nur im Rathaus sagen.
Bücher gibt es sicherlich etliche! Einfach mal in einem Buchhandel oder online bei Amazon, bol oder anderen Buchverkäufern stöbern.
Wenn ich jetzt von unseren beiden Apfelbäumen ausgehe dann dauert das auflesen des Fallobstes schon bestimmt einen Monat (außer man erntet vom Baum was wir nicht machen). Bei uns wandern die Äpfel auf den Kompost, einen Teil geben wir weiter als Pferdefutter oder zum Mosten. Da es keine lagerfähige Sorte ist und meist auch Würmer etc. enthält verwende ich die Äpfel nicht. Ich weiß nicht wie das bei einer Obstwiese ist ob man da auch Leimringe an die Bäume anbringen muss gegen Schädlinge oder ob die erst gar nicht auftreten an einer freien Wiese.
Die Windlage und das Sonnenlicht sind aber wirklich sehr wichtig und das solltest Du im Vorfeld erst einmal abklären.
Die Idee mit dem Schrebergarten ist sicherlich sinnvoll, allerdings kann es sein, dass Du dafür dann Nutzungsgebühr oder aber auch Baugenehmigungen für einen Schuppen/Haus benötigst. Das kann man Dir aber nur im Rathaus sagen.
- Carolyn
- Bio-Genie
- Beiträge: 4733
- Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: jwd. in Oberbayern
- Geschlecht:
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Von Halbstamm habe ich wenig bis keine Ahnung. Ich habe nur einen jungen Kirsch-Halbstamm, der noch kaum trägt.
Fallobst aufsammeln mußt Du vier bis sechs Wochen vor der Ernte, evtl. auch acht, abhängig von Sorte und Saison. Nicht jedes Jahr ist da gleich. Ich mache das möglichst wöchentlich, da ich nur am WE dazu komme. Am Anfang reicht sicher auch seltener, gegen Ende, vor allem, wenn Du das Fallobst verwerten willst, ist öfter sinnvoll.
Der Anteil des Fallobstes ist ebenfalls sorten- und saisonabhängig. Zum einen entsteht Fallobst, wenn der Baum zuviel Frucht hat und nicht alles ernähren kann. Dann fällt einiges schon sehr früh und noch klein draus, das kannst Du dann nur kompostieren. Zum anderen fällt ein Teil des wurmigen Obstes draus, da dies schneller reift ("Notreife"). Dieses kannst Du dann durchaus für Kompott oder evtl. auch Frischverzehr verwenden, Du mußt es eben ausschneiden. Auch zum Saften ist es teilweise geeignet. Je nach Witterung usw. ist es unterschiedlich, wie hoch der Anteil an wurmigen Äpfeln ist (ich glaube, das ist der Apfelbaumwickler, oder?). Außerdem hast Du auch durch andere Krankheiten evtl. Verluste. Ich habe zum Beispiel gerade am Boskop eine Pilzkrankheit, die die Äpfel schon am Baum verfaulen und schrumpeln läßt, so dass sie teilweise gar nicht abfallen (den Namen der Krankheit kenne ich nicht). Da ist es eben wichtig, alles aufzusammeln und auch alles vom Baum zu nehmen, damit der Pilz möglichst nicht am Baum oder im Erdboden überwintert.
In schlechten Jahren kann es Dir passieren, dass Du mehr Fallobst als gute Ernte hast.
Wieviel Saft Du pro kg Äpfel erhälst ist ganz extrem von Sorte und Reifegrad abhängig. Mehlige Sorten bringen grundsätzlich weniger Saft, vollreife Äpfel genauso. Zum Saft pressen ist eine frühe Ernte sinnvoll, dann haben die Äpfel noch mehr Feuchtigkeit. Wenn DU frühe Sorten dabei hast heißt das auch, dass Du nicht alle Äpfel auf einmal pressen kannst, weil die frühen Sorten nicht so lange lagerfähig sind, bis die späten Sorten reif genug sind zum Ernten.
Apfelwein oder Schnaps habe ich noch nie hergestellt, aber auch dazu gibt es Fachliteratur und (zumindest für die Schnapsbrennerei) Fachforen. Beim Schnaps Herstellen mußt Du jedoch auch aufpassen, dass Du keine Probleme mit der "Staatsgewalt" bekommst, das ist grundsätzlich genehmigungspflichtig (Branntweinsteuer, ob es da eine Freimenge gibt weiß ich nicht) und auch nicht so ganz ungefährlich, wenn man Fehler macht. Da kann statt Schnaps sogar für den Menschen giftiger Alkohol (Methylalkohol?) entstehen... Außerdem ist so eine Anlage nicht gerade billig. Das Thema kenne ich jedoch nur aus diversen Fernsehbeiträgen.
Ja, Leimringe (und Weißanstrich) sind auch auf Streuobstwiesen sinnvoll. Habe ich in meinem ersten Beitrag vergessen und steht bei mir für dieses Jahr noch auf der Arbeitsliste.
Fallobst aufsammeln mußt Du vier bis sechs Wochen vor der Ernte, evtl. auch acht, abhängig von Sorte und Saison. Nicht jedes Jahr ist da gleich. Ich mache das möglichst wöchentlich, da ich nur am WE dazu komme. Am Anfang reicht sicher auch seltener, gegen Ende, vor allem, wenn Du das Fallobst verwerten willst, ist öfter sinnvoll.
Der Anteil des Fallobstes ist ebenfalls sorten- und saisonabhängig. Zum einen entsteht Fallobst, wenn der Baum zuviel Frucht hat und nicht alles ernähren kann. Dann fällt einiges schon sehr früh und noch klein draus, das kannst Du dann nur kompostieren. Zum anderen fällt ein Teil des wurmigen Obstes draus, da dies schneller reift ("Notreife"). Dieses kannst Du dann durchaus für Kompott oder evtl. auch Frischverzehr verwenden, Du mußt es eben ausschneiden. Auch zum Saften ist es teilweise geeignet. Je nach Witterung usw. ist es unterschiedlich, wie hoch der Anteil an wurmigen Äpfeln ist (ich glaube, das ist der Apfelbaumwickler, oder?). Außerdem hast Du auch durch andere Krankheiten evtl. Verluste. Ich habe zum Beispiel gerade am Boskop eine Pilzkrankheit, die die Äpfel schon am Baum verfaulen und schrumpeln läßt, so dass sie teilweise gar nicht abfallen (den Namen der Krankheit kenne ich nicht). Da ist es eben wichtig, alles aufzusammeln und auch alles vom Baum zu nehmen, damit der Pilz möglichst nicht am Baum oder im Erdboden überwintert.
In schlechten Jahren kann es Dir passieren, dass Du mehr Fallobst als gute Ernte hast.
Wieviel Saft Du pro kg Äpfel erhälst ist ganz extrem von Sorte und Reifegrad abhängig. Mehlige Sorten bringen grundsätzlich weniger Saft, vollreife Äpfel genauso. Zum Saft pressen ist eine frühe Ernte sinnvoll, dann haben die Äpfel noch mehr Feuchtigkeit. Wenn DU frühe Sorten dabei hast heißt das auch, dass Du nicht alle Äpfel auf einmal pressen kannst, weil die frühen Sorten nicht so lange lagerfähig sind, bis die späten Sorten reif genug sind zum Ernten.
Apfelwein oder Schnaps habe ich noch nie hergestellt, aber auch dazu gibt es Fachliteratur und (zumindest für die Schnapsbrennerei) Fachforen. Beim Schnaps Herstellen mußt Du jedoch auch aufpassen, dass Du keine Probleme mit der "Staatsgewalt" bekommst, das ist grundsätzlich genehmigungspflichtig (Branntweinsteuer, ob es da eine Freimenge gibt weiß ich nicht) und auch nicht so ganz ungefährlich, wenn man Fehler macht. Da kann statt Schnaps sogar für den Menschen giftiger Alkohol (Methylalkohol?) entstehen... Außerdem ist so eine Anlage nicht gerade billig. Das Thema kenne ich jedoch nur aus diversen Fernsehbeiträgen.
Ja, Leimringe (und Weißanstrich) sind auch auf Streuobstwiesen sinnvoll. Habe ich in meinem ersten Beitrag vergessen und steht bei mir für dieses Jahr noch auf der Arbeitsliste.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
-
- Rasenmäher
- Beiträge: 8
- Registriert: So Jul 24, 2011 14:16
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Habe selbst jahrelang auf den Steuobstwiesen meiner Großmutter geschuftet.
1. Die Hauptarbeit besteht aus Mähen. Mindestens 3 mal pro Jahr muß das Gras gemäht werden und evt. entsorgt werden, wenn man es nicht für die eigene Viehfütterung braucht.
2. Auf ein Grundstück mit 4000 qm passen bis zu 100 Obstbäume. In günstigen Jahren bedeuted das Ernten von 200 bis 300 Zentner Obst (das meiste davon Fallobst zum Abliefern im Saftladen). Edle Sorten werden gebrochen und müssen entsprechend gelagert werden (Gewölbekeller); da kommen schnell 10 Zentner zusammen.
3. Gespritzt wird in der Steuobstwiese niemals. Leimringe und Bahnschrankenanstrich sind ebenfalls verpönt.
4. Bei den Bäumen reicht es 1 mal pro Jahr die Geiltriebe zu schneiden und dazu ein paar überflüssige Äste abzusägen.
5. Die Äste müssen bei reich tragenden Bäumen gestützt werden.
Man braucht hohe Balkenmäher, Leitern, Säcke, Stützen, Sägen, Kisten, Transportfahrzeuge...
1. Die Hauptarbeit besteht aus Mähen. Mindestens 3 mal pro Jahr muß das Gras gemäht werden und evt. entsorgt werden, wenn man es nicht für die eigene Viehfütterung braucht.
2. Auf ein Grundstück mit 4000 qm passen bis zu 100 Obstbäume. In günstigen Jahren bedeuted das Ernten von 200 bis 300 Zentner Obst (das meiste davon Fallobst zum Abliefern im Saftladen). Edle Sorten werden gebrochen und müssen entsprechend gelagert werden (Gewölbekeller); da kommen schnell 10 Zentner zusammen.
3. Gespritzt wird in der Steuobstwiese niemals. Leimringe und Bahnschrankenanstrich sind ebenfalls verpönt.
4. Bei den Bäumen reicht es 1 mal pro Jahr die Geiltriebe zu schneiden und dazu ein paar überflüssige Äste abzusägen.
5. Die Äste müssen bei reich tragenden Bäumen gestützt werden.
Man braucht hohe Balkenmäher, Leitern, Säcke, Stützen, Sägen, Kisten, Transportfahrzeuge...
- Carolyn
- Bio-Genie
- Beiträge: 4733
- Registriert: Do Mai 07, 2009 17:28
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
- Wohnort: jwd. in Oberbayern
- Geschlecht:
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Also dass Leimringe verpönt wären, wäre mir neu. Ich habe sie an einigen meiner Bäume, genauso wie den Weißanstrich gegen Frostrisse. Ansonsten ist dreimal mähen zwar grundsätzlich richtig, aber gerade zum Fallobst aufsammeln ist kurzes Gras wesentlich günstiger, so dass man je nach Sorte einzelne Bäume zwischendurch ausmähen muss. Und ständig durch das lange Gras laufen ist auch suboptimal.
Ach ja, es gibt auch Spritzungen mit Kräuterauszügen u.ä., was im biologischen Landbau durchaus gemacht wird. Nur Chemie ist natürlich aussen vor.
Was ist ein Bahnschrankenanstrich?
Ach ja, es gibt auch Spritzungen mit Kräuterauszügen u.ä., was im biologischen Landbau durchaus gemacht wird. Nur Chemie ist natürlich aussen vor.
Was ist ein Bahnschrankenanstrich?
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
- Harald@Biogaertner
- Gartenprofessor
- Beiträge: 122
- Registriert: Di Okt 13, 2009 12:31
- Wohnort: Betra
- Geschlecht:
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Ich auch; zwar nicht geschuftet, aber mitgeholfen, bis ich nun selbst der Verantwortliche bin. Ich mache das schon so alt ich bin, wohne ja schließlich auf dem Lande und mein Vater hat immer gemostet :-)stoitschkov hat geschrieben:Habe selbst jahrelang auf den Steuobstwiesen meiner Großmutter geschuftet.
Ich mähe die Wiese bei frühen Sorten wie Jakob Fischer maximal das 2. Mal ca. 4 Wochen vor der Ernte mit einem Balkenmäher. Das lasse ich antrocknen und verteile es dann unter den Baumscheiben. Die Baumscheibe ist der Durchmesser, der von oben (aus dem Himmel) gesehen entsteht. Er entspricht also in etwa dem Laub des Baumes bzw. er ist noch ein bisschen größer, da die Wurzeln etwas weiter hinausragen, als das Laub. Damit dünge ich den Baum und das Auflesen der Äpfel ist dann auch einfacher. Aber nur wenn das Gras lang genug ist, sonst hat man die Fitzelchen am Apfel. Vor dem Winter sollte man das noch nicht vergangene Heu von den Baumscheiben abnehmen und an einer Stelle aufhäufen. Sonst haben die Wühlmäuse eine ideale Spielwiese. Das übrige Heu gibt einen wertvollen Boden, den man als Kompost verwenden kann. Man sollet ihn aber ganz vergehen lassen, bevor man ihn verwendet, sonst gibt man seinen Pflanzen "Vergehendes" und das wiederum zieht die Schnecken an.[/quote]stoitschkov hat geschrieben: 1. Die Hauptarbeit besteht aus Mähen. Mindestens 3 mal pro Jahr muß das Gras gemäht werden und evt. entsorgt werden, wenn man es nicht für die eigene Viehfütterung braucht.
stoitschkov hat geschrieben:2. Auf ein Grundstück mit 4000 qm passen bis zu 100 Obstbäume. In günstigen Jahren bedeuted das Ernten von 200 bis 300 Zentner Obst (das meiste davon Fallobst zum Abliefern im Saftladen).
Man kann bei Äpfeln ca. so rechnen: 50 kg Äpfel ergeben ca. 30 Liter Saft; bei Birnen rechnet man mit 35 Litern.
Wir machen aus den Äpfeln Süßmost: (Der Saft wird ohne Erhitzen oder Zugabe von Chemikalien in ein Aluminium - Druckfaß eingefüllt. Er baut einen Druck auf von ca. 11 bar., fertig, halt - noch trinken :-). Bei dieser Variante wäre es sinnvol ein Fass mit Schankgasanschluss zu verwenden und es damit zu beaufschlagen, da der Süßmost immer mehr nach Alkohol schmeckt, je leerer das Fass wird.
Desweiteren machen wir Apfelsaft: Die Äpfel werden ebenfalls wie beim Süßmost in der Mosterei gepresst, zuhause in ein großes Edelstahlfass gefüllt und auf ca. 80 °C erhitzt. Dieser Saft schmeckt dann wie der bekannte Apfelsaft, der Süßmost dagegen wie frisch gepresst.
Desweiteren machen wir Most. Hier schmeckt uns am besten eine Mischung aus 30 % Birnen und 70 % Äpfeln.
Desweiteren machen wir Schnaps. Den könnte man aus überrschüssigem Most machen, dann heißt er Obstler. Aber wir machen ihn aus Maische. Das bedeutet wir lassen die Äpfel in der Mosterei kleinschreddern und füllen das Geschredderte mit Eimern in Fässer, die wir dann zu Hause aufstellen. Die Fässer müssen mit einem Gärspunden verschlossen werden und ca. alle 2 Wochen muss man die Maische rühren. Die Maische kommt dann zum Schnapser und der brennt dann einen Schnaps der dann nicht Obstler heißt, sondern Kernobst. Das ist die bessere Qualität. Solchen Kernobst nur aus Rheinischem Bohnapfel habe ich kürzlich brennen lassen und ich verkaufen ihn auch. Aber ich verwende ihn auch zur Herstellung hochwertiger Tinkturen, die ich nach Fertigstellung auf verkaufen werde.
Desweiteren habe ich angefangen Apfelessig herzustellen, aber da bin ich noch ganz am Anfang, lese gerade 2 Bücher darüber und habe erste Erfolge, die aber noch nicht gut genug sind, um sie zu verkaufen.
Im Gewölbekeller habe ich sie bisher auch eingelagert, aber ab diesem Jahr werde ich etwas für mich neues ausprobieren. Ich habe in dem Buch "Gärtnern nach dem Mond mit Maria Thun" gelesen, dass die Frau Thun die Äpfel auf dem Dachboden zuwischen 2 Lagen Stroh einlagert. Das Stroh muss über und unter den Äpfeln mindestens 30 cm hoch sein. Äpfel sollte man immer mit dem Stiehl nach oben lagern.stoitschkov hat geschrieben:Edle Sorten werden gebrochen und müssen entsprechend gelagert werden (Gewölbekeller); da kommen schnell 10 Zentner zusammen.
Leimringe habe ich auf Streuobstwiesen auch noch nie gesehen, höchstens in Gärten beim Haus. Kann aber dennoch sinnvoll sein. Was ein Bahnschrankenanstrich ist würde ich auch gerne wissen?stoitschkov hat geschrieben:3. Gespritzt wird in der Steuobstwiese niemals. Leimringe und Bahnschrankenanstrich sind ebenfalls verpönt.
Für Neulinge ist es evtl. interessant zu wissen, dass der Ast immer am hängenden Teil die Früchte trägt.stoitschkov hat geschrieben:5. Die Äste müssen bei reich tragenden Bäumen gestützt werden.
Eine selbst gezogene Pflanze ändert ihre Zusammensetzung und hält damit ihren Menschen gesund. Eine gekaufte kann das nicht.
Harald Zimmermann
Harald Zimmermann
-
- Rasenmäher
- Beiträge: 8
- Registriert: So Jul 24, 2011 14:16
- Antispam-Sicherheitsabfrage: 63
Re: Worauf achten bei Streuwiesenkauf?
Bahnschrankenanstrich ist vielleicht der falsche Ausdruck. Aber weiße Anstriche auf Streuobstwiesen sind wenigstens bei uns in Württemberg unbekannt.
Bei den Erntemengen habe ich vielleicht etwas übertrieben, denn nicht jedes Jahr trägt jeder Baum (und ich habe nur Hochstämme im Sinn) Rekordmengen. Aber was die Einstufung der Arbeit anbetrifft würde ich bei der Grundstücksgröße schon von Schufterei sprechen. Dazu die Gerätschaften, die angeschafft werden müssen (übrigens habe ich noch vergessen aufzuführen: Birnenhaken zum Schütteln) - das geht schnell ins Geld. Einen gesunden Rücken kann man sich beim stundenlangen Obst-Auflesen und beim Transport der vollen Säcke auch ruinieren.
Bei den Erntemengen habe ich vielleicht etwas übertrieben, denn nicht jedes Jahr trägt jeder Baum (und ich habe nur Hochstämme im Sinn) Rekordmengen. Aber was die Einstufung der Arbeit anbetrifft würde ich bei der Grundstücksgröße schon von Schufterei sprechen. Dazu die Gerätschaften, die angeschafft werden müssen (übrigens habe ich noch vergessen aufzuführen: Birnenhaken zum Schütteln) - das geht schnell ins Geld. Einen gesunden Rücken kann man sich beim stundenlangen Obst-Auflesen und beim Transport der vollen Säcke auch ruinieren.