Alkmene und Roter Gravensteiner

Obst und Beeren
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kaumGott
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Alkmene und Roter Gravensteiner

Beitrag von kaumGott » Do Jul 09, 2015 09:14

Hallo zusammen.

Klasse, dass man sich hier im Forum über Obstbäume unterhalten und informieren kann! Gerade für mich als Laien sehr praktisch!

Wir haben seit letztem Jahr im Garten zwei Apfelbäume. Alkmene und Roten Gravensteiner. Leider haben wir bei der Wahl damals lediglich auch den Geschmack geachtet, nicht auf Bestäubungskompatibilität.. Entsprechend ist der Ertrag mau (Alkmene trägt nicht, Roter Gravensteiner hat nur einen Apfel. Geblüht haben beide.)
Nun habe ich in der Bestäubungs-Tabelle von www.bio-gaertner.de gelesen, dass der Rote Gravensteiner durch keine (!?) Apfelsorte bestäubt werden kann. Ist das korrekt? Würde mich wundern, da mein Baum ja einen Apfel trägt (wenig, aber immerhin)..
Nun zu meiner Frage: Wie kann ich den Ertrag unserer Bäume steigern? Welche Apfelsorte bietet sich als möglicher dritter Baum an?

Danke für eure Rückmeldungen.
Viele Grüße!

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Carolyn
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Re: Alkmene und Roter Gravensteiner

Beitrag von Carolyn » Do Jul 09, 2015 10:17

Hallo kaumGott, willkommen im Forum!

Zunächst mal: Die Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig, von meinen sechs (bzw. sieben, aber von der siebten weiß ich den Namen nicht) Apfelsorten sind z.B. nur drei enthalten. :wink: Außerdem ist es meistens nicht so, dass die Sorten sich selbst GAR NICHT befruchten, sie tun es nur nicht besonders gut. Diese Befruchtersorten erhöhen den Ertrag erheblich, aber ohne die richtige Befruchtersorte gibt es auch einen - deutlich kleineren - Ertrag. Und zum dritten weißt Du ja auch nicht, was in der Umgebung sonst noch an Apfelbäumen steht, von denen Bienen und Co. angeflogen kommen um Deine Bäume zu bestäuben. :wink:

Wenn Deine Apfelbäume so extrem jung sind ist es nicht verwunderlich, dass sie momentan noch nicht fruchten. Ich habe vor zwei Jahren eine neue Anna-Spät-Zwetschke gepflanzt, als Ersatz für einen Baum, der langsam vergreist, die trägt auch noch nicht - im Gegensatz zum Altbaum, der direkt daneben steht. Die eine Frucht, die sie heuer angesetzt hatte, ist inzwischen abgefallen. Das ist IMO völlig normal. Du hast ja (hoffentlich) keinen Hochleistungs-Spalierbaum wie im Profianbau gepflanzt, der nach 10-15 Jahren wieder gerodet werden muss, weil er ausgelaugt ist...

Zur Befruchtersorte des Roten Gravensteiners: Ich nehme an, dass dem Bio-Gärtner schlichtweg nicht bekannt war, welche Sorte ihn befruchtet. Es ist nur eine fehlende Info, nicht mehr. Der Bio-Gärtner achtet darauf, dass er kein Hörensagen auflistet sondern nur (einigermaßen) verlässliches Wissen. Wenn Du jedoch unter 17 schaust, findest Du dort auch einen Gravensteiner. Ich vermute, es ist ähnlich wie beim (gelben) Boskoop und beim Roten Boskoop, sehr nah verwandte Sorten mit zum Teil denselben Befruchtersorten, aber separat aufgeführt. IMO hast Du also gute Chancen, dass Sorten, die bei Alkmene und Gravensteiner aufgeführt sind auch Deinen Roten Gravensteiner befruchten. Das wären immerhin die Sorten 7, 14, 15, 22, 35.

Schließlich noch ein Hinweis, der auch unter der Liste zu finden ist: Auch viele Zieräpfel können als Befruchter dienen. Als ich vor ein oder zwei Jahren gerade zu Beginn der Erntesaison zu Besuch in Südtirol war, bekanntermaßen ein extremes Apfelanbaugebiet, bin ich auch durch die Reihen der Apfel"bäume" (mit Bäumen hat das für mein Empfinden nicht viel zu tun, deswegen die Anführungszeichen) spaziert und habe dazwischen immer wieder Zieräpfel gefunden, in regelmäßigen Abständen. Gerade wenn Du also eigentlich keinen weiteren Apfelbaum willst oder keinen Platz für einen weiteren großen Baum hast, wäre das also eine Alternative. Zieräpfel kannst Du auch wie eine (hohe) Hecke bzw. als Teil einer solchen ziehen. Da würde ich dann in der Baumschule Deines Vertrauens fragen, welchen Zierapfel Du am besten pflanzt.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)

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Re: Alkmene und Roter Gravensteiner

Beitrag von kaumGott » Do Jul 09, 2015 12:19

Hallo Carolyn.

Danke für die umfangreiche Antwort!

Dann hört sich das bei uns ja nicht so schlecht an. Wir werden den Bäumen auf jeden Fall Zeit geben. Nächstes Jahr wird dann hoffentlich mehr Ertrag sein. Apfelbäume in der Nachbarschaft gibt es.
Der Hinweis mit dem verwandten normalen Gravensteiner ist gut. Da springen immerhin ein paar Bäume bei raus. Aber Platz für einen Weiteren ist tatsächlich nicht wirklich. Wir hätten ihn eher zwischengequetscht, als ihm Platz geben zu können. Von daher ist die Idee mit dem Zierapfel sehr gut! Das werden wir forciert in Angriff nehmen. Dann hatten wir noch überlegt, ein Insektenhotel aufzustellen. Das sollte die Bestäuber noch mehr zu uns locken :grin:

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Carolyn
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Re: Alkmene und Roter Gravensteiner

Beitrag von Carolyn » Do Jul 09, 2015 14:15

Vielleicht kriegst Du ja raus, welche Apfelsorten in der Nachbarschaft wachsen, vielleicht hast Du dort ja schon eine passende Bestäubersorte. :wink: Wie groß die Einzugsgebiete von Bienen und Hummeln sind lässt sich sicher ergooglen, gerade bei Bienen müssen die Imker das ja abschätzen können.

Dazwischen quetschen schadet allen, das wäre die schlechteste Variante. Je nachdem, welche Wuchsform an Bäumen ihr habt, brauchen die Kronen in 10, 20 Jahren schon einiges an Platz. Einen Anhaltspunkt können Aufnahmen von alten Streuobstwiesen geben. Das, was man im Erwerbsanbau findet sollte man sich nicht zum Vorbild nehmen. Diese "Bäume" müssen alljährlich extrem stark beschnitten werden. Intensive Landwirtschaft eben. Ob es diesbezüglich im Bioanbau andere Vorschriften gibt weiß ich nicht.

Insektenhotel ist immer eine gute Idee. Nicht nur der Bestäubung wegen sondern weil ihr so auch den Gegenspielern zu etwaigen Schädlingen einen Unterschlupf bietet. Und wenn ihr irgendwann mal in einem trockenen Erdloch ein Nest mit kleinen Ackerhummeln finden solltet, dann bitte auch ungestört brüten lassen. Sie sind absolut harmlos und über den Winter wieder weg. Hier die von mir selber "erlebte" Geschichte dazu: http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopi ... =22&t=3785
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