Das Bio-Gärtner Forum

Huhu,

wir haben uns einen großen Strebergarten gekauft und wollen für das nächste Jahr eine Zaunfläche von 300 Metern mit Brombeeren beflanzen.
Direkt in der nähe des Gartens wachsen, auf einem unbebauten Landstück, unentlich viele Wilde Brombeersträucher.

Wir wollten und davon ein paar Zweige abschneiden (Was bei der riesigen Menge die man da findet bestimmt optisch zu sehen ist) um die im Garten einzusetzen.
Ich frage mich nun ob es Sinn macht Sträucher umzuflanzen oder lieber selber zu sähen.

Wollte ersteinmal diese neutrale Frage stellen. Falls sich umflanzen lohnt hab ich dann noch ein paar weitere Fragen.

Schonmal danke an alle die weiterhelfen.

Ich versuche jetzt mal Neutralität zu wahren:

Das Wort Strebergarten gibt es tatsächlich, wie etliche Suchmaschinen beweisen. Ich denke aber mal, dass Du einen Schrebergarten meinst. Weitere Kommentare lass ich mal.

Zu den Brombeeren. Es gibt hier viele verzweifelte User die versuchen wilde Brombeeren aus ihrem Garten zu vertreiben. Das ist harte Arbeit und gelingt nicht immer. Ich rate Dir die Finger von diesen Dingern zu lassen! Die bekommst Du sonst nicht mehr los!

Kauf Dir lieber Kulturplfanzen ohne Stacheln. An denen hast Du bestimmt mehr Freude

Ach so: Willkommen hier

Hi Yggdrasil,

ich hab die Kulturpflanzen ohne Stacheln, sie wuchern genauso, das weitere Problem ist: die wilden Brombeeren schmecken viel besser!

Hi, Igor,
ich würde Dir auch von wilden Brombeeren abraten, Du wirst sie echt nicht mehr los!
Sobald sich ein Zweig zur Erde beugt, schlägt er dort Wurzeln und es entsteht eine neue Hauptpflanze. Machst Du die aus, weil Du sie da nicht haben willst, und es bleibt doch ein Wurzelstückchen drin, wupps, ist sie bald schon wieder da!

Aber so kannst Du Dir das Zeug auch für Deinen Garten holen. Du musst nur unter den Büschen nach Absenkern gucken, und irgendwie was erwischen, wo noch etwas Wurzel dran hängt - ab geht die Post! Nur: Du holst Dir möglicherweise die Pest ans Bein!

Ich hab aber auch schon mal "anständige" Brombeeren in einem alten Garten gehabt, vor 25 Jahren. Die hatte ich vom Opa geerbt. Sie wuchsen an einem hohen Drahtspalier, welches in Holzbalken gefasst war. Sie hatten Stacheln, die Früchte waren zuckersüß.
Wenn ich mich recht erinnere ging der Trick so, dass man die abgeernteten Ruten im Herbst bis auf den Boden abschnitt. Im Frühjahr trieben die Pflanzen neu aus, man ließ aber immer nur die 5, 6 stärksten Treibe stehen, die dann hochgebunden wurden.
Die fruchteten dann im August, und zum Winter wurden die wieder abgeschnitten.
So verlor man nie den Überblick und es konnte kein großes "Anwachschaos" auf der Erde entstehen.
Das waren aber keine wilden Brombeeren, das war irgendeine Gartenform, die nicht so wahnsinnig wüchsig war wie die wilden.
Dennoch müsste es mit wilden - im Prinzip - SO auch gehen. Du musst bei denen nur immer gut - und ständig - wegschneiden, denn sie neigen dazu, aus der Wurzel dauernd neue Triebe zu machen.

Ich würde an Deiner Stelle in gute Kataloge gucken und weniger auf "stachellos", als auf "wohlschmeckend und süß" achten. Wenn sie am Spalier gezogen werden, ist das nämlich nicht so wild mit den Stacheln. Hauptsache, die Früchte schmecken!

Lieben Gruß,

Mia

Es ist richtig dass die wilden Brombeeren süßer sind als die gezüchteten. So um das doppelte!

Aber, die Nachteile ...

also bei mir ging das wunderbar bis Schwiegervater sie heuer einfach ausgebuddelt hat

ich hatte sie im Frühjahr und nach der Ernte beschnitten - aber wenn man nicht aufpasst wachsen die Ruten lang und auch mal durch Nachbars Zaun - ganz schlecht wenn da dann Hunde oder Kinder spielen.

Wenn dann wirklich nur an Stellen pflanzen wo Du sehr gut rankommst und sie nicht durch Zäune zum Nachbarn wachsen können, denn dahinter kannst du später einmal nicht mehr kommen - da helfen nicht mal Lederhandschuhe. Für den Schnitt habe ich mindestens zwei paar Gartenhandschuhe übereinander angezogen und ganz vorsichtig jeden Ast einzeln mit zwei Fingern genommen wo er keine Stacheln hatte. Meine waren auch wilde. Diese Sträucher fruchten aber auch erst richtig nach drei Jahren - bei Stecklingen kann es sogar noch ein Jahr länger dauern. Je gezielter die folgenden Schnittmaßnahmen ausfallen um so besser wachsen sie nach...

Ok, ich würde es einfach mit Wilden probieren. Denke das ich das schon hinbekomme Wir haben gute Pläne wie wir die anbinden damit die hauptstämme hochwachsen.

"Wie" und noch wichtiger "wann" sollte man die am besten "einpflanzen" ?

Und ja, ich meinte Schrebergarten ^^

Frühjahr und Herbst ist Hauptpflanzzeit, allerdings ist es bei Stecklingen und Jungpflanzen sicherer wenn man sie im Frühjahr setzt, damit sie für den 1. Winter kräftig genug sind um zu überleben. Du kannst allerdings auch Stecklinge in Töpfe an einen geschützten Ort stellen und sie dort überwintern.

Brombeeren kann man schon erziehen aber irgendwann stirbt auch die stärkste Rute durch den Frost ab. Es ist ja kein Baum sondern ein Strauch *anmerk* aber das wirst Du schon noch herausfinden

Ich hole das Thema noch mal hoch, weil mich interessiern würde, ob ich Brombeeren tatsächlich durch Stecklinge vermehren kann.
Meine Nachbarin hat im Schrebergarten dornenlose Brombeeren, die vor Früchten nur so strotzen. Absenker zu verlangen traue ich mich nicht. Aber Stecklinge wären perfekt.
Wenn das wirklich geht, wäre ich für eine genaue Anleitung sehr dankbar.
Gruß von stoitschkov, der durch seine dornenreichen Brombeeren heute mit geschundenen Fingern tippt.

Frag Deine Nachbarin vorher aber auch noch zwei Dinge:
- Wie schmecken die Brombeeren? Wann werden sie süß? Womöglich erst einen halben Tag, bevor sie abfallen? Vielleicht gibt sie Dir ja auch ein paar ab, damit Du den Geschmack mit Deinen vergleichen kannst. Nicht dass Du hinterher enttäuscht bist.
- Ist es ihr nicht schon passiert, dass einige Meter entfernt von ihren Brombeeren plötzlich ein Brombeertrieb aus dem Boden kam (Wurzelausläufer)? Den man dann ausbuddeln und als Jungpflanze ziehen könnte (reicht aber ziemlich tief in den Boden)?

Ich habe auch solche stachellosen Brombeeren, "die vor Früchten nur so strotzen" und gerade eben reif zu werden beginnen. Und genau die oben beschriebenen "Probleme" kenne ich aus eigener Erfahrung. Sie zu vermehren habe ich noch nicht versucht, mir reicht der eine Strauch vollauf! So wüchsig, wie meine Brombeeren sind, kann ich mir eine Stecklingsvermehrung jedoch gut vorstellen, auch wenn auf der Hauptseite dazu nichts steht. Im Zweifelsfalle einfach mal ausprobieren. Wie Stecklingsvermehrung funktioniert, dazu gibt es auf der Hauptseite einen ausführlichen Artikel.

Danke, Carolyn. für deine schnelle Antwort!
Die Früchte schmecken laut ihrer Aussage sehr gut. Ich war heute in ihrem Garten und habe mir die Pflanze mal angeschaut: Bis auf 3 einzelne Beeren waren alle noch ziemlich unreif ( brauchen sicher noch ein bis 2 Wochen). Da bei ihr alles ziemlich gepflegt ist, habe ich auch keine Nachkommen aus dem Boden wachsen sehen. Allerdings hat sie schon 5 oder 6 Ruten ohne Früchte für nächstes Jahr wachsen lassen.

Häm, wir hatten Brombeeren aus Nachbars Garten. Da diese die komplette Rhodedendronhecke überwucherten, hab ich sie mit ner Flachzange festgehalten und mit der anderen Hand abgeschnitten. Jeden Trieb einzeln und dann rausgezogen. War ne heidens Arbeit und vor allem, die treiben wirklich überall aus.

Ja, die Ruten, die im nächsten Jahr tragen werden, sind jetzt schon fast zu voller Länge gewachsen.
Ich denke, dass ihre Sorte meiner vom Reifezeitpunkt her ziemlich ähnlich ist. Meine fangen auch gerade erst an und reifen innerhalb der nächsten Wochen nach und nach.
Es ist jedoch die Frage, ob sie Dir von den neuen Ruten eine Spitze für einen Vermehrungsversuch abtritt und bei den jetzt tragenden Ruten wird es kaum einen Zweig geben, der NICHT trägt. So einen nicht fruchtenden "Ast" bräuchtest Du aber für einen Stecklings-Versuch.