Das Bio-Gärtner Forum

Hallo,

ich habe mir im Herbst einen schönen Birnbaum "Williams Christ" gekauft und hinter die Laube gesetzt. Nun meinte ein Bekannter, dass "heutzutage" kaum noch Birnen gedeihen, weil sie so empfindlich auf Nadelgehölz reagieren und heute in jedem Garten (auch in meinem ) Thujen stehen.
Außerdem habe ich erst jetzt gelesen, dass sie nicht selbstbestäubens sind und ich weiß nicht, ob in ausreichender NÄhe (welche Nähe würde überhaupt ausreichen ?) überhaupt eine zweite Birne steht. Habe tatsächlich den Eindruck, Birnbäume sind langsam unmodern.
Habe schon fast keine Lust auf mein Bäumchen. Soll ich ihn raushauen, um Platz für einen "sinnvolleren" Obstbaum zu haben?

Petra

An der Südseite meines Hauses steht eine Williams-Birne als Spalierbaum, seit Mitte der 1990er Jahre. Keine fünf Meter daneben im Hauseingang stehen zwei Thujas in Töpfen (seit fünf Jahren). Gegenüber, auf der anderen Seite des gepflasterten Hofes steht seit 1982 eine inzwischen fast haushohe Silbertanne. Nahezu egal, in welche Himmelsrichtung ich schaue, irgendwann sehe ich (fast) immer Wald am Horizont - mit vielen Fichten.
Mein Baum trägt jedes zweite Jahr so viele Birnen, dass die Zweige brechen und ich sie verschenken muss.

Aber ich habe in der Streuobstwiese, die hinter dem Stadel liegt (der den gepflasterten Hof auf dieser Seite begrenzt), einige weitere (alte) Birnbäume stehen und auch auf der anderen Straßenseite beim Nachbarn könnten Birnbäume dabei sein. Falls diese also als Befruchtersorte fungieren, mangelt es daran nicht. Es gibt sicherlich Insekten, die von einem Birnbaum zum anderen fliegen.

Bei einer Veranstaltung des Bund Naturschutzes zum Thema Streuobstwiesen hieß es allerdings, dass "hier" (Bayern?) keine Birnengegend wäre, da es zu kalt wäre, als dass sie richtig ausreifen würden. Ich hab mir damals nur meinen Teil gedacht, da meine sechs Birnsorten bis auf eine SEHR späte durchaus ausreifen. Williams ist ja eine frühe Birne, daher glaube ich nicht, dass Du damit Probleme haben wirst.

Was Dein Bekannter gemeint haben könnte sind die Probleme mit Wacholder und Birnengitterrost. Wacholder ist der (Winter-)Zwischenwirt des Birnengitterrostes und der steht wohl auch in vielen Gärten. Wenn Du die Forensuche dazu bemühst solltest Du auf den ein oder anderen Post zu diesem Thema stoßen.

Birnen sind doch super! Thujen sollten der Birne nichts ausmachen nur eben der Wacholder (der leider auch in meinem Garten und Umgebung wächst). Vielleicht hast Du ja aber Glück

Mache doch einfach im Frühjahr einen Spaziergang in der Nachbarschaft um zu sehen, ob es dort noch andere Birnbäume gibt. Ich denke schon, dass Bienen und Hummeln den Baum bestäuben, gerade die frühen Baumblüten sind für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle.

Sollte der Baum dennoch nicht so fruchten kauf Dir noch ein kleines zweites Bäumchen oder veredle Deines mit einem Edelreiß einer anderen Sorte. Sollten alle Stricke reißen kannst Du Dich noch an den Birnbaumblüten erfreuen (so wie ich):
PS: Eine sehr frühe Spritzung mit Bio-Spritzmittel gegen Pilz und Ackerschachtelhalmbrühe dämmen den Birnengitterrost stark ein. Vielleicht kannst Du vorbeugend schon dagegen im zeitigen Frühjahr und dann in zweiwöchigen Abständen spritzen?

Was verstehst Du unter sehr früh?

Meine sämtlichen Birnen haben den Gitterrost und tragen so gut wie gar nicht.

Ich hatte immer meinen Nachbarn in Verdacht. Der hatte Wacholder. Die sind aber einem Anbau zum Opfer gefallen. Geändert hat sich jedoch nichts

Ich hab mal was von zig km Reichweite des Wacholders gehört Yggdrasil - also das reicht nicht wenn nur der Nachbar keinen hat. Wie weit das allerdings genau fliegt müsste ich auch ergoogeln. Aber diese Spritzungen helfen wirklich da trägt der Baum dann viel besser! Lagern kann man diese Früchte nicht aber mein Wöffi hat so ein paar schnabbolieren können und sie haben ihr gut gemundet

Hab mir schon ernsthaft überlegt ob ich in diesem Fall mal mit Gift spritzen soll.
Ich werd mir wohl aber doch bald beim Dehner Schachtelhalmbrühe besorgen.

Also gut hat wirklich dieses Pilzmittel geholfen... ich google mal den Namen...

Also es war von Celaflor Pilzfrei Ectivo und ich fands echt gut. Angeblich nicht bienengefährlich.

Ja, hilft unter anderem auch gegen .. Rostpilze. Nicht gerade billig. Hab aber auf die schnelle nicht gefunden wie man das verdünnen muss. Sollte ich mal dranbleiben.

Hab hier immer noch uralten Grünkupfer und Netzschwefel. Die Produkte sind aber bestimmt nicht mehr Zeitgemäß Und natürlich giftig wie sonstwas.
Wie entsorgt man die am besten?

Gibts bei Dir Sondermüll-Deponien? In Nürnberg gibts eine für spezielle Sachen aber da zahlt man dann wahrscheinlich ewig viel für die Entsorgung

Joa ich glaub das Fläschchen hat mich um die 7 Euro gekostet, die Verdünnung steht auf der Packung irgendwo drauf (ist schon dunkel im Schuppen sonst hätt ich geguggt)

Nicht dass ich wüsste.

Aber, da kann man sicher auch googeln.

Bei uns kommt zweimal im Jahr ein Sondermüll-Fahrzeug zum Wertstoffhof, bei dem man dann haushaltsübliche Mengen entsorgen kann. Termine stehen im Abholkalender für Restmüll, gelber Sack und Papiertonne. Im Zweifelsfalle also mal das für Dich zuständige Abfallwirtschaftsamt fragen.

Danke für Eure Antworten und ich merke ja, ist offensichtlich auch eine Frage des Glückes, ob man Birnen dran hat
Werde ihn stehen lassen und abwarten. Ist es tatsächlich so, dass nicht nur Birnen, sondern auch Pflaumen (Ja, ich habe mir auch noch ein süßes Pflaumenbäumchen gekauft - und eine Süßkirsche )Jahre brauchen, bis sie endlich tragen?
Habe heute mutig bei der Birne und der Pflaume den "Erziehungsschnitt" gewagt. Muss ein Pfirsichbäumchen eigentlich auch geschnitten werden? Ich habe doch im vorletzten Jahr auch noch ein Pfirsichbäumchen gesetzt

Petra