Das Bio-Gärtner Forum

Hallo Bio-Gartenfreunde,
vor 2 Jahren hab ich in meinem Garten 2 Blaubeer-Büsche gepflanzt - in der Hoffnung, dass mein Boden (sandig) mit der Zeit durch die Nadeln der ausgedienten Weihnachtsbäume "sauer" wird. Ich wollte keinen Torf einarbeiten.
Leider klappt das nicht, die Pflanzen wollen nicht wachsen. Einfach Rhododendron-Erde einarbeiten mag ich nicht. Wer weiß was da drin ist - ich versuche meinen Garten ökoligisch zu pflegen (soweit das mit dem Bauern von nebenann möglich ist, aber ich gebe nicht auf ).
Habt Ihr einen Vorschlag den Boden sauer zu machen, ohne Torf zu verwenden - und so weit wie möglich "Bio" zu bleiben?

Lieben Dank für Eure Tips!
Firefly

Hallo Firefly

Du kannst Dir sauren Boden im Wald holen, dort wo das Gestein rot ist (Rotsandstein). Du hast nicht geschrieben woher Du die Blaubeeren hattest. Wenn Du sie aus dem Wald hast, dann hole doch einfach dort auch den zugehörigen Boden. Das empfiehlt sich übrigens immer, wenn man Pflanzen aus dem Wald holt, dass man den Pflanzen ihren Boden mitgibt. Vielleicht kannst Du als Gegenleistung Boden von Deinem Grundstück dort hinbringen, wo Du Dir welchen holst.
Ich werde mir keine Blaubeeren nach Hause holen, da wir eben kalkreichen Boden haben. Der angesäuerte Boden wird mit der Zeit wieder kalkreicher und dann musst Du wieder aktiv werden.

Lieber Gruß
Harald

Hast Du die bei uns heimischen Blaubeeren gepflanzt? Oder die hohen Kulturheidelbeer-Büsche, wie man sie üblicherweise zu kaufen bekommen (und aus Amerika stammen)? Stehen die Büsche in halbschattiger Lage? Vollsonnig mögen sie nämlich gar nicht, daran kümmern meine (Kulturheidelbeer-)Büsche auch.

sauer sind Zitronensaft (2), Essigessenz (2), Essig (3), Cola (3), Wein (4) und saure Milch (4,5) - in den Klammern steht der pH-Wert. Allerdings nur verdünnt und langsam dem Boden zuführen.
Ach ja wenns Dich nicht ekelt kannst Du auch Urin nehmen allerdings müsstest Du hierfür erst testen wie sauer dieser ist, nicht dass er schon zu neutral ist

Hallo in die Runde,

Ich schließe mich jetzt mal Harald an.
In der Regel hat gewachsener Boden eine enorme Pufferkapazität und es ist nicht leicht den Boden langfristig in saure Erde umzuwandeln.
Entweder man tauscht wirklich viel Boden aus, oder aber man muss regelmäßig Sorge dafür tragen, dass man den Boden nachsäuert... mit was auch immer. Torf ist zwar ein geeignetes Mittel, aber man sollte soweit als möglich darauf verzichten. Viel, und immer wieder Nadelstreu einarbeiten, könnte auf Dauer etwas bringen, es dauert aber eine kleine Ewigkeit bis die Nadeln zersetzt sind. Die Wirkung dürfte dann erst in einigen Jahren zu spüren sein.
Laubkompost wäre da noch eine Möglichkeit, aber auch das muss lange kompostiert werden bis es verwendet werden kann.
Die Beste aller Lösungen ist... Pflanzen zu wählen die zum Boden passen.

Wasnun hat geschrieben:Die Beste aller Lösungen ist... Pflanzen zu wählen die zum Boden passen.

Genau so sehe ich das auch. Es gibt ja für jeden Bodentyp eine Vielzahl von Pflanzen.
Versuch's doch mal mit dem Strauch "Felsenbirne" Die Früchte sehen sehr ähnlichaus wie Blaubeeren und sind auch oberlecker.
Den Strauch sollte man auch ordentlich zurückschneiden, er trägt dann wesentlich besser. Und das sage ich, obwohl ich möglichst gar nicht an Pflanzen herumschneiden möchte.

LG Harald

Hallo Zusammen,
lieben Dank für Eure vielen Antworten. Ohne Torf ist es anscheinend doch so kompliziert wie ich es mir gedacht habe...
Ich hab Kultur-Heidelbeerbüsche gepflantzt, die im Halbschatten meiner heimischen Fruchthecke (mit Felsenbirne und Kornelkirsche) stehen. Trotzdem werden die Büsche nicht größer, daher hab ich es dem kalkhaltigen Boden in die Schuhe geschoben. Jetzt muß ich mal schauen, was ich aus Euren Tips umsetzten kann.

Wünsche Euch einen schönen Garten-Sommer
LG Firefly