Obst-Baum richtig pflanzen
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Obst-Baum richtig pflanzen
Hi,
beim stöbern im Forum habe ich gesehen, dass einige Hilfe suchen, wie man einen jungen Baum richtig pflanzt.
Ich möchte dazu gerne einen Link posten: http://www.bund-lemgo.de/obstbaumpflanzung.html
Die BUND-Gruppe hat zu diesem Thema sehr viele Informationen zusammengetragen und mit vielen Bildern übersichtlich dargestellt.
beim stöbern im Forum habe ich gesehen, dass einige Hilfe suchen, wie man einen jungen Baum richtig pflanzt.
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Zuletzt geändert von Nachbars-Apfel am Di Apr 07, 2015 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
- Carolyn
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
Was ich jetzt so gelesen habe (ca. 40%) liest sich die Anleitung gut. Mir wäre aber das Mischungsverhältnis von 1:1 mit Kompost zu hoch. So sehr will ich einen Baum nicht verwöhnen, sonst ist er zu faul einen großen Wurzelstock auszubilden und in weiterer/tieferer Umgebung nach Nährstoffen zu suchen. Den großen Wurzelstock braucht er aber zumindest bei mir, um windstabil zu werden.
Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird. (Winston Churchill)
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
In der Anleitung wird ja auch "bis zu 1:1" geschrieben; bezieht sich dann wohl auf sehr schlechte Bodenverhältnisse.Carolyn hat geschrieben:Was ich jetzt so gelesen habe (ca. 40%) liest sich die Anleitung gut. Mir wäre aber das Mischungsverhältnis von 1:1 mit Kompost zu hoch.
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
Gerade dann muss sich der Baum daran gewöhnen, dass er mit schlechten Bedingungen zurecht kommen muss. Man kann ja nicht mehrere Kubikmeter Erde austauschen. Oder ein ganzes Obstbaumleben lang düngen, gießen und abstützen.Nachbars-Apfel hat geschrieben:In der Anleitung wird ja auch "bis zu 1:1" geschrieben; bezieht sich dann wohl auf sehr schlechte Bodenverhältnisse.Carolyn hat geschrieben:Was ich jetzt so gelesen habe (ca. 40%) liest sich die Anleitung gut. Mir wäre aber das Mischungsverhältnis von 1:1 mit Kompost zu hoch.
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
Ich finde, wenn ich einen Baum pflanze, der 50 Jahre oder mehr in meinem Garten stehen und mich erfreuen und auch nähren soll, kann ich doch locker mal ein paar Stunden Arbeit in den Baum bzw. dessen Pflanzung investieren.Carolyn hat geschrieben:Gerade dann muss sich der Baum daran gewöhnen, dass er mit schlechten Bedingungen zurecht kommen muss. Man kann ja nicht mehrere Kubikmeter Erde austauschen. Oder ein ganzes Obstbaumleben lang düngen, gießen und abstützen.Nachbars-Apfel hat geschrieben:In der Anleitung wird ja auch "bis zu 1:1" geschrieben; bezieht sich dann wohl auf sehr schlechte Bodenverhältnisse.
Auch finde ich nicht, dass sich eine Pflanze, von der ich ja etwas haben will, mit irgendwelchen schlechten Bedingungen zurecht kommen muss; ich bin doch dafür da, dass die Pflanze gut wächst.
Zum Austausch der Erde: man kann sicherlich mehrere Kubikmeter Erde austauschen. Die Frage ist nur, wer nimmt soviel Zeit und Geld in die Hand, um so etwas zu tun.
Ich weiß von einem Projekt im Schloss Freudenberg in Wiesbaden, wo genau dies getan wurde: einige Meter tief Baggern (min. 2,5m, eher mehr), Erde sortieren, Steine nach unten, Erde wieder Schichtweise darauf, Zwischenschichten mit Sand einbringen, und, und, und...
Mir ist schon klar, dass das so wohl kaum jemand macht; aber es ist machbar und bringt eben Erfolg im Sinne von gesunden Bäumen und gutem Ertrag.
Ich habe mit meinem Vater vor ca. 25 Jahren beim Pflanzen unserer Bäume im Garten auch sehr große Pflanzlöcher erstellt und die Erde mit Sand und Kompost vermischt.
Die Bäume (damals leider sehr eng geplanzte schwachwüchsige Halbstämme) stehen sehr gut da und tragen gut.
Und Düngen wirst du schon, wenn du mageren Boden hast. Ansonsten gibt´s halt wenig Ertrag.
Selbst das jährliche Erneuern der Baumscheibe ist als Vitalisierung zu sehen. Und wenn Du dann noch etwas mulchst, hast du doch deine Düngung.
Ebenfalls wirst du gießen (müssen), vor an sehr trockenen Standorten, wenn du nicht willst, dass dein ganzer Ertrag flöten geht...
Nachtrag:
der Link dürfte interessant sein: http://www.bio-gaertner.de/Obstbaeume/O ... mpflanzung
.
- Carolyn
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
Ich habe zwei Streuobstwiesen mit teils sehr alten Bäumen (aber auch einigen jungen und mittelalten), die dabei sind dürr zu werden vor Altersschwäche. Diese Wiesen werden gemäht, das Gras bleibt liegen. Im Frühjahr bekommen sie etwas Holzasche aus dem Kamin meines Bruders, da ich Kalimangel festgestellt habe. Das war's an Düngung, Gießen entfällt komplett. Und über mangelnden Ertrag kann ich nicht klagen, siehe Nachbarthread. Halbstamm habe ich aber auch nur zwei oder drei ziemlich junge Bäume, dazu zwei Spalierbäume. Der Rest sind Hochstämme, teils deutlich höher als das Haus. Schließlich musste man darunter mit dem Traktor rausmähen können.
Meine Bäume müssen robust sein, keine Pfleglinge. Allerdings habe ich Lehmboden und auch einen hohen Grundwasserstand sowie Hanglage, so dass ich weder mit schlechtem Boden noch mit Wassermangel umgehen muss. Den Begriff "Baumscheibe" habe ich erst hier im Forum kennengelernt. Vorher hieß das einfach nur Wurzelbereich...
Mir geht es darum, keine Schwächlinge heranzuzüchten. Auf einem ungeeigneten Boden würde ich keine Streuobstwiese anlegen, genausowenig wie ich auf Lehmboden professionell Kartoffeln oder Spargel anbauen würde. Für ein oder zwei Bäume in einem Vorgarten mag das gehen, aber nicht für ganze Streuobstwiesen. Das macht einfach keinen Sinn. Und auch kaufmännisch wäre das unsinnig für jemanden, der in Ertrag denken muss. Der zeitliche und finanzielle Aufwand muss sich ja rechnen. Auf dieser Seite des BUND wird ja aber von Profipflanzungen geschrieben, von Ausgleichspflanzungen und Streuobstwiesen. DESWEGEN meine Kritik. Diese Bäume müssen mit dem zurecht kommen, was sie dort vorfinden. Und bei einer Ausgleichspflanzung wird garantiert niemand mehrere Stunden in die Pflanzung eines einzigen Baumes investieren. Soviele Steuern können wir gar nicht zahlen, dass das finanzierbar wäre.
Meine Bäume müssen robust sein, keine Pfleglinge. Allerdings habe ich Lehmboden und auch einen hohen Grundwasserstand sowie Hanglage, so dass ich weder mit schlechtem Boden noch mit Wassermangel umgehen muss. Den Begriff "Baumscheibe" habe ich erst hier im Forum kennengelernt. Vorher hieß das einfach nur Wurzelbereich...
Mir geht es darum, keine Schwächlinge heranzuzüchten. Auf einem ungeeigneten Boden würde ich keine Streuobstwiese anlegen, genausowenig wie ich auf Lehmboden professionell Kartoffeln oder Spargel anbauen würde. Für ein oder zwei Bäume in einem Vorgarten mag das gehen, aber nicht für ganze Streuobstwiesen. Das macht einfach keinen Sinn. Und auch kaufmännisch wäre das unsinnig für jemanden, der in Ertrag denken muss. Der zeitliche und finanzielle Aufwand muss sich ja rechnen. Auf dieser Seite des BUND wird ja aber von Profipflanzungen geschrieben, von Ausgleichspflanzungen und Streuobstwiesen. DESWEGEN meine Kritik. Diese Bäume müssen mit dem zurecht kommen, was sie dort vorfinden. Und bei einer Ausgleichspflanzung wird garantiert niemand mehrere Stunden in die Pflanzung eines einzigen Baumes investieren. Soviele Steuern können wir gar nicht zahlen, dass das finanzierbar wäre.
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
Gehe mit nahezu allem, was Du geschrieben hast, d´accord.Carolyn hat geschrieben:Ich habe zwei Streuobstwiesen mit teils sehr alten Bäumen (aber auch einigen jungen und mittelalten), die dabei sind dürr zu werden vor Altersschwäche. Diese Wiesen werden gemäht, das Gras bleibt liegen. Im Frühjahr bekommen sie etwas Holzasche aus dem Kamin meines Bruders, da ich Kalimangel festgestellt habe. Das war's an Düngung, Gießen entfällt komplett. Und über mangelnden Ertrag kann ich nicht klagen, siehe Nachbarthread. Halbstamm habe ich aber auch nur zwei oder drei ziemlich junge Bäume, dazu zwei Spalierbäume. Der Rest sind Hochstämme, teils deutlich höher als das Haus. Schließlich musste man darunter mit dem Traktor rausmähen können.
Meine Bäume müssen robust sein, keine Pfleglinge. Allerdings habe ich Lehmboden und auch einen hohen Grundwasserstand sowie Hanglage, so dass ich weder mit schlechtem Boden noch mit Wassermangel umgehen muss. Den Begriff "Baumscheibe" habe ich erst hier im Forum kennengelernt. Vorher hieß das einfach nur Wurzelbereich...
Kurzer, wenn auch sicher hinkender Vergleich mit uns Menschen: deine Worte eins zu eins übertragen hieße, dass ich meinen Kindern den billigsten Fraß vorsetze und erwarte, dass sie ohne Mangelerscheinungen zu physisch wie psychisch starken Erwachsenen aufwachsen.Carolyn hat geschrieben:Mir geht es darum, keine Schwächlinge heranzuzüchten.
Sicher, meine Aussage ist überzogen, aber das Prinzip doch wohl von mir erkannt. Oder hast Du etwas anderes gemeint?
Du düngst doch auch, wenn auch "nur" mit Asche und Graßschnitt.
Mehr braucht´s ja auch oft nicht. Aber manchmal eben doch.
Die Menschen, die einen Baum pflanzen wollen, müssen zunächst einmal mit der Situation zurecht kommen, die sich ihnen bietet.Carolyn hat geschrieben:Auf einem ungeeigneten Boden würde ich keine Streuobstwiese anlegen, genausowenig wie ich auf Lehmboden professionell Kartoffeln oder Spargel anbauen würde. Für ein oder zwei Bäume in einem Vorgarten mag das gehen, aber nicht für ganze Streuobstwiesen. Das macht einfach keinen Sinn.
Wenn der Boden nunmal schlecht ist, muss er verbessert werden. Oder man muss hinnehmen, dass der Baum kümmert oder eben wenig "bringt".
Die Frage nach dem Sinn kann und will ich Dir nicht beantworten; das ist das Privileg jedes Einzelnen.
Allerdings finde ich es sehr "sinnVOLL", wenn sich Menschen, ob einzeln oder in Gruppen (siehe BUND), dem Thema "Obstwiese" oder auch nur "Bäume" annehmen, und nach Lösungen suchen, wie sie die Pflanzen, von denen sie Ertrag haben wollen, langfristig und somit nachhaltig anpflanzen können und dies auch in die Tat umsetzen.
Und dann kann man eben doch auf schlechtem Boden mehr oder weniger guten Ertrag bekommen.
Gerade kaufmännisch kann eben das äußerst notwendig sein.Carolyn hat geschrieben:Und auch kaufmännisch wäre das unsinnig für jemanden, der in Ertrag denken muss. Der zeitliche und finanzielle Aufwand muss sich ja rechnen.
So wie Du formulierst, kommst Du aus dem Bereich der Landwirtschaft. Da wird gerade das von mir beschriebene durchgeführt. Es wird im Regelfall nicht der Boden ausgetauscht.
Aber es wird gedüngt auf Teufel komm raus. Es werden schlechte Böden aufwendig in Schuss gebracht, eben WEIL es sich rechnet.
Da kann man dann eben mal anfangen mit dem Rechnen: was kostet der partielle Austausch des Bodens wirklich im Gegensatz zu den Düngemitteln, der Zeit für das Herbeischaffen des Düngers, die Düngezeit, usw.
Ganz abgesehen davon, dass das Gedünge ökologisch gesehen nicht unbedingt so doll ist.
Das Wort Profipflanzung finde ich, ehrlich gesagt, nicht auf dieser verlinkten Seite.Carolyn hat geschrieben:Auf dieser Seite des BUND wird ja aber von Profipflanzungen geschrieben, von Ausgleichspflanzungen und Streuobstwiesen. DESWEGEN meine Kritik. Diese Bäume müssen mit dem zurecht kommen, was sie dort vorfinden. Und bei einer Ausgleichspflanzung wird garantiert niemand mehrere Stunden in die Pflanzung eines einzigen Baumes investieren. Soviele Steuern können wir gar nicht zahlen, dass das finanzierbar wäre.
Es geht vornehmlich um Streuobstpflanzungen, ob es nun Ausgelichsmaßnahmen sind oder das Bedürfnis Einzelner, der Natur etwas zurückgeben zu wollen.
Die sind im Regelfall nicht zur Erwirtschaftung eines definierten Ertrages angelegt, in welchem Menschen ihr Auskommen sehen.
Daher kann ich Deine Kritik eigentlich nicht wirklich verstehen.
- Carolyn
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
Ich will meine "Kinder" nicht mit billigem Fraß ernähren, aber ich will auch bestimmt keine Helikopter-Mutti sein, die ihren Kindern jede kleine Unannehmlichkeit aus dem Weg räumt und sie so zu unselbständigen Wesen erzieht. Und - um den schlechten Boden in den Vergleich mit einzubeziehen - wenn mir die Mittel fehlen, um Kinder adäquat ernähren zu können, werde ich mich gegen Kinder entscheiden. Und nicht erwarten, lebenslang von anderen darin unterstützt zu werden (was das Äquivalent für ständige Düngung wäre).Nachbars-Apfel hat geschrieben:Kurzer, wenn auch sicher hinkender Vergleich mit uns Menschen: deine Worte eins zu eins übertragen hieße, dass ich meinen Kindern den billigsten Fraß vorsetze und erwarte, dass sie ohne Mangelerscheinungen zu physisch wie psychisch starken Erwachsenen aufwachsen.Carolyn hat geschrieben:Mir geht es darum, keine Schwächlinge heranzuzüchten.
Sicher, meine Aussage ist überzogen, aber das Prinzip doch wohl von mir erkannt. Oder hast Du etwas anderes gemeint?
Dass der Grasschnitt liegenbleibt ist ein Notbehelf, weil ich ihn nicht abtransportieren und entsorgen kann. Schafft seine eigenen Probleme. Früher wurden die Streuobstwiesen von einem Nachbarn gemäht, der das Gras als Futter für seine Kühe verwendet hat.Nachbars-Apfel hat geschrieben:Du düngst doch auch, wenn auch "nur" mit Asche und Graßschnitt.
Die Asche ist zum Ausgleich für Mangelerscheinungen, also eher Medikament als Dünger. Und ein Ausgleich für ein zuviel an Stickstoff.
Auf einen für Obstbäume ungeeigneten Boden eine Streuobstwiese anzulegen empfinde ich eben gerade nicht als nachhaltig. Es gibt für jeden Boden die richtige Flora. Das ist die, die sich dort auch natürlicherweise ansiedeln würde. Alles, was dort nicht hinpasst, kümmert dort, sofern es nicht gehätschelt wird.Nachbars-Apfel hat geschrieben:Allerdings finde ich es sehr "sinnVOLL", wenn sich Menschen, ob einzeln oder in Gruppen (siehe BUND), dem Thema "Obstwiese" oder auch nur "Bäume" annehmen, und nach Lösungen suchen, wie sie die Pflanzen, von denen sie Ertrag haben wollen, langfristig und somit nachhaltig anpflanzen können und dies auch in die Tat umsetzen.
Menschen können auf dem Mond überleben. Natürlich oder nachhaltig wäre das aber meiner Meinung nach nicht.
*lach* Nein, natürlich nicht. Und dass Landwirte nach Verkaufbarkeit und Kosten/Nutzen-Verhältnis entscheiden, da gebe ich Dir durchaus recht. Wenn ein Landwirt jedoch die Wahl hat wird er das pflanzen, was zum Boden passt. Es gibt nicht umsonst Gegenden wie das alte Land oder den Bodenseeraum, die Obstanbaugebiete sind. Weinreben brauchen andere Bedingungen, anderen Boden. Spargel wird in Gegenden mit Sandboden angebaut, Mais in Lehmboden. Wo sich die (Brot-)Getreidekammer Deutschlands befindet weiß ich grad nicht auswendig. Diese typischen Anbaugebiete ergeben sich auch aus der Bodenbeschaffenheit, nicht nur aus klimatischen Bedingungen. Weil es vernünftig (= kostengünstiger) ist, das anzubauen, was dort am problemlosesten wächst.Nachbars-Apfel hat geschrieben:Gerade kaufmännisch kann eben das äußerst notwendig sein.Carolyn hat geschrieben:Und auch kaufmännisch wäre das unsinnig für jemanden, der in Ertrag denken muss. Der zeitliche und finanzielle Aufwand muss sich ja rechnen.
So wie Du formulierst, kommst Du aus dem Bereich der Landwirtschaft. Da wird gerade das von mir beschriebene durchgeführt. Es wird im Regelfall nicht der Boden ausgetauscht.
Naturnähe heißt auch, sich ankucken, was da hingehört und danach zu handeln.
Es rechnet sich aber nicht so gut, wie wenn der Standort von vorneherein zu dem passt, was ich dort anbauen will.Nachbars-Apfel hat geschrieben:Aber es wird gedüngt auf Teufel komm raus. Es werden schlechte Böden aufwendig in Schuss gebracht, eben WEIL es sich rechnet.
Es gibt mittlerweile Südfrüchte, die in Deutschland gezogen wurden, noch nicht in großer Stückzahl, aber es gibt regelmäßige Lieferungen an die Gastronomie in der Region. Die Früchte sind sogar von der Ökobilanz her gut, durch entsprechende Energiemanagementsysteme. Natürlich und im ökologische Sinne sinnvoll finde ich so etwas trotzdem nicht. Und an die Kosten will ich gar nicht erst denken. Noch ist das ein Versuch, da wird nicht über Wirtschaftlichkeit gesprochen.
Das war meine Wortwahl als Gegensatz zu einer Privatanpflanzung im Vorgarten.Nachbars-Apfel hat geschrieben:Das Wort Profipflanzung finde ich, ehrlich gesagt, nicht auf dieser verlinkten Seite.
Ich bin durchaus dafür, der Natur etwas zurückzugeben, absolut. Tue ich auch. Aber dann bitte etwas, das für diesen Standort auch passt. Alles andere ist - stark übertrieben - eine Vergewaltigung der Natur. Kurzsichtige menschliche Denke.Nachbars-Apfel hat geschrieben:Es geht vornehmlich um Streuobstpflanzungen, ob es nun Ausgelichsmaßnahmen sind oder das Bedürfnis Einzelner, der Natur etwas zurückgeben zu wollen.
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
Meine Güte, was ist denn hier los? Hallo Nachbars Apfel, hallo Carolyn,
erstmal: Ich finde den BUND gut und ich finde den link gut! Alles sehr sauber erklärt, bis hin zum Wühlmausdraht.
Ich finde Kompost im Verhältnis zu Erde 1:1 ins Pflanzloch beim ersten Lesen auch ein bisschen viel, aber da es sich hier um abgelagerten Reifkompost handeln MUSS (jüngerer würde die Wurzeln schädigen), ist es letztlich auch nichts anderes, als eine etwas bessere Erde. Also, wir geben bis zum Verhältnis 1:1 schlechtere Erde und bessere Erde.
Zudem versetze ich mich mal in die Gartenbesitzer hinein, die vielleicht nur ein 400/500 Quadratmeter großes Grundstück haben, also nur bis zu drei, maximal vier Obstbäumen pflanzen können. Mein Grundstück hier ist auch nicht viel größer, und, weil das Haus "schlecht darauf steht", kann ich höchstens zwei Obstbäume pflanzen. Für solche Gartenbesitzer ist jeder Obstbaum, den er anpflanzen kann, ein Schatz! Er wird sich alle Mühe geben, die für ihn richtigen Bäume auszuwählen und er wird jedem einzelnen äußerst liebevoll seine möglichst gute Pflanzgrube bauen, mit Sand bei schwerem Boden, und ordentlich altem Kompost bei schlechtem Boden. Der Gartenbesitzer hat ja nur diese Bäume, und die sollen die nächsten 50 Jahre gut gedeihen! Also setzt er alles daran, ihnen einen möglichst guten Start zu verschaffen! Wenn sie größer sind ( aber schon durch seine Pflege erstarkt), müssen sie eh mit den vorhandenen Bedingungen klarkommen.
Dies ist meine Meinung zum Privatgarten.
Eine Streuobstwiese - aus welchen Gründen auch immer angelegt - wird niemand, der denken kann, auf den Ausläufern einer alten Mülldeponie ansiedeln, nicht auf einer trockenen Zechenhalde, nicht im sumpfigen Schwemmland eines Flusses --- sondern er wird nach einem halbwegs geeigneten Boden suchen. Der Landwirt, weil er sonst nichts davon hat, und die Naturschützer, weil ihre Bemühungen sonst für die Katz wären. Bedeutet: hier wird sowieso nach einem geeigneten Grund geguckt, auf dem Bäume langfristig von sich aus gut gedeihen, weil man sich hier die Mühe, jedem Pflanzling ein gutes Bodenbett zu bereiten, gar nicht machen kann.
Der Gartenbesitzer wird seine zwei einzigen Bäume hätscheln und mulchen und nach jeder Knospe gucken, der Streuobstwiesenbesitzer wird großflächig mähen und viel größere Hilfsmaßnahmen veranlassen (sofern nötig), die auf die gesamte Wiese bezogen sind, nicht aber täglich auf den einzelnen Baum.
Somit habt Ihr für mich beide recht, habt Euch aber zwischenzeitlich gut missverstanden!
Lieben Gruß,
Mia
erstmal: Ich finde den BUND gut und ich finde den link gut! Alles sehr sauber erklärt, bis hin zum Wühlmausdraht.
Ich finde Kompost im Verhältnis zu Erde 1:1 ins Pflanzloch beim ersten Lesen auch ein bisschen viel, aber da es sich hier um abgelagerten Reifkompost handeln MUSS (jüngerer würde die Wurzeln schädigen), ist es letztlich auch nichts anderes, als eine etwas bessere Erde. Also, wir geben bis zum Verhältnis 1:1 schlechtere Erde und bessere Erde.
Zudem versetze ich mich mal in die Gartenbesitzer hinein, die vielleicht nur ein 400/500 Quadratmeter großes Grundstück haben, also nur bis zu drei, maximal vier Obstbäumen pflanzen können. Mein Grundstück hier ist auch nicht viel größer, und, weil das Haus "schlecht darauf steht", kann ich höchstens zwei Obstbäume pflanzen. Für solche Gartenbesitzer ist jeder Obstbaum, den er anpflanzen kann, ein Schatz! Er wird sich alle Mühe geben, die für ihn richtigen Bäume auszuwählen und er wird jedem einzelnen äußerst liebevoll seine möglichst gute Pflanzgrube bauen, mit Sand bei schwerem Boden, und ordentlich altem Kompost bei schlechtem Boden. Der Gartenbesitzer hat ja nur diese Bäume, und die sollen die nächsten 50 Jahre gut gedeihen! Also setzt er alles daran, ihnen einen möglichst guten Start zu verschaffen! Wenn sie größer sind ( aber schon durch seine Pflege erstarkt), müssen sie eh mit den vorhandenen Bedingungen klarkommen.
Dies ist meine Meinung zum Privatgarten.
Eine Streuobstwiese - aus welchen Gründen auch immer angelegt - wird niemand, der denken kann, auf den Ausläufern einer alten Mülldeponie ansiedeln, nicht auf einer trockenen Zechenhalde, nicht im sumpfigen Schwemmland eines Flusses --- sondern er wird nach einem halbwegs geeigneten Boden suchen. Der Landwirt, weil er sonst nichts davon hat, und die Naturschützer, weil ihre Bemühungen sonst für die Katz wären. Bedeutet: hier wird sowieso nach einem geeigneten Grund geguckt, auf dem Bäume langfristig von sich aus gut gedeihen, weil man sich hier die Mühe, jedem Pflanzling ein gutes Bodenbett zu bereiten, gar nicht machen kann.
Der Gartenbesitzer wird seine zwei einzigen Bäume hätscheln und mulchen und nach jeder Knospe gucken, der Streuobstwiesenbesitzer wird großflächig mähen und viel größere Hilfsmaßnahmen veranlassen (sofern nötig), die auf die gesamte Wiese bezogen sind, nicht aber täglich auf den einzelnen Baum.
Somit habt Ihr für mich beide recht, habt Euch aber zwischenzeitlich gut missverstanden!
Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.
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Re: Obst-Baum richtig pflanzen
*schmunzel* Darauf wird es wohl hinauslaufen.Mia hat geschrieben:Somit habt Ihr für mich beide recht, habt Euch aber zwischenzeitlich gut missverstanden!
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