Das Bio-Gärtner Forum

Liebe Obstgemeinde
meine Obstbäume und ich - eine never-ending-story
Diesmal geht es um meine zweite Süßkirsche - mit Namen Ferrovia.
Wie alle meine Bäume ist auch dieser noch recht jung, als 2jähriges Bäumchen gepflanzt im April 2012.
Bis jetzt war alles so weit in Ordnung. Im letzten Jahr hatte er zum ersten Mal einige Blüten, Früchte habe ich keine gesehen (dafür könnten aber auch Vögel verantwortlich gewesen sein )
Ich habe jetzt mal meine Notizen konsultiert, und ich habe gelesen, dass für diesen Baum im August bereits Herbst war, d.h. dass die Blätter gelb wurden und langsam abgefallen sind.
Der Sommer war extrem heiss und trocken.
Das war vielleicht etwas früh, passierte aber nicht von einem Tag auf den anderen.
Ende März haben sich dann die ersten Blütenknospen geöffnet, für 1-2 Tage sah alles normal aus.
Dann wurden sie braun - so wie verbrannt Alle anderen Knospen haben sich erst gar nicht geöffnet, sie befinden sich immer noch in diesem Stadium am Baum.
Ich habe dann einige mal geöffnet, konnte aber keine Larve o.ä. in den Blüten finden.
Blätter hat der Baum bis jetzt auch noch nicht ausgebildet, es sind jedoch Blattknospen vorhanden, die bis jetzt noch nicht vertrocknet oder verbrannt aussehen, hoffe dass sie sich noch öffnen
Meine einzige Erklärung dafür, wäre eine Schlechtwetterperiode in diesem Zeitpunkt, jedoch ohne Frost Kann das sein
Unsere andere Süßkirsche war zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Blüte durch.
Kann mich jemand beruhigen
Einen schönen Abend noch
Rita

Hallo roccalana,

seit ich Deinen Beitrag gestern gelesen habe bin ich am Überlegen, was ich Dir antworten könnte. So recht bin ich noch zu keinem Ergebnis gekommen. Für mich sehen die Blüten aus, als hätten sie zu viel Regen abbekommen. Dazu die Kälte, das könnte es schon sein. Jedenfalls kenne ich ein derartiges Bild auch von meinen Bäumen, hab mich jedoch nie weiter darum gekümmert.
Dass die beiden Kirschbäume zu unterschiedlichen Zeiten blühen kann durchaus sein. Ich vermute, das eine ist eine frühe, das andere eine späte Sorte, oder? Meine Maikirschen sind auch früher dran als die anderen Bäume und richtig späte Kirschen habe ich nicht.
Dass die ersten Blätter schon im August fallen ist nicht so ungewöhnlich. Bei mir sind die ersten (kleinen) Kirschbäume oft schon kahl bevor die anderen Obstbäume richtig anfangen gelb zu werden. Wie sehr die Trockenheit den Baum gestresst hat kann ich jedoch nicht beurteilen.

So richtig beruhigen kann ich Dich nicht. Mir fiele zwar keine Krankheit ein, auf die dieses Bild passen würde, aber das heißt nicht viel. Selbst wenn meine alten Kirschbäume eine Krankheit hätten, ich könnte eh nichts dagegen tun - bei Bäumen groß wie ein Haus.

Hallo Carolyn
zunächst einmal vielen Dank für Dein "sich kümmern"
Ja, Du hast recht mit der Annahme, dass der -Sunburst- etwas früh ist, und die -Ferrovia- mittelspät sein soll.
Es macht auch nichts, wenn es in diesem Jahr keine Früchte gibt, wenn mir der Baum nur nicht eingeht
Ich hoffe jetzt erstmal, dass die Blätter austreiben
Wenn auch das nicht klappt, werden wir wohl mal buddeln müssen, um uns die Wurzeln anzusehen.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
Rita

Dass sich die Blätter erst zeigen, wenn die Blüte durch ist, ist völlig normal, aber das weißt Du ja sicher. Die Blätter haben also noch ein wenig Zeit.

Hallo Carolyn,
klar ist mir das bekannt.
Ich dachte nur, ich versetze mich mal in den Baum. Die -wenn auch kaputten- Blüten sitzen noch am Baum, sind also weder erblüht, noch haben sie Früchte angesetzt.
Wartet der Kirschbaum jetzt darauf
Nun ja, machen kann ich eh nichts, außer weiter beobachten und lernen.
Lieben Gruß
Rita

Nun habe ich weiter gelesen und einige Möglichkeiten gefunden, die dafür verantwortlich sein können, dass die Blüten "vertrocknet oder verbrannt" aussehen.
Auf dem Foto oben, sieht es ja noch ganz gut aus, mittlerweile wirklich wie komplett vertrocknet.
Und sie fallen nicht ab
Möglichkeit Nummer 1 : die Stecklenberger Krankheit
scheint wohl hauptsächlich Sauerkirschen zu befallen, aber ..... hauptsächlich
Eine Viruskrankheit, gegen die man praktisch machtlos ist.

Möglichkeit Nummer 2: Bakterienbrand
Habe leider keine Blätter zwecks Identifikation, kann aber nicht ausgeschlossen werden.

Möglichkeit Nummer 3: eine Form der Monilia, die bei Süßkirschen zum "verbräunen" der Blüten führt.
Scheint mir zur Zeit wahrscheinlich zu sein, aber könnte man da etwas gegen unternehmen
Das war es dann wohl Eine sichere Identifikation ist mir zur Zeit also nicht möglich.
Langsam macht es mich schon stutzig, dass die Blätter nicht austreiben wollen
Übrigens stammen diese meine Erkenntnisse aus dem Hortipendium.
Ganz ehrlich traue ich mich zur Zeit nicht, die Schere anzusetzen, um das Holz von innen zu kontrollieren.
Nun ja, we will see.
Rita

Monilia habe ich definitiv im Obstgarten, meine Mutter hat bei den Pflaumen jedes Jahr dagegen gespritzt (nicht bio). Also könnte es das auch bei mir sein.
Von den anderen Krankheiten habe ich vorher nie gehört.

Hallo Carolyn
ich wollte mich jetzt doch noch mal melden bzgl. meiner Kirschbäume.
Inzwischen sind beide gerodet
Und ich weiß immer noch nicht, was denn nun wirklich der Grund war, auf jeden Fall konnte ich die ersten Anzeichen nicht deuten
Während der Baum mit den verbrannten Blüten immer noch "fest" stand, hatte der zweite noch nicht einmal mehr Wurzeln
Wer soll das denn noch verstehen.
Aber auf jeden Fall hast Du mit Deiner Meinung Recht behalten, dass da wahrscheinlich nichts mehr zu machen sein wird.
An anderer Stelle wird jetzt ein neuer Kirschbaum gepflanzt, auf den ich besser aufpassen werde.
Ich wünsche einen angenehmen Wochenanfang
Rita

roccalana hat geschrieben:... hatte der zweite noch nicht einmal mehr Wurzeln

Besorg Dir "Hasengitter", bevor Du den neuen Kirschbaum setzt, denn das wahrscheinlichste sind da Mäuse. Also relativ feinmaschiges, nicht ummanteltes Drahtgitter, das im Laufe der Jahre im Boden verrottet. Soweit ich mich erinnere hatten wir schonmal darüber gesprochen, Du hattest Probleme, es in Italien zu bekommen. Mach das Loch, in den Du den Baum pflanzen willst, etwa dreimal so groß wie den Topfdurchmesser, kleide die Grube mit dem Gitter aus und pflanze da hinein den Baum. Das Gitter auch oben zu machen, bis an den Stamm heran!!! (Obern drüber eine dünne Schicht Erde zum Abdecken des Gitters ist ok.) Die Wurzeln brauchen einen schützenden Käfig für die ersten Jahre.

Hilft aber alles nichts, falls es wirklich eine Viruskrankheit ist und sie womöglich im Boden überdauert.

Hallo Carolyn
nun haben wir an anderer Stelle einen neuen Kirschbaum gepflanzt.
Wir haben uns dieses ganz feine Drahtgitter, welches sich prima biegen lässt auch besorgt und einen relativ großen schönen Korb daraus gebastelt.

Carolyn hat geschrieben:Du hattest Probleme, es in Italien zu bekommen.

Habe ich auch immer noch, somit ist auch dieses Gitter verzinkt. Wir haben aber ein Reststück gefunden - aus dem letzten Jahr- und es beginnt an einigen Stellen schon zu rosten.
So viel zur Verzinkung - aber für unsere Zwecke genau richtig - hoffe ich jedenfalls.
Ich denke auch, dass bei dem Baum ohne Wurzeln auf jeden Fall "auch" Mäuse verantwortlich sind.
Bei dem anderen absolut standsicheren Baum tippe ich auf ein Bakterium oder ein Virus.
Danke Dir nochmals für Deine Begleitung.
Rita

Hallo Carolyn und Interessierte
ich habe jetzt auf italienischen Seiten noch etwas gefunden, bezüglich dem Absterben von Bäumen.
Dafür kann auch ein Pilz verantwortlich sein, mit dem Namen :
armillaria mellea,
Angeblich bringt er ganze Bäume zum Absterben, Voraussetzung ist nur ein gut feuchter Boden, was wir ja im Winter/Frühling haben.
Im Gemüsegarten kann er auch Pflanzen, wie z.B. Bohnen zum Absterben bringen.
Kann jemand dazu aus der Praxis etwas beisteuern
Ich wünsche noch ein schönes Wochenende
Rita