Das Bio-Gärtner Forum

Hallo in die Runde
da wir in diesem Jahr eine etwas reichliche Ernte von Aprikosen hatten, dachte ich mir -jetzt so als Kalkulation für das nächste Jahr- dass man die Früchte ja auch trocknen könnte.
Einen Versuch im Backofen habe ich gestartet, war aber davon nicht überzeugt.
Draußen wäre es zwar warm genug, aber es würde doch sehr lange dauern, und der Schutz gegen Mitesser wäre nicht gewährleistet.
Deshalb meine Frage:
Hat jemand Erfahrung mit der Herstellung von Trockenfrüchten
Vielleicht habe ich Glück und jemand kann mir einen Rat geben.
Roccalana

Hallo

Da gibt es doch diese Dörröfen, die speziell zum Trocknen konzipiert wurden und auch mit der Feuchtigkeit klar kommen. Wenn ich sowas machen wollen würde, täte ich sowas verwenden, damit kann man auch Ananas dörren.

Erfahrungen habe ich jedoch nicht. Aber Backofen oder in unseren Breiten die Sonnenkraft täte ich weniger verwenden wollen.

Hallo Wildsau
natürlich gibt es die entsprechenden Geräte, aber ich hatte die Hoffnung, dass jemand persönliche Erfahrungen damit gesammelt hat.
Da die Preise von 30 Euro bis mehrere hundert Euro schwanken, wäre eine solche Kaufentscheidung auch nicht so einfach.
Sonst hat man später wieder irgend so ein Gerät rumstehen
Aber ich habe ja noch viel Zeit.
Schönen Abend noch
Roccalana

Hi

Erfahrungswerte mit diesen Dörrgeräten hab ich nicht aber für 30 Euro kann es nur Chinaschrott sein.

Ich mache seit vielen Jahren Trockenobst (meistens sind es Äpfel) im Backofen und bin zufrieden. Bei mir dauert es 2-4 Stunden.

Hallo Roccalana

ich habe es selber nie ausprobiert, aber mir wurde erzählt, dass man früchte auf einem backblech hinter der frontscheibe eines autos trocknen kann. wenn die sonne scheint geht das offenbar auch bei tieferen temperaturen und braucht keine energie.

michael

Hallo
@Stokrotka
Bei Äpfeln ist es auch weniger kompliziert, da sie ja weniger Wasser enthalten.
Ich hatte in diesem Jahr nur die Idee verfolgt, weil ich zu viele Aprikosen hatte - diese haben aber von Natur aus reichlich Wasser.
@Michael
Das ist ja mal eine tolle Idee. Ich denke nur, dass mir da "andere" Familienangehörige aufs Dach steigen, wenn ich zu diesem Zwecke hier ein Auto -absichtlich- in die Sonne stelle.
Funktionieren würde das ziemlich sicher.
Zwecks Trocknung müßte man dann aber doch -wenigstens etwas- das Fenster öffnen; und dann habe ich das gleiche Problem wie wenn ich die Früchte direkt in die Sonne stelle, was hier ja sicher funktioniert , nur bleibt mir dann nichts mehr übrig, was ich selbst noch verzehren könnte.
Schönen Tag noch
Roccalana

Aprikosen lassen sich im Backofen meiner Meinung nach auch ganz gut trocknen. Es dauert halt länger: 5-12 Stunden, je nachdem welche Temperatur man eingestellt hat und wie groß die Früchte sind. Wichtig ist nur, dass man die Tür einen kleinen Spalt offen lässt. So kann die Feuchtigkeit gut abziehen.
Aber den Tipp mit der Frontscheibe finde ich auch interessant- werde ich vielleicht mal probieren

Liebe Grüße,
Stokrotka

Den Backofen 5-12 Stunden laufen zu lassen (wenn auch auf niedriger Temperatur) ist unter energetischen Gesichtspunkten nicht gerade umweltfreundlich und abgesehen davon auch noch teuer.
Mich hat das bisher davon abgehalten, selber Trockenfrüchte herzustellen.

Carolyn, Du bringst mich auf eine Idee! :-)

Hallo Ihr, hallo Roccalana! :-)

Ich muss, glaube ich, mal nachgucken. Ich habe noch ein kleines Heftchen über das Konservieren von Gemüsen und Früchten, auch mit einem Kapitel 'Dörren'! Und zwar ist das noch so ein alternatives Blättchen aus den 70ziger Jahren, als alle Welt auf der Ökowelle schwamm... So, ich habe gesucht, aber ich finde es aktuell nicht, es ist weg. Stattdessen habe ich ein anderes gefunden, was ich nicht meinte - und was lange nicht so ausführlich ist wie das gesuchte.

Also, die Schreiber benutzen Holzrahmen (Dörrhorden genannt) , die mit feinem Drahtgeflecht bespannt sind, darüber legen sie, z.B. für Tomaten oder Aprikosen eine Gaze ( nicht näher bezeichnet). Ich vermute sowas wie diese Fliegengaze für's Fenster, wohl in weiß, möglich ist sicherlich auch sowas, mit dem man früher Babys wickelte...nur durchlässig muss es sein.

Die dörren bei gutem Wetter draussen ( sonnig und windig soll es sein) und gegen Fliegen/Wespen legen sie oben eine umgedrehte Dörrhorde auf.
Dann dörren sie auf dem - im Sommer ja immer recht heißen - Dachboden, in selber Manier, allerdings hängen sie die Kästen mit Drähten unter den Dachfirst, damit die Luft gut zirkuliert.

Und wenn das immer noch nicht reicht, dörren sie auf dem Herd, und zwar unter Ausnutzung der Restwärme vom Kochen. Wobei hier ein Kohleherd gezeichnet ist, aber auf einem Elektroherd müsste es ja auch gehen?
Zitat: "So kann das Dörrgut mit Ausnutzung auch der letzen Herdwärme getrocknet werden."
Die untersten Dörrhorden liegen dann rechts und links auf einem flachen Ziegelstein ( die kann man ja auf die Ablage neben den Herd legen), und schichten dann drei oder vier Horden übereinander. Die soll man dann jeweils wechseln, weil ja die unteren die höchste Temperatur abkriegen.
Zitat: " Kernobst ( Apfel, Birne) verträgt Temperaturen bis 75/ 80 Grad, Steinobst ( Aprikose/ Kirsche) 60 bis maximal 70 Grad, Gemüse 70/ 80 Grad."
Äpfel werden in Ringen getrocknet, Birnen, sofern klein, ganz, oder halbiert getrocknet, Aprikosen halbiert, Quitten werden geschält, geachtelt , in Zuckerwasser 10 Minuten gedämpft und dann getrocknet. Auch Zwiebeln in Scheiben oder Würfeln kann man trocknen. Ebenso alle Beeren und Pilze ( diese in Scheiben). Steinobst sollte eine mittlere Reife haben, Pflaumen sollten bereits am Stiel schrumpeln.
Dös war's. ;-)

Lieben Gruß,
Mia

Ach, und jetzt fällt mir nochwas ein! Ich habe ja eine Zeit auf der kleinen Insel La Palma gewohnt, und da gab es als Freunde jede Menge Selbstversorger, mit Karnickeln, Gärten, Ziegen, Hühnern, Wein...
So. Und die hatten sich Drahtschränke gebaut. Also im Prinzip ein Lattengerüst mit einer Tür, alle Seiten mit feinem Fliegendraht betuckert. Innendrin hatten sie rechts und links Querleisten, auf die sie ihre Dörrhorden schoben. Darin dörrten sie dann alles mögliche, draussen, neben dem Haus. In ganz ähnlich konstruierten Schränken ( nur mit einer Auffangwanne unten) , und die in der Regel schattig und kühler standen, reifte ( und abtropfte) bei ihnen der selbstgemachte Ziegenkäse. Also Rita, falls Du irgendwann Ziegenkäse machen willst, geht das auch damit. :-)

Lieben Gruß!

Hallo an alle
nochmals danke für die unterschiedlichen Anregungen.
@Carolyn
genau das war auch das Ergebnis meiner Überlegungen, nachdem ich es einmal versucht hatte.
@Mia

Mia hat geschrieben:Und die hatten sich Drahtschränke gebaut

Oh ja, wenn ich Dein handwerkliches und künstlerisches Talent hätte .......
Ich kann mir aber durchaus bildlich vorstellen, wie das aussehen müsste - wenigstens so ungefähr.
Auf jeden Fall könnte das klappen.
Mal sehen - vielleicht kann ich nach unserem Winterurlaub meinen Mann diesbezüglich überzeugen, ........ man könnte ja auch Tomaten damit trocknen
Ich wünsche alle wenigstens etwas Sommer
Roccalana

Aprikosen habe ich einfach unter der Sonne ( bei gutem Wetter) gelassen. Funktioniert super