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Apfelbäume

Verfasst: Mi Jul 17, 2019 00:31
von marioca
Hallo

Ich habe 2 Apfelbäume in meinem Schrebergarten. Leider überlebt so 10% der Äpfel an den Bäume, der Rest wird gefressen, verfault usw.
Siehe Bild im Anhang. Wenn ich die Liste der Schädlinge im Internet lese, habe ich den Eindruck, ich hätte alle.
Gibt es irgendeine Massnahme, wo man irgendwie auf 50% Ertrag kommt (ohne gifitge Chemie). Ich lese ab und zu von Backpulver oder so spritzen. Danke für jeden einfachen Tip.

Re: Apfelbäume

Verfasst: Mi Jul 17, 2019 08:08
von roccalana
Hallo Marioca und Willkommen

ich tippe mal auf Schorf - obwohl die Punkte auf den Äpfeln aussehen wie Schrotschuss.
Hast Du während des Frühjahrs die Blätter des Baumes beobachtet.?
Auf der Hauptseite
https://www.bio-gaertner.de/Pflanzenkrankheiten/Schorf
findest Du schon einige zusätzliche Hinweise bis sich die Fachleute hier melden.
Roccalana

Re: Apfelbäume

Verfasst: Do Jul 18, 2019 19:34
von Carolyn
Ich sehe an diesen beiden Äpfeln nichts, was darauf schließen ließe, dass sie nicht überleben. :wink: Klar, sie sehen nicht aus wie aus dem Supermarkt, aber das solltest Du auch nicht erwarten.

Die eine Stelle dürfte tatsächlich Schorf sein. Er ist nur unschön und nicht gut zu essen, aber er ist absolut nicht giftig. So kleine Stelle esse ich sogar mit, wenn ich einen Apfel direkt vom Baum esse.
Die Punkte - nunja, die meisten meiner Äpfel haben solche Punkte. Was es ist? Keine Ahnung. Vielleicht Hagelschlag, vielleicht eine Wachstumsstörung. Für mich ist es normal. Mit der Spitze des Küchenmessers die Stelle ausschneiden - sie schmeckt nicht gut, darunter ist das Fruchtfleisch gerne braun verfärbt - und der Rest lässt sich wunderbar essen. Für mich gehören sie dazu wie Sommersprossen und Hitzepickel auf unserer menschlichen Haut.
Ich sehe auf den Fotos kein Loch von einer Apfelwicklermade. Allerdings sticht der Apfelwickler oft auch direkt in die Blüte, so dass der Befall erst erkennbar wird, wenn die Made den Apfel verlässt oder Du den Apfel aufschneidest. Dagegen hilft, jegliches Fallobst aufzusammeln und zu entsorgen, damit sich die Maden nicht zu Faltern entwickeln können. Vermutlich gibt es auch Nematoden zur Bekämpfung, damit habe ich jedoch keine Erfahrung. Leimringe helfen nur bedingt.

Erwarte bitte nicht, dass Äpfel aus dem eigenen Garten aussehen wie aus dem Supermarkt. Dazu gehört intensive Pflege, ideale Bewässerung und Schutz vor zu viel Sonne, gute Bestäubung, alljährlicher Schnitt und Bäume, die nur einige wenige Jahre alt werden und dann ausgetauscht werden. Die typischen Apfelplantagen sind für mein Empfinden schlimmer als Schweine auf Spaltenböden und Kühe in ganzjähriger Anbindehaltung. Nur dass dagegen bisher kein Pflanzenschützer vorgeht.


Edit: Noch etwas: Dass Obstbäume einen guten Teil der angesetzten Frucht in unreifem Zustand abwerfen ist normal. Der Baum hat ein vielfaches an Blüten, als er an Frucht ernähren und zur Reife bringen könnte. Ein Teil der Blüten wird nicht befruchtet, ein Teil der befruchteten Blüten fallen als Winzfrucht ab usw. Der Baum sortiert in jedem Stadium der Fruchtbildung aus. Nur die besten, überlebensfähigsten Früchte (bzw. eigentlich Samen) reifen aus.
Hochgezüchtete moderne Sorten sind darauf gezüchtet, sehr viel Frucht anzusetzen. Damit Früchte in einer vernünftigen Größe rauskommen entfernt der Profi-Obstbauer einen guten Teil der angesetzten Früchte (bis zu 50%). Weil auch ein optimal gepflegter und mit Nährstoffen und Wasser versorgter Baum nicht alle Früchte optimal reifen und groß werden lassen KANN. Unter meinem Boskop-Apfel (der einzige, der in diesem Jahr trägt, die anderen Sorten machen Pause nach einem extrem ertragreichen letzten Jahr) kann ich derzeit auch kaum gehen, weil der Boden dicht mit aussortierten Früchten in jeglicher Größe bedeckt ist. Ich muss sie demnächst mal absammeln und werde das noch öfter tun, bis die Äpfel reif sind. Die Ernte wird trotzdem überreich sein. Sofern es auch in den nächsten Monaten ausreichend regnet.