flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

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Carolyn
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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von Carolyn » Mo Jul 23, 2012 11:37

Mia hat geschrieben:Zunächst zur Schlehe:

Wegen der HÖHE hab mal nicht so große Sorgen, kebon_alami, die wächst nicht schnell. Ich kenne mehrere Exemplare die mehr als 20 Jahre alt sind und nicht höher als 1,20 - 1,50. Die einen zwei Pflanzen, die ich seit 20 Jahren kenne (1,20 hoch) , haben sich überhaupt nicht durch Ausläufer vermehrt, sie stehen fast oben an einem Hang mit dichtem Strauchbewuchs und hohen Unkräutern. Die anderen Sträucher und Pflanzen lassen die Wurzelaustriebe offenbar nicht hochkommen.
Mein Bruder hat Mitte der 80er jahre sein haus in starker Hanglage gebaut, auf der einen Seite ist das Erdgeschoß ebenerdig, auf der anderen der Keller. Auf der Kellerseite geht der Hang noch einige Meter weiter, dann kommt der (Feuerwehr-) Teich. Um das Ufer zu befestigen hat er zunächst Pfähle eingeschlagen, später dann Sträucher gepflanzt, unter anderem Schlehen. Die Schlehen sind auch, wenn man auf Kellerniveau steht, immer noch gut mannshoch. Die bis zu fünf Meter Höhe sind also durchaus realistisch. :wink: Kommt vermutlich auf den Standort an.

Da Schlehen allerdings keine Bäume sondern (Groß-)Sträucher sind kannst Du sie durchaus in der Höhe reduzieren, kebon_alami.
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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von Mia » Mo Jul 23, 2012 22:47

Du hast recht, Carolyn. :smile:

Ich bin heute die Strecke mit den zweiten Schlebenbüschen noch mal abgelaufen (sie wachsen in der Nähe meines Elternhauses), und ich wollte hier schon von selber einräumen, dass ich mich bei diesen Schlehen in der Höhe geirrt hatte! Da steht jede Menge Baumzeug dahinter, so dass mein Blick das grüne "hinten" der Schlehen nicht recht abteilen konnte. Heute habe ich mich in die Wildnis hineingewagt, und ich muss mich korrigieren: Die hinteren Exemplare sind drei bis dreieinhalb Meter hoch!
Aber seltsam, am alten Wohnort blieben die beiden Büsche so klein! Ich bin 1,70 groß, und ich konnte noch im letzten Winter, neben ihnen stehend, noch auf beide Büsche von oben herabsehen. Es muss wirklich am Standort liegen.

Lieben Gruß,
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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von kebon_alami » Di Jul 24, 2012 00:07

... da krabbeln die Leute extra durch die Wildnis, um hier korrekte Antworten geben zu können :grin:
Hut ab! :cool:

Kann man den Schlehen auf eine Höhe von 2 m kurzhalten ohne dass er Schaden nimmt? Wenn das mit dem Wurzelwerk stimmt (Flachwurzler), dann kann mich keiner von der Schlehe abbringen:-)

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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von Mia » Mi Jul 25, 2012 02:52

Ja, Schlehen sind Flachwurzler. Die Blutberberitze aber eigentlich auch. Deshalb bin ich etwas ratlos....
Holla, nun habe ich den Knackpunkt gefunden. Es geht um die Unterscheidung Berberitze zu Blutberberitze!
Ich hatte das gelesen, mit den tiefergehenden Hauptwurzeln bei "stihl".
Bei Blutberberitze steht dies: http://www.stihl.de/baumlexikon-details ... idTree=264
Bei Berberitze steht das: http://www.stihl.de/baumlexikon-details ... idTree=130
Ja, Du kannst Schlehen auf 2 m flachhalten. Blutberberitzen auch. Ich meinte von vorn herein die Blutberberitzen. Die anderen kenne ich gar nicht... :blass:

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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von kebon_alami » Mi Jul 25, 2012 12:27

Die Blutberberitze käme für mich weniger in Frage, da sie offensichtlich keine Nadeln/Stachel hat.
Die gewöhnliche Berberitze hat - wie bereits beschrieben - leider eine tiefgehende Hauptwurzel, die vermutlich auch recht stark sein dürfte. Wegen der Tiefgarage ommt sie leider auch nicht in Frage.
Aber: Die Schlehe ist ja sogar ökologisch noch wertvoller UND Flachwurzler. Da kann ich mit ihr und vielleicht Wildrosen nichts falsch machen.

Ob Salweiden im Wechsel oder Nachbarschaft mit Schlehen gut aussehen? Vertragen sie sich gut? Achja, eventuell auch noch mit Wildrosen zusammen?

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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von Mia » Do Jul 26, 2012 00:05

Hallo Kebon_alami, :smile:

Die Salweide ist eine Pflanze, die wie Birken auf trockenen, steinernen Schutthalden gedeiht. Sie ist in keinster Weise so wasserverrückt wie beispielsweise die Korkenzieherweide oder andere ihrer Familienangehörigen. Klar könntest Du sie pflanzen. Aber sie wird mit den Jahren auch groß. gell?

Die Blutberberize ist verdammt stachelig! Richtig unangenehme, spitze Stacheln hat das Ding! Da kommt kein Einbrecher durch!

Ob Salweiden mit Schlehen und/oder Wildrosen gut aussehen?
Es ist ein bisschen ein anderer Bereich, in dem sie wachsen, würde ich sagen. Schlehen in der Nachbarschaft zu Wildrosen treffe ich auch in der Natur. Die Salweide steht trockener, da wo Birken wachsen. Der Untergrund ist schlecht und oft steinig. Der Hasel bildet so ein Zwischending. Er tendiert schon mehr zu Schlehen und Wildrosen. Der Boden ist tiefgründiger und satter, so scheint es mir.
Also, wenn, dann würde ich aus meiner Beobachtung eher sagen: Schlehe, Wildrose, Hasel können ein gutes Bild geben.

Birke und Salweide kenne ich hier in NRW weitgehend als Pioniergehölze auf Ruderalflächern. Eine sehr interessante Vegetation! Unten liegt Schutt, und oben bauen diese beiden Pflanzen Humus an. Parallel, auf ganz offenen , steinigen Plätzen, siedelt sich gerne der Schmetterlingsflieder an. Königskerzen wachsen dort, Nachtkerzen, wilder Majoran, wilde Minze, Steinbrechgewächse.
Schlehe, Wildrose und Hasel: deren Böden sind etwas tiefgründiger und etwas feuchter.
Damit kommst Du, glaube ich, für Deinen Garten eher hin. Auch wenn ich mir Deine Fotos anschaue, und dort die Akelei antreffe.
Dies aber alles ohne Gewehr! Neeeee! Ohne Gewähr!

Lieben Gruß,
Mia

Ich persönlich würde auch keine Blutberberitzen pflanzen. Mir sind die zuuu stachelig. Nach meinem Schönheitsempfinden passen sie auch nicht zu schlichteren Dingen, wie Hasel, Schlehe, Wildrose.
Sie sind zu rot und zu sehr Heckengehölz. Ich habe die persönliche Schönheit der Blutberberitze noch nicht entdecken können.
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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von kebon_alami » Do Jul 26, 2012 15:03

Vor allem das mit der Salweide und dem Schutt als boden hatte ich bereits in Videos gesehen, wo jemand hingegagen ist und den kompletten Mutterboden hat abtransportieren lassen, um ihn dann durch Schotter ersetzen zu lassen, auf dem er dann unzählig viele Salweiden angepflanzt hat.
Im nächsten Schritt hat er dann auch noch jede Menge Steinhaufen für Reptilien angelegt und in Nähe seiner Hütte dann auch noch jede Menge insektenhotels.
Die Videos sind total interessant.

Ich bin ja gerade dabei meinenTeich anzulegen. Überall dort, wo nur Rasen wächst, ist darunter nur Schotter. also ideal für Salweiden - am Teich???? Da gibt es doch welche, die eher trocken und wieder andere, die eher feucht stehen sollten - also auch am teich:-)

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Re: flachwurzelnder Dornenstrauch 2 m hoch naturnah?

Beitrag von Mia » Fr Jul 27, 2012 00:46

Siehe anderer Thread! :smile:
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