Baum beschneiden

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Korulax1
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Baum beschneiden

Beitrag von Korulax1 » Do Mär 05, 2015 12:07

Hallo zusammen :grin:
Ich habe in meinen Garten einen älteren Kirschbaum (helle Kirsche)
Der ärgert mich seit ein paar Jahren,bringt keine Kirschen mehr
und mutiert nun zum Struwwelpeter so lange Weiden ähnliche Triebe bekommt er.
Auch macht er mit den Wurzeln Austriebe bis in die Wiese hinein 8-10 Meter.
Durch die höhe und immer mehr Blätterwerk nimmt er mir die Sonne auch für den Gemüsegarten.
Ich würde ihn am liebsten abschneiden. aber der kleine Meisen-kasten wäre dann auch weg
und ich würde den gerne belassen.
Hat jemand eine Idee wie ich den Baum Fachmännisch niedriger bekommen kann,
speziell wo man da im größeren Stiel abschneiden kann.
Für gute Ratschläge wäre ich sehr Dankbar. :grin:
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Carolyn
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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Carolyn » Do Mär 05, 2015 13:45

Uh, ist der Baum grauslich zugerichtet! Wer hat sich denn an dem in den letzten Jahren vergangen? Wundert mich nicht, dass der an Nottrieben treibt, was nur grad geht und keine Früchte mehr trägt. Dem wurden ja (offenbar immer wieder) sämtliche Triebe gekürzt, die den Saftdruck hätten aufnehmen können. Das tut mir echt weh im Herzen, den auch nur anzuschauen! Der kämpft um das pure Überleben!

Such für den Meisenkasten einen anderen Platz und erlöse das Bäumchen! Und wenn Du einen NOCH kleineren Kirschbaum haben willst als diesen, dann pflanz Strauchobst.
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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Mia » Fr Mär 06, 2015 01:31

Hallo Korulax,

ich sage nicht gern etwas unfreundliches, aber ich stimme Carolyn zu. Lass den armen Baum bitte komplett absägen, stell einen Pfahl auf und hänge da den Meisenkasten dran.

Mia
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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Korulax1 » Fr Mär 06, 2015 19:38

Ich möchte mich bedanken für eure Hilfe und auch Kritik, denn wir wollen unsere Natur ja auch gut behandeln. :daumen:
Ich kann zu dem ganzen nur sagen dass ich die Immobilie vor 6 Jahren erworben habe und der Baum da schon
in einen ähnliche zustand war.Er trug aber noch regelmäßig Früchte , wenngleich auch nicht viele.
Mir wurde nur gesagt dass man die lange Triebe immer stutzen muss und das haben wir auch immer gemacht das war eigentlich alles.
Aber dass es so schlimm ist hätte ich nicht gedacht.Ich werde mich also ans Baum fällen machen die nächsten Tage falls es das Wetter zulässt.
Die Anregung mit dem Pfahl nehme ich gerne an und hoffe ich bekomme so einen lange Pfosten denn der Meisen kasten muss schon hoch hängen denke ich.
Hab den Kasten schon abmontiert weil die Vögel schon langsam in Brutstimmung kommen und ich sie nicht stören möchte.
Vielen Dank noch einmal und allen ein schönes Wochenende :grin:

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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Mia » Fr Mär 06, 2015 20:08

Hallo Korulax, :smile:

statt eines Pfahls kannst Du ja auch einen Rosenbogen ( Metall) oder ein schmales, halbrundes Rankgitter (Metall) nehmen. Ich sah letzteres gestern beim Trödler. Zusammengesteckt war das sicher 2,50 hoch und dabei vielleicht 40 cm breit und tief, denn es war, wie gesagt, halbrund gebogen, nach vorne offen. Das Ding rammte man einfach in die Erde. Und wenn Du da noch eine
großblumige Clematis dranpflanzt, die nicht stark wächst, hast Du keinen großen Schattenwurf, die Meisen sind ab dem nächsten Jahr etwas versteckt - und es sieht noch schön aus.
Lieben Gruß,
Mia
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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Carolyn » Fr Mär 06, 2015 23:23

Hallo Korulax,

das war von mir nicht wirklich als Vorwurf an Dich gedacht, falls es so angekommen ist, entschuldige ich mich dafür. Jemand, der Fragen in einem Bio-Garten-Forum stellt, quält keine Pflanze absichtlich. (Ok, Ausnahmen bestätigen die Regel :roll: .) Obiger Post von mir war SEHR spontan. Mir blutet wirklich das Herz bei diesem Anblick, der Text war (m)ein Aufschrei einer gequälten Seele. Auch in Erinnerung daran, dass eine Bekannte von mir letzten Sommer "verlangte" ich solle doch einen jungen Kirschbaum immer so weit runterschneiden, dass man ihn bequem vom Boden aus abernten könne "er würde sich schon daran gewöhnen". Ich hätte sie am liebsten vom Hof geworfen, weil sie keine Ruhe gab damit. (Und das nur, weil sie nicht eine Stufe auf eine Leiter steigt.)

Würde an dem Baum jetzt wirklich Dein Herz hängen könnte man ihn mit viel jahrelangem Hätscheln vermutlich wieder in etwas Kirschbaumähnliches verwandeln. Aber das dauert wie gesagt Jahre, und zwar nicht nur drei oder vier, sondern eher zehn. Ein wirkliches Schmuckstück mit reichem Ertrag würde daraus aber nie werden. Außerdem wäre es dazu nötig, dass der Baum auch Platz beanspruchen darf und Dir ist er ja jetzt schon zu groß. Meine (sehr alten) Kirschbäume haben eine Höhe von sieben, acht Metern und decken eine Fläche von fünf bzw. sieben Metern im Durchmesser ab (geschätzt vom Wohnzimmer aus). Dein Baum würde nie so groß werden, aber drei bis vier Meter Durchmesser bekommt die Krone auch. Da kannst Du die Beete darunter vergessen. Einen auf eine bestimmte Größe ausgelegten Baum kleiner halten zu wollen ist wie früher bei den Füßen chinesischer Mädchen, die von klein an fest bandagiert wurden, damit sie auch im Erwachsenenalter noch in zierlichen Schühchen Platz haben. Möglich ist es, ja...
Aschenputtelmäßig Ferse oder Zehe abzuhacken ist das Analogon zu dem, was mit diesem Kischbaum passiert ist.

Es gibt inzwischen Züchtungen, die darauf ausgelegt sind, sehr klein zu bleiben. Als Buschobst habe ich bisher nur Süßkirschen gesehen, keine Sauerkirschen, aber es gibt sehr kleine Bäume inzwischen. Deutlich kleiner als vor 15 oder 20 Jahren (auf dieses Alter schätze ich Deinen Baum). Sie werden nicht sonderlich alt sondern vergreisen recht schnell (ist halt wie mit überzüchteten Nutztieren oder Hunden), aber ich schätze 15 oder 20 Jahre überdauern sie auch. Ich persönlich mag sie nicht, weil sie für mich nichts natürliches mehr haben, aber für kleine Gärten sind halt normalgroße Bäume nicht geeignet und ich verstehe jeden, der gerne Obst aus dem eigenen Garten zum Naschen haben möchte.

Falls Du eine passende Hauswand hast bietet sich Spalierobst an. Dessen Äste kannst Du leiten und da fühlen sich dann in einigen Jahren auch Vögel aller Art darin wohl. Und vom Fenster aus Obst naschen hat was. :wink:
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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Korulax1 » So Mär 22, 2015 13:13

hi zusammen ich will mich nochmal melden :)
Für mich war die Antwort von euch vollkommen ok ;)
Ich habe Grippe gehabt aber nun bin ich wieder gesund und Baum ist gefällt.
Es steht noch ein ca 2.5 Meter langer Stamm den ich zum aushebeln der Wurzel verwenden will.
Ich habe noch eine Frage wegen einen kleinen Apfelbaum den ich hier neu pflanzen möchte.
Wir haben nur wenig Humus und nach ca.40 cm kommt ein fauler Sandstein.
Also ein Baum der nach unten Wurzelt ist das nicht gut.
Wie ist das mit Apfelbäumen, gehen die nach unten oder wie der Kirschbaum mehr zur Seite ?

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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Mia » Di Mär 24, 2015 02:17

Hallo Korulax, :smile:

bitte lass es, an der gleichen Stelle ein Apfelbäumchen zu pflanzen! Beides sind Rosengewächse. Geh mit dem Apfel lieber etwas woanders hin. Im Gegensatz zu Deiner Meinung wurzeln Kirschbäume tiefer als Apfelbäume. Apfelbäume sind eher Flachwurzler. Möglicherweise konnte der Kirschbaum wegen der Sperre des Sandsteins seine Wurzeln nicht tief genug in die Erde senken und war deshalb immer so kläglich und anfällig. Trotzdem würde ich an diese Stelle, an der die alten Kirschbaumwurzeln noch nicht einmal vergangen sind, kein neues Apfelbäumchen pflanzen. Möglicherweise hast Du dann Ärger mit ähnlichen Krankheiten.
Warte lieber 5 Jahre und pflanze es dann dahin. Oder jetzt sofort an eine andere Stelle.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Baum beschneiden

Beitrag von Carolyn » Mi Mär 25, 2015 22:24

Was ich jetzt im Internet gefunden habe ist der Apfelbaum Flachwurzler oder Herzwurzler. Flachwurzel erklärt sich aus dem Namen, eine Herzwurzel ist eine Art Mischung aus Pfahlwurzel und Flachwurzel. Nach der Seite viele durchaus kräftige Versorgungswurzeln, nach unten eine Stütz- und Verankerungswurzel, die aber nicht so mächtig und tief reichend wie eine "richtige" Pfahlwurzel ist. Nichts, was man ausreißen kann...

Kirschbäume sind jedoch auch Herzwurzler, wenn Du den also ausreißen willst könntest Du Dein blaues Wunder erleben. :mrgreen: Mein Bruder hat es bei einem alten, halbdürren Birnbaum von mir (allerdings Hochstamm) mit der professionellen Seilwinde am Traktor jedenfalls nicht geschafft, obwohl er den Stock schon teilweise ausgegraben hatte und die Seitenwurzeln mit der Motorsäge durchgeschnitten waren. Der Wurzelstock bewegte sich keinen Millimeter, nur der Traktor fing an zu rutschen, die Seilwinde grub sich in den Boden ein...
Dein Baum ist wesentlich kleiner, aber rechne mal vorsichtshalber damit, dass Du ihn nicht "so einfach" raus bekommst. Wurzelstockfräsen heißt dann das Stichwort. Entfernt zwar nicht die gesamte Herzwurzel, aber geht zumindest soweit unter die Erdoberfläche, dass es Rasen oder Gemüse nicht mehr unbedingt stört. Je nach Größe des Fräsers natürlich. Die gibt es von "für den Hausgebrauch" bis "Hilfääääää, was für ein Monster". *g* Von letzterem könnte ich Fotos "in action" liefern, aber so ein Teil gräbt euren GANZEN Garten um. :lol:

Trotz Wurzelstockfräsen erklärt das aber auch, warum Du Mias Empfehlung folgen solltest und nicht an die selbe Stelle den Apfelbaum pflanzen solltest. Nicht nur Krankheiten sind ein Problem, da ist schlichtweg die alte Wurzel im Boden im Weg! Ich weiß nicht, ob fünf Jahre reichen, damit die alten Wurzeln verrotten, hier bei mir im Lehmboden reichen sie jedenfalls keinesfalls. Als ich vor einigen Jahren einen von selber gekeimten Zwetschgenbaum ausgegraben habe, habe ich auch noch Holzreste eines Pflaumenbaumes im Boden gefunden, der in meiner Kindheit (also schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehr) an dieser Stelle stand. Erde konserviert manchmal sehr gut. Krankheitserreger und einseitig ausgelaugter Boden sollten sich bis dahin jedoch erledigt haben.
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