Wir haben letztes Frühjahr unsere damals ca. 3 bis 4 Meter große "rotblühende Rosskastanie" eingepflanzt (mit Ballen, ohne Pflanzerde, ohne Dünger, direkt in den etwas schweren, lehmigen Mutterboden). Im Laufe des letzten Jahres lichtete sich der Mittelstamm oben, also die Krone, und wurde nach und nach kahl. Ich habe den trocken wirkenden "Stamm" bis ins Gesunde abgeschnitten, die Wunde allerdings nicht behandelt. Das abgeschnittene Holz war vollkommen trocken.
Die Kastanie wächst so eigentlich normal, die Blätter sind kräftig, der Baum treibt aus und blüht wunderbar rot, trägt mittlerweile kleine grüne Früchte. Doch der "Stummel" der Krone (zwei kleine abzweigende Äste) verblühte recht schnell und trocknete wieder aus! Und wieder habe ich letzte Woche ein gutes Stück des "Kronenstammes" abgeschnitten, diemal jedoch die Wunde mit Baumwachs versorgt.
Das abgeschnittene Stück war von oben her wieder sehr trocken, das Mittelteil im Stamm (schwammig wirkend, rötlich in der Farbe) oben trocken und unten an der frischen Schnittstelle feucht, dass ich hoffe, richtig geschnitten zu haben. Nun habe ich um den Stamm (der etwa einen Durchmesser von 4 - 5 cm hat) den Boden kreisförmig (Durchmesser etwa einen Meter) bis zur Wurzel ausgegraben, etwa 15 cm tief und sehr vorsichtig, Hornspäne und Dünger eingegeben und mit Pflanzerde aufgefüllt, gut gegossen und mit Rindenmulch abgedeckt. Weitere ältere, knorrig wirkende Wunden habe ich ebenfalls mit Baumwachs versorgt, soweit ich sie entdecken und erreichen konnte.
Ohne die insgesamt bestimmt 1,5 bis 2 Meter entfernte Krone ist die Kastanie nun ca. 3 Meter hoch und wirkt natürlich etwas zerzaust, macht aber dennoch einen gesunden Eindruck, Astwerk und Blätter wirken gesund, ebenso die Blütendolden.
Meine Frage nun: Hat der Baum eine Chance zu überleben? Bildet sich eine "neue" Krone, oder verzweigt er sich zu einem "normal" wachsenden Baum? Hat er eine bestimmte Krankheit?
