Rückschnitt Zwergenapfel

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Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Toffimum » Do Mai 31, 2018 11:51

Wir haben seit etwa 5 oder 6 Jahren einen sogn.Zwergenapfel. Der ist schon relativ groß geworden, trägt aber keine Früchte.
Im letzten Jahr ein paar Blüten, das war`s . :nachdenk: Sollte ich den Baum auf seine ürsprüngiche Höhe mal zurückschneiden
oder einfach nur in der Breite einkürzen??

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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Mia » Do Mai 31, 2018 17:54

Für Schnitt bei Obst ist Carolyn zuständig, Toffimum, :smile:
dazu kann ich nichts sagen.
Allerdings würde ich einen Zwergapfel eher überhaupt nicht schneiden, sondern eher düngen. Na, ich würde schon sich innen kreuzende Zweige rausnehmen, aber sonst nichts an Schnitt tun, es sei denn die Äste sind eher dünn und spillerig. Solche Äste würde ich etwas einkürzen, ganz feine sogar rausnehmen -- und in jedem Fall düngen. Denn dass das Bäumchen nicht einmal blühen will, das liegt ja nicht am Schnitt!

Das liegt eher daran, dass das Kleinod kein Futter hat. Ein ganz einfaches Ding zum Düngen ist übrigens, Dir anständigen Lehm vom nächsten Acker zu besorgen. Ich staune immer wieder, wie die Rosengewächse dicken Lehm einfach so 'wegfuttern' und sich eindeutig glücklich damit fühlen. Bisschen die Erde oben wegkratzen und ihm eine schöne Packung geben. Ist kalkhaltig und nährstoffreich. Ein Schluck gekaufter Dünger für solche Bäumchen kann zusätzlich auch nicht schaden. Dehner bietet ja sowas an. Aber ich würde ihn wirklich als erstes mit Lehm versorgen, und dann ein Schlückchen obendrauf.
Musst sowieso gucken, dass Du jetzt nicht mehr zu viel düngst, damit die Triebe davon nicht lang und weich und spillerig werden, sonst hascht sie im nächsten Winter der Frost.
Versorge ihn jetzt ein bisschen, gerade ausreichend - und gib ihm mehr Düngung früh im nächsten Frühjahr. Dann sollte er auch anständig blühen.

Als Schritt zwei, schau nach, ob Du in Deinem Umkreis Apfelbäume als Befruchter für ihn hast. Die beste Blüte nutzt ja nix, wenn keine Pollen fruchtbar übertragen werden können. Dazu reicht es bereits, wenn in der umliegenden Umgebung irgendwo Apfelbäume stehen. Falls Du weit und breit keine finden kannst, bleibt Dir nichts anderes übrig, als am besten einen zweiten Zwerg zu pflanzen. Am besten einen, der sich absolut als Bestäubersorte eignet.
Du wirst ja noch wissen, wo Ihr das Bäuchen gekauft habt, die können Dir dann auch etwas zu den geigeneten Befruchtersorten sagen.
Aber erstmal soll er ja überhaupt blühen. Und das würde ich versuchen mit guter Lehmerde und etwas Dünger.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Toffimum » So Jun 03, 2018 11:41

Na ja, mit Lehm ist das bei uns so eine Sache. Wir sind hier in der Geest . Da ist es eher sandiger Boden.Ich werde den Baum dann
zu rechten Zeit ma Dünger geben.Ich nehme meistens Hornspäne im Frühjahr. Bei uns im Garten stehen sogar 2 Apfelbäume in unmittelbarer
Nähe. EIn " Roter Boskopp " und ein " Finkenwerder Prinzenapfel " . Beide sind voll mit kleinen Äpfelchen. :tanz: Dieses Frühjahr hatten wir
Glück mit dem Wetter. :smile: :smile:
Trotzdem erstmal vielen Dank, Mia
Toffimum
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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Mia » So Jun 03, 2018 18:37

Oh, Toffimum , :smile:
Du hast den Finkenwerder Prinzenapfel? Ist mein eindeutiger Lieblingsapfel! Ich kenne ihn vor allen unter dem Namen Finkenwerder Herbstprinz. Was gäbe ich darum, Platz zu haben für einen Baum davon!

Aber pass auf, mit dem Dünger. Hornspäne, das ist ja Stickstoff. Stickstoff ist nicht unbedingt das Zeug, was Pflanzen zur Blüte verhilft.
Stickstoffenergie geht in die Triebe und Blätter. Stickstoff macht, dass Triebe besser und schneller wachsen.
Was Du für den kleinen Nichtblüher benötigst, ist ein Dünger der gut Phosphor und vor allem gut Kalium hat.
Phospor fördert die Blütenbildung und Kali macht die Triebe nicht länger, sondern stärker und stabiler. Im Zusammenhang mit Phospor fördert er auch Blüte und Frucht. Phosphor ist in den meisten Garten oft schon bereits vorhanden, deshalb sind die P- Beimischungen in den Düngern geringer. Kali oftmals ausreichend nicht, und gerade Obstbäume brauchen recht viel davon.
Deine alten Bäume wurzeln tiefer, sicher konnten sie sich ihre Quellen bereits erschließen, der Kleine noch nicht.

Und: in Sandböden ist Phosphor und Kali oft nur wenig vorhanden!
Von daher wäre es vielleicht ganz gut, wenn Du wirklich mal bei Dehner oder im Internet guckst, und den richtigen Dünger für den Zwergapfel kauft.
Der Obstbaumdünger ( für kleine Bäume) von Dehner hat zum Beispiel 6 Teile Stickstoff, 4 Teile Phosphor, aber 8 Teile Kalium!
Da kommst Du mit den Hornspänen nicht hin, das ist reiner Stickstoff!
https://www.dehner.de/produkte/dehner-b ... ne-142968/

Ich will jetzt hier keine Werbung für Dehner machen, es ist reiner Zufall, dass ich Dehner direkt anfangs ( zu Zwergapfel/ Apfeldünger) als ersten Link erwischte.
Sicher haben auch andere Firmen guten Dünger für kleine Zwergäpfel. Aber achte darauf, dass der Schwerpunkt nicht auf Stickstoff liegt!
Achte auf Phosphor und Kali!
So ein Lehm, der bietet alles, inkl. Kalk - aber wenn Du nicht drankommen kannst- vergiss es. :wink:

Lieben Gruß,
Mia

P.s.:
Habe doch noch mal geggogelt, schau, hier ist ein Obstbaumdünger mit 4 Teilen Stickstoff, 7 Teilen Phosphor und 12 Teilen Kalium:
https://www.agrarshop-online.de/cuxin-b ... uenger.php
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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Toffimum » Mo Jun 04, 2018 15:07

Ja, Prinzenapfel oder Herbstprinz.Den mag mein Mann, der sonst keine Äpfel ist , auch gerne . :daumen:
Danke für Deinen Rat mit dem Dünger,das wußte ich nicht.Werde mal im Gartencenter nach phosphor und kalihaltigem Dünger gucken.
Übrigens,der Prinzenapfel ist auch ein niedriges Bäumchen, gut zu beschneiden und abzuernten.
LG Toffimum
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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Carolyn » Mo Jun 04, 2018 16:53

Ich hatte (bzw. habe) auch einen jungen Apfelbaum, der nicht blühen wollte, schon deutlich älter als eurer. Er steht auf der Fläche, die ehemals der Hühnerauslauf war. Hühnermist ist extrem stickstoffhaltig.
Für mich war also irgendwann klar, dass der Kleine Kalium braucht. Holzasche ist ein guter Kaliumlieferant - wenn Du weißt, was verbrannt worden ist, sonst holst Du Dir damit auch Schwermetalle, die sich im Holz der verbrannten Bäume angesammelt haben. Oder die gute, alte Beinwelljauche. Ich habe es mit einigen Handvoll Holzasche jedes Jahr im zeitigen Frühjahr geschafft, dass er jetzt blüht und auch ein wenig fruchtet, wenn auch noch nicht zuverlässig.

Noch ein Hinweis auf Kalimangel in eurem Boden wäre, wenn die anderen Äpfel im Fruchtfleisch kleine, braune Stellen haben, obwohl sie ansonsten gesund sind. Im Extremfall können diese Stellen leicht bitter schmecken. Wie gesagt, das sind keine fauligen Stellen und das kommt auch nicht vom Überlagern, sondern das tritt schon bei frisch geernteten Äpfeln auf! An der Oberfläche sieht man dann manchmal leichte dunklere Vertiefungen, als hätte sich da das Fruchtfleisch zusammengezogen. Aber diese Stellen ziehen sich dann durch das ganze Fruchtfleisch und sind nicht unbedingt von außen zu sehen (und grundsätzlich unbedenklich zu essen, auch wenn der Geschmack ein wenig leidet ;) ).
Drauf gekommen bin ich eigentlich, als ich in "meiner" Baumschule gefragt habe, warum meine Birnen dazu neigen, "steinig" zu werden, also steinharte Stellen im Fruchtfleisch zu haben. Da fragte die Dame, ob wir auch solche Punkte bei den Äpfeln hätten. Und gab den Hinweis auf Kalimangel. :grin: Seitdem liefert mein Bruder die Asche seines Kamins (in dem er mein Brennholz verheizt) jedes Frühjahr bei mir ab. *g*

Ich habe hier schweren Lehmboden, bei mir braucht es keinen zusätzlichen Phosphor. Deswegen hat bei mir die Asche gereicht. Auf Sandboden schwemmt es ja aber die ganzen Nährstoffe davon, da wäre eine Komplettdüngung wie sie Mia empfohlen hat IMO angebracht.

Ganz unabhängig davon kenne ich Zwergenäpfel nicht. Grundsätzlich brauchen aber gerade junge Obstbäume einen Erziehungsschnitt, damit sie einen sauberen Gerüstaufbau bekommen und lange gesund und ertragreich bleiben. Falls ihr ihn also bisher nicht geschnitten habt solltet ihr euch dringend über den Schnitt des Zwerges schlau machen. Auch der richtige Schnitt kann zur Blüte beitragen, denn Äpfel blühen/fruchten kaum an senkrechten Ästen sondern bevorzugt an flachen bis waagrechten Ästen. Hängende Äste wiederum sind auch ungünstig.
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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Mia » Mo Jun 04, 2018 19:50

Danke Carolyn! :grin:
. Falls ihr ihn also bisher nicht geschnitten habt solltet ihr euch dringend über den Schnitt des Zwerges schlau machen. Auch der richtige Schnitt kann zur Blüte beitragen, denn Äpfel blühen/fruchten kaum an senkrechten Ästen sondern bevorzugt an flachen bis waagrechten Ästen. Hängende Äste wiederum sind auch ungünstig.
Die Sache mit den waagerechten Ästen zu wissen ist auch gut für mich! Wusste ich noch nicht!
Lieben Gruß!
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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von Carolyn » Mi Jun 06, 2018 12:37

Ich habe es bei den diversen Obstbaumschnittkursen immer wieder gehört. Alte Äste werden von selber immer flacher bis sie irgendwann hängen. Aber wenn man so einen energiestrotzenden Jungbaum hat, dann will der buchstäblich in den Himmel wachsen. :lol: Da sind dann auch die Seitenäste oft sehr steil, fast senkrecht. Deswegen werden sie dann nach unten gebunden und entweder um den Stamm festgebunden oder das Seil mit einem schweren Ziegelstein oder ähnliches am Boden festgehalten, damit die Äste flacher werden. Ganz waagerecht müssen sie dabei gar nicht sein (sonst ist der Weg bis zur Abwärtsneigung zu kurz), aber halt auch nicht zu steil.

Schau Dir mal große, alte Obstbäume an. Da kann/könnte man meistens auf den Gerüstästen stehen/klettern - weil sie flach sind. ;) Außerdem ist dann schlicht in der Krone mehr Platz für fruchtende Äste. *g* Und für den Wind, der Blätter und Früchte nach einem Regenguss ja schnell wieder trocknen soll, damit sich keine Pilze und andere Schadorganismen ausbreiten.
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Re: Rückschnitt Zwergenapfel

Beitrag von KasimirStreit » Di Jul 17, 2018 08:22

Und wie sieht es von der Form her aus? Ich habe gehört, dass man den Baum als Kugel oder Pyramide schneiden soll. Welche Form ist denn am Besten für den Zwergenapfel geeignet.
Gruß Kasi

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