Feige mit Kristallen übersät

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Feige mit Kristallen übersät

Beitrag von Irun » Di Mai 26, 2020 17:40

Hallo!
Unser Feigenbaum ist seit einigen Wochen von kleinen weißen Objekten übersät, die zuerst an Kristalle wie von Zucker oder Salz erinnern, genauer untersucht aber rund und klebrig sind. Sie lassen sich zu Gel zerdrücken und schmecken leicht süßlich. Auf alle Blättern des Baumes sind sie lose und unregelmäßig wie aufgestreut. Nach einiger Zeit werden sie zu klebrigen Flecken. Es rieselt konstant auf alles was unter dem Baum steht.

Außerdem sitzen verschiedene Blattläuse an den Adern der Blätter (grün), und auf ihrer Rückseite verstreut (schwarz). Wir beobachten das Phänomen dieses Jahr zum ersten Mal. Auf mich macht der Baum insgesamt einen fitten Eindruck, aber ich frage mich, was es damit auf sich haben könnte. Gibt es Ideen in der Runde hier?

Grüße aus der Südpfalz!
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roccalana
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Re: Feige mit Kristallen übersät

Beitrag von roccalana » Di Mai 26, 2020 18:29

Hallo Irun
auch Dir ein herzliches Willkommen bei uns :hallo:
Meine erste Idee war eine Form von Schildläusen, vielleicht googelst Du mal danach, um zu schauen, ob es passt.
Vielleicht hat Mia noch eine andere Idee.
Bis dahin viel Glück
Roccalana
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Re: Feige mit Kristallen übersät

Beitrag von Mia » Di Mai 26, 2020 19:40

Hallo Irun, :smile:

was Du da als Zuckerkristalle auf der Feige kleben hast, sind Ausscheidungen von kleinen, blattsaugenden Tieren. Ich vermute sogar wirklich von Schildläusen, wie Roccalana schon schrieb. Sie sind dem Grün sehr gut angepasst, und man erkennt sie so gut wie gar nicht.
Dein Problem sind also nicht die zuckerartigen Ausscheidungen, die sie hinterlassen, sondern die Tiere an sich.
Spiritus- Schmierseifenlösung ist ein recht gutes Mittel. Ein Esslöffel flüssiger Schmierseife wird mit einem Esslöffel Brennspiritus vermischt, das Ganze in knapp ein Liter Wasser gerührt, und damit die Pflanze ausgiebig, von oben bis unten, auch unter den Blättern, besprüht.
Mehrmals an verschiedenen Tagen wiederholen.
Kannst auch harte Schmierseife nehmen, wenn Du die griffbereit hast, und mit einem Messer etwas davon abraspeln.

Einen Versuch ist es wert-- aber letztlich schädigen die Viecher durchgreifend nicht. Die kommen - und die gehen... hoffentlich. Dünge Deine Feige dieses und das nächste Jahr erstmal nicht! Sie steht ja draussen und ist hoffentlich dem Frost ausgesetzt?
Dann wird das sicher was werden!

Wenn die Kristalle matschig werden und sich zu klebrigen Flecken verbreiten, können sich da schädliche Pilze angesiedelt haben-- und die schädigen die Pflanze auf Dauer wirklich!
Also, klopfe rasch ab, was an Kristallen lose ist - die Ameisen unter der Feige werden sich freuen.

Lieben Gruß
Mia
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Re: Feige mit Kristallen übersät

Beitrag von Irun » Mo Jun 08, 2020 17:29

Hallo ihr Beiden,
Vielen Dank für eure Antworten!
Die Erklärung ergibt wirklich Sinn. Die Schildläuse haben einen beeindruckenden Umsatz an Baumsaft, wenn sie so viel ausscheiden! Sie werden wohl zu den Läusen gehören, die ihre Ausscheidungen mit Wachs ummanteln, wodurch die Form so gleichmäßig bleibt. Ameisen scheinen sich nicht sonderlich für das Melken oder den weiß gestreuselten Boden zu interessieren.
Dafür bleibt das Zuckerzeug an allem, was unter dem Baum isst, steht, geht kleben. Es ist so leicht zu zerdrücken oder mit Wasser zu lösen, dass ich nicht von einem Pilzbefall ausgehe, sie zerlaufen sicherlich von selbst auf den Blättern.

Unsere Feige ist so groß, dass die Blattlausbehandlung nicht wirklich machbar ist. Die Früchte wachsen trotz allem munter, daher denke ich, wir wählen die Strategie abwarten. Hier in der Südpfalz ist ein kräftiger Winterfrost nicht zuverlässig zu erwarten - besonders wenig im Kontext des Klimawandels. Ich hoffe, dass das Fehlen dieser natürliche Schädlingsdezimierung nicht zu einem großflächigen Problem wird, gehe aber langfristig davon aus...

Danke auch für den Düngertipp!

Viele liebe Grüße

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