Thujaheckenplausch

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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Hapy » So Dez 06, 2020 11:22

Danke Carolyn für das Abtrennen. So ist das Thema einfach besser zu finden. Und Tscharlie hat seinen Kommentar ja mit einem :grin: versehen gehabt.

Ich habe gerade noch eine (andere) Thujenhecke in der Nachbarschaft fotografiert. Wann diese zuletzt geschnitten wurde, kann ich nicht sagen. Vielleicht im vorigen Jahr.
IMG_0076_ks.png
geschnittene Thujenhecke
IMG_0076_ks.png (747.54 KiB) 5259 mal betrachtet
Die Hecke ist zur Straßenseite hin grün, steht aber ca. 30 cm auf den Gehsteig über.

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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Tscharlie » So Dez 06, 2020 11:41

Ich schau zur Zeit gerne ganz alte Serien an, z.B Der Kommissar, die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger und Isar 12 an. Die spielen ja alle im Raum München der 1960er Jahre. Was wirklich aufällt: Wenn da in den Vororten gedreht wurde, waren das eigentlich immer Hecken aus verschiedenen Sträuchern, diese "quadratischpracktischdauergrünen" gab es eigentlich nicht. Das war auch in meiner Kindheit so, in der 1950 gebauten Siedlung waren solche Hecken das normale. Nur ein einziger hatte eine Thujenhecke.
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Hapy » So Dez 06, 2020 12:23

Ich denke, es sind drei Faktoren, die in den letzten Jahren eine zunehmende Rolle spielen:
1. Die Grundstücke sind kleiner geworden und wenn vor der Terrasse nur drei bis vier Meter zur Straße sind, dann ist eine bunte Hecke aus verschiedenen Sträuchern viel zu breit.
2. Eine Thujenhecke wächst langsam und vermittelt den Eindruck, dass sie pflegeleicht ist.
3. Besteht heute eine Tendenz sich "einzuigeln", sich in seinen Bereich zurückzuziehen, wie eine Schnecke in ihr Schneckenhaus getreu dem Motto: "My home is my Castle."

Zu 1.: Wie Ihr sicher im Faden "Hapys wilder Garten" gesehen habt, gibt es da verschiedene Bereiche und der Terrassenbereich ist zur Straße hin mit einer Ligusterhecke abgeschirmt. Natürlich ist diese nur im Sommer blickdicht. Im restlichen Bereich des Gartens gibt es einen Saum aus verschiedenen Sträuchern. (Ich sollte mal in dem genannten Faden weiterschreiben.)

Zu 2.: Genau dies verleitet dazu, in den ersten Jahren nichts und danach kaum etwas zu tun, bis eben der Zeitpunkt kommt, an dem die Hecke zu breit wird. Eigentlich müsste die Hecke zumindest ab einer bestimmten Größe jedes Jahr geschnitten werden, so dass sie nur langsam (vielleicht 1 cm pro Jahr) an Dicke zunimmt. Das ist Arbeit und kostet.

Zu 3.: Immer häufiger kommt es vor, dass Grundstückseigentümer bei der Stadt beantragen zwei Meter hohe Einfriedungen errichten zu dürfen. (In den Bebauungsplänen sind i.d.R. 1,60 Meter vorgesehen.) Und wo nicht, da sind dann dichte Thujenhecken das Mittel der Wahl.

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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Carolyn » Di Dez 08, 2020 13:29

Also an alteingewachsenen Hecken kenne ich nur eine einzige mit gemischten Sträuchern, rund um einen Wohnblock. Wird "professionell" geschnitten, so dass sogar die Forsythie kaum blüht. :rolleyes:
Alte Hecken sind hier oft Thujenhecken, auch Weißdorn, Buche, Kirschlorbeer. Neue "Hecken" sind inzwischen mehr und mehr Gabionen, passend zu pflegeleichten Schottergärten und kurz geschorenem Rasen. :confused:

Auf den alten, großen Grundstücken im Dorf gibt es aber auch oft gar keine Hecken, sondern nur niedrige Zäune. Und bei den Höfen wäre eine Hecke sowieso ein Fremdkörper. :lol:

Thujenhecken sind insofern pflegeleicht, da unter ihnen kein "Unkraut" wächst. Da bildet sich die Mähgrenze von selber. *g*
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Tscharlie » Di Dez 08, 2020 16:24

Ich habe bei meinem Elternhaus solch eine Sträucherhecke, 60 m lang viele Jahrzehnte gepflegt. Die Blütenpracht wurde allgemein bewundert.
Man muss aber schön wissen was man wie macht.

Ich habe vor zwei Jahren das meinem Bruder überlassen. Es hat nur diese zwei Jahre gebraucht um die Hecke zu "vernichten". Kein Sichtschutz keine Blüten mehr, aber ganz viele kahle Stengel.
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Mäuschen » Mo Dez 14, 2020 19:58

IMG_20201208_075002_copy_2976x2232.jpg
Also hier mal ein Bild von unserer Hecke.
Das ist allerdings nur die gute Hälfte. Und an einem sehr trüben Tag aufgenommen. Etwas netter guckt sie sonst schon in die Landschaft. Im Winter allerdings nicht sehr attraktiv - im Sommer etwas besser, weil grüner.

Wir wohnen auf dem Land. Gegenüber ist ein Bauernhof und wir würden immer in den offenen Stall gucken. Dem Bauern bei der Arbeit zugucken, während wir Kaffee trinken ist jetzt nicht so unser Ding. Wir wollen das schon 'zu' haben.

Ich bin tatsächlich jemand, der sich gerne auch mal einigelt. Für mich käme jetzt auch nur eine Buchenhecke (die im Winter allerdings nicht so ganz dicht ist) in Frage - oder ein blickdichter Bretterzaun mit 'was davor'. Büsche, Blumenbeete...was auch immer.

Mein Mann ist allerdings weit davon entfernt auch nur im allerkleinsten daran zu denken, das Ding auszubuddeln. Außerdem findet er sie als Sicht Schutz perfekt.

Ich mag sie nicht. Wollte sie nie. Für mich ist sie ein zweckloses Ungetüm, in dem sich kaum ein Vogel, geschweige denn Bienchen und Schmetterlinge niederlassen. Das tut weh.

Tja. Entweder ich leiste hier noch viel Überzeugungsarbeit oder ich finde mich damit ab. Dazwischen gibt es nicht viel.

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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Carolyn » Mo Dez 14, 2020 20:52

Mäuschen hat geschrieben:
Mo Dez 14, 2020 19:58
Wir wohnen auf dem Land. Gegenüber ist ein Bauernhof und wir würden immer in den offenen Stall gucken. Dem Bauern bei der Arbeit zugucken, während wir Kaffee trinken ist jetzt nicht so unser Ding.
*lach* So verschieden sind die Menschen. Ich bin regelmäßig erfreut, wenn ich Nachbarn oder Pächter benachbarter Flächen bei der Arbeit sehe. :mrgreen:
Allerdings haben wir (meine Eltern und wir Kinder) die Terrasse auch nie zum Kaffee trinken genutzt. Faulenzen während die Nachbarn arbeiten wäre meinen Eltern nie in den Sinn gekommen. Nebenerwerbslandwirte mit viel zu viel Arbeit bei wenig Ertrag halt.

Diese Hecke ist die klassische "Mauer" wie ich es mir dachte. Die zu entfernen bzw. auszutauschen wäre wirklich ein Mega-Projekt. *schauder*
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Mäuschen » Mo Dez 14, 2020 21:55

Ja. Menschen sind tatsächlich sehr verschieden. Das ist ja auch ok - sonst wäre es langweilig.

Wir sehen noch genug 'Landwirt im Einsatz'. Weiter hinten - kann man auf dem Photo noch sehen - ist alles offen. Beim Mähen und sonstiger Feldarbeit sind wir durchaus visuell aktiv dabei. :lol: Mein Mann hilft aber ab und zu auch mal im Stall mit. Der ist uns direkt gegenüber und optisch jetzt auch keine Attraktion. Manchmal wird es auch ziemlich laut durch die Maschinen. Da ist die Hecke dann auch ein gewisser Schallschutz.

Ansonsten sind wir schon viel auf der Terrasse. Chillen, Essen, Plauschen. Da würde ich jetzt nicht permanent im Visier der Nachbarn sein wollen.

Von daher hat die Hecke schon ihre Existenzberechtigung.

Und ja - die rauszumachen wäre echt mühsam. Aber da hätten wir wahrscheinlich Hilfe. Das wäre sicher zu stemmen.

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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Tscharlie » Di Dez 15, 2020 14:21

Ich sehe vor der Hecke, ein paar Beerensträucher, kleine Niederstammobstbäumchen vielleicht auch ein kleines Spalier.

Schon ist die Hecke nicht mehr so mächtig.
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Mäuschen » Di Dez 15, 2020 19:04

Mein Mann sieht da was ganz anderes. :nachdenk:

Er sieht sich mit seinen Enkeln dem Fußball nachjagen und Versteckus spielen. :lorl:

Außerdem steht vor der Hecke in der Regel unser ziemlich großes Trampolin. Das nimmt relativ viel Platz ein.

Naja...Platz zum Spielen muss schon sein. Da sind wir uns einig. Aber ich hätte wenigsten für einen Teil des Platzes dort schon gern ehr noch was Blumiges oder Gemüsiges dazu.

Und ständig rummeckern nützt auch nix. Generell sind wir beide ja durchaus kompromissbereit, aber derzeit bleibt es erstmal wie es ist.

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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Tscharlie » Di Dez 15, 2020 19:54

Ich will jetzt nicht den Eheberater spielen.
Nach Kompromiss sieht das nicht aus.
Da muss Ordnung und Einfachheit herrschen.
Was ja überhaupt kein Problem ist, wenn alle in einer Gemeinschaft das so sehen.
Mir persönlich wäre dieser Ausblick einfach nur unendlich langweilig.
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Re: Thujaheckenplausch

Beitrag von Mäuschen » Di Dez 15, 2020 20:36

Ja ist es auch. Diese Hecke ist schrecklich langweilig. :nachdenk:

Der Kompromiss findet auf anderen Ebenen statt. Wir haben ja noch mehr Ecken im Garten. Und die sind wesentlich bunter. Und da komme ich überwiegend zum Zuge. Da habe ich im Prinzip frei Hand.

Ja - mein Mann und ich sind unterschiedlich gestrickt. Mein Mann ist der Bodenständige und ich das Flatterdings dem 1000 Flausen im Kopf herumschwirren. Naja - ich nenne das natürlich 'großartige Ideen' und mein Mann würde auch nie das Wort 'Flausen' in den Mund nehmen. :mrgreen: Und wir haben - vor allem in den ganz westlichen Dingen viele Gemeinsamkeiten und in den Unterschieden profitieren wir von einander. Es gibt nicht viele Dinge, die wir krass anders sehen und wenn, dann sind sie glücklicherweise nicht wirklich lebenswichtig. Und im übrigen ist es oft mein Mann, der meine 'großartigen Ideen' zur Realität werden lässt. Durch und durch Handwerker mit Leidenschaft für Holz, Hammer und Schrauben.

Einen Eheberater brauchen wir nicht. :lorl: Sind 35 Jahre verheiratet - mit vielen Stürmen des Lebens, denen wir uns gemeinsam gestellt haben. Da haut uns die Hecke jetzt wirklich nicht um. Manchmal gibt es halt nur entweder - oder.

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