Fragen zur Erstbearbeitung des Bodens

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
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pünktchen
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Fragen zur Erstbearbeitung des Bodens

Beitrag von pünktchen » Mi Feb 12, 2014 16:39

Hallo

Ich hab die letzten Tage damit zugebracht die ersten Schritte in der Umsetzung meines Traumnutzgartens zu gehen und haufenweise Rasensoden abgetragen.
Und nun hab ich ein paar Fragen:

1. ich hab etwa eine Milliarde gelbe Ameisen im Boden gefunden. Kann/ sollte ich dagegen was tun und wenn ja was?

2. Wir haben hier sehr schweren und dazu verdichteten Boden. Ich hab ich jetzt einmal gut eine Spatentiefe tief umgegraben. Durch die fehlenden Rasensoden fehlen ja einige cm. Kann ich die mit (halb)reifen Kompost und evtl. Sand auffüllen und den noch mit untermischen oder wäre das zu viel des guten?

Auf das Ergebnis der Bodenanalyse warte ich aktuell noch, hoffe aber jeden Tag auf eine Antwort.

Irgendwie überfordert mich das alles noch weil man überall unterschiedliche Dinge liest.

Mia
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Re: Fragen zur Erstbearbeitung des Bodens

Beitrag von Mia » Mi Feb 12, 2014 21:07

Hi Pünktchen, :smile:

lass mal die Ameisen, die verpieseln sich wahrscheinlich von selbst, wenn das jetzt Gemüsebeet ist. Bis jetzt haben sie ja nett unter dem Rasen gewohnt, und der ist jetzt weg.
In schweren und verdichteten Boden kannst Du gut Sand einarbeiten, allerdings düngt der ja nicht. Halbreifen Kompost - der nicht an Wurzeln kommen soll - gibst Du jetzt schon als Schicht obendrauf. Im Mai ist er dann soweit vergangen, dass Du säen und pflanzen kannst. Wenn Du noch alte Blätter hast, pack die drüber. Das hält den Kompost nochmal warm und macht, dass er sich dem Boden besser mitteilt.

Das Problem bei frisch abgehobenem Rasensoden ist, dass der Boden darunter, daneben, dass er nicht sehr locker, oft auch nicht sehr nährstoffreich ist. Mische deshalb jetzt schon geriebenen Rinderdung oder fein zerkleinerte Pferdeäpfel unter den Sand. Neben der Lockerung durch den Sand braucht es halt Stickstoff! Dann den Kompost drauf, und dann geht das schon mal für's Erste.

Wenn Du Tomaten oder andere Starkzehrer anpflanzen willst, solltest Du noch Hornspäne an diesen Stellen untermischen, schön wäre es jetzt schon, aber es reicht auch bei der Pflanzung, wenn Du Hornspäne dann irgendwie einarbeitetest.

Dann setz' rasch ordentlich Brennnesseljauche für Stickstoff an, mit der Du immer wieder verdünnt giesst, auch Beinwelljauche für Kali, z.B. zu Tomaten.

Das erste Jahr auf einem Boden auf dem früher Rasen wuchs, ist mitunter nicht sehr ertragreich. Selbst Bohnen, die den Boden mit Stickstoff anreichern sollen, stoppen durchaus wegen der Verdichtung.
Also, Sand ist sehr gut, und dann alles weitere, wie ich es danach schrieb.

Lieben Gruß!
Gutes Gedeihen wünscht

Mia :blume4: :blume4: :blume4:


P.S. Falls die Ameisen wieder kommen sollten, was ich nicht glaube, hol Dir ordentlich viel Lavendel und Minze. Streif die Lavendelblättchen ab, hacke die Minzblättchen klein, streue aus und harke etwas unter. Die Ameisen hauen dann ab.
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

Lenae
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Re: Fragen zur Erstbearbeitung des Bodens

Beitrag von Lenae » Do Mär 13, 2014 15:34

wollte grade auch zu diesem Thema fragen - eigentlich ist sie schon fast beantwortet.

Ich will eine Fläche, die vor zwei Jahren noch Beet war, die mein Opa dann aber wegen seines Alters zu Rasenfläche umgewandelt hatte, wieder reaktivieren. Dass der Rasen abgetragen werden muss, habe ich schon erfahren. Ebenso schreibt ihr dass der Boden dort nicht sehr nährstoffreich ist. Ich habe die Fläche (3m x 20m) eigentlich in meine Planungen schon einbezogen, habe aber nochmal das gleiche an Fläche (also auch 3m x 20m :lol: ) genau daneben. Die Frage wäre jetzt, ob ich trotz der Nährstoffärme dort anbaue und das eben in Kauf nehme oder meine Pläne lieber umschmeiße, mich reduziere und auf der kleinen Fläche plane (von der ich eigentlich jedoch auch ca. 1/4 mit Gründüngung dieses Jahr ruhen lassen wollte). Wenn ich die Möglichkeit habe, die Fläche lieber gut vorbereiten, Gründüungung etc und dann nächstes Jahr bepflanzen??

Das ist auch mein erster Garten und das allererste Jahr, da wäre sowieso noch die weitere Frage: wie realistisch oder machbar findet ihr 3x 20m bzw. 6x 20m für den Start? Ich meine, natürlich kommt es drauf an, was man alles machen will, ich hab mir viel vorgenommen, aber man kann sich leicht überschätzen bzw. die Sache unterschätzen...

Seufz und jetzt sitz ich wegen einer OP auch grad noch hier und kann NIX tun draußen! (Was gut für die Pläne ist, um sie endlich mal fertig zu kriegen, aber schlecht für mein Gemüt und den Garten) :cry:

Grüße euch lieb!

Lena

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Re: Fragen zur Erstbearbeitung des Bodens

Beitrag von fiddler » Do Mär 13, 2014 22:07

Auf der Fläche, die erst vor 2 Jahren zum Rasen umgestaltet wurde, solltest Du weniger Probleme haben. Es ist ja Beet gewesen, die Fläche ist sicher noch nicht merklich abgemagert. Vielleicht hat sich das Gras noch nicht so etabliert, dass Du die Grassoden wirklich abstechen mußt. Probier doch mal, ob Du nicht umgraben und dabei die Graspflanzen mit Wurzeln entfernen kannst. Ich habe dieses Jahr einen Weg zwischen meinen Beeten mit umgegraben, um mal wieder "Grund reinzubringen", da ist jetzt 4 Jahre lang Gras gewachsen (allerdings nicht gesäht, sondern "von selbst" gekommen). Das habe ich ganz gut rausbekommen.

Auch wenn der Boden auf der anderen Fläche mager ist: irgendwann mußt Du anfangen. Beginne auf der mageren Fläche mit Schwachzehrern und Leguminosen, und setze die Starkzehrer auf die Fläche, die vor 2 Jahren noch Beet war. Jedes Jahr, in dem Du Deinen Garten bebaust, verbessert sich der Boden durch Kompost-Gaben, Mulchen, Bodenbearbeitung etc.

Wenn am Anfang die Pflanzen noch kleiner bleiben: macht doch nichts. Ernten kann man trotzdem fast immer was.

Ich würde die ganze Fläche bestellen, wenn ich so viel Platz hätte, vorausgesetzt Du traust Dir das zu. Du kannst ja dann etwas großzüger anbauen. Zucchini, Kürbis, Kartoffeln brauchen Platz. Ich versuche hier immer alles ein bischen in die Höhe zu ziehen, baue Rankgestelle für Kürbis und Gurken... Hängt natürlich auch davon ab, wieviele Mitesser Du hast. Verbraucht werden muß die Ernte ja auch.

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Re: Fragen zur Erstbearbeitung des Bodens

Beitrag von Mia » Fr Mär 14, 2014 22:54

Hi liebe Lena, :smile:

ich würde nicht so groß anfangen. 2 mal 3 mal 20 Meter, das sind 120 Quadratmeter. Was willst Du denn da alles anbauen? Und wer soll das alles essen?
Mit Sicherheit hast Du Dir schon einen Gartenplan gemacht, wie ich las, und mit Sicherheit wirst Du nicht überall Gemüse haben wollen. Trotzdem, fang klein an!
Nimm Dir das beste, sonnigste Stück Rasen und leg ein Gemüsebeet von vielleicht drei mal 6 Metern an. Dessen Pflege und das Kümmern darum, das reicht im ersten Jahr absolut!
Dazu wirst Du ja auch noch Blumen haben wollen und Staudenbeete. Such Dir eine schöne Stelle und leg auch da nur soviel Beet an, wie Du problemlos bewältigen kannst. Garten soll ja Spaß machen, keine Last sein!
Ich meine, weiteren Rasen abheben oder untergraben kannst Du ja immer noch. Selbst wenn Du im Sommer meinst, Du bräuchtest mehr Fläche, dann machst Du das halt!
Ansonsten ist der nächste Herbst dafür eine gute Zeit. Dann kannst Du die neuen Beete gut für das nächste Frühjahr vorbereiten.

Lieben Gruß,
Mia
Ich möchte so ein guter Mensch werden, wie meine Hunde von mir glauben, dass ich es bin.

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