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Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
Färberwau
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Kartoffelbovist besiedelt Gemüsebeete

Beitrag von Färberwau » Mo Dez 26, 2005 22:49

Hallo Gartenfreunde,
vor 3 Jahren hat der Spuk angefangen. Einige Bovisten wuchsen am Rand eines meiner Gemüsebeete. Dieses Jahr hatte sich der Pilz bereits auf einer Fläche von fast 2 Beeten ausgebreitet. Das Problem lässt sich also nicht länger negieren.
Hat jemand Kenntnis, wie ich die ungebetenen Gäste -möglichst ohne Verwendung von Fungiziden- wieder los werden kann?
Lasst uns mehr Natur wagen!

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Bovist

Beitrag von Bio-Gärtner » Mi Dez 28, 2005 14:05

Schon mal versucht mit Knoblauchzehen?

Gast

Beitrag von Gast » Mi Dez 28, 2005 18:32

Siehste, das kommt von deinem Stickstoffkalk!

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Montydon
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Wie tief umgraben?

Beitrag von Montydon » Do Apr 13, 2006 14:44

Hallo,
ich weiß, einige von Euch sind prinzipiell gegens Umgraben, trotzdem eine Frage meinerseits dazu.
Und zwar möchte ich auf unserem neuen Grundstück einen Teil der Wiese in ein Gemüsebeet umwandeln. Der Boden dort (Rureifel) ist sehr steinig, die obere Humusschicht nur wenige Zentimeter dünn. Darunter folgt steindurchsetzte Braunerde, darunter dann irgendwann (nicht allzu tief) Tonschiefer.

Die allgemeine Empfehlung lautet meist: Gras abheben, 1-2 Spaten tief umgraben.
Nur: Wenn ich nun die Grassoden abgehoben habe, sollte ich dann überhaupt umgraben? Schon bei einer Spatentiefe vermenge ich sonst ja Humusschicht und darunter liegende Erde. Oder nur Gras abheben, Unterboden lockern und evtl. mit und mit weiteren Humus auffüllen?

Gruß
Montydon

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Humus erschaffen

Beitrag von Vergessene Künste » Do Apr 13, 2006 17:25

Hallo Montydon,

wie wärs denn mit einem Hügelbeet?

Wir stehen mit unsere Schaugarten auf einem Sandsteinrücken - auf der Kuppe hatten wir doch satte 4 cm Humus und 6 cm Lehm/Ton bis zum Sandstein. (vgl. Bild bei Wir über uns auf unserer Webseite)
Bild

Mit der Füllung für das Hügelbeet haben Deine Pflanzen dann einen Nährstoff- und auch Wasserspeicher für die nächsten Jahre. (Nachteil: jede Menge gratis Wühlmausparadiese;-))

Gruß aus dem Allgäu!

Michael
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Gisela
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Beitrag von Gisela » Fr Apr 14, 2006 10:49

Montydon hat geschrieben: ... Oder nur Gras abheben, Unterboden lockern und evtl. mit und mit weiteren Humus auffüllen?
Genauso!

Hallo Monty,
du sagst es ja schon, du vermischst die Schichten, die für das Wachstum von Pflanzen ja in exakt dieser "Schichtung" gebraucht wird, um was Grünes hervorzubringen. Was da sprießt, wird nicht gerade Blumenkohl sein, die Ausbeute an Nährlösungen für Wurzeln reicht für Gras, Kräuter, eben für Anspruchsloses.

Unterstütze einfach nur die gewachsenen Schichten, indem du noch was dazugibst.
Ich hatte dieses Problem auch, aber nicht mit steinigem, sondern einmal mit moorigem und dann nochmal mit lehmigem, wie bei dir bald tonigem Untergrund.
Da heißt es raus und in die Höhe!

Ich hob die Grasnarbe ganz flach ab, oh Mensch, ich lag fast auf dem Boden und schälte mit dem Spaten wie man einen Apfel möglichst knausrig schält. Brauchst einen Helfer, der die angestochene Grasnarbe aufklappt, dass du mit dem extra geschärften Spaten fast waagrecht die Wurzeln abtrennen kannst. Bedenke, du hast nicht viel Erde, bevor die Steine kommen.

Nun fehlt es dir natürlich schon etwas an Höhe. Ich hatte Gott sei Dank genügend Kompost und füllte nach dem Lockern des Unterbodens mit dem Sauzahn auf.

Als ich den lehmigen Boden hatte, war sehr wenig Kompost da. Also Unterboden lockern, darauf verrotteter Pferdemist, darauf Stroh, darauf Holzhäcksel, darauf Heu und darauf Kompost mit Erde aus Maulwurfshügeln von der Nachbarwiese vermischt.
Nun hatte ich schon an Höhe gewonnen, allerdings war das nichts, wo Kopfsalat oder gar Rettiche gut aufgehoben gewesen wären. Da findet ja zum Teil sogar heiße Verrottung statt, ist eben ein Flächenkompost.

Ich sähte alles mit Senf und Phacelia ein, ach ja in Stein und Lehm leistet auch Wicke und Ackerbohne gute tiefwurzelnde Dienste, machen den Regenwürmern Röhren nach unten.

Erst im nächsten Jahr konnte ich dann Gemüse setzen, wobei ich die Wurzelgemüse noch wegließ. Das Jahr danach konnten auch Möhrchen gut und madenfrei wachsen.

Meine Devise, an die ich mich konsequent gehalten habe: Nur nicht umgraben und die ganze Gemeinschaft da unten stören und vernichten, die leisten ganze Arbeit, wenn sie Futter kriegen und das haben sie bei obigem Vorgehen zur Genüge.

Viel Erfolg

Gisela

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Beitrag von biberfarm » Mo Apr 17, 2006 19:46

Ist zwar schon lange her, aber vielleicht ließt du es ja troztdem

Die schnellst und beste/nachhaltigste lösung ist:

tobinambur planzen, ein jahr warten, im herbst di schweine drauf lassen. für eine 1000 m2 fläche alle 50cm eine kleine knolle setzten.

mit einfachem draht einplanzen und den nächsten biobauern fragen ob er seine schweine ausleit. meist genügt ein normaler stromzaun und eine kleine iglohütte (wie sie auch für kälber verwendet wir)

die schweine graben dir alles gründlichst um und verwandeln jede wiese in einen acker. sogar noch frisch gedüngt!!!

habe es selbst schon erlebt, tobinambur wäschst bis zu 3 spaten tief und schweine lieben es!

viel spaß

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Montydon
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Beitrag von Montydon » Di Apr 18, 2006 08:07

Vielen Dank Gisela und vergessene Künste für Eure Tips!
Werde es genauso machen und nicht umgraben. Für die ersten Gemüsepflanzen muß ich dann halt auf Hügelbeete zurückgreifen.

Mona
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"unbekannter" Kompost

Beitrag von Mona » So Apr 23, 2006 00:09

Hallo, bin neu hier, habe vor 3 Wochen einen Garten übernommen, in dem sich 2 Kompostbehälter befinden ( Holzlatten ).
Es ist nicht zu erkennen, was unten in diesen Behältern sich befindet.

Wie sollte ich vorgehen um "richtigen" Kompost zu bekommen ? Könnte ich von den unteren Schichten schon jetzt etwas auf die Beete geben und einharken ?
Ich habe bisher den Garten einmal "durchgearbeitet", d.h. das Trockene vom vergangenen Jahr abgeschnitten ( ist viel ) und rundherum alles herausgezupft, was nicht Blume oder Schnittlauch usw. war. Und das in eine Tonne daneben getan bzw. die trockenen Sachen in eine Erdmulde daneben.

Die Kompostbehälter stehen übrigens voll in der Sonne ( wenn sie denn scheint ) und das ist doch auch nicht gut, oder ?

Vorab schon einmal vielen Dank !
Mona

drachenpeter
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Beitrag von drachenpeter » So Apr 23, 2006 08:18

moin mona,
dass der kompost voll in der sonne steht muss nich schlimm sein. man kann den kompost ja schattieren kleine bretterwand (und verstecken)- gibts günstig im baumarkt oder so und mittels folienstücken ( + blechteilen ) beschwert ein austrocknen verhindern. Zweckmässig sind so 4 eckige behälter , wo man die seiten öffnen und auch nach dem schichten ganz wegnehmen kann.
wenn du kannst beginne daneben eine weiteren komposthaufen, geschichtet, frisches , trockenes material, mal bisserl hornspäne, algenkalk , immer schichtenweise aus deinem neuen material und von den alten häufen.
wenn du dann unten angekommen bist bleibt erst angerottetes (kleinzeugs > Mulch) und feines (komposterde ) zurück was du nach wunsch verteilen kannst.
ich tu zusätzlich alles was ich so einsammel erst durch einen (leise) häcksler geben und das material ist auch schon mulch.
der wird teilweise im garten verteilt oder kompostiert (schichtenweise)
lg drachenpeter

Merlin
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Mein Kompost schäumt!

Beitrag von Merlin » Mi Apr 26, 2006 15:49

Wer weiß Rat? Seit etwa drei Jahren entsteht in meinem Komposter um diese Jahreszeit innerhalb kürzester Zeit ein gelblich-bräunlicher Schaum, der auch aus dem Komposter austritt und sich auf der Oberfläche breitmacht. Ich vermute, ein Pilz. Habe als Erste-Hilfe außen kochendes Wasser drübergeschüttet, nur drin kann ich das ja nicht machen. Danach stirbt dieses Schaumgebilde auch ab. Ich wage es aber nicht, die Komposterde noch im Garten auszubringen.

Muss ich etwa den Komposter incl. Inhalt komplkett entsorgen und einen neuen Kompost anlegen? Odre gibt es andere Möglichkeiten?

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Beitrag von Patti » Do Apr 27, 2006 10:16

Hi,

ich hab da zwar keine Antwort, aber es klingt so spannend, dass ich wirklich gerne mal ein Foto davon sehen würde.
Versuchungen sollte man nachgeben. Wer weiß, ob sie wiederkommen. (Oscar Wilde)

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