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Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
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Pusteblume
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Beitrag von Pusteblume » So Jun 04, 2006 14:32

Hi Silja
Ich stand schon mal vor dem gleichen Problem. Meine Recherchen haben ergeben: Essig bringt nichts, verdünnte Schwefelsäuere bringt andere Probleme, Eichenblätter haben eine sehr starken Eichensäueren. Also auch nicht

Was hilft, sind direkte Gaben von saurem Torf und Tannennadeln.
Bei Torf mußte du schauen, daß er einen PH-Wert um die 5 hat. Aber kaum ein Verkäufer wußte etwas über den Ph-Wert.
Ich habe das ganz listig gelöst. Ich habe so einen Ph-Wert Meßgerät, das man in den Boden steckt und nach ein bis zwei Minuten den Wert anzeigt.
Dieses Ding habe ich durch den Plastiksack gesteckt und gesehen was das da ist. Das kleine Loch, was dadurch entsteht ist minimal.

Den sauren Torf und die Tannennadeln würde ich jetzt gleich um die Pflanzen leicht einarbeiten.

Liebe Grüße

Pusteblume

Ingo
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Kompostierbarkeit von Laub/Ästen

Beitrag von Ingo » Di Jun 06, 2006 07:15

Hallo,

ich ziehe zur zeit diverse baeumchen gross und frage mich inwieweit deren laub und aeste kompostgeeignet sind:

ahorn

eiche
(gerbsaeure ?)

kastanie
(soweit ich gelesen hatte ein wachstumshemmender stoff enthalten ?)

buche
(noch nicht gepflanzt, aber schwebt mir als typischer baum der region noch vor)

kiefer
(der vollstaendigkeit halber - fallen ja nicht direkt blaetter an :) )

dazu kommt in den naechsten jahren dann noch schnittabfaelle von rosen, buchs und liguster

und wenn nicht - wohin damit ?
kann man damit dann evtl. gezielt unkraut bzw. schlecht zu pflegende stellen (graeben, haenge) im wachstum verlangsamen ?

gibt man blaetter gehaeckselt oder ganz auf den kompost ?

der kompost wuerde bei mir allerdings in erster linie vorerst nur aus rasenschnitt bestehen

Gruss

Ingo

brisiacum
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Beitrag von brisiacum » Di Jun 06, 2006 13:17

Hallo Rune.


Rufe die Lavaunion doch einmal an. Die haben Händler in ganz Deutschland, auch in Hamburg.
Tel: 02642 401116 (Rheinische Provinzial Basalt- und Lavaunion).
Lavamehl ist allen anderen Gesteinsmehlen vorzuziehen, weil die enthaltenen Minerale und Spurenelemente in relativ kurzer Zeit Pflanzenverfügbar sind.
Zudem sind alle Minerale (insgesamt 89) in optimaler Zusammensetzung enthalten.


Grüße
brisiacum
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Beitrag von brisiacum » Di Jun 06, 2006 13:38

Hallo Silja


Das bei deinen Heidelbeeren nur der pH- Wert das Problem ist, wage ich zu bezweifeln. Da gebe ich Buecherwurm voll und ganz recht.

Wenn du den pH-Wert senken möchtest, empfehle ich dir, Weintreber (Rückstände bei der Weinkelterung) zu verwenden. Aufwandmenge:
1 - 2 Litter je Meter.

Treber enthällt organische Säuren, die Bodenleben und Wurzeln im Gegensatz zu Essig oder Ähnlichem nicht veretzen.

Treber wirkt nachhaltig, bildet im Gegensatz zu Torf Humus und schont die Torfmoore.




Grüße
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Beitrag von brisiacum » Di Jun 06, 2006 13:54

Hallo Ingo.



Die von dir genannten Schnitt- und Laubabfälle lassen sich als gemisch sehr gut kompostieren.

Vor Gerbsäure (Eiche brauchst du keine Angst zu haben; das wird durch die basisch wirkende Kastanie und ausgeglichen.

Problematisch ist nur ein zu großer Anteil von Grasschnitt. Der fällt schnell zusammen und führt zu Sauerstoffabschluss und in der Folge zu Fäulnis.

Häckseln der Blätter ist sehr empfehlenswert, um das Verdichten der Masse zu verhindern.
Mulchen der Problemflächen ist als Pflegemaßnahme empfehlenswert und führt bei magerem Material (überwiegend Holzhächsel) auch nicht zur Überdüngung.




Grüße
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Beitrag von smallgardener » Di Jun 13, 2006 20:27

Ich wüsste nicht das ich schon mal danach gefragt hatte, schon letztes Jahr! Wann Rainfarn so gefährlich ist, dann benutze ich es natürlich nicht! Was gibt es dann für wirksamerer biologischen Mitteln?

Gruss

sg
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Beitrag von smallgardener » Di Jun 13, 2006 20:28

Ubrigens, dass man Rainfarn benutzen kann, steht in vielen Gartenzeitschriften drin.
The answer lies in the soil....

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wie düngt man Sandboden

Beitrag von Nachtkerze » Mi Jun 14, 2006 02:53

Hallo,
ich habe einen kleinen Hinterhofgarten dessen Erde nur aus Sand besteht.
Bergenien, Funkien, Immergrün und Efeu wachsen gut. Sommerblumen überleben nicht.
Teilweise wächst Moos. Hin und wieder streue ich deswegen Algenkalk aus. Die Gartenabfälle kompostiere ich selbst und gebe Steinmehl und Hornspäne dazu. Aber ich habe den Eindruck, daß der Regen die guten Gaben sofort auswäscht und die Qualität des Bodens sich überhaupt nicht verbessert. Hin und wieder finde ich einen halb bewußtlosen Regenwurm. Von einer nahegelegenen Kompostanlage habe ich zig Säcke Kompost geholt, dieser scheint sich auch sofort zu verflüchtigen.
Gruß Nachtkerze

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Beitrag von brisiacum » Mi Jun 14, 2006 12:16

Hallo Smallgardener.



Es ist grundsätzlich nicht sinnvoll, Gifte gegen alles mögliche prophylaktisch einzusetzen, abgesehen davon , dass ein solches Vorgehen meist nicht von Erfolg gekrönt ist.

Sehr Sinnvoll dagegen ist es, Massnahmen zur Vitalisierung der Pflanzen vor zu nehmen.

Das ist in erster Linie die Schaffung eines gesunden und humosen Bodens.

Die einzige vernünftige Prophylaxe im Garten ist die gegen Pilzbefall, wenn eine entsprechende Disposition besteht oder eintritt.




Grüße
brisiacum
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Beitrag von brisiacum » Mi Jun 14, 2006 12:32

Hallo Nachtkerze.




Du hast bei diesem "Kanickelsand" nur eine Möglichkeit:
Du mußt den Boden "bindiger" machen, d.h. Material einarbeiten, das die Wasser- und Nährstoffrüchhaltefähigkeit stark verbessert.

Hier bitet sich Agrarton an, der gemalen und gesakt angeboten wird.

Kalk ist absolut kontraproduktiv. Dadurch wird die Fruchtbarkeit noch weiter reduziert.

Das Moos ist ein Symptom für die extreme Mineralarmut, nicht für Säure.

Bei ausreichender Tonmehlgabe (min. 6 kg /qm als erste Gabe) kann auch der Kompost seine Wirkung entfalten.



Grüße
brisiacum
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Beitrag von Nachtkerze » Mi Jun 14, 2006 14:48

Hallo brisiacum,

dann werde ich mir in Zukunft das kalken ersparen und versuchen einen kleinen schmalen Streifen soweit zu verbessern, daß wenigstens ein paar Ringelblumen wachsen.
Viele Grüße Nachtkerze

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Beitrag von Yggdrasil » Mi Jun 14, 2006 20:36

Bentonit soll helfen damit das Wasser nicht so schnell versickert, bzw. verdunstet. Habe aber noch keine Erfahrung da ich das heuer auch erstmals versuche.

Das mit dem Tonmehl scheint mir auch sinnvoll da der Sand wirklich wenig Mineralien hat. Aber, wirklich gleich soviel brisiacum?
Selbst Unfähige können zu allem fähig sein.

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