Das Bio-Gärtner Forum

hallo...bin neu hier im forum.

und auch neu in sachen "gärtnern"

also habe früher als kind immer meinem opa geholfen. und ein freund hat da auch gut ahnung und nen riesigen garten noch dazu. ich plane mit ihm dieses jahr mein gemüse selber anzubauen. bei mir hat sich in sachen ernährung generell sehr viel geändert.


nun zu meiner frage: (ich hoffe es hat jemand antwort, darauf, weil sie schon etwas spezifischer ist)

ich habe erfahrend, dass "granitstaub" ein sehr guter dünger sein soll. und auch aus vielen anderen quellen konnte ich in erfahrung bringen, dass steinstaub zum düngen den inhaltsstoffen in dem gemüse und seinem nährgehalt sehr zugute kommen soll.

ich plane deswegen das feld erst umzuflügen, dann mit dem staub zu bestreuen und dann erst das gemüse zu pflanzen. es soll schon in gewissen form ein "low-budget"-feld sein. wir sind studenten und gekaufter dünger kommt für uns nicht in frage....kommt auch nicht in frage, weil das feld ökologisch-bilogisch top sein soll :)

also meine frage ist eigentlich eine andere:

auf der suche nach steinstaub habe ich es erst beim örtlichen gartenamt probiert, die konnten mir nicht weiterhelfen. nun konnte ich aber eine bildhauerin finden, die mir eimerweise marmorstaub schenken würde :)

könnte ich den marmorstaub evt als dünger nutzen ?

EDIT: habe hier übrigens gerade eine sehr interessante PDF gefunden. vielleicht will das jemand lesen http://www.regenwurm.de/pdf/zimmermann- ... n-brot.pdf

Hallo Mr.Provisiorisch,
ob sich Marmor als Dünger für Deinen Garten eignet kann ich Dir nicht beantworten. Ich selbst habe nur Erfahrungen mit Urgesteinsmehl gemacht. Da es sich bei Marmor aber um ein Kalkgestein handelt, spricht zunächst grundsätzlich nichts gegen diese Anwendung.Kalk bindet Säuren, schließt Nährstoffe auf und regt das Bodenleben an... ABER...(jetzt kommt das berühmte "aber" ), ein Zuviel an Kalk im Boden ist eher schädlich. Wenn Du also nicht weißt, wie es in Deinem Boden mit dem Kalkgehalt aussieht, dann sei vorsichtig.. Bei zuviel Kalk entsteht eine stark alkalische Reaktion, dadurch werden Spurenelemente in der Erde gebunden. Das führt dann dazu, dass sie den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung stehen... ...Die Folge...Dein Gemüse kränkelt vor sich hin...

Wenn es Dir um eine Lockerung und Verbesserung des Bodens geht, dann würde ich Dir empfehlen Leguminosen anzubauen...Bohnen zum Beispiel...Auch sehr gut für den Beginn sind Kartoffeln...Zum Düngen eignet sich Brennesseljauche...( Leguminosen brauchen diesen Extra-Dünger nicht, aber Kartoffeln schon)
Ein Vorteil für Dich als Student mit low- budget...Du baust Gemüse an, dass Du später selbst verwerten kannst und düngst mit Brennesseln, die Du kostenlos sammeln und verjauchen kannst (ich kann Dir gerne das Rezept für die Jauche geben, falls Du es noch nicht hast).

Hast Du denn schon Kompost ??? Denn das ist natürlich das allerbeste für Deinen Garten..

LG von Nemesia

P.S.: Danke für den Link..

Ich würde erstmal ganz allgemein von Gesteinsmehl sprechen. Das gibts sicher in unterschiedlichen Zusammensetzungen.
Erhältlich ist das in jedem Baumarkt. Aber, stopp Gekaufter Dünger kommt nicht in Frage, hast Du gesagt.
Ich würde aber Gesteinsmehl nicht direkt als Dünger ansehen, sondern eher als Bodenhilfsstoff.
Ich kann mir auch nicht denken, dass da Baumärkte und Konsorten etwas anderes mit einbringen.
Ich denke daher dass man das bedenkenlos verwenden kann.

Sagt mir, wenn ich da irre.

Basaltsteinmehl als Urgesteinsmehl von Azet betitelt. Ultrateuer habe ich das aus dem Obi letztes Jahr erworben. Es hatte mir zur Bodenverbesserung null geholfen - war offenbar das falsche Mehl...

Heuer habe ich mir gleich Dolomit-Kalkstein besorgt, da darin der höchste Magnesiumgehalt ist. Gibt aber auch billigeren Kalk. Momentan beim Hagebau 25 kg für 5 Euro!

Würde Kalk, Urgesteinsmehl, Eisen usw. was man im Baumarkt kaufen kann als biologisch einstufen. Es ist ja schließlich rein natürlich. Aus dem Kompost bekommt man leider nicht so viel Magnesium und Kalium wie den Pflanzen lieb ist. Gerade wenn man einen etwas oder sehr sauren Boden hat sollte man ab und an kalken.

Mal sehen ob meine Pflanzen heuer ihre Nährstoffe besser aufnehmen können - durch das Kalken verändert sich ja auch der PH-Wert. Wie das beim Gesteinsmehl ist weiß ich gar nicht, aber es festigt den Boden meine ich noch mehr.

hallo,

danke für eure zahlreichen antworten. also der marmor bietet sich wie gesagt an, da ich ihn umsonst bekomme. den kann ich ja ruhig lagern und im geringen maße benutzen. hoffe mal, dass der staub schön rein ist und nicht verunreinigt mit irgendwelchen stoffen, die die bildhauering zb zum ölen nimmt.

also ich bin leider budgeemäßig wirklich nicht strapaziertfähig und deswegen auch auf der suche nach alternativen wegen. der tipp mit brennesseln als dünger klingt sehr gut. das rezept hätt ich gerne, dann gehe ich gleich mal sammeln :)

irgendwie ist es auch teil unseren anspruches an das feld, dass es ohne große investitionen (außer natürlich anstrengung und liebe) entsteht. ein freund meinte auch zu mir ich hätte den "startschuss" zum karotten pflanzen schon verpasst...die wollte ich nämlich sehr gerne pflanzen. bohnen hört sich auch gut an. mal sehen, wir sind echt spät dran.....und mein kumpel kommt erst in ein er woche aus berlin zurück...dann kann es erst losgehen.

über weitere tipps bin ich sehr dankbar. wie gesagt ich bin relativ neu tätig in dem bereich. der freund mit dem ich das mache der hat schon mehr ahnung und auch schon sehr oft felder bestellt. mir geht es hauptsächlich darum sehr ökologisch-biologisch vollwertiges gemüse zu zaubern...um mir dann daraus zb leckere säfte zu pressen usw

Hallo Mr. Provisiorisch, hier gebe ich Dir erstmal das Rezept für die Brennesseljauche:

Du gibst die Brennesseln in ein Holz-Plastik-oder Steingutgefäß, bis es knapp 3/4 voll ist, dann füllst Du es mit Wasser (optimal ist Regenwasser) auf. Aber nicht bis zum Rand auffüllen...die Jauche schäumt nämlich während der Gärung... Leg noch ein engmaschiges Gitter oder ähnliches über die Öffnung, damit keine kleinen Insekten reinfallen und ertrinken. Jetzt musst Du nur noch einmal täglich das Süppchen umrühren und nach 14-20 Tagen ist die Gärung abgeschlossen..(Fertig ist sie, wenn sie aufhört zu schäumen)

Jauche stinkt u.U. mächtig... Wenn es Dich oder Nachbarn zu sehr stört, dann kannst Du etwas Steinmehl zufügen...das bindet diese Gerüche..

Anwendung der Jauche:
Zum Angießen von Setzlingen nimmst Du eine Konzentration von 1:20 (1 Teil Jauche, 20 Teile Wasser); zur Stärkung und Kräftigung einmal pro Woche mit einer Konzentration von 1:50 gießen.

Zum Düngen von großen Pflanzen wird 1:10 verdünnt.
Zur Bodenverbesserung im Frühjahr kann die Brennesseljauche unverdünnt ausgebracht werden.

Übrigens ist es für die Möhrenaussaat noch nicht zu spät...die kannst Du je nach Sorte bis Juli aussäen..
Und Bohnen würde ich auch erst Mitte Mai, nach den Eisheiligen, säen...Sie vertragen nämlich keinen Frost...

Magst Du Rote Bete?? Die kannst Du ab Mitte April säen. Du kannst aus ihnen Saft machen oder z.B. einen leckeren Salat. Ich mag sie gekocht nicht so gerne, aber roh sind sie genial..Wenn Du willst kann ich Dir auch hierfür das Rezept geben..

LG von Nemesia

Karotten sollte man März/April sähen weil sie doch eine sehr lange Vegetationsperiode haben. Meine habe ich letzte Woche gesäht.
Du kannst die Karotten aber in feuchtem Löschpapier vorkeimen lassen und dann einzeln in den Boden stecken. So sparst Du eine Woche ;-)

Bohnen erst Anfang bis Mitte Mai legen und nicht zu tief einlegen damit sie schnell durchkommen. Zu den Bohnen Bohnenkraut pflanzen wegen der Bohnenlaus.

Zu den Karotten Dill mit sähen und/oder Zwiebeln, Lauch.

Es ist noch viel Zeit für alles - mir geht es momentan genauso, die Tage schwinden wie sie gekommen sind! Liegt wohl auch mit an der Uhrenumstellung. Aber es gibt viele die jetzt noch nicht gesäht werden dürfen, die erwähnten Bohnen, Gurken, Zucchini...

Brennnesseln gibt es momentan glaub ich noch nicht zu sammeln...

Zur Düngung kannst Du auch Hornspäne und Kompost/Mist verwenden. Die Pflanzenjauchen werden meist eher zur Schädlingsabwehr eingesetzt als Brühe. Die Jauche ist wirklich sehr stinkig aber ein billiger Dünger. Dies braucht jedoch selbst im Sommer eine Woche zum Gären.

Cerifera hat geschrieben:Karotten sollte man März/April sähen weil sie doch eine sehr lange Vegetationsperiode haben.

Klar kann man die Möhren schon so früh säen, aber Mister Provisiorisch hat ja das Problem, dass es bei ihm erst in ein oder zwei Wochen losgehen kann und sein Freund meinte, dass er den Zeitpunkt für die Möhren verpasst hätte. Deswegen mein Hinweis, dass man die noch bis Juli nachsäen kann. Ich mache immer zwei Aussaaten...einmal im März/April, die kann ich dann im Spätsommer ernten und dann noch mal im Juni/Juli für die Spätherbst-Ernte...So habe ich das ganze Jahr leckere Möhren zu knabbern... Vor den ersten Frösten hole ich die dann natürlich aus der Erde...Diesen Winter haben wir zum ersten mal die Waschmaschinentrommel-Methode angewandt ...Im Herbst eine alte Trommel in die Erde stecken...Gemüse rein, Trommel schließen, etwas Erde drüber, fertig Und es hat sich bis in den März hinein gehalten. Wir konnten den ganzen Winter über Rotkohl, Möhren und Rote Bete "ernten".. ..Die Sachen waren frisch und knackig bis zum letzten Tag..

Cerifera hat geschrieben: Die Pflanzenjauchen werden meist eher zur Schädlingsabwehr eingesetzt als Brühe.

Das ist richtig Aber auf jeden Fall auch zur Stärkung der Pflanzen nehmen..Ich bin der Meinung, dass es keinen besseren Dünger gibt...

LG von Nemesia

Hi,

bei uns gibt es schon reichlich Brennesseln. Kann ich die jetzt schon sammeln und ansetzen? Nimmt man nur die Blätter, oder auch die Wurzeln, Weil ich die an manchen stellen ganz rausziehen möchte?

Du kannst alle Pflanzenteile verwenden, allerdings sollte dann sehr wenig Erde mit dabei sein. Andere Pflanzenarten kannst Du auch mitreingeben. Vogelmiere zum Beispiel oder andere Kräuter die so eher kaputt gehen als auf dem Kompost *gg*

Wenn Du die Jauche fürs Düngen ausbringst solltest Du sie sehr gut verdünnen, da die Pflanzen das sonst übel nehmen und eingehen/verwelken. Wenn Du sprühen willst gegen Läuse und zur Stärkung, dann nur wenn die Sonne nicht scheint!

Danke Cerifera.
Ich hab nun auch überlegt, auf die Beete erst Gelbsenf auszusäen. Oder sind Lupinen zur Tiefenlockerung besser geeignet? Mein Boden scheint auch eher Lehmig zu sein.

Lupinen sind denke ich schon besser, weil man nach Senf keinen Kohl sähen soll. Sobald der Gelbsenf blüht kann er sich auch selbst aussähen wenn man ihn nicht schnell genug untergräbt.