Das Bio-Gärtner Forum

mein kompost rottet viel zu langsam, obwohl ich ihn feucht halte.
vom pflanzenschutzamt bekam ich den tipp, KALKSTICKSTOFF ( CaCN2 ) anzuwenden.
Wie dosiere ich den?
Die komposter sind voll bis zur halskrause!
Kann man den kalk in wasser lösen, damit der wirkstoff auch nach unten gelangt?

Ein paar Tipps wie man die Rotte beschleunigen kann findest Du auf der BG-Hauptseite unter "Kompostierung II", Abschnitt "Verrottungsbeschleunigung" : http://www.bio-gaertner.de/Articles/II. ... ungII.html Wichtiger finde ich allerdings die unter http://www.bio-gaertner.de/Articles/II. ... rungI.html genannten Punkte zum Standort und zum Aufbau.

Dann stellt sich natürlich die Frage, was "viel zu langsam" bedeutet. In den letzten Monaten dürfte sich aufgrund der Jahreszeit auf den meisten Komposthaufen nicht viel getan haben. Wielange steht der Kompost bereits? Hast Du ihn mal umgesetzt? Woraus besteht das Kompostmaterial? Kriegt er genug Luft?

Für Kompost Geld auszugeben ist m.M. nach nicht nötig.

Schönen Gruß - Thomas

Mein Komposthaufen ist zwar etwas geschrumpft aber er ist auch voll, das ist auch gut so! Hast Du einen Thermokomposter oder einen normalen Komposthaufen?

brennscheidt hat es ja schon gesagt, es wäre wichtig zu wissen was Du alles drin hast. Beim Kompostieren gibt es mehrere Dinge zu beachten. Das schichtweise Draufschlichten ist das wichtigste.

Du solltest auf jede Schicht immer etwas WENIG Kalk oder auch Asche von nicht schadstoffbelasteten Bäumen mit draufgeben. Einen Kompostbeschleuniger verwenden wir nicht, der Kompost braucht einfach ein bis zwei Jahre um fertig zu werden je nach Inhalt. Das Einbringen von etwas Styroporkrümeln und Ästchen hat seine Vorteile.

Wenn Du den Kompost feucht hälst ist es zwar gut, aber man muss ihn auch bei anhaltendem Regen abdecken (Plane und auf die Ein Brett oder Steine legen). Die Luftzufuhr und das Bodenleben müssen auch gefördert werden. Das geht ganz einfach durch einbringen von Häckselgut und ganz unten gröberen Geäst....

Cerifera hat geschrieben:Das Einbringen von etwas Styroporkrümeln und Ästchen hat seine Vorteile.

meinst du Styropor oder Perlite? denn Styropor ist Sondermüll.

Nö Perlite wär mir zu schade fürn Kompost. Ne habe das mit dem Styropor aus einem andren Forum. Es klingt auch logisch da es wärmedämmend ist. Verrotten tut es nicht das ist mir bewusst (was ich von Perlite aber auch nicht denke). Man soll ja auch Papier und Kaffeefiltertüten drauf tun - nix Bedrucktes eben.

Styropor ist natürlich kein Sondermüll im Sinne von alten Lacken, Medikamenten etc. Sondern gesondert zu entsorgender Müll.

Styropor wird auch zur lockerung des Bodens eingesetzt. Aber diese einzelnen Kügelchen dämmen da nicht wirklich, jedenfalls nicht in der Konzentration in denen die Kügelchen eingesetzt werden.

Styropor ist für mich als Biogärtner keine wahl. Es ist ein schwer verrotbarer Kunststoff, also Plastik und gehört meiner Meinung nach in den Müll.


Perlit zerfällt relativ schnell zu feinem Sand/Staub. Ob sich der Kauf für den Kompost lohnt muss jeder selber wissen, unbedenklich ist es auf jeden Fall.
Würde ich aber auch nicht machen, da mir das zu teuer ist.

Ehrlich? Also bei mir ist im Gewächshaus Perlite drin und das ist seit letztem Jahr drin und noch nicht zerfallen.

Das mit dem Styropor hab ich aus einem andren Forum. Hm... kann das aber erst rausfinden wenn die Rotte fertig ist ob es geholfen hat. Vielleicht werde ich mich an einer Stelle mal runtergraben wenn ich viel Zeit habe. Momentan schreit jede Pflanze nach Wasser. Habe allein im Vorgarten heute 20 Gießkannen gebraucht...

Hallo helmrick, Es wäre sicherlich hilfreich, wenn Du erzählen würdest, wie Dein Komost aufgeschichtet ist und in welcher Form Du kompostierst...Miete, Holzbehälter, Thermokomposter ??? Wurde der Kompost schon mal umgesetzt?? Ist das Material grob oder fein zerkleinert, oder beides usw??? Wenn Du diese Fragen beantwortet hast, ist es einfacher zu verstehen, warum der Kompost sich so langsam zersetzt.
An mangelnder Feuchtigkeit liegt es jedenfalls ganz offensichtlich nicht

Statt Kalkstickstoff würde ich Rasenschnitt, Brennesseln und/oder Hornspäne zm Kompost geben. Außerdem habe ich Dir noch was von unserer Hauptseite kopiert (brennscheidt hat Dir dazu ja die kompletten Links gegeben)

Im allgemeinen reicht der Kalkgehalt durch die Küchenabfälle aus, der Kalianteil reicht aber häufig nicht aus. Der Stickstoff ist organisch gebunden und muss erst durch die Bodenaktivität verfügbar gemacht werden. Vor allem im Frühjahr, wenn der Boden noch nicht richtig warm geworden ist, dauert die Umsetzung lange.

Brennesseljauche kannst Du unverdünnt zum Kompost geben, sie fördert den Rotteprozess.

LG von Nemesia