Umwandlung von Grasland in Kulturland

Bodenbearbeitung, Kompostierung, Düngung
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Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von bio-gaertner-user » So Okt 10, 2010 19:09

Hallo,

kann mir bitte jemand sagen, ob es besser ist, Grasland (mindestens 20 Jahre lang Futtergewinnung für Rinder) VOR dem Winter zu pflügen und zu fräßen um es im kommenden Jahr mit Schnittstaudenkulturen zu bepflanzen oder NACH dem Winter?

Vielen Dank im Voraus!

bio-gaertner-user
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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von bio-gaertner-user » So Okt 10, 2010 19:12

*hust* - ich meine natürlich "fräsen" :cool:

Mia
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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von Mia » So Okt 10, 2010 20:16

Hallo, :smile:

mit Sicherheit davor - obwohl ich seeeeehr unsicher bin, Du überhaupt mit einmal hinkommst. Ich meine, wenn Du es nach dem Winter machst, ist das Gras ja noch aktiv, "dreht sich rum" und wächst wieder hoch.
Das kann Du aber auch passieren, wenn Du es vor dem Winter machst, möglicherweise musst Du die Arbeitsgänge deshalb nach dem Winter wiederholen.

Ich hoffe, dass es überhaupt so klappt, den Boden grasfrei zu kriegen, denn im Kleingarten hat sich das Umdrehen oder Eingraben der Grasschollen, dann noch Boden drauf, in der Hoffnung, das Gras möge schon vergehen, als absoluter Irrtum erwiesen, den alle Hobbygärtner aus Bequemlichkeit EIN Mal im Leben machen. Es kommt ständig und ständig wieder hoch.

Es hilft eigentlich nur: Im Herbst Grassoden abtragen, den nun freien Boden lockern, bissi Mist einarbeiten, Kompost drauf, im Frühjahr noch mal etwas lockern, Stauden säen. Dann kannst Du davon ausgehen, dass es mit Sicherheit klappt, ohne dass ständig Wiesengras zwischen deinen Blumen hochkommt, sie möglicherweise sogar überwächst und verdrängt, solange sie noch klein sind.

Vielleicht kann Dir noch jemand anders hier mehr zum Pflügen und Fräsen sagen, denn ich kenne mich mit landwirtschaftlichem Gerät nicht aus, ich hab keine Ahnung, wie tief man pflügt und fräst. Denn von der Tiefe hängt es nach meiner Einschätzung ab, ob das Gras wieder hochkommen kann, oder nicht. In jedem Fall aber VOR dem Winter bearbeiten! Dann hat das Zeug ein halbes Jahr Zeit zu vergehen, bevor die Stauden in die Erde kommen.

Lieben Gruß,
Mia
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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von bio-gaertner-user » Mo Okt 11, 2010 09:45

Vielen Dank Mia!

So ähnlich habe ich mir das auch gedacht. Nur, weil ich weiß, dass man einen Boden nicht einfach so brach liegen lassen soll, war ich mir dann doch wieder unsicher.

Viele Grüße

tanteberta
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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von tanteberta » Di Okt 12, 2010 00:10

gegen brach liegen lassen gibts doch ein Mittel: Gründünger! Ich vergess immer, welchen man jetzt noch aussäen kann, aber es gibt da was. Dann hast Du schon mal Lockerung und vielleicht Stickstoff gewonnen.

bio-gaertner-user
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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von bio-gaertner-user » Fr Jan 21, 2011 21:27

Jetzt muss ich doch noch was fragen: kann man eine Wiese, bei der das Gras tot und im Wesentlichen nur noch Moos übrig ist, nach gründlichem Fräsen mit Stauden bepflanzen? Oder muss zuerst das ganze Moos abgetragen werden, ehe man fräst?

Was passiert, wenn man das Moos unter fräst?

Danke und Grüße
Hans

Mia
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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von Mia » Fr Jan 21, 2011 23:28

Lieber Hans, :smile:

nee, Du brauchst das Moos nicht abzutragen, Du kannst es so unterfräsen. ABER: wenn wo Moos wächst, ist der Boden tendenziell sauer. Das bedeutet, bevor Du Stauden pflanzt oder säest, braucht der Boden Kalk, damit sie ihren angemessenen Ph-Wert finden, bei dem sie gedeihen können.
Ich kenne mich mit diesen Bodentests nicht aus, von denen Cerifera immer berichtet, aber mit Sicherheit wäre das für Dich eine gute Sache, wenn Du eingangs prüfst: wie sauer ist der Boden jetzt, wieviel Kalk muss ich aufbringen, um den Blühstauden den entsprechenden Ph-Wert zu liefern?
Gartencenter, wo Du solche Tests erhältst, helfen Dir da sicher gerne weiter!

Lieben Gruß,

Mia
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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von bio-gaertner-user » Sa Jan 22, 2011 13:20

Hallo Mia,

vielen Dank für deine Antwort!
Ein paar PH-Messungen will ich sowieso machen, weil ich auch stark vermute, dass der Boden zu sauer ist.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende,

Hans

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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von nussknacker » Sa Jan 22, 2011 21:33

Oh da hab ich auch noch eine Frage!!!
ich wollte in diesem Jahr auch ein neues Beet für Erdbeeren oder Gemüse anlegen. Dazu habe ich ein Rasenstück im Oktober mit alten Gehwegplatten belegt, in der Hoffnung, so das Gras kaputt zu bekommen. Als ich das letzte mal drunter geschaut habe, was das Gras ganz schön platt und das Moos sah noch gut aus. Leider habe ich seit dem gar nichts mehr im Garten machen können. Wie sollte ich nun weiter vorgehen?
Ich hatte eigentlich vor die Überreste auszurupfen und dann den Boden zu lockern also nicht wirklich umgraben. Aber meist weicht die Vorstellung dann vom Machbaren ganz schön ab. Wenn ich eine Stelle gerupft habe, habe ich womöglich schon genug. Abtragen wollte ich die Rasensoden eigentlich nicht. Ich wüsste nicht wohin mit dem Berg an Boden.
Über pH Wert habe ich mir überhaupt noch keine Gedanken gemacht gibt es da vielleicht einen Tipp oder üblichen Vorgang ohne extra Bodenprobe?
Na noch habe ich ja Zeit. Bis jetzt ist es eh zu kalt und vor allem viel zu matschig um irgendwas im Garten zu machen.
Viele Grüße vom nussknacker

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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von Cerifera » Mo Jan 24, 2011 01:03

Wie willst Du ohne Bodenprobe Deinen Boden überprüfen versteh ich nicht ganz :nachdenk:

Das mit den Platten kann aber sein, dass das nicht ausgereicht hat. Gras ist sehr sehr hartnäckig und Samen können sich EWIG im Boden halten bis sie aufgehen und erst die Graswurzeln... Mir wäre es zu unsicher ich würde das nochmal komplett umackern bevor ich später zwischen den "gewollten" Pflanzen das Gras entfernen darf. Graswurzeln können die Kulturpflanzen schädigen und der Boden könnte nemathodenverseucht sein, die lieben Gras...
Erdbeeren würde ich da vor einer Niem-Behandlung oder einer mindestens einjährigen Tagetes/Ringelblumen-Kur nicht hinsetzen. Zumindest würde ich die Pflanzen dazwischensetzen um größeren Schaden zu vermeiden.

Ein Test wäre sicherlich ratsam, da Erdbeeren soweit ich weiß keinen Kalk mögen (wie fast alle Beerensträucher/-pflanzen). Wenn Du da jetzt einfach so Kalk streust könnte das die Pflanzen zusätzlich schwächen.

Der Oberboden unter den Platten ist der locker oder verdichtet? Ohne davor zu stehen oder ein Bild zu sehen ist es halt immer schwierig...

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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von nussknacker » Mo Jan 24, 2011 20:58

Oh man da hab ich mir ja was vorgenommen. Aber so ist das halt, wenn fast der ganze Garten, bis auf ein paar Rabatten aus Rasen besteht. Ich muss demnächst mal schauen was so los ist unter den Platten. Ich dachte ja nur, weil heute ja die meisten abraten vom Umgraben. Aber vielen Dank für die Tipps, ich werd drüber nachgrübeln. VG vom nussknacker

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Re: Umwandlung von Grasland in Kulturland

Beitrag von friederike » Sa Jan 29, 2011 22:54

Hallo

@nussknacker: also ich grabe schon um, und sortiere halt alle wurzeln mit er hand raus, damit es leichter faellt, nehm ich auch schon abkuerzungen, also deine platten, wuerde ich als abkuerzung sehen, es wird schon leichter sein, umzugraben, da die grasnarbe schwach sein muesste. Aber trotzdem wurzeln raussuchen!!!!! Ich masche das nun schon seit 4 jahren, immer bissel, dieser fruehling soll der letzte umgrab-fruehling werden, da ich wohl dann hoffentlich genung gartenplatz habe.
Ich habe mir auch nicht so eine grosse platte ueber eventuelle schaedlinge gemacht, ich habe feld umgebrochen, was in den letzten 8 jahren entweder brach lag oder fuers silo abgemaeht wurde. Viel Quecke!!! Ich hab pro m2 ungefaher 8h aufgewendet, ist hier aber auch sehr steinig und ich kann nur grabegabel, keinen spaten nehmen.
Ich habe immer sofort draufgepflanzt/ gesaet, was ich wollte, also allerlei gemuese und auch erdbeeren, die sind uebrigens hervorragend und kommen jetzt in ihr 3. jahr. ich habe auch sauren boden und verwende algenkalk, das klappt auch hervorragend und vertraegt sich mit allen.

@bio-gaertner-user: Mit dem fraesen ist das so eine Sache, das kommt drauf an was du fuer graeser da hast, wenn du quecke hast wie ich, dann kannst du fraesen vergessen, es macht alles noch schlimmer, jedes kleinste stueck wurzel faengt wieder neu an. Frag mal ein Bauern, wie die von grasland in ackerland umbrechen, wahrscheinlich hast du das nun sowieso alles gemacht. :doh:
Friederike
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