Hallo Bruno,
okay, jetzt kommen wir der Sache näher.
Ich bin teilweise (und die anderen, die hier antworteten offenbar mehr) davon ausgegangen, dass Du, wie in Deinem ersten post geschrieben,
aktuell Komposterde auf einen Untergrund aus Bauschutt aufgebracht hast. Dieser Kompost ist in den ersten Wochen dann sehr hoch im pH-Wert, das gibt sich aber, durch Reifung, innerhalb der nächsten Monate. Bei Dir ist das aber schon rund vier Jahre her! - Also liegt der hohe pH-Wert nicht am Kompost.
Man muss nun davon ausgehen, dass der hohe Wert zustande kommt, durch die Vermischung mit dem Untergrundmaterial.
Bruno hat geschrieben:diesen Bauaushub und den riesigen Berg vom Bauaushub des unterkellerten Hauses (noch mal 400 m³) habe ich verwendet, um das verbleibende Gelände mit etwa gleichem Material zu ebnen.
Das ist praktisch, wenn man das Zeug so verteilen kann, aber ich fürchte, damit hast Du Dir und dem Garten keinen großen Gefallen getan.
Du hast jetzt quasi eine mittlere Bodenschicht steinigen Bauaushubs, der sonst was an an Schadstoffen in sich tragen kann, der vermutlich stark alkalisch ist - sonst hättest Du die Werte nicht - und der vor allem das Wasser von unten nicht mehr aufsteigen lässt. - Siehe raschtrocknenden Rasen.
Jetzt weiß man aber nicht, wie der Industriegrund untendrunter aussah, möglicherweise hättest Du da das gleiche Problem gehabt, Du hast es mit dem Aufbringen des Bauaushubes allenfalls verstärkt.
Ist jetzt aber auch egal, jetzt haben wir das Problem, und nun müssen wir es lösen.
Fangen wir mit dem Bodengrund an, der sozusagen eine "Sperre" hat, um dann später auf den pH-Wert einzugehen:
Ich würde sagen: Rasen bleibt wie er ist, musste halt öfter wässern.
Gemüsegarten ist bezüglich des Bodengrundes auch kein Problem - abgehakt.
Das Problem zeigt sich da, wo Bäume und Sträucher tiefer wurzeln wollen. Sie stoßen mit ihren Wurzeln auf trockene, steinige Schichten, die möglicherweise stark kalkhaltig, stark alkalisch, und möglicherweise mit irgendwelchen Industriegiftstoffen belastet sind.
Mein Tipp wäre: Im Herbst die kränkelnden, ja noch jungen Bäume und Sträucher ausbuddeln, den steinigen Bodengrund so tief es geht entnehmen, gute Muttererde rein, und neu pflanzen. So ein Baumhasel sollte eigentlich überhaupt keine Probleme haben, wenn da nicht irgendwas wäre, was ihn im Bodengrund an Schadstoffen blockiert. Ahorne wurzeln tiefer, Deiner hat da eindeutig eine starke Hemmung.
Also, musst es wahrscheinlich machen wie ich in meinem Reihenhausgarten: stellenweise die starke Blockade entfernen.
Es gibt ja auch immer noch genügend Sträucher und Blumen, die trotzdem wachsen.
Nun zum allgemeinen pH-Wert:
Den Untergrund bekommst Du auf 2000m2 nicht mehr weg. Stellenweise ja, durch ausbuddeln, für bestimmte Sträucher und Bäume, ansonsten musst Du mit ihm leben.
Da gibt es nur eine Möglichkeit: was anderes drauf tun.
Das kann erfolgen durch neues und weiteres Aufbringen von Mutterboden - diesmal kauft Du aber richtig guten, ja?
Andererseits kann das auch kleinteilig durch verschiedene Substanzen und Pflegemaßnahmen geschehen, und ich halte das auch für eine gute Möglichkeit, denn Du brauchst ja nicht überall einen Boden um 6,5 pH. Du bist nun Rentner, Du hast ein bisserl Zeit, Du kannst beobachten und für das je Beste sorgen.
Ich würde im Gemüsegarten anfangen und da über Winter wirklich Nadelstreu aufbringen und recht viel Kaffeesatz im Sommer - wobei letzteres nur eine "Winzmaßnahme" ist. Ich würde über Winter noch ordentlich Falllaub über dem Nadelstreu auf die Beete schichten, damit sich eine neue Humusschicht bildet.
Nicht mehr rigolen, nicht mehr tief umgraben,
damit Du Deinen Untergrund im Gemüsebeet nicht mehr nach oben schleppst! Es soll sich oben eine neue Schicht bilden, die einen besseren pH-Wert hat. Kompost drauf im Frühjahr!
Genau das gleiche gilt auch für Blumenrabatten. Lass den Untergrund ruhen und pack besseren Boden drauf! Oder: Nadelstreu im Winter, dick Laub darüber, Kompost im Frühjahr. ( Restliche Laubschicht wird im Frühjahr vor dem Kompost weggeharkt.)
Zum Rasen, wie Wasnun schon schrieb: Rasenschnitt immer wieder liegenlassen, damit sich neuer Humus bildet, und somit die Erdschicht, die den Rasen vom Schotter trennt, stetig und langsam wachsen kann.
Insgesamt - siehe ebenfalls Wasnun: Mulchen was das Zeug hält! Kein Gramm Bioabfall sollte den Garten verlassen!
Indem Du jeden Bioabfall wieder auf die Beete packst, entsteht langsam ein neuer Boden.
Das hilft Dir aber nicht bei kränkelnden Bäumen und Sträuchern, da musst Du wirklich buddeln und den Boden in größerer Tiefe verbessern.
Lieben Gruß,
Mia