Hallo Märchentante,
sei auch mir herzlich willkommen!
Also, ich mache so ein Spektakel mit der Unterscheidung Zeolith und Gesteinsmehl überhaupt nicht.
Ich habe früher im Gemüsegarten Urgesteinsmehl eingesetzt, aber alles in Maßen und nicht großflächig. Da, wo ich meinte, dass es bei Pflanzen zur Bodenverbesserung gebraucht würde.
Wenn Du einen Kleingarten übernommen hast, der lange nicht gepflegt wurde, ja Himmel, dann müsste der Boden doch in Ordnung sein? Die Natur sorgt doch von selbst für ihre Böden, indem sie Unkraut aufbringt, was im Herbst vergeht, fallendes Laub darauf streut, was über den Winter vergeht... und das alles wird Humus!
Diese obere Schicht muss draufbleiben, okay?
Nun sagst Du, Du hast eher Lehm. Lehm an sich ist im Sommer eher trocken und hart, gut, Sand täte da gut.
Sand ist aber mit Sicherheit preiswerter als Zeolith und Gesteinsmehl. Da würde ich großflächig dem Sand ( ggf: auch Stroh dazu) den Vorrang geben, und wirklich nur da, wo es bei einer Bepflanzung wirklich nötig erscheint, zusätzlich Zeolith, Betonit oder Gesteinsmehl verwenden. Sonst machst Du Dich ja arm!
Und das Zeolith oder das Gesteinsmehl verändern Deinen Boden NICHT von jetzt auf gleich in einen Bereich feuchtigkeitshaltender, lockerer Erde! - Schön wäre, wenn das so ginge, aber das ist ein Traum.
Ich würde raten, auf größeren Flächen Sand einzuarbeiten, die Erde zu bepflanzen, Kompost zu kaufen und den aufzubringen. Das Unkraut, was Du fortgenommen hast, kann Dir als Mulchmaterial dienen. Indem es (zusammen mit dem Kompost) von Regenwürmern in die Erde gezogen und von Kleinstlebewesen verdaut wird, lockert sich der Lehmboden, er wird dadurch leichter und schließlich dunkler in der Farbe. Das geht auch nicht von jetzt auf gleich, aber innerhalb von ein paar Jahren.
Dann würde ich raten, sofort einen guten Komposthaufen anzulegen, verbleibendes Unkraut hast Du ja genug dazu. Mit dem Kompost kannst Du Deinen Boden immer wieder preiswert mit Nährstoffen versorgen, mit dem aufgelegten Mulch beugst Du Austrocknung vor. Das ist garantiert sicherer, als sich großflächig auf die Wirkung teurer Zusatzstoffe zu verlassen.
Weiter:
Unsere Großeltern haben keine Bodenproben gebraucht, sie verließen sich auf Zeigerpflanzen.
So mache ich es auch. Ich habe noch nie eine Gartenbodenprobe genommen und analysieren lassen.
Guck Dir das Unkraut genau an, was Du ausgerissen hast! Das Zeug zeigt Dir genau auf, wie Dein Boden an welcher Stelle ist, was er von sich aus besitzt und was ihm fehlt.
Hier mal eine sehr verkürzte Zusammenfassung nach meiner persönlichen Erfahrung, die sich aber mit der einschlägigen Literatur deckt, ich lasse nur jetzt zig Sachen weg, okay? Um es klarer und überschaubarer zu machen.
Nährstoffreiche, humusreiche Böden zeigen an: Brombeere, Brennnessel, Vogelmiere im Gemüsebeet.
Lehmige Böden bei gutem Kalkzustand zeigen an: Löwenzahn, Wolfsmilchgewächse, Wegwarte.
Ist der Lehmboden sehr verdichtet, kommt Polygonum (Knöterich - nicht zu verwechseln mit dem großen, rankenden) dazu. Überhaupt alles was als Unkraut lange Pfahlwurzeln hat, zeigt einen verdichten, trockenen Lehmzustand an, der - für die Gartennutzung- dringend Humus braucht. Und dazu auch Sand.
Normaler lehmiger Boden, auch mit Sandanteil: Löwenzahn, Kamille, wilde Möhre, Huflattich.
Leichter, sandiger, kiesiger Boden, offen zur Sonne: Königskerze, kleines wildes Löwenmäulchen, Schmetterlingsflieder.
Schwerer, verdichteter Boden, relativ feucht: Schachtelhalm, kriechender Hahnenfuß.
Ich höre hier auf, ist eh genug.
Aber wenn Du Dich mit Zeigerpflanzen beschäftigst, bekommst Du einen guten und sicheren Überblick.
Alles Liebe,
Mia