Hallo liebe Gartenfreunde,
trotz frustrierender Ergebnisse in den letzten Jahren wage ich es heuer erneut... Ich habe inzwischen ein eigenes Beet in unserem Schulgarten bekommen, das ich mir gerade zurecht mache - und habe dabei nochmals bestätigt bekommen, was ich schon ahnte: Der Boden meines Hausgartens ist einfach viel zu schwer und lehmig; ich habe jetzt den Vergleich, weil der Boden im Schulgarten locker und sandig ist. Selbst das Aufpeppen der Erde meines Hausgartens mit Kompost oder gekaufter Gartenerde hat daran nicht wirklich was geändert, auch nicht das Aufbringen einer dicken Laubschicht im letzten Herbst.
Nun habe ich hier in der näheren Umgebung gestern eine gute Menge an schön sandiger Erde (Maulwurfshügel) ergattert und weiß nun nicht: Soll ich jetzt Sand und Lehmboden mischen oder lieber ganz ersetzen? Ich habe auch einiges an Komposterde besorgt - aber auch hier stellt sich die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, den Lehmboden weiter zu nutzen (und mit Kompost zu verbessern) - oder doch lieber noch mehr Maulwurf-Erde besorgen und den Lehmboden ersetzen? (Es handelt sich nur um zwei kleine Beete von insgesamt 5 - 6 m² - es wäre also schon realistisch zu schaffen, die Erde, zumindest oberflächlich 20 cm, auszutauschen.)
Oder hängt es davon ab, was ich anbauen will, ob ich einen Teil des Lehmbodens weiter nutzen kann? Im Gartenzentrum (Lebenshilfe), wo ich den Kompost gekauft habe, sagte mir die Leiterin, der Spruch "die dümmsten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln" rühre daher, dass scheinbar die "dummen" Bauern ihre Kartoffeln in Sand gesetzt hatten. Sie riet auch davon ab, Kompost auf den "Kartoffelacker" aufzubringen - genau das rät aber John Seymour... ich bin verwirrt!
Meine Erfahrung der letzten Jahre mit dem Lehmboden war, dass Radieschen viel Kraut, aber keine Knollen entwickelten, Salat wuchs nicht und Zucchini hatten wenig Früchte.
Was ratet Ihr mir?
Mischen oder austauschen?
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- Gartenprofessor
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Re: Mischen oder austauschen?
Ich noch mal... habe mich inzwischen schlau gemacht und die Empfehlung, Kartoffeln keinesfalls mit Kompost anzubauen, scheint absoluter Quatsch zu sein - wenn Kartoffeln selbst auf dem Komposthaufen gut gedeihen...
Würde mich aber trotzdem noch freuen, wenn ich Antworten auf meine Fragen bekäme - es scheinen gerade alle im Garten zu sein, hm?
Würde mich aber trotzdem noch freuen, wenn ich Antworten auf meine Fragen bekäme - es scheinen gerade alle im Garten zu sein, hm?
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Re: Mischen oder austauschen?
Erde auszutauschen ist für mich immer die letzte Option, wenn es gar nicht anders geht oder wenn nachweislich Giftstoffe enthalten wären.
Ich habe hier auch lehmigen Boden, und auch im letzten Garten solchen gehabt. In einem Jahr ist da noch nicht viel Ergebnis zu erwarten, aber in 3-4 Jahren kannst Du den Boden gut verbessern. Lehm ist ja eigentlich fruchtbarer Boden, nur die Struktur ist problematisch. Durch Kompost und sonstige Bodenverbesserer, und auch durch den Gartenbau an sich wird der Boden mit jedem Jahr besser. Du mußt die Bodenlebewesen füttern, denn diese sorgen für den lockeren Boden. Nicht das Umgraben und auch nicht der Sand.
Es gibt auch verschiedene Mittel im Handel, welche die Bodenbelebung fördern sollen. Ich habe "Oscorna Bodenaktivator" letztes Jahr verwendet und meine eine gute Wirkung zu erkennen. (Für eine eindeutige Aussage hätte man eine Vergleichsfläche sonst genau gleich, aber ohne das Zeug behandeln müssen, was ich natürlch nicht gemacht habe.)
Letztendlich wirkt auch das noch nicht vollständig zersetze Restmaterial aus dem Kompost strukturverbessernd und belebend.
Ich habe hier auch lehmigen Boden, und auch im letzten Garten solchen gehabt. In einem Jahr ist da noch nicht viel Ergebnis zu erwarten, aber in 3-4 Jahren kannst Du den Boden gut verbessern. Lehm ist ja eigentlich fruchtbarer Boden, nur die Struktur ist problematisch. Durch Kompost und sonstige Bodenverbesserer, und auch durch den Gartenbau an sich wird der Boden mit jedem Jahr besser. Du mußt die Bodenlebewesen füttern, denn diese sorgen für den lockeren Boden. Nicht das Umgraben und auch nicht der Sand.
Es gibt auch verschiedene Mittel im Handel, welche die Bodenbelebung fördern sollen. Ich habe "Oscorna Bodenaktivator" letztes Jahr verwendet und meine eine gute Wirkung zu erkennen. (Für eine eindeutige Aussage hätte man eine Vergleichsfläche sonst genau gleich, aber ohne das Zeug behandeln müssen, was ich natürlch nicht gemacht habe.)
Letztendlich wirkt auch das noch nicht vollständig zersetze Restmaterial aus dem Kompost strukturverbessernd und belebend.
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Re: Mischen oder austauschen?
Ich wird's auch mischen, wenn der Boden wie von fiddler beschrieben sonst in Ordnung ist. Über Kompost freuen sich die Würmer und über die wiederum dein Boden. Dauert etwas länger, ist aber eine solide Lösung.
Der Schnittlauch und ich. Eine (un-)mögliche Geschichte...
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Re: Mischen oder austauschen?
Ja, danke für die Kommentare. Ich werde dann nur eine dünne Schicht an Lehmerde abtragen und dann ein Sand-Kompost-Gemisch drauf geben. (Ohne Abtragen hätte ich sonst ein Hügelbeet, und ich brauche die Lehmerde an anderer Stelle zum Auffüllen.)
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Re: Mischen oder austauschen?
Hallo Anfängerin
Schön dass Du ein Stückchen Beet verbessern willst. Ist es noch
aktuell oder bist Du schon fertig?
Ich bin auch nicht der Gartenprofi, einfach nur Bio-Hobbygärtner, würde an Deiner Stelle den überschüssigen
Anteil wegnehmen, dann ordentlich die Erde auflockern (Grabegabel oder Sauzahn).
Anschliessend reifen oder halbreifen Kompost nach Verfügbarkeit leichtoberflächlich einarbeiten,
auf gar keinen Fall "umgraben". Die lebenden Mikroorganismen gedeihen nur an der Oberfläche
des Bodens und würden durch das Umgraben vernichtet.
Wenn möglich noch Urgesteinmehl sowie Hornspäne dazu.
Dann nach kurzer Zeit wieder auflockern und beginnen was anzupflanzen.
Gerade hierfür um den Boden erstmalig besser zu machen eignen sich Kartoffeln sehr gut. Und im Anschluss
daran eine Gründungung darauf, Senf z.B. oder anderes und um Frühjahr die abgefrorenen Pflanzenreste
zerkleinern oder nach Auflockerung leicht in die oberen 10 cm einarbeiten.
Das beste für den Boden ist "Lockern - lockern - lockern" und immer wieder
organisches Material in dünnen Schichten aufbringen (Mulch) und dann wird
der Boden zusehends besser.
Liebe Grüsse und Viel Erfolg
Erwin
Schön dass Du ein Stückchen Beet verbessern willst. Ist es noch
aktuell oder bist Du schon fertig?
Ich bin auch nicht der Gartenprofi, einfach nur Bio-Hobbygärtner, würde an Deiner Stelle den überschüssigen
Anteil wegnehmen, dann ordentlich die Erde auflockern (Grabegabel oder Sauzahn).
Anschliessend reifen oder halbreifen Kompost nach Verfügbarkeit leichtoberflächlich einarbeiten,
auf gar keinen Fall "umgraben". Die lebenden Mikroorganismen gedeihen nur an der Oberfläche
des Bodens und würden durch das Umgraben vernichtet.
Wenn möglich noch Urgesteinmehl sowie Hornspäne dazu.
Dann nach kurzer Zeit wieder auflockern und beginnen was anzupflanzen.
Gerade hierfür um den Boden erstmalig besser zu machen eignen sich Kartoffeln sehr gut. Und im Anschluss
daran eine Gründungung darauf, Senf z.B. oder anderes und um Frühjahr die abgefrorenen Pflanzenreste
zerkleinern oder nach Auflockerung leicht in die oberen 10 cm einarbeiten.
Das beste für den Boden ist "Lockern - lockern - lockern" und immer wieder
organisches Material in dünnen Schichten aufbringen (Mulch) und dann wird
der Boden zusehends besser.
Liebe Grüsse und Viel Erfolg
Erwin