Hi Kroki,
Carolyn hat Dir ja freundlicherweise den link zu meinem letzten Beitrag über Thuja eingestellt, nun weißt Du, dass es ein Wirkstoff namens Thujon ist, der das Zeug giftig macht und dieser zu den Monoterpenen gehört. Und ja, die Nadeln machen den Boden sehr sauer!
Aber nun weiter: Ich habe jetzt auch ein identisches Problem in meinem neuen Garten im Elternhaus. Hab hier so eine blöde, uralte Thujen- und Chamaecyparishecke geerbt, riesig breit, weil meine alte, nun verstorbene Mutter sie immer nur oben stutzen ließ. Wenn ich die jetzt ausmachen lassen wollte, ich müsste Unsummen bezahlen. Ich habe mal angefragt, es waren 200 Euro pro Baum und ich habe mehr als 20. Darunter und daneben wächst natürlich nichts!
Ich habe nun konsequent damit begonnen, alle unteren Zweige sauber zum Stamm (den zum Teil mehrfach verasteten Stämmen) hin abzusägen, bis in Höhe von zwei Metern. Dann hat man unten bräunliche Stämme und oben die grünen Wipfel. Manche sehr starke Äste, die relativ tief entspringen, habe ich stehen gelassen, aber auch bis in Höhe von 2 Metern blankgeputzt. Das sieht nun ein bisschen südländisch aus, gar nicht schlecht für meinen Geschmack.
Als nächstes nehme ich die oberste Nadelbodenschicht weg, die seit 30, 40 Jahren dort liegt, die sehr sauer ist und giftig. Stattdessen kommt da säckeweise gekaufte Erde drauf. Dann werde ich von den Randbezirken ausgehend Stauden pflanzen.
Mit Randbezirken meine ich jene Stellen, wo gerade eben
kein Thujalaub mehr lag. Ich habe kein gutes Beet gewonnen, das weiß ich, aber ich hoffe, dass sich die Stauden auch ein Stückweit zu den Thujen heranziehen, wenn die vorderste Front in guter Erde wurzelt.
Erschwerend kommt bei mir hinzu, dass ein großer Teil der Thujahecke den Garten nach Süden abgrenzt, ich habe also ein Nordbeet gewonnen. Von Süden kommt kaum Licht, weil da - relativ dicht - ein Mehrfamilienhaus steht.
Okay, trotzdem geht etwas!
Ich müsste jetzt meine zukünftigen Pflanzen kaufen unter dem Oberbegriff:
Gehölzrand, schattig, trocken.
Wenn Du nach Pflanzen googelst, bieten alle guten Gärtnereien solche oder ähnliche Klassifizierungen an: Beet/Freifläche, Steingarten, Teichnähe , Gehölz, Gehölzrand ... feucht oder trocken, sonnig oder absonnig. Also, da wird man fündig.
Jetzt musst Du nur noch gucken wie Deine Thujen stehen, wie das Licht fällt, woher der Regen kommt, um den entsprechenden Standort zu bestimmen. Grenzen sie zum Beispiel Deinen Garten nach Osten ab, erhalten Deine neuen Pflanzen davor die volle Nachmittagssonne und viel Regen, denn unser Wetter in Deutschland ist weitgehend von Westströmungen bestimmt.
Das wäre dann also die Kategorie:
Gehölzrand, sonnig, frisch. Hier kannst Du auch schon Pflanzen aus dem Bereich Freifläche oder Beet ansiedeln. Die Auswahl ist dann auf einmal viel größer!
Grenzen Deine Thujen den Garten nach Norden ab, hast Du kaum ein Probem mit Licht, wohl aber eines mit Trockenheit. Die blöden Dinger sind ja noch dazu Flachwurzler! Graben allen anderen Pflanzen das Wasser ab!
Aber bei diesem Standort gibt es super Möglichkeiten!
Die Thujen ausschneiden bis zur begehrten Höhe, den alten Nadelboden weg, säckeweise billige Erde drauf, Kiesel und Schotter dazwischen, und nun einen mediterranen Garten anlegen! Es gibt so wunderbare "Unkräuter", die da wunderbar gedeihen: Königskerzen jeder Art, Schmetterlingsflieder jeder Art, Mohnsorten, Thymian, Salbei...
Das wäre jetzt:
Gehölzrand, sonnig, trocken oder auch:
Steingarten.
Also, man kann letztlich aus jedem Standort etwas machen, selbst wenn eine dicke Thuja drübersteht.
Ich habe z.B. die Phantasie, harte Rosen zu den Thujen zu ziehen. Ich muss einfach ausprobieren, ob eine simple Wildrose es bei ihnen aushält. Und wenn das funzt, dann gibt es auch viele wunderbare Kletterrosen auf Wildrosenbasis, die dann an ihnen hochkommen könnten. Aber das ist wirklich zunächst eine Phantasie. Erstmal nehme ich den alten Boden weg und versuche Stauden in ihre Nähe zu bringen.
Dann sehen wir weiter.
Lieben Gruß und gutes Gelingen
wünscht
Mia