Jetzt mal immer ruhig mit die jungen Pferde....
Hallo Fabian, hallo Carolyn, hallo Foris,
unser käuflicher Rindenmulch säuert, ja. Man muss sich mal fragen woher der stammt. Kommt er aus der Möbelindustrie, die sich mit leicht nachzüchtbaren Hölzern befasst, wie Tanne, Fichte, Kiefer, ist klar, dass er sauer ist. Das ist diesen Nadelgehölzen gemein.
Schreddern wir hingegen Obstbaumrinde, Buchen, Linden und Ahorn, muss das Ergebnis nicht zwangsläufig sauer sein. Diese kommen nur zahlenmäßig in der Produktion viel geringer vor.
Wie ich den Film in Erinnerung habe, nimmt der Mann aber nicht nur Rinden, nicht nur Äste, sondern er nimmt ganze Gebüsche mitsamt ihren grünen Blättern und Wurzeln, er nimmt hochwachsendes Unkraut, kurz: alles was er finden kann. Das ist diese Szene ziemlich zum Schluss, wo man diese hoch aufgeschichteten Haufen sieht und einer davor mit dem Traktor mit Baggerschaufel herumwerkt. Dass das Grünzeug nach kurzer Zeit vergeht und man hinterher auf der Erde nur noch dieses gehäckselte Holzzeug liegen sieht, ist klar.
Es ist in der gehäckselten Mischung des Mannes aber eindeutig mehr drin, als nur saurer Rindenmulch.
Er macht es ein bisschen wie der liebe Gott oder die Natur selber, er benutzt die bunte Mischung, die gerade anfällt. Damit ist er natürlich immer auf der richtigen Seite.
Ob das alles wirklich so düngt wie er verspricht, das weiß ich nicht. Man muss es wahrscheinlich selber ausprobieren. Viel falschmachen kann man nicht, sofern man wirklich die große Vielfalt wählt - und einen Häcksler besitzt.
Ich persönlich schrecke vor dieser Art für meinen GANZEN Garten zurück. Unter Obstbaumreihen hat das meines Erachtens eine gute Berechtigung, unter Beerensträuchern, die Ertrag bringen sollen, auch im Gemüsebeet, das Ertrag liefern soll bei möglichst wenig Pflege - aber NIE im Ziergarten!
Hier ist ja das besonders Entzückende, dass sich Pflanzen aussamen, mit denen wir gar nicht gerechnet haben. Wäre alles mit Holzschreddder bedeckt, könnten wir an dieser besonderen Freude nicht teilhaben. Zudem wirkt so eine dicke Decke aus Schredder im Ziergarten wie tot. Da ziehe ich wirklich Mulch aus Grasschnitt vor, der leicht vergeht und trotzdem einen guten, warmem Boden hinterlässt, und Laub im Winter, was auch größenteils vergeht. Du weisst ja selbst, Fabian, wie eine leichte Decke aus Karnickelstroh schon den Boden verändert!
Kartoffeln: Meine Großeltern haben in dem Garten, in dem ich aufwuchs, auch immer die Kartoffeln an die selbe Stelle gepflanzt. Das war halt der "Kartoffelacker" und der wechselte so gut wie nie. Im Herbst wurde Mist untergegraben, Feierabend. Er wechselt doch gelegentlich mal, aber sehr, sehr selten. Die "Alten" hatten eindeutig noch kein Internetproblem....
Schnecken: Egal ob Mulch oder kein Mulch, sie sind da! Der Vorteil beim Holzmulch ist, dass er Grünzeugfressenden Nacktschnecken keine Nahrung liefert. Die finden unten darin zwar Schutz vor Austrocknung, aber nichts zu futtern. Zudem trocknet die Schicht oben unter der Sonne stark aus, was ihr Vorwärtskommen erschwert. Wenn also dicken- und breitenmäßig viel von dem Zeug liegt, gehört diese Behausung nicht zu den "Top 10" der von Nacktschnecken gemieteten Wohnungen.
Hingegen stellen sich die kleinen Gehäuseschnecken ein, die altes Holz abraspeln, Deinen Salat aber meiden.
Lieben Gruß,
Mia