Hallo Blackiven,
normalerweise nimmt man zunächst die Grasnarbe weg, um ein sauberes erstes Beet zu erstellen. Also: oben mit dem scharfen Spaten abtragen und das Gras geht dann mit den Halmen nach unten auf den Kompost. Dann tatsächlich einmal umgraben, denn der Boden unter einem alten Rasen ist oft verhärtet. Dieser Boden ist noch nicht gut, aber wenn Du etwas Reifkompost einarbeitest, kannst Du zumindest schon mal etwas pflanzen: Salate gedeihen in jedem Fall, Spinat, Erdbeeren... also alles was Mittelzehrer und Schwachzehrer ist. Bohnen tun sich mit dem neuen Boden oft noch schwer. Im Herbst kannst Du mit Mist düngen, den gut etwas einarbeiten, und im nächsten Frühjahr hast Du einen besseren Boden. Kannst auch über Winter mit Laub mulchen, das hält den Boden warm und im nächsten Frühjahr ist er krümeliger.
Natürlich kannst Du es auch anders machen, brauchst dafür aber recht viel Material. Du kannst die Grasnarbe mit normaler, dicker Pappe abdecken, dann sicherlich 15- 20 cm guten Mutterboden obendrauf, und dann kannst Du
jetzt säen und pflanzen. Mist sollte jetzt als Jauche obendrüber kommen, sonst ist der Pferde- oder Sonstwiemist zu wenig zersetzt und schädigt die Wurzeln. Anders wäre es im Herbst. Das nächste Beet könntest Du mit Pappe im Herbst abdecken, dann gut zerkleinerten Mist drauf, dann Muttererde. Bis zum Frühjahr hat sich der Mist zersetzt und ist den Pflanzen verfügbar geworden.
Stroh lass mal lieber ganz weg, denn Stroh 'frisst' den wachstumsfördernden Stickstoff aus dem Mist. Damit wäre Dir ja nicht geholfen.
Du brauchst es auch nicht. Die gute Muttererde solle dunkel, locker und feinkrümelig sein, falls sie das nicht ist, kaufe reifen Kompost dazu.
So. Damit hast Du schon mal Beete. Achte darauf, dass sie an ganz sonniger Stelle stehen! Die Pappe wird sich innerhalb eines halben bis dreiviertel Jahres zersetzen, und wenn genug Muttererde draufliegt, kommt auch das alte Gras nicht mehr hoch. Innerhalb dieser Zeit musst Du allerdings mehr gießen, denn die Pappe wirkt ja zunächst, was den Wasseraustausch zum ursprünglichen Boden betrifft, wie eine Barriere.
Dein erstes Beet muss ja nicht groß sein. Wenn Du mit einmal zwei Metern anfängst, hast Du ja schon mal eine Fläche, die auch ein Neuanfänger bewältigen kann. Achte darauf, dass die Ränder sauber bleiben, und das Gras von außen nicht wieder einsteigt! Du kannst auch einen Holzkasten drumherum bauen, oder flache Steine legen, oder meinetwegen auch Waschbetonplatten. Alles, was nun eine Grenze macht zu dem wuchernden Rasen, ist gut.
In dieses neue Beet kannst Du nun nahezu alle Pflanzen säen, die es in Samentütchen zu kaufen gibt. Da musst Du nicht auf besonders magere Anzuchterde achten. Nicht säen und anpflanzen kannst Du tiefergehende Wurzelgemüse ( die würden ja an die Pappe stoßen) und auch keine Tomaten/Paprika/Auberginen, die einen tiefgründigen Boden wollen.
Die könntest Du bei der ersten Beetvariante versuchen ( Grasnarbe abtragen), indem du tief guten Humus und Reifkompost in die Pflanzlöcher gibst. Das wird aber nichts, wenn noch überall Graswurzeln drinstecken und das Gras in Konkurrenz zur Gemüsepflanze tritt! Das Gras muss dann vorher komplett weg sein.
Also, Du kannst in diesen normalen Boden - über der Pappe - alles säen. Du musst erst anfangen mit magerer Anzuchterde zu elaborieren, wenn Du im Haus Samen für Tomaten, Paprika und Chilis vorziehst. Die sind heikel und die sollen erst mager stehen, damit ihre Wurzeln nach Nahrung suchen und sie somit einen guten Wurzelballen entwickeln. Alles andere geht auch ohne vorherige Kokosfasern in Deinem Beet! Ohne bewusst magere Anzucht!
Und dabei geht es nicht ums schießen, sondern allein um die Wurzelbildung.
Ich wünsche Dir ein gut gelungenes erstes Beet!
Lieben Gruß,
Mia