Später reingeschrieben: Oh! Hapy war schneller als ich! Spricht mir aber aus der Seele!
Hallo HeikeMareike,
Kalk ist nicht alles. Düngen ist etwas komplizierter als Du annimmst. Wenn Du zum Beispiel ein Gericht kochst, würzt Du doch mit Salz, Pfeffer, eventuell Zucker, Kräutern, Zwiebeln, und vorher gibst Du oft Öl in die Pfanne, okay? Ohne etwas Fett und Salz würde selbst ein simples Rührei nicht gelingen, ja?
Auf das Düngen übertragen heißt das: Alle Pflanzen benötigen, um zu gedeihen, Stickstoff. Manche sehr viel, Kürbis zum Beispiel, manche sehr wenig, Rosmarin und Thymian zum Beispiel. Stickstoff wird auf Düngerverpackungen angegeben mit N. N - wie Natrium, das bedeutet Salz. Natürlicher Stickstoff findet sich in den Ausscheidungen aller Tiere: Pferdeäpfel, Rinderfladen, Kaninchen- und Schafsköttel, Vogelkot - siehe auch Guano. Wenn man eine Brennesseljauche ansetzt, bekommt man auch viel Stickstoff, weil die Blätter sehr eiweißreích sind. Stickstoff lässt sich auch künstlich erzeugen, damit sind Mineraldünger wie Blaukorn zum Beispiel gut versorgt. Das ist aber ein rein künstlicher Dünger und eignet sich nicht dazu, die Erde aufzuwerten.
- So, das war bei den Düngern schon mal das Salz, analog zu unseren Speisen.
Als nächstes benötigen Pflanzen Phosphor. Er wird auf Düngerpackungen abgekürzt mit P. In der Regel hat ein natürlicher Boden genug Phosphor, so dass wir nichts hinzufügen müssen, es sei denn, wir wollen, dass Pflanzen besonders reich und üppig blühen, denn Phosphor ist für die Blüten ( u.a. dem Fruchtansatz) zuständig. Deshalb ist ein normaler, künstlicher Balkonkastendünger besonders reich am Phosphor. Natürliche Phosphorquellen sind Hühner-, Tauben- und Vogelmist - Guano. Da ist der Stickstoff auch schon gleich dabei.
In der Analogie zum Essen vergleich ich Phosphor mal mit Zucker. Er muss nicht unbedingt immer sein, kann aber sein.
Nun kommt der Pfeffer! Den verbrauchen wir ja beim Essenkochen ( hoffentlich) viel öfter als den Zucker. Dies ist die dritte Zutat unseres Pflanzendüngermenüs, sie nennt sich Kalium, abgekürzt mit K. Kalium ist für die Festigkeit des Pflanzengewebes zuständig, für stabil wachsende Äste, für knackige Salate. Natürliche Kalidünger sind zum Beispiel Holzasche, Algenprodukte, wiederum Geflügelmist, Schweinemist, Rinderdung. Eine angesetzte Jauche aus Beinwell enthält neben Stickstoff auch relativ viel Kalium.
Auch ist Kalium in einem gesunden Boden normalerweise auskömmlich vertreten, wird aber mit der Zeit "weggefuttert". Tomaten, Auberginen und Paprika freuen sich sehr über eine zusätzliche Gabe! Ältere Obstbäume auch.
So. Dies waren die drei Pflanzen-Grundnahrungsmittel. Die wirst Du auch auf allen Düngerverpackungen lesen, es sind immer Kombinationen aus : N-P-K . Meinetwegen: N 6, P 3, K 3 - oder sowas. Du weißt ja jetzt, was dahintersteckt.
Kommen wir zum Kalk. Ihn würde ich mal mit dem Öl vergleichen, was wir in die Pfanne tun, oder mit dem Stich Butter, der auf Pellkartoffeln draufkommt. Ohne ein bisschen Fett schmeckt alles nicht, oder?
Kalk, (abgekürzt Ca.= Calzium/Calcium), ist eine Art Grundsubstanz im Boden. Er ist immer irgendwie da. Und wenn er mal nicht da ist, zum Beispiel bei Moorböden, glänzt er durch Abwesenheit, das fällt auch auf.
Kalk puffert die Säuren im Boden. Weil er mit Säuren korrespondiert, ist es deshalb auch so leicht, den Kalkgehalt mit einem simplen pH-Streifen zu messen, den es überall in derApotheke gibt oder im Aquarienhandel. Der Kalkgehalt des Bodens, sollte, abhängig von der Bodenart, ungefähr zwischen pH 6 und 8 liegen.
Man kann mit Kalk auch kurzfristig düngen. Gibt man auf einen normalen Gartenboden Kalk, springen die zum Teil schweren Schollen auseinander, viele Nährstoffe ( N-P-K) werden frei, die angebauten Pflanzen fressen und fressen - und im nächsten Jahr ist an Nährstoffen nichts mehr da. Deshalb sagt man auch: Kalk macht reiche Väter und arme Söhne.
Also, immer mal ein bissi vorsichtig mit dem Kalk, immer nur anwenden, wenn der Boden tatsächlich zu sauer wird! Er ist kein wirklicher Dünger! Gut eigenen sich, immer mal zum Aufpeppen, Muschelkalk oder Algenkalk. Sie enthalten noch zig andere Stoffe als NUR Kalk und bereichern die Erde und das Bodenleben. Urgesteinsmehl ist auch wunderbar!
Dadurch kommen wir nun zu den weiteren Zutaten. In der Küche wären das Kräuter, Schmalz, Senf, Tomatenmark..., bei den Pflanzen sind es Magnesium, Molybdän, Kupfer, Aluminium ... und diverse andere.
In einem naturgemäßem Garten wird das alles mitgeliefert: Man sollte viele Pflanzen auch vergehen lassen, mulchen, im Winter auch mit Blättern mulchen, man sollte Gründung säen, man sollte vor allem kompostieren und Kompost aufbringen, dann bauen sich viele gute Stoffe von selber auf.
Anfangs reicht das aber oft nicht, die Ergebnisse sind häufig mager, die Pflanzen hungern.
Und nun geh bitte in den Laden , überwinde Deine Scheu, und kaufe Dir für diese Übergangszeit einfach einen guten, biologischen, organischen Pflanzendünger!
Sag genau, dass Du organisches Zeug haben willst und lass Dich beraten! Ich habe jetzt zum Beispiel für alle meine Drinnenpflanzen den Neudorff-Pflanzendünger aus natürlichen Rohstoffen. Die Firma Compo stellt auch sehr gute natürliche Dünger her! - Also, nicht alles was in bunten Flaschen verkauft wird, ist per se schlecht!
Lieben Gruß!
Gutes Gelingen
wünscht
Mia