Huhu, da bin ich, Mia!
Hallo Petra!
Carolyn hat im Grunde genommen alles - und alles SEHR richtig gesagt. Du hast jetzt einen sehr schweren und verdichteten Boden. Mit gut Geld kann da eine Gartenbaufirma drübergehen, den Boden 20cm tief aufgrubbern und dann 20cm Muttererde auftragen. Damit hast Du das Problem gelöst.
Du kannst es aber auch im Kleinen selber machen. Was Du dazu brauchst sind Kompost, gekaufte Erde, Sand - eine freie Stelle, irgendwo hinten im Garten - und einen Spaten.
Nimm Dir als erstes Ecken vor, wo Du wirklich was Schönes pflanzen willst, vielleicht ein Beet am Hauseingang. Reicht ja, wenn Du mit einer Fläche von 300 x 60 cm anfängst. Grab um. Nimm die oberen schweren Schollen raus und bringe sie auf die freie Stelle hinten im Garten, dort legst Du sie mit der Nase ( dem Unkraut ) nach unten hin, denn das wird jetzt ein "wilder" Komposthaufen.
Stattdessen füllst Du das leerere Beet mit je einem Drittel Sand, gekauftem Kompost und gekaufter Erde auf. Nochmal umgraben, und dabei auch gut etwas tieferen Lehm erwischen. Damit hast Du jetzt ein kleines Beet, in das das Du jetzt schon ALLES pflanzen kannst.
So kannst Du Deinen Garten nach und nach weiter umwandeln.
Habe ich hier, in meinem neuen Garten, auch gemacht.
Als Tiefenbesiedler, die den Boden tief aufschließen, eignen sich neben Lupinen, und zwar besser als sie, schlichte, richtig große Sonnenblumen. Die graben ihre langen Wurzeln sehr tief in die Erde, so dass bei ihrem Eingehen von oben Humus in tiefere Erdschichten nachsickern kann. Sie graben tiefer als Lupinen, und anders als Lupinen, welche mehrjährige Stauden sind, sind Sonnenblumen nur einjährig. Die sterben also von selbst ab und hinterlassen Wassergänge im Boden, die auch Regenwürmer und humusbildende Kleinlebewesen zu schätzen wissen. Aber Lupinen sind auch nicht schlecht. Musst gucken, was bei Dir wächst.
Und auch Lupinen, selbst wenn sie Stickstoff sammeln, brauchen die nahrhafte Bodenvorbereitung wie weiter oben beschrieben. Säst Du sie so in den trockenen Lehm, kommt ein magerer Stängel mit einer mageren Blüte raus. So würden sich übrigens auch Sonnenblumen verhalten! Die erste Bodenanreicherung ist also wichtig. Falls Sonnenblumen trotzdem nicht wirklich gedeihen, sollte ein guter, natürlicher Dünger helfen. Das kann Brennesseljauche sein, das kann Jauche aus tierischem Mist sein, es kann auch ein gekaufter natürlicher Dünger sein. Nur, bitte, kein künstlicher Mineraldünger, denn wir wollen ja hier den Boden verbessern und Mineraldünger macht das absolut nicht! Also: meide alle weißen und blauen und grünen chemischen Kügelchen! Nimm auch keine durchsichtigen Düngelösungen! Frage genau nach - und lass Dir bitte nichts aufschwätzen!
Nun zum wilden Kompost: Da liegen jetzt alte, harte Lehmbrocken, aber es fällt ja auch Rasenschnitt an! Die Lehmbrocken mit dem Spaten zerstechen, Rasenschnitt in dünner Schicht darüber ausbringen! Ausgerupftes Unkraut darüber ausbringen, Gemüseabfälle aus der Küche, dann kann die nächste Lehmschicht vom nächsten kleinen, urbar gemachten Beet kommen. Dann wieder Rasenschnitt. Ende des Jahres begegnen Dir die Lehmbrocken wieder. Sie sind jetzt aber weicher und etwas dunkler geworden, es stecken mehr Würmer und Kleinlebewesen drin. Nun nochmal zerkleinern, Herbstlaub und weiterhin ungekochte Küchenabfälle aufbringen, und im nächsten Frühjahr hast Du schon recht guten Kompost! Du brauchst das auch nicht "wild" schichten, ein normaler Kompostbehälter tut es auch, nur je nachdem, wie viele Beete Du urbar machst, kommst Du mit dem Platz nicht hin.
Jetzt schau Dir Deinen Garten genau an. Du hast 1500 Quadratmeter. Da wird es auch Bäume geben und da wird auch Schatten fallen.
Grubbel mal mit einem kleinen Spaten unter den alten Bäumen und den alten Sträuchern. Du wirst nach einiger Zeit auf eine dunklere Erdschicht stoßen, und das ist die, um die es geht. Leg sie vorsichtig von dem "Lehmaushub bei Neubauten" frei und gib etwas gekaufte Erde oder Kompost darauf. - Wieder ein Stück Boden gerettet!
In Schattenbereichen fällt das Retten der Erde etwas leichter, weil dort nicht sofort alles austrocknet, wie in der prallen Sonne.
Du kannst hierfür auch Erde aus dem Wald holen. Egal ob unter Tannen weg oder unter Buchen, diese Erden sind voller vergehender Pflanzenstoffe, sie leben noch...
Auch hier: große Lehm/Tonbrocken wegnehmen, Walderde etwas einarbeiten-- und schon geht es weiter!
Für heute einen lieben Gruß,
Mia