Insektenfreundliches Umgraben?
Verfasst: Di Aug 01, 2017 19:46
Hallo zusammen,
ich habe einige Zeit gegoogelt, aber keine wirkliche Antwort finden können, daher versuch ich es mal hier.
Wir gärtnern nun im dritten Jahr ein wenig mit Gemüse herum. Es ist doch mehr als ein Kräuterbeet, wir handhaben es aber nach dem Motto, was nicht (weitgehend) von allein wächst, wächst halt nicht. Mit Tomaten und Zucchini läuft das z.B. ganz gut, mit Kohl weniger, der ist offenbar heiß begehrt unter den kleineren Wesenheiten.
Chemie kommt natürlich nicht in Frage.
Ich habe ein paar kleine und größere Beete angelegt, und wir haben auch sowas wie eine gemähte Rasenfläche, ein Drittel des Gartens ist aber grundsätzlich vollkommen verwildert. Zum einen lassen wir einen Teil permanent wild wachsen, was uns bereits klischeemäßigen Ärger mit den Nachbarn bereitet, zum anderen sollen sich die Beete nach 1-2 Jahren Bewirtschaftung erholen können, indem sie eine Zeit lang sich selbst überlassen bleiben.
Erstmalig nun befindet sich ein solches Beet sozusagen in voller Pracht. Neben üblichen Gewächsen wie Brennesseln und Beifuß wächst da noch ne Wildblumenmischung usw. Zum Teil sind die Pflanzen gut 2 Meter hoch, und alles brummt und summt, Schmetterlinge, Grillen, und sogar nen Grashüpfer haben wir schon gesehen.
Es tut mir regelrecht leid, wenn ich an das kommende Frühjahr denke. So lange wollt ich warten, aber dann brauch ich die Fläche wieder. Schätze mal, dass ich bis Mitte April/Anfang Mai den Kompost untergemischt haben sollte.
Nun die Frage:
Wie mache ich das, ohne die Insektenwelt zu stark zu beeinträchtigen? Es soll ja nicht alles vorm Schlüpfen schon wieder kaputt gehen, was sich da vielleicht in diesem Jahr verpuppt oder sonstwie eingenistet hat.
Wann wäre also der beste Zeitpunkt? Schlüpft alles gleichzeitig im April/Mai? Gibt es vielleicht eine Art Stichtag, ab dem man auf der sicheren Seite ist? Ein bisschen würde ich den Zeitpunkt des Pflanzens ja verschieben, selbst wenn dann nicht mehr ganz ideal.
Und wie gehe ich vor? Eigentlich wollte ich richtig umgraben, um die alten Pflanzenreste gleich als zusätzlichen Kompost zu verwenden. Vorher müsste ich vermutlich in Bodennähe mit der Heckenschere drüber. Nur ist richtig umgraben ja bekanntlich besonders schlecht für den Boden und was sich drin tummelt. Anders aber sehe ich kaum ne Möglichkeit, das Beet wieder nutzen zu können, denn die alten Stengel da drin erreichen schon beachtliche Dicken, die Wurzeln sind entsprechend, und auch der Kompost muss ja irgendwie nach unten, oder würde es reichen, ihn oben drauf liegen zu lassen?
Oder kann man tatsächlich sogar ganz auf das Umgraben verzichten, und den alten Kram einfach im Boden lassen? Dann würde ich das Gemüse gezielt in die gekürzte Stengellandschaft setzen, und müsste aber, aufgrund der vielen Stengel, auch auf oberflächliches Auflockern drum herum verzichten.
Und das abgemähte Grünzeug, auf den Kompost damit, oder lieber vorsichtig in eine Ecke verfrachten, weil auch da Kokons dran hängen könnten?
Tue ich den Insekten am Ende womöglich gar keinen Gefallen mit dem immer wieder wechselnden, temporären Wildwuchs, weil sie woanders viel besser aufgehoben wären?
LG
Alexander
ich habe einige Zeit gegoogelt, aber keine wirkliche Antwort finden können, daher versuch ich es mal hier.
Wir gärtnern nun im dritten Jahr ein wenig mit Gemüse herum. Es ist doch mehr als ein Kräuterbeet, wir handhaben es aber nach dem Motto, was nicht (weitgehend) von allein wächst, wächst halt nicht. Mit Tomaten und Zucchini läuft das z.B. ganz gut, mit Kohl weniger, der ist offenbar heiß begehrt unter den kleineren Wesenheiten.
Chemie kommt natürlich nicht in Frage.
Ich habe ein paar kleine und größere Beete angelegt, und wir haben auch sowas wie eine gemähte Rasenfläche, ein Drittel des Gartens ist aber grundsätzlich vollkommen verwildert. Zum einen lassen wir einen Teil permanent wild wachsen, was uns bereits klischeemäßigen Ärger mit den Nachbarn bereitet, zum anderen sollen sich die Beete nach 1-2 Jahren Bewirtschaftung erholen können, indem sie eine Zeit lang sich selbst überlassen bleiben.
Erstmalig nun befindet sich ein solches Beet sozusagen in voller Pracht. Neben üblichen Gewächsen wie Brennesseln und Beifuß wächst da noch ne Wildblumenmischung usw. Zum Teil sind die Pflanzen gut 2 Meter hoch, und alles brummt und summt, Schmetterlinge, Grillen, und sogar nen Grashüpfer haben wir schon gesehen.
Es tut mir regelrecht leid, wenn ich an das kommende Frühjahr denke. So lange wollt ich warten, aber dann brauch ich die Fläche wieder. Schätze mal, dass ich bis Mitte April/Anfang Mai den Kompost untergemischt haben sollte.
Nun die Frage:
Wie mache ich das, ohne die Insektenwelt zu stark zu beeinträchtigen? Es soll ja nicht alles vorm Schlüpfen schon wieder kaputt gehen, was sich da vielleicht in diesem Jahr verpuppt oder sonstwie eingenistet hat.
Wann wäre also der beste Zeitpunkt? Schlüpft alles gleichzeitig im April/Mai? Gibt es vielleicht eine Art Stichtag, ab dem man auf der sicheren Seite ist? Ein bisschen würde ich den Zeitpunkt des Pflanzens ja verschieben, selbst wenn dann nicht mehr ganz ideal.
Und wie gehe ich vor? Eigentlich wollte ich richtig umgraben, um die alten Pflanzenreste gleich als zusätzlichen Kompost zu verwenden. Vorher müsste ich vermutlich in Bodennähe mit der Heckenschere drüber. Nur ist richtig umgraben ja bekanntlich besonders schlecht für den Boden und was sich drin tummelt. Anders aber sehe ich kaum ne Möglichkeit, das Beet wieder nutzen zu können, denn die alten Stengel da drin erreichen schon beachtliche Dicken, die Wurzeln sind entsprechend, und auch der Kompost muss ja irgendwie nach unten, oder würde es reichen, ihn oben drauf liegen zu lassen?
Oder kann man tatsächlich sogar ganz auf das Umgraben verzichten, und den alten Kram einfach im Boden lassen? Dann würde ich das Gemüse gezielt in die gekürzte Stengellandschaft setzen, und müsste aber, aufgrund der vielen Stengel, auch auf oberflächliches Auflockern drum herum verzichten.
Und das abgemähte Grünzeug, auf den Kompost damit, oder lieber vorsichtig in eine Ecke verfrachten, weil auch da Kokons dran hängen könnten?
Tue ich den Insekten am Ende womöglich gar keinen Gefallen mit dem immer wieder wechselnden, temporären Wildwuchs, weil sie woanders viel besser aufgehoben wären?
LG
Alexander