Hallo Papaja,
Wickroggen ist eine Kombi aus Winteroggen und Winterwicke, Hapy.
Die Wicke sammelt als Leguminose Stickstoff mit ihren Knöllchenbakterien, der Roggen durchwurzelt den Boden - und zwar heftig - und dient dazu, Unkraut zu unterdrücken. Das Zeug wird (häufig) in der Landwirtschaft verwendet, das abgeernte Grünzeug dient als Viehfutter oder wird in die Biogasanlage gegeben.
Nach dem Schnitt werden die Stoppeln des Roggen untergepflügt. Dadurch wird der Boden neu gelockert, die Roggenwurzeln werden zerstört, und sie zersetzen sich dann.
Tja, ich wurde sagen, Papaja, besorg Dir mal einen Pflug. Eventuell auch einen Ochsen, als Zugtier?
Aber nun: Spaß dringend beiseite!
Diese Kombi mit dem Roggen ist wohl nichts für den Kleingarten.
Du kriegst dessen Wurzelstärke mit den Fingern am Spaten nicht weg.
Ich meine, man sieht das nicht, wenn man sich zum ersten Mal in Gründünger einliest, und man ahnt nicht, dass die starke Durchwurzelung des Bodens zu Problemen führen könnte.
Gut, wenn der Boden richtig nass gewesen wäre, hättest Du noch eine kleine Chance gehabt. Aber eigentlich auch nur durch Abheben der oberen Wurzelschicht, und die kann gut 15 bis 20 Zentimeter betragen, wobei das Abheben ja Quatsch wäre, denn Du opferst dabei ja guten Boden.
Also, was tun?
Bleibt nur, Dein abgeerntetes Grünzeug wieder dick drauf zu schmeissen, so dass Hitze entsteht und Gärung, und die Roggenwurzeln darunter von selber etwas eingehen. Wenn sie dick damit belegt sind, können sie nicht überleben, sie müssen sich zwangsläufig zersetzen. Begeisterte Regenwürmer werden Dir helfen. Dazu halte Deinen dicken Mulch feucht. Falls es in den nächsten Tagen und Wochen ebensowenig regnet wie im letzten Sommer, solltest Du regelmäßig Wasser darüber sprühen.
Nach einem Monat oder so, kannst Du dann nochmal versuchen umzugraben, dann wird es leichter gehen.
Tut mir leid, Dir nichts angenehmeres sagen zu können.
Und mach das nicht noch mal, mit dem Roggen, solange Du keinen Pflug hast!
Ich habe Deine Frage damals nicht gelesen, sonst hätte ich Dir damals schon vermutlich abgeraten.
Aber ich hatte Dir zu Gründung unter neu zu säendem Rasen abgeraten, eben wegen der Wurzeln.
So richtig gute, starke Graswurzeln, wie die vom Roggen, können schon mal eine ganze Fläche für den kleinen Hausgebrauch plattlegen.
Ich hätte es damals aber auch nur halbwegs geahnt - nicht wirklich gewusst. Trotzdem hätte ich dir, in Anbetracht des absolut trockenen Sommers, vermutlich abgeraten.
Nimm in Zukunft im Kleingarten als Gründung etwas, was leichter weggeht! Bei dem die Wurzeln drinbleiben und von sich aus absterben.
Alles mögliche, nur keine Gräser!
Lieben Gruß
Mia