Hi, Roccalana ,
bei mir ist es so, dass ich im Bergischen Land reichlich
frischen Pferdemist bekam. In festen Knödeln. Die habe ich erstmal (mittelfeucht in einem leeren Komposter) über den Winter gelagert, damit sich die Schärfe zersetzt. Im Frühjahr habe ich die dann mit den Fingern
zerkleinert und zerbröselt und viele Knödel
a. dem normalen Kompost hinzugefügt ( ohne zerbröseln kommen die nämlich heil wieder raus)
b. andere in Eimern verjaucht
c. dritte bereits im Herbst oberflächlich auf zukünftige Beete von Starkzehrern wie Kürbis gegeben. Bis der Kürbis dann gepflanzt wurde, hatte sich das Zeug schon wieder etwas zersetzt.
Ich habe mir von den Weiden im Herbst ( wir lebten ja bäuerlich) alte, getrocknete Kuhfladen geholt. Diese trocken gelagert. Sie lassen sich im Frühjahr wunderbar mit den Händen zerbröseln, und wunderbar in diesem Zustand bereits ausstreuen und leicht einarbeiten.
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Eine irgendwie abgewogene Menge kann ich Dir nicht nennen, bei Starkzehrern habe ich dünn das ganze - künftige - Beet damit bedeckt, bei Mittelzehrern habe ich weniger genommen.
Sicher kann man Rinderdung auch schon im Herbst auf Beete aufbringen, wie man auch
zerkleinerten Pferdemist im Herbst schon auf die Erde packen kann. Dann geht in Deutschland der Frost drüber, und im Frühjahr kann man ihn ganz leicht einarbeiten.
Aber warte mal, unten füge ich noch was für Dich an!
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In Dortmund habe ich aus dem Mistvorrat, den ich mitbrachte, gezehrt.
Hier in Warburg habe ich sehr rasch eine Quelle für
biologischen Hühnermist finden können. Weil das Zeug richtig scharf ist, habe ich es nie pur verwendet, sondern von vorn herein immer mit Wasser verjaucht. Bisweilen habe ich mir auch älteren Hühnermist ( aus dem Schober der Bio-Hühnerfarm) geholt, der sich schon mit der Einstreu etwas zersetzt hatte. Den konnte ich dem Kompost zufügen.
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Ich persönlich stehe ja auf Kuhmist. Ich finde, er düngt sehr gut und macht die wenigste Arbeit.
Kannst Du nicht versuchen 'Geriebenen Rinderdung' zu kriegen?
Googel mal danach!
Ich habe hier auch schon in den Gartencentern und Baumärkten danach geguckt, es gab ihn aber nicht mehr, nur irgendwelche Pellets. Die habe ich aber nicht gekauft, sondern mir den Bio-Rinderhof um die Ecke gemerkt, wo ich jetzt nachfragen möchte.
Ich muss gestehen, ich habe früher NICHT darauf geachtet, ob irgendein Zeug biologisch war. Die Pferdeäpfel, die ich im Bergischen Land erhielt, waren biologisch, das war eine private Ponyzucht, bei der die Leute seeehr genau hinschauten, was ihre Pferdchen fraßen. Bei dem gesammelten Rinderdung habe ich nicht genau hingeschaut. Ich habe angenommen, wenn die Kühe frei im Sommer auf Weiden stehen, kann es ja so schlimm nicht sein.
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Hier jetzt mal eine Zusammenfassung, die Dir nützlich sein kann:
Rinderdung hat das ausgeglichenste Verhältnis von allen Mistsorten für den Garten. Pferdedung ist hitzig, Hühnerkot noch hitziger.
Sie sollten nur nach ausreichender Ablagerung ( z.B. über den Winter) und nicht pur verwendet werden! Sie sollten verjaucht oder über den Kompost gegeben werden.
Allerhöchstens darf (zerbröselter) Pferdedung in
loser Schicht im Herbst auf ein Beet, so dass der Frost ihn knacken kann. Frischer, strohiger Rinderdung ist da etwas weniger gefährlich, weil nicht so scharf.
Getrockneten Rinderdung kannst Du im Frühjahr bereits oberflächlich in die Erde einarbeiten. Die Menge wird auf der Packung stehen. Du brauchst keinen Umweg über Kompost oder Jauchen zu wählen.
Du kannst ihn auch für Rosen, Blumen, Möhren und was weiß ich alles verwenden.
Auf die Erde streuen, leicht einarbeiten- fertig.
Googel doch mal nach 'California Rinderdung'.
Das Zeug müsste es doch noch geben? Der dürfte getrocknet sein.
Falls Du recht frischen Mist im Sack kaufst, solltest Du den Umweg über Kompost oder Jauchen machen!!!
Diese Pellets , die habe ich mir im Laden ja auch angeschaut, würde ich am liebsten an die Wand werfen. Was nützt so ein hartes Zeug, wenn es sich über Monate nicht auflöst?
Wichtig: dem Kompostieren/Verjauchen von Mist KEINEN Kalk zugeben! Der 'frisst' den darin enthaltenen Stickstoff!
Lieben Gruß
Mia