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Hilfe! Stachelbeermehltau?!

Verfasst: Mo Mär 02, 2009 17:03
von Henna
Mein Stachelbeer-Hochstämmchen ist jetzt nach dem Winter an den Ästchen mit einem weißen flechtenartigen Überzug bedeckt! Ist das Stachelbeermehltau bzw. was könnte es sonst sein? :shock:

Kann ich die betroffenen Bereiche abschneiden oder was kann ich sonst machen? Ich möchte jedenfalls keine Gifte in meinem Garten verwenden!

Ist das ansteckend? Da stehen noch drei Beerenstämmchen neben (1x Stachelbeere, 2x Johannisbeere).

Danke und Gruß,
Henna

Re: Hilfe! Stachelbeermehltau?!

Verfasst: Mo Mär 02, 2009 20:38
von brennscheidt
Hallo Henna,
hilfreich ist (wie meistens) ein Blick in den entsprechenden BG-Artikel (http://www.bio-gaertner.de/Articles/I.P ... eeren.html):
Schadbild: Sphaerotheca mors-uvae. Pilz befällt Blätter, Früchte und Triebe. Häufige, schwerwiegende Erkrankung. Nach kalten Wintern und bei feuchter Witterung. Pilzsporen können nur auf feuchten Blättern auskeimen.- Befällt auch Johannisbeeren und gelegentlich die Schwarze Johannisbeere. - Triebspitzen, Blätter und Früchte sind von weißem Pilzrasen überzogen, der später dunkler wird. Früchte platzen. Die Sträucher können dadurch Frostschäden bekommen. Überwinterung als Myzel und als Sporenbehälter an befallenen Trieben und in Knospenschuppen, vor allem an den Spitzen, auch in der Erde.

Vorbeugung: Sortenwahl. Amerikanische Züchtungen sind im allgemeinen ziemlich resistent, versagen aber jetzt oft bei hohem Befallsdruck: Invicta (Baldur, Häberle, Pötschke) ist ziemlich robust und hat eine große Ernte; Hinnonmäki (Häberli), Malahit, Mucurines (raue Lagen, mittelfrüh, sehr resistent), Pax (Häberli), Redeva (aromatisch, wenig Stacheln), Reflamba (Ahrens & Sieberz), Remarka (Häberli, Pötschke), Reverta, Rexrot, Risulfa, Rixanta (Ahrens & Sieberz), Rocula (aromatisch, spätfrostgefährdet, platzen leicht, Häberli), Rolonda (Ahrens & Sieberz). Macheraus Resistenta (N&G), Spinefree (Baldur); Hochstämmchen werden ebenfalls weniger befallen. Keine übermäßige Stickstoffdüngung. Ausreichend kalken, düngen mit Kompost und wässern, Kalimangel erhöht Ansteckungsgefahr. Sträucher nicht im Schattenbereich einpflanzen und nicht mit Windschutz. Regelmäßig auslichten, Triebe einkürzen 1/4 - 1/5, wenn sie befallen sind. Vor dem Austrieb mit Gemisch aus Brennessel / Rainfarn / Schachtelhalm oder Knoblauchtee spritzen, mit Farnkrautextrakt spritzen. ENVIRepel. Vitanal, Myco-Sin. Elot-Vis. Mit Beinwell, Farnkraut oder Rainfarn mulchen. Mit Neudovital Obst-Pilzschutz spritzen vor dem Austrieb 3%, danach 1% jede Woche. Netzschwefel 0,5% vor dem Austrieb, danach mehrmals 0,4%. BioBlatt-Mehltaumittel 0,15% mehrmals spritzen. Gesteinsmehl einarbeiten. Kartoffelschalen um den Stamm legen. Wermut in die Nähe pflanzen oder abgeschnittenen Zweige darunterlegen. Knoblauch um den Busch herum. Wermutkraut unter die Büsche legen. Sachalin-Knöterich spritzen, Tee aus Kanadischer Goldrute oder Rhabarberblättern. Wöchentlich tropfnass spritzen mit Natronlösung. Fenchelöl 0,4% oder Molke bzw. Buttermilch unverdünnt spritzen. Oscorna-Bio-S. Algan. Gemisch aus 3 Tüten Backpulver, 50 ml Rapsöl und 5 l lauwames Wasser spritzen.- Bei einem Versuch des Pflanzenschutzamtes Rheinland-Pfalz haben die Handelspräparate HF-Pilzvorbeuge und Neudovital am besten abgeschnitten. Gemäß Lehr- und Versuchsanstalt, Kassel, haben sich dort am besten folgende Sorten bewährt: Invicta, Mucurines, Reflamba, Remarka, Reverta, Risulfa und Rokula. Rolanda hat leichten Befall, wird aber trotzdem empfohlen. Beigepflanzter Fingerhut verstärkt die Abwehrkräfte.

Bekämpfung: Infizierte Zweige sofort abschneiden und vernichten. Dreimal hintereinander mit Gemisch Rainfarn/Schachtelhalmbrühe spritzen, dann noch 1 - 2 x wöchentlich. - Netzschwefel 0,5%, dann 0,4% spritzen, nicht während starken Sonnenscheins (Vorsicht bei schwefelempfindlichen Sorten). -BioBlatt-Mehltaumittel 0,15%. -Neudovital 1%. - Schwefel-Lecithin-Mischung spritzen. Fingerhut oder Wermut beipflanzen. Schachtelhalmbrühe. Aufguss mit Backpulver gegen den Mehltau. Netz-Schwefelit (Neudorff)
Schönen Gruß - Thomas

Re: Hilfe! Stachelbeermehltau?!

Verfasst: Di Mär 03, 2009 09:26
von Hackfratze
hallo henna.....

ohne "gift" wird es nicht funktionieren das kann ich dir jetzt schon sagen :mrgreen:
ichhatte auch mehltau an meinen stachelbeeren......ich konnte den komplett schneiden weil der befall ziemlich stark war aber das nützte nicht viel.......ich idiot hätte lieber sofort zur modernen methode greifen sollen.....ich habe mir ein präparat gekauft und bis jetzt war kein mehltau mehr vorhanden (toi toi toi)

gruss
Hacki

Re: Hilfe! Stachelbeermehltau?!

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 12:05
von Henna
Jetzt habe ich gelesen, dass ich infizierte Zweige abschneiden muss. Wenn ich das tue, bleibt von meinem Hochstämmchen nix mehr übrig. Kann ich den dann gleich rausrupfen und einen neuen pflanzen? :tear:

Re: Hilfe! Stachelbeermehltau?!

Verfasst: Mi Mär 04, 2009 12:47
von Nemesia
Hallo Henna, das mit Deinem Stachelbeerbäumchen tut mir leid :sad: , aber ich habe das schon öfter gehört, dass die schnell Probleme mit Mehltau und Pilzerkrankungen haben. Deswegen haben wir statt Stachelbeeren JOSTA, JO=Johannisbeere/STA=Stachelbeere. Die kann ich Dir wärmstens empfehlen, sie schmecken sehr lecker und sind unglaublich robust. :thumbsup:

LG von Nemesia :wink:

Re: Hilfe! Stachelbeermehltau?!

Verfasst: Fr Mär 06, 2009 00:08
von Cerifera
Hatte letztes Jahr zum mind. 2. mal Früchte an meiner Stachelbeere aber alle waren von Mehltau befallen. Hab alles biomäßig versucht was ich nur finden konnte. Tja und dann hab ich mir dieses Pilz Ectivo von Celaflor gekauft soll angeblich auch gegen Rost wirken usw.

Es half GAR NICHTS! Im Gegenteil letztes Jahr war das mit dem Mehltau eher noch schlimmer wie vorher. Na ja ich hatte keine Lust mehr mir noch mehr zu versaun. Hab den Stachelbeerbaum dann ausgerupft.

Mein Schwiegervater hat den dann weg. Wahrscheinlich in Nähe des Komposthaufens oder sogar dort hineingehäckselt. Dies würde so einiges erklären...

Mehltau ist glaub ich genauso schlimm wie Monilia oder Feuerbrand.

Monilia hatte unsere Kirsche auch letztes Jahr woher das kam weiß ich nicht...

LG
Cerifera