Das Bio-Gärtner Forum

Hallo,
ich lese hier sonst meist nur interessiert mit, aber jetzt hab ich ein Problem und wäre dankbar für hilfreiche Hinweise. Mein kleiner Pralinenbaum (Felsenbirne Amelanchier 'Ballerina'), den ich letztes Jahr im September gepflanzt habe, kam gut über den Winter, aber neuerdings – seit einer knappen Woche – sieht er plötzlich so aus ...









... wobei der Zustand sich von Tag zu Tag rapide verschlimmert. Was kann das sein? Ich muss dazu sagen, dass wir einen relativ schwierigen Boden haben, schwer und lehmig, und tiefer unten auch mit vielen Kalksteinen (früherer Steinbruch). Unsere Bodenverbesserungsmaßnahmen haben zwar schon geholfen, aber bestimmt nicht genug.

Ich würde das Bäumchen gerne retten. Ein Besprühen mit Fungizid hat bisher nichts gebracht. Es sind ja auch Fraßstellen zu erkennen. Ich konnte jedoch keine Schädlinge finden. Soll ich die befallenen Zweige abschneiden? Dann bleibt erst mal nicht viel übrig, aber vielleicht kann der Baum neu austreiben?

Vielen Dank schon mal & liebe Grüße,
Rani, besorgt

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Hallo Rani,

im Augenblick habe gerade keine Zeit, deshalb: googel DU mal nach Birnengitterrost!

Lieben Gruß,
Mia

Danke! Ein Anhaltspunkt genügt mir schon.

Falls es wirklich Birnengitterrost ist: Ich habe einige (alte) Birnbäume, die jedes Jahr mehr oder weniger stark befallen sind. Ich kenne die Bäume schon so seit meiner Kindheit (gepflanzt wurden sie von meinem Großvater). Ich wüßte nicht, dass jemals jemand etwas dagegen zu unternehmen versucht hat. Trotzdem sind die Bäume kräftig und tragen reichlich Früchte. Wenn der Befall also nicht gerade so stark ist, dass das Bäumchen einen Großteil seiner Blätter verliert, dann wird es langfristig davon ziemlich unbeeindruckt bleiben. Dies zu Deiner Beruhigung.

Oh - ganz herzlichen Dank!
Ich hab ein bisschen die Panik gekriegt, weil das Bäumchen noch so jung ist und auf einmal so elend aussah. Inzwischen hab ich meine Hausaufgaben gemacht und mir die drei (ebenfalls erst im letzten Jahr gepflanzten) Wacholderbüsche auf unserem Grundstück genauer angeschaut. Zumindest zwei davon sahen verdächtig aus! So hab ich sie sicherheitshalber entfernt und entsorgt. Sie wirkten ohnehin etwas unglücklich, und eine Profi-Biogärtnerin hat mich neulich darauf aufmerksam gemacht, dass solche Gewächse bei uns weder zum Boden noch zum Klima noch in die Landschaft passen und von daher vermutlich anfällig bleiben. Nach der Aktion hab ich mein Bäumchen dann mit Teufelszeug gespritzt und hoffe nun, dass es sich gänzlich erholt. Mir geht es mit diesem Giftzeug ähnlich wie mit der Schulmedizin: Normalerweise begleitet mich die Naturheilkunde durchs ganze Leben und reicht für 99 Prozent aller Fälle aus. Aber es gibt Momente und akute Situationen, wo auch mal unpopuläre Maßnahmen nötig werden können.

Ob das hier eine solche war, wage ich nicht zu entscheiden.
Aber ich will versuchen, mir mehr gärtnerische Gelassenheit anzutrainieren.
Alles nicht so einfach für eine spätberufene Anfängerin ...!

Vielen Dank nochmal & herzliche Grüße
Rani

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Es gibt von Neudorff extra ein Spray gegen solche Pilzgeschichten ist auf biologischer Basis. Das half mir bei meiner damals sehr lange bis ich aufhörte zu sprühen. Danach das alte Bild. Habe aber auch die Befürchtung, dass Regen gepaart mit anschließender Wärme den Befall verschlimmert. Es könnte bei Dir auch noch schlimmer werden also nicht untätig bleiben. Evtl. täte dem Baum ne kleine Stärkung gut ne Jauche z. B. Drücke Dir die

Danke schön! Jawohl, Beinwelljauche hat er gekriegt. Alle stark befallenen Blätter hab ich entsorgt und vom Boden aufsammeln, das werd ich noch mehrmals wiederholen. Und natürlich ist das Bäumchen auch in unser Langfrist-Gesamt-Bodenverbesserungsprogramm mit einbezogen: Bodenleben aktivieren, Schachtelhalm geben, mulchen und so weiter.

Cerifera hat geschrieben:Es gibt von Neudorff extra ein Spray gegen solche Pilzgeschichten ist auf biologischer Basis. Das half mir bei meiner damals sehr lange bis ich aufhörte zu sprühen. Danach das alte Bild. Habe aber auch die Befürchtung, dass Regen gepaart mit anschließender Wärme den Befall verschlimmert.

Ja, den hab ich auch, aber das lass ich nicht zu!

Es könnte bei Dir auch noch schlimmer werden also nicht untätig bleiben.

Klar, ich bleib dran. Im Moment sieht das Bäumchen ja etwas besser aus, aber man muss gucken, wie es sich langfristig entwickelt.
Natürlich braucht das alles seine Zeit ...

Jedenfalls: danke!

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Carolyn hat geschrieben:Falls es wirklich Birnengitterrost ist: Ich habe einige (alte) Birnbäume, die jedes Jahr mehr oder weniger stark befallen sind. Ich kenne die Bäume schon so seit meiner Kindheit (gepflanzt wurden sie von meinem Großvater). Ich wüßte nicht, dass jemals jemand etwas dagegen zu unternehmen versucht hat. Trotzdem sind die Bäume kräftig und tragen reichlich Früchte. Wenn der Befall also nicht gerade so stark ist, dass das Bäumchen einen Großteil seiner Blätter verliert, dann wird es langfristig davon ziemlich unbeeindruckt bleiben. Dies zu Deiner Beruhigung.

Mittlerweile sind auch meine beiden großen Felsenbirnen von den gleichen Symptomen befallen. Deshalb bin ich für Deinen Beitrag besonders dankbar, Carolyn! Ich mach mich jetzt nicht verrückt, sondern bleibe bei meinem Programm der Bodenverbesserung und setze auf den langfristigen Kräftigungseffekt. Meinen kleinen Pralinenbaum hab ich zurückgeschnitten und die befallenen Blätter sorgfältig entfernt. Den werd ich noch ein zweites Mal chemisch behandeln, und dann hoffe ich, dass er klarkommt.

Mit den besten Grüßen
Rani

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