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Massiver Pilzbefall im Hochbeet. Was tun?

Verfasst: Do Jun 13, 2013 21:52
von MagLyte
Hallo zusammen, ich bin ganz neu hier im Forum und möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Daniel und wohne in Bremen. Zu diesem Forum bin ich über eine Google Suche gekommen.

Zu meinem Problem: Wir habe seit letztem Jahr ein Hochbeet im Garten. Lärchenholz, innen mit Drainage-Noppenfolie abgedichtet, Boden zum Erdreich offen, Füllung von unten nach oben: Holzscheite, Strauchschnitt, Grassoden, Gemüseerde. Letztes Jahr war alles gut. Reichliche Ernte von Möhren, Erbsenschoten, Radieschen, Salat und einigen Kartoffeln.
Da sich die Erde etwas gesetzt hat, haben wir im Frühjahr Bio-Gemüseerde aus dem Baumarkt nachgefüllt. Ausgepflanzt haben wir vorgezogene Erbsen, gesäht haben wir Radieschen und Möhren.

Innerhalb der letzten beiden Tage hat sich das Hochbeet in eine Pilzplantage entwickelt. Hauptsächlich um die Zuckererbsenpflanzen. Siehe Fotos. Ich bin total verzweifelt! Wie bekomme ich die wieder weg? Muss ich die ganzen Pflanzen wegschmeißen? Muss die komplette Erde aus dem Hochbeet raus? Was sind das für Pilze und wo kommen die Dinger überhaupt her? Aus der tollen Bio-Erde aus dem Bauhaus Baumarkt?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

LG, Daniel
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Re: Massiver Pilzbefall im Hochbeet. Was tun?

Verfasst: Do Jun 13, 2013 22:39
von Manuel
Hallo,
willkommen ,
aus was besteht den diese Bioerde ?

Habe auch so weisse Pilze in meinem Paprikabeet ,denke das kommt vom vielen Pferdemist den ich da eingearbeitet habe :idea:
aber den Paprika wird das weniger schaden wie die ollen Blattläuse :nachdenk:

Re: Massiver Pilzbefall im Hochbeet. Was tun?

Verfasst: Do Jun 13, 2013 22:54
von icke
Hallo Daniel,

interessante Fotos... mein erster Gedanke war: Wenn man die essen könnte, hätte man ein schöne Mischkultur :-)
Was ich noch so denke:
Ich tippe, dass die Sporen des Pilzes schon in der Erde aus dem Baumarkt waren; dafür spricht, dass sie quasi überall wachsen (Im Schatten der Erbsen allerdings am besten).
Solange das Gemüse gut aussieht, würde ich mir keine größeren Sorgen machen. Ich wüsste aus der Ökologie von keinen Pilzen (in diesem Sinne), die gesunden Pflanzen schaden. Eher im Gegenteil, Stichwort Mykhorrhiza.

Der Pilz lebt ja im Boden, was du siehst sind nur die Fruchtkörper. Diese werden nur bei bestimmten Witterungsbedingungen gebildet. Darum gibt es in machen Jahren auch mehr Pilze (zu sammeln) als in anderen. Anscheinend ist für diesen Pilz die Witterung gerade optimal (warm+feucht), so dass er reichlich Fruchtkörper bildet. Es sieht ziemlich nass aus bei Euch, dass begünstigt natürlich auch alle anderen Pilze, die auf jeden Fall unerwünschter sind (Mehltaue, Grauschimmel usw.).

Es wäre auf jeden Fall interessant zu wissen, um welche Art oder zumindest Gruppe es sich handelt. Ich glaube nämlich, ich habe die auch im Garten, allerdings auf Holzhäckselwegen im Herbst (sind dann wahrscheinlich doch andere).

Ich würde wahrscheinlich die Pilze entfernen und einfach abwarten, nach der Ernte vielleicht die obere Erdschicht tauschen.

Grüße,
icke

Re: Massiver Pilzbefall im Hochbeet. Was tun?

Verfasst: Do Jun 13, 2013 23:51
von Mia
Hallo Daniel, :smile:

kein Grund zur Panik! Ich kann auf die Ferne nicht bestimmen was für ein Pilz das ist - dazu sind sie zu klein im Bild - aber essen solltest Du sie erstmal nicht. Wenn ich sie vor mir hätte, könnte ich Dir sagen, ob das ein Glimmertintling ist - die könntest Du sogar essen - aber so, auf diese Entfernung, kann ich es nicht beurteilen.

Macht aber alles nix. Egal ob jetzt genießbarer Tintling oder brauner Rettichhelmling oder was auch immer... es bedeutet alles nichts! Mach die Pilze jetzt ab, und dann bleiben sie im nächsten Jahr größtenteils weg. Deinen Erbsen und anderen Pflanzen tun sie nichts!

Tintlinge können durch die gekaufte Bioerde eingeschleppt sein, andere Pilze nisteten vermutlich aber schon in dem Holz, welches unten die Grundlage des Hochbeetes bildet. Die Myzele brauchten einfach ein Jahr, um hochzuwachsen. Aber wenn Du die Pilze jetzt abmachst und auf den Kompost wirfst, sind sie erstmal weg.
Diese Pilzinvasion ist bei Hochbeeten nicht selten. Eben weil untendrin das Holz liegt, das Beet ansonsten jede Menge Nährstoffe hat und (fast) immer gut feucht ist.

Wir hatten hier einmal eine Frau, die war zunächst genauso entsetzt wie Du, auf deren Hochbeet wuchsen jede Menge großer Wiesenchampignons! Ungewollt und mitten zwischen den Möhren! :grin: Sie glaubte, sie habe die Pest im Beet, aber sie hatte nur "lecker", was man sonst mühsam sammeln muss!
Von daher wäre es gut für Dich, wenn Du rausfinden könntest, ob Du die Pilze essen kannst, dann hast Du noch was davon!

Ich hörte auch von einem Hochbeet, an dem wuchsen an den äußeren Hölzern Austernseitlinge. Also RICHTIG tolle Esspilze! - Leider nur für ein Jahr, dann starben sie ab.
Deshalb klage nicht, sondern freu Dich ruhig über das, was bei Dir unbestellt groß wird - es könnte ja auch etwas ganz Wunderbares sein!
Vielleicht kommen Austernseitlinge und Champignons bei Dir auch noch an? Wenn jetzt schon diese Pilze da sind?
Halte die Augen auf! :wink:

Lieben Gruß,
Mia

Re: Massiver Pilzbefall im Hochbeet. Was tun?

Verfasst: Fr Jun 14, 2013 10:14
von Carolyn
Meine Vorredner (bzw. Vorschreiber) haben im Prinzip schon alles gesagt/geschrieben. Mir fällt nur noch eines ein: Ja, die Bio-Erde kann da schon mit dran "schuld" sein. Auch das heißt halt nunmal "Bio" (im eigentlichen Sinne): Dass nicht alles tot und steril ist. Wenn die wichtigen Mikroorganismen überleben sollen dann können eben auch mal ein paar unerwartete Sämereien oder Sporen darunter sein. Und dass die Pilze nichts Schlimmes sind haben icke und Mia ja ausführlich beschrieben. Wenn sie Dich stören mach sie weg und gut ist's.

Re: Massiver Pilzbefall im Hochbeet. Was tun?

Verfasst: Mi Jun 19, 2013 10:11
von MagLyte
Hallo, vielen Dank für die schnellen Antworten! Ich habe auch noch mal etwas gesucht. Die Pilze scheinen Mürblinge zu sein. Diese wachsen auf Totholz. Das Hochbeet ist unten zur Drainage mit Holzscheiten und Strauchschnitt gefüllt. Das Holz wird jetzt im zweiten Jahr verrotten und die Pilze sprießen nach oben. Das feuchtwarme Wetter letzte Woche war sicher ideal.
Ich habe die Pilze jetzt ausgebuddelt. Mürblinge sind wohl nur bedingt essbar bis ungenießbar.

Übrigens, tolles Forum hier, ich komme gern wieder!