Das Bio-Gärtner Forum

Wie die "dienstälteren" Mitglieder hier wissen habe ich eine Art Blüten- und Wildfruchthecke gepflanzt. Sie geht über ca. 70 Meter, beherbergt im Abstand von je zwei Metern vorwiegend verschiedene Sträucher und bildet die Westseite meiner größeren Streuobstwiese (ca. 2000 qm). Dahinter als Grenze zum Feld ist ein massiver Zaun, noch aus der Zeit als wir Schafe hielten. Im Süden und Norden ist der Zaun ebenfalls geschlossen, im Osten, wo auch das Haus steht, ist der Zaun jedoch zum größten Teil entfernt. Einiges an Begrenzung und Schutz bieten Bauerngarten(zaun), Stadel (mit ehem. Schaf- bzw. Hühnerstall), Traktorgarage und Holzstapel (Bretter bzw.Brennholz/Meterscheite). An der Südostecke, etwa mittig links und rechts der Traktorgarage und an der Nordostecke gibt es vier große Eingänge. Da ich relativ einsam gelegen bin (nur ein direkter Nachbar) und tagsüber niemand zu Hause ist fühlt sich hier auch das Wild sehr wohl. Am Samstag Mittag habe ich direkt neben dem Stadel sogar ein Reh aufgeschreckt, das sich dort hingelegt hatte.

Prinzipiell habe ich nichts gegen die Rehe, aber ihnen schmecken offenbar ein Großteil der gepflanzten Sträucher. Teils sind nur die Blätter abgeknabbert, teils auch Zweige abgefressen/geschält, einen Kriecherlbaum (Kriecherl sind den Zwetschgen verwandte kleine Früchte) haben sie sogar rundum geschält und so umgebracht. Auch Dornen stören sie nicht sonderlich, der männliche Sanddorn ist jetzt auch nur noch halb so groß wie ursprünglich, der Haupt"stamm" wurde auch geschält.

Den Zaun wieder zu schließen wäre nur mit relativ großem Aufwand machbar, da auch mindestens ein Pfosten entfernt wurde (in Beton gegossen), außerdem wäre es sehr lästig bei der Arbeit. Der nordöstliche Zugang müßte am besten in ein (drittes) Tor verwandelt werden.

Wisst ihr eine Möglichkeit, wie ich den Rehen die Sträucher verleide? Ist ja nicht so, dass sie nicht in den umliegenden Wiesen, Wäldern und Feldern genug Äsung fänden. Auch das Fallobst neide ich ihnen nicht, ich komme eh kaum hinterher mit dem Verarbeiten. Aber die Sträucher sollen bitte größer und nicht kleiner werden.

Hi Carolyn,

ich habe natürlich keine Ahnung, weil ich keine Grünzeug fressenden Rehe habe, sondern Weinbergschnecken, aber wäre es nicht möglich, Rehe auch mit so einem glitternden, im Wind knallenden Flitter zu verscheuchen?
Ich meine damit starke Alustreifen in grün, gold, silber, rot, die oben ein in rundem Plastik gefasstes Loch haben und irgendwie an dünnen Seilen hängen oder daran angeknüpft sind. - Ich weiß nicht WO ich sowas schon mal gesehen habe. Irgendein Stadtfest? Städtische Karnevalsdeko, gehängt über Straßen?
Wenn man das in Rehkopfhöhe um die Strauchreihe verspannen würde? Zumindest solange, bis die Pflanzen größer sind?

Ja, ich weiß, mein Tipp ist nicht sehr ausgereift, aber vielleicht ist es eine Anregung, die Deine Phantasie in Gang setzt?

Lieben Gruß!

Mia

Hallo Carolyn,
mir fällt dazu spontan ein, wie unsere Pferde auf Koppeln gehalten werden. Es gibt da diese kostengünstigen Systeme, bei denen man Plastikstickel in die Erde steckt und zwischen ihnen Strippen spannt. Als Dauerlösung ist sowas natürlich nicht geeignet, da braucht man robustere Konstruktionen. Aber für eine vorübergehende Unterbringung sind die Dinger klasse, weil mit ein paar Handgriffen anzubringen. Es wäre einen Versuch wert, ob Du mit sowas die Lücken zwischen Deinen Absperrungen mal für eine Weile schließen könntest und schauen, ob das den gewünschten Effekt bringt.

Liebe Grüße,
Rani

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Rani hat geschrieben:Es gibt da diese kostengünstigen Systeme, bei denen man Plastikstickel in die Erde steckt und zwischen ihnen Strippen spannt.

Ja, ich weiß, was Du meinst, kenne das von Pferdekoppeln aus der weiteren Nachbarschaft. Im Prinzip ist das ein sichtbarerer Weidezaun, da Pferde ein Hindernis ja sehen müssen (im Gegensatz zu Kühen). Holzpfähle habe ich und grundsätzlich stehen ja auch noch die ursprünglichen Metallpfosten. Als "Strippen", die auch eine ähnliche Funktion hätten, wie sie Mia vorschlägt, habe ich neulich irgendwo noch eine Rolle rot-weißes Absperrband liegen sehen. Ist halt nur hässlich wie sonstwas und ich müßte es bis ins Frühjahr hinein testen, wenn der Neuaustrieb und die frisch im Saft stehende Rinde den Rehen besonders gut schmeckt.

Vielleicht eine Kombination, indem ich da wo möglich die alten Tore wieder einhänge und nur statt des Zauns Absperrband anbringe. Gerade am Südosteck ist das direkt an der Straße, da wäre das Tor einfach schöner.


Ich habe von Neudorff ein Mittel, das Wildtiere abschrecken soll. Es wirkt aber nur sechs Wochen und in einem nicht allzu großen Umkreis und darf die Pflanzen nicht berühren. Jeweils extra Pfähle einschlagen und um die auch noch drumrum mähen ist halt aufwendig.

Noch jemand Ideen?

Liebe Carolyn,
falls Du es mit der "mechanischen" Lösung versuchen willst, muss es ja nicht unbedingt das hässliche rot-weiße Band sein. Normale weiße Strippe muss nicht euer sein und ist unauffälliger, aber für Rehe sicherlich immer noch sichtbar genug, weil die sich ja wohl nicht in Fluchtgeschwindigkeit Deinem Grundstück annähern, sondern vorsichtig witternd.

Viel Erfolg!
Gruß, Rani

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Bei uns sieht man im Herbst öfter Silberfolienstreifen an den Bäumen am Straßenrand. Wenn dann Autos vorbeifahren sollen die reflektierenden Lichtblitze die Rehe erschrecken, damit die nicht auf die Straße laufen.
Wir bei dir nicht helfen. Da geht es ja um ein umzäuntes Grundstück und da werden sicher nicht auf allen Seiten und in stetiger Regelmäßigkeit Autos vorbeifahren, die die Rehe abhalten sollen.

Nur an einem Eck führt überhaupt eine Straße vorbei, im Südosten, wo es möglich ist, das Tor wieder einzuhängen. Ansonsten sind rundum Felder (die zum Teil momentan als Wiese eingesäht sind), der Obstgarten vom Nachbarn (im Süden, geschlossener Zaun) bzw. eben die Gebäude und die Flächen meines Hofes.

Bei uns werden für die Straßensicherung blaue Reflektoren am Straßenrand eingesetzt. Sie sollen die Rehe ja aber in der Wiese zurückhalten, was ich ja genau nicht will.

Hallo,
hier sind ein paar pdfs mit entsprechenden Vergällungsmitteln. Und die Wirkungsweise. es geht zwar hauptsächlich gegen Wildschweine, aber wenn die sich schon vertreiben lassen, dann gehen Rehe erst recht (Die Geruchsmischung Wolf&Bär schnitt am besten ab und ist biologisch unbedenklich).
Link: http://www.dlv.de/grafiken/210/kunden/P_028-030.pdf und http://www.dlv.de/grafiken/210/uj_vergraemung.pdf

Du kannst es auch mit Blutmehl versuchen (äsende Wildtiere mögen keinen Blutgeruch). Auch menschlicher Urin wirkt abschreckend.