Dreifache Plage?!

[Traumfängerin]

Hallo erstmal,
ich bin neu im Forum, hab leider keinen Vorstellungsbereich gefunden... Sollte doch einer vorhanden sein kann ich die Vorstellung gerne nachholen.
Mein Problem ist glaub ich recht komplex. Ich hatte schon im Lexi auf dieser Seite nach geschaut, aber nichts zu meinem Fall gefunden. Erstmal vorweg:
Ich habe leider keinen Garten daher versuche ich so viel wie möglich in der Wohnung zu ziehen. Angefangen hatte ich mit ner Zwiebel und danach folgten Paprika Setzlinge, wovon 13 Stück eine gute Größe erreicht hatten. (letztes Jahr angepflanzt)
Leider habe ich nun eine Invasion von Schädlingen...
Auf meinen Orchideen habe ich eine Sorte von Deckelschildläusen ausfindig gemacht, aber die Paprika schädlinge konnte ich nicht wirklich identifizieren. Was ich beobachtet habe ist dass sich die Blätter verfärben, sehr trocken werden, und ich glaub ich hab sowas wie winzige rote Tierchen gesehen...
Neuerdings fangen auch andere Pflanzen wie mein Basilikum und meine Magarite an braune Blätter zu bekommen... Wenn das so weiter geht hab ich bald nur noch ne sehr überschaubare Anzahl an Pflanzen...
Da ich nicht herausfinden konnte was das für Schädlinge sind frage ich jetzt in die Runde: Weiss es wer zufällig?
Ansonsten wäre ein Notfall-Pflanzen-Rettungsplan echt hilfreich

Ich steck noch Bilder hier rein:



Hier die Blätter meiner Paprika...


Und das sind die Blätter meiner Margarite... -.-"

lg Traumfängerin

[Mia]

Hallo Traumfängerin,

es ist so, dass Pflanzen, die lieber draussen stehen, sich gerade im Winter in der Wohnung oft Schädlinge fangen, einfach weil der Standplatz für sie nicht gut ist und sie deshalb anfälliger werden. Das trifft jetzt nicht auf die Orchideen zu, aber auf die Paprika und die Margarite. Und zwar kann es bei Chilis/Paprika sowohl sein, dass sie winters zu dunkel und zu warm oder zu dunkel und zu kalt und zu feucht stehen. Das musst Du nun einschätzen können, sonst schreib wieder.
Für Basilikum ist der Winter im Zimmer eher auch nichts: zu dunkel, Heizungsluft oder auch wieder zu kühler Stand, am einfachen Fenster, zu feucht dabei... es gibt jedenfalls einen Grund für diese Anfälligkeit.

Schildläuse auf Orchideen kannst Du mit Teebaumöl bekämpfen. Ich weiß leider die Verdünnung nicht. Vermutlich hat eine Orchidee bereits beim Kauf eine Schildlaus mitgebracht und nun haben sie sich vermehrt. Das ist tatsächlich der häufigste Grund für das Einschleppen dieser Schädlinge. Hier ein recht guter link: http://www.orchideenforum.de/schild.htm

Bei den anderen Viechern handelt es sich um die rote Spinne. Ebenso verbreitet sind im Winter weißliche Spinnmilben. Beide Spezies saugen winzige Löcher in die Blätter, die dann hinterher wegtrocknen. Gegen beide helfen Neem- oder Niempräparate, auch hier weiß ich leider nicht in welcher Verdünnung, Du müsstest Dich durchgooglen.
Hier ein link: http://www.orchideenforum.de/milbe.htm

Es hilft aber alles wenig, wenn Du nicht die Bedingungen für Paprika und Margarite sofort verbesserst. Im Augenblick ist es ja frostfrei. Ich würde raten, die mittags, wenn es halbwegs warm ist ( ab 9 Grad) , für ein, maximal zwei Stunden an einen geschützten Platz vor das Haus zu stellen. Dorthin, wo sie Licht und Regen bekommen, aber keine pralle Sonne. Wenn Du Glück hast, und sie nach ein, zwei Wochen erstarken, reicht das bei denen schon als Therapie. Wenn nicht, kann immer noch das Neemzeug kommen.
Den Basilikum - sofern er nicht seeeehr riesig ist - würde ich vermutlich schweren Herzens wegwerfen. Es ist einfacher, neuen anzuziehen, als den jetzt noch zu behandeln. Ich meine, Du willst die Blätter ja auch essen.
Eine Alternative wäre Neembehandlung bei gleichzeitigem Rückschnitt. Das ist nur insofern blöd, als dass die richtigen Lichtwerte und gute Wohnungsluft im Prinzip erst wieder ab April verfügbar sind. Bis dahin wird er mit Sicherheit ein Sorgenkind bleiben. Und möglicherweise andere Pflanzen anstecken können.
Rausstellen würde ich den nicht, dazu ist er zu wärmehungrig. Wenn Du ein warmes Südfenster hast, könntest Du ihn stundenweise dahin stellen, bis er sich gut an das Licht gewöhnt hat. Dann länger. Die Paprika kann natürlich auch dorthin, aber die Margarite sollte raus.

Ich denke aber, dass die Paprika bei Dir in der Wohnung im Sommer nur gut gedeihen konnte, WEIL sie gutes Sonnenlicht und Wärme hatte. Irgendwas muss sich also jetzt im Winter geändert haben. Und da kann es sein, dass die Fensterscheiben einfach die äußere Kälte nach innen 'durchatmen', so dass die Paprika am selben Standort mit der selben Menge an Gießwasser winters viel kühler steht. Das hätte der jetzt nicht sooo viel gemacht, nur bei kühlerem Stand solltest Du deutlich weniger gießen.
Prüf das mal!


Lieben Gruß,
Mia

[Yggdrasil]

Hallo Traumfängerin.

Erstmal Willkommen hier

Hier kannst du dich verewigen:

http://www.bio-gaertner.de/frm/viewtopi ... &start=216

Mia hat dir ja schon ein paar Tipps gegeben. Ich denke, sie ist mit den Schädlingen auf dem richtigen Weg.
Leider sind die Bilder so unscharf, dass man kaum etwas erkennen kann.
Vielleicht kannst du ein paar bessere einstellen.

[Traumfängerin]

O.O

Wow, danke Mia!

Also bevor sie sich was eingefangen hatten, gings allen (grade der Paprika) echt prima. Hätte die locker durch den Winter bekommen. Ich hab leider nur ne 1 Zimmer Wohnung mit zwei großen Südfenstern. Und das im zweiten Stock... also rausstellen kann ich leider vergessen... (es sei denn ich will dass jemand sie mitnimmt... )

Als die Symptome bei der Paprika anfingen glaubte ich zunächst die hätten Mineralien Mangel (wegen der verfärbten Blätter) und hab sie (ich Esel) umgetopft mit dem Gedanken dass sie nun neue Erde und mehr Platz hätten... Schätze mal ich hab sie damit zusätzlich geschwächt...
Also mit umstellen ist bei mir wirklich nix los...

Ich schreib mal meine Gedanken zum Thema Pflanzen-Rettungs-Plan (PRP) :

Magarite:
Wasser: weniger!
Sonne: hat sie genug (Südfenster)
Temp.: bringt es was wenn sie nicht auf dem (kalten) Fensterbrett steht?

Paprika:
Wasser: weniger
Sonne: Südfenster scheint vorerst zu reichen bin aber erleichtert wenn Frühling beginnt
Temp.: Stehen nur teilweise auf der Fensterbank, die großen sind auf ner Komode.
Schadbefall: Niempräparat kaufen (kaltgepresst?)

Basilikum:
Wasser: Der ist wien Schwamm, braucht ständig neues... Also vielleicht öfters gießen aber weniger?
Schadbefall als solcher ist mir noch nicht aufgefallen, nur dass er von unten nach oben braun wird und abstirbt...
Sonne: Steht nicht nah genug am Fenster!
Temp.: Umbedingt da Wärme liebend auf der Komode!

Orchideen:
Wasser: Läuft gut, bleibt beim alten
Sonne: Reicht aus
Temp.: vielleicht matten unter die Töpfe zum Isolieren?
Schadbefall: Teebaumöl kaufen

Ich denke das mit den schärferen Bildern ist nicht mehr notwendig. Nur eine Sache macht mir Sorgen: Die viecher auf meinen Paprika sahen eher aus wie rote Milben als wie Spinnen...

Danke und liebe Grüße
Traumfängerin

[Carolyn]

Hallo Traumfängerin, willkommen im Forum!

Kalte Füße tun (allen) Pflanzen im Winter allgemein nicht gut. Wenn Du ein Stück Styropor hast oder ein Holzbrettchen, einen Korkuntersetzer, dann lege das darunter, damit der Topfboden ein wenig Abstand bekommt.

[Traumfängerin]

Oh gut, danke für die schnelle Antwort Carolyn, ich guck ma was sich schnell machen lässt.

Ich hab noch ne Frage: Teebaumöl und Neemöl, sind die Giftig für Haustiere wie zum Bleistift Katzen?

Nachtrag: Hab jetzt meine ganze Fensterbank mit Karton ausgelegt, sieht man eh nicht bei so vielen Pflanzen

lg Traumfängerin

[Mia]

Hallo Traumfängerin,

ja, Teebaumöl ist giftig für Katzen, bei Neem scheiden sich die Geister, trotzdem würde ich es nicht auf Paprikablätter sprühen, wenn ich eine kleine Katze hätte, die genau diese frisst. Vielleicht kannst Du Pflanzen, deren Behandlung Du nicht umgehen kannst, für eine gewisse Zeit in die Badewanne oder Dusche stellen? Dann nach einer Woche gut abbrausen und dann wieder freigeben?
Das müsste bei den Spinnmilben doch eigentlich reichen, um ihnen den Garaus zu machen?

Denn: diese "roten Spinnen", sie nennt man auch Spinnmilben, und man erkennt sie eigentlich nur (halbwegs) gut, wenn man eine Lupe zur Hand nimmt. Dazu gibt es die weißen Spinnmilben, beide, rote ( die gelegentlich auch grün sein können) und weiße bauen Gespinste. Es gibt eine dritte Art Spinnmilben, die ohne Gespinste klarkommt. Lies dazu in Ruhe nochmal meinen zweiten link oben, da steht einiges darüber. Obwohl es sich in meinem Beispiel um Orchideen handelt, kannst Du doch den Tempotaschentuchtest machen. Also, mit einen sauberen Tempotuch über die Blattunterseiten reiben und Dir das dann angucken. Dadurch siehst Du, ob auch der Basilikum befallen ist. Die Spinnmilben saugen winzige Löcher, dadurch, oder durch weitergehenden Pilz- oder Bakterienbefall, werden die Blätter braun und trocken und sterben dann ab. Gern von unten nach oben, denn oben hat die Pflanze in der Regel mehr abwehrende Kraft als unten.

Es ist so, dass, wenn eine Pflanze Schwächeparasiten kriegt, diese dann immer/oft weitere Erkrankungen mit anderen Erregern nach sich ziehen, eben Pilze oder Bakterien. Es geht also darum, die Pflanzen vor allen Dingen zu stärken. Gelingt das nicht, wird es zunehmend schwieriger.
Bei einem stark befallenen Apfelbaum weiß man oft zuletzt gar nicht mehr, WAS zuerst da war, denn er hat Symptome in zig verschiedene Richtungen, weil sich die Krankheitserreger gegenseitig die Hand reichen.

Bei Dir wissen wir es jetzt, es sind Spinnmilben. Das Vertrocknen der Blätter bei Margerite und Basilikum kann durch sie hervorgerufen sein, oder aber durch Pilze/Bakterien. Fact ist: alle betroffenen Blätter müssen - mit Einmalhandschuhen- ab! Dann -mit Handschuhen - in den Müll. Die Schere gehört zwischenzeitlich sterilisiert. Hast Du Brennspiritus? Tauch sie da mehrmals rein. Du musst davon ausgehen, dass Du mit Deinen Händen oder der Schere das Elend weiterverbreiten kannst.

Jetzt: Wie stärken? Raus stellen wäre am besten, an die frische Luft, aber das geht bei Dir nicht.
Die Margerite braucht nicht unbedingt was drunter auf der Fensterbank, schaden kann es aber nicht.
Weniger Wasser kann ihr ebenfalls nicht schaden.

Paprika hingegen mag auch Wärme von unten. Weniger Wasser ist sicher okay. Durchdringend gießen und die Erde dann sehr gut abtrocknen lassen! Vor dem neuen Gießen lieber noch mal zwei Tage zuwarten. Wir vertun uns oft, wir denken, oben ist die Erde schon knorztrocken, aber unten im Topf ist sie in Wirklichkeit noch gut feucht.
Niempräparat muss bei Schädlingsbekämpfung nicht unbedingt kalt gepresst sein. Kannst ein kostengünstiges nehmen

Basilikum in die Sonne/Wärme stellen aber wie gehabt gießen: durchdringend und dann wieder gut abtrocknen lassen. Nicht öfter gießen bei weniger Wasser!!!

Orchideen brauchen eigentlich auch nichts von unten, die stehen ja eh im Übertopf, außerdem haben sie einen anderen Schädling. Orchideen bleibt also wie gehabt.

Ich wünsche Dir, dass Du die Spinnmilben und die möglichen Folgeerkrankungen ganz schnell los wirst!

Und gib dem Katzerl -wie Carolyn schon schrieb -Katzengras!

Lieben Gruß,

Mia